Veranstaltungen ab 2017
2025
Donnerstag, 16.01.2025, 19.00 Uhr (Programm) (701)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Zur Aktualität der Sozialstaatsnorm im Grundgesetz
Vortrag von Prof. Michael Buckmiller
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Schon wenige Jahre nach Verabschiedung des Grundgesetzes stand der Verfassungstext links von der Realität: Man versuchte die zentrale Norm, dass die Bundesrepublik ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist, zurückzudrängen, wie sie in der Abendroth-Forsthoff-Kontroverse 1953 deutlich zum Ausdruck kam. Der Abend wird sich mit der Aktualität dieser Kontroverse eingehend befassen.
Anmeldung an das Bildungswerk ver.di: [email protected]
Freitag, 03.01.2025, 16 Uhr (700)
Joar Nango
KURT SCHWITTERS PREIS 2024 DER NIEDERSÄCHSISCHEN SPARKASSENSTIFTUNG
Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum Hannover
Joar Nango, geboren 1979 ist norwegisch-samischer Künstler und Architekt. Seine Projekte beschäftigen sich mit der indigenen Identität und Gestaltung. Er verbindet verschiedene Disziplinien und öffnet dabei viele grundlegende Fragen über Architektur, Gestaltung, Tradition und die Zukunft.
Eintritt + Führung: 10 Euro
Anmeldung bis zum 30.12.2024 über [email protected]
2024
Dienstag. 03.12.2024, 18 Uhr (699)
Joar Nango
KURT SCHWITTERS PREIS 2024 DER NIEDERSÄCHSISCHEN SPARKASSENSTIFTUNG
Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum Hannover
Joar Nango, geboren 1979 ist norwegisch-samischer Künstler und Architekt. Seine Projekte beschäftigen sich mit der indigenen Identität und Gestaltung. Er verbindet verschiedene Disziplinien und öffnet dabei viele grundlegende Fragen über Architektur, Gestaltung, Tradition und die Zukunft.
Eintritt + Führung: 10 Euro
Anmeldung bis zum 1.12.2024 über [email protected]
… und wer mag, Abschluss im 'bell'ARTE' (Restaurant im Sprengel).bschluss Bell Arte.
Donnerstag, 28.11.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (698)
Who came first? – Der Weg in die abstrakte Malerei
Lesung mit Julia Voss, Moderation Michael Stöber
Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit Bildungsverein Hannover und QBK
Die schwedische Malerin Hilma af Klint (1862-1944) ist eine der größten Wiederentdeckungen des 21. Jahrhunderts. Bereits 1906 schuf sie riesige ungegenständliche Bilder, Jahre bevor ihre männlichen Kollegen sich zu den Erfindern der Abstraktion erklärten. Obwohl sie fast zeitgleich mit Wassily Kandinsky lebte, blieb sie zu Lebzeiten fast unbekannt. Heute wird af Klint in den großen Museen der Welt gefeiert, von Düsseldorf über London bis New York. Julia Voss hat die Biographie der Ausnahmekünstlerin geschrieben und blickt in ihrem Vortrag hinter die Kulissen von af Klints überraschendem Comeback.
Eintritt frei
Montag, 25.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (697)
Reihe Große ÖkonomInnen
Friedrich August von Hayek – Wohlstand, Wachstum, kapitalistische Entwicklung
Einführung von Stephan Schulmeister, Wien
Moderation: Arno Brandt, Forum für Politik und Kultur
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft – Regionalgruppe Nord
Friedrich August von Hayek (1899–1992) war ein österreichischer Ökonom, ein Theoretiker des Neoliberalismus und ein Praktiker in dessen weltweiter Verbreitung, insbesondere durch die von ihm 1947 gegründete Mont Pèlerin Society. Sie vernetzte Wirtschaftswissenschafter mit einflussreichen Journalisten und reichen Förderern. Zur globalen Verbreitung der neoliberalen Ideologie regte Hayek auch die Gründung von „Think Tanks“ an (heute sind es etwa 400). 1974 erhielt er zusammen mit Gunnar Myrdal den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Wie die Ökonomen der „Schule von Chicago“ (Milton Friedman und Co.) lehnte Hayek staatliche Eingriffe in Marktprozesse grundsätzlich ab. Während die „Chicago boys“ dies aus der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie ableiteten, entwickelte Hayek eine wesentlich originellere theoretische Fundierung der neoliberalen Forderungen: Angesichts von genereller Unsicherheit und beschränktem Wissen der einzelnen Akteure stellen Marktprozesse ein Such- und Entdeckungsverfahren dar. Es koordiniert durch – sich permanent verändernde – Preissignale und damit auf dezentrale Weise die Entscheidungen aller Akteure. Zentrale Stabsstellen in einer Planwirtschaft können das Koordinationsproblem nicht lösen. Die Instabilität einer Marktwirtschaft sei die notwendige Folge ihrer dynamischen Anpassung an sich ändernde Umstände. Allerdings hat Hayek – im Gegensatz zu Keynes – die spezifische Instabilität der Finanzmärkte nie untersucht. Sein Argument war immer ein prinzipielles. Daraus folgte nicht nur seine Ablehnung makroökonomischer Politik, sondern auch sozialstaatlicher Interventionen – sie würden den „Weg zur Knechtschaft“ ebnen (so der Titel seines einflussreichsten Bestsellers aus dem Jahr 1944). Hayeks libertäre Theorie war auch anschlussfähig für Vertreter autoritärer und undemokratischer Staatsformen. So hat Hayek den Putsch von Pinochet gegen den demokratisch gewählten chilenischen Präsidenten verteidigt, in dessen Folge es zu massiven Menschenrechtsverbrechen kam. Heute wird Friedrich von Hayek von einem größeren Kreis von Ökonomen und Politikern verehrt, die sich immer noch nicht mit dem demokratischen Sozialstaats versöhnt haben.
Stephan Schulmeister
1965–1972 Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
1972–2012 Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)
Forschungsschwerpunkte: Spekulation auf den Finanzmärkten und ihre realwirtschaftlichen Konsequenzen, Einfluss des Zinsniveaus auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Staatsverschuldung, Analyse der längerfristigen Entwicklung der Weltwirtschaft. Lehrtätigkeit an der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an mehreren Fachhochschulen.
Auszeichnungen:
2013 - Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2018 - Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ‚Der Weg zur Prosperität
2020 - Preis der Keynes-Gesellschaft für wissenschaftliche Publikation für ‚Der Weg zur Prosperität‘
Bitte anmelden über die FES-Homepage: https://www.fes.de/veranstaltungen/veranstaltungsdetail/277094
Donnerstag, 21.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (696)
Frieden schaffen – Mehr Diplomatie wagen!
Mit Johannes Schraps, Helga Schwitzer und Ingar Solty
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Niedersachsen, Friedensbüro Hannover, IG Metall Niedersachsen, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen
„Wir sollten niemals aus Furcht verhandeln. Aber wir sollten Verhandlungen auch niemals fürchten.“ (John F. Kennedy, 1961) Seit zweieinhalb Jahren leiden die Menschen in der Ukraine unter dem Angriffskrieg Russlands. Die Ukraine verteidigt sich mit Waffen, was ihr gutes Recht ist.
Mit zunehmender Kriegsdauer wird aber auch deutlicher, dass friedenspolitische Initiativen dringend benötigt werden. In Folge des Krieges verändert sich die Sicherheitsarchitektur in ganz Europa: So wird in Deutschland über die Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen diskutiert und für die Bundeswehr wurde ein Sondervermögen im Grundgesetz verankert, während die Mittel für Investitionen in Infrastruktur und Sozialstaat knapp sind.
Wie kann der Krieg in der Ukraine beendet werden? Droht eine neue Blockkonfrontation die Weltpolitik zu bestimmen? Wieviel Rüstung ist nötig? Diese Fragen wollen wir am 21. November 2024 gemeinsam mit Johannes Schraps (Mitglied des Deutschen Bundestages, SPD), Helga Schwitzer (IG Metall) und Ingar Solty (Autor) diskutieren.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Freitag, 15.11.2024, 15-21 Uhr (Programm) (695)
Peter-von-Oertzen-Symposium
Bausteine für einen demokratischen Sozialismus im 21. Jahrhundert
Ort: Arbeit und Leben Niedersachsen, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Das Symposium ist eine Kooperationsveranstaltung mit SPD, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Niedersachsen, spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Perspektiven ds – Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik.
Der demokratische Sozialist Peter von Oertzen wäre am 2. September 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass soll im Rahmen eines Symposiums der Frage nachgegangen werden, was heute noch Bausteine für einen demokratischen Sozialismus sein können.
Vorträge von
Wolfgang Jüttner: Peter von Oertzen und der demokratische Sozialismus
Klaus Dörre: Nachhaltiger Sozialismus – eine konkrete Utopie
Michael Vester: Die emotionale Dimension sozialer Gerechtigkeit: Geschichte und Aktualität einer moralischen Ökonomie nach E.P. Thompson
Sabine Nuss: Wessen Freiheit, welche Gleichheit – Das Versprechen einer anderen Vergesellschaftung
Arno Brandt: Zur Aktualität Karl Polanyis Verständnis eines demokratischen Sozialismus
Hendrik Küppers: Eduard Bernsteins Beitrag zum demokratischen Sozialismus
Franziska Wiethold und Werner Widuckel: Perspektiven der Wirtschaftsdemokratie
Moderation: Thilo Scholle
Mittwoch, 13.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (694)
Anpassung – Leitmotiv der nächsten Gesellschaft
Vortrag von Philipp Staab (HU Berlin, Institut für Sozialwissenschaften)
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover, QBK Hannover
Der Optimismus, dass die Zukunft besser oder zumindest nicht schlechter wird als die Gegenwart, ist deutlich erschüttert. Krisen und Krisenmanagement sind zum Signum unserer Zeit geworden und bestimmen die Politik und die gesellschaftliche Befindlichkeit – geht es heute nicht zuletzt darum, die Auswirkungen der diversen Krisen abzuschwächen. Der Berliner Sozialwissenschaftler Philipp Staab geht deshalb davon aus, dass Fragen der Selbsterhaltung künftig jene der individuellen wie kollektiven Selbstentfaltung überlagern – Anpassung wird zum Leitmotiv der kommenden Gesellschaft.
Eintritt frei
Mittwoch, 06.11.2024, 19:00 Uhr (Programm) (693)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Demokratie als Autonomie – ein Alternativentwurf zur liberalen Oligarchie
Vortrag von Dr. Harald Wolf
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Das Demokratieverständnis der „freiheitlichen demokratischen Grundordnung“ Deutschlands ist ein repräsentatives und prozedurales: Es rückt die Repräsentation des Volkes durch Vertreter und Parteien sowie politische Verfahren ins Zentrum von Politik. Ein darüber hinaus gehendes Demokratieverständnis müsste dagegen Demokratie als Autonomie denken und einrichten: als eine gesellschaftliche Ordnung, die in allen gesellschaftlichen Bereichen – nicht zuletzt in der Wirtschaft – demokratisch organisiert ist und auf direkt bzw. rätedemokratischen Entscheidungsverfahren beruht. Zu den theoretischen Wegbereitern einer solchen alternativen Politikkonzeption gehört der in Griechenland aufgewachsene Denker Cornelius Castoriadis, dessen Alternativentwurfs von Demokratie als Autonomie präsentiert und zur Diskussion gestellt werden wird.
Dr. Harald Wolf – Soziologe, lebt in Göttingen und lehrte an den Universitäten Göttingen, Kassel, Heidelberg und Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wandel der Arbeit, Arbeitnehmermentalitäten sowie Sozialtheorie. Er ist Mitherausgeber (mit Michael Halfbrodt) der Ausgewählten Schriften von Cornelius Castoriadis (bisher 9 Bände, 2006-2021) sowie Redaktion der Zeitschrift „Im Labyrinth – Hefte für Autonomie“ (seit 2018).
Mittwoch, 23.10.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (692)
Rechte Bedrohungsallianzen (Podcast Radio Flora)
Wilhelm Heitmeyer, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Universität Bielefeld
Moderation: Dr. Arno Brandt
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover, QBK Hannover
Die Gefährdung der Demokratie durch den Aufstieg des Autoritären Nationalradikalismus der AfD Rassistisches Partygegröle auf Sylt, Ausschreitungen mit Todesfolge in Chemnitz oder gezielter Mord in Kassel/Wolfhagen: immer wieder wird die Frage diskutiert, ob es sich bei rechtsextrem motivierten Vergehen um Taten isolierter Einzeltäter handelt oder ob ein Zusammenhang zu bestimmten Parteien und Ideologien besteht. Wilhelm Heitmeyer hat dazu bereits 2012 das Modell eines Konzentrischen Eskalationskontinuums entwickelt: ganz außen stehen menschenfeindliche Einstellungen der Bevölkerung, im Zentrum terroristische Zellen, dazwischen organisierte Akteure, ‚Vordenker‘, systemfeindliche Milieus und Unterstützernetzwerke.
Eintritt frei
Sonnabend, 19.10.2024 (Programm) (691)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich Ebert Stiftung - andesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen
Workshop - Ablaufplan
11:00 Uhr
Eine kritische Würdigung des Grundgesetzes
von Dr. Rainer Litten
Das Grundgesetz gilt es als liberale bundesstaatliche Verfassung, entstanden in demokratischer Tradition zu würdigen. Es verarbeitet Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus und der Weimarer Reichsverfassung. Und es grenzt sich zu den Staatsmodellen der UdSSR und den osteuropäischen Volksdemokratien ab, u. a. durch einklagbare Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit und die Einrichtung einer Verfassungsgerichtsbarkeit. Ein zweiter Schwerpunkt soll auf den Veränderungen der Verfassung bis zum Beitritt der ostdeutschen Bundesländer liegen, z. B. Wehrverfassung, Notstandsrecht und informationelle Selbstbestimmung, um nur einige Veränderungen zu nennen. Mit der Wiedervereinigung wurden verfassungsrechtliche Chancen verpasst, allerdings auch Weiterentwicklungen vollzogen: Revitalisierung des Föderalismus, Gleichstellung von Männern und Frauen, Schutz der Behinderten und natürlichen Lebensgrundlagen, die Schuldenbremse sowie die aktuellen Diskussionen um den Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor Deformation.
Dr. Rainer Litten – Studium von Philosophie und Rechtswissenschaft in Marburg, Hamburg und Göttingen; zuletzt Staatssekretär des Niedersächsischen Justizministeriums, später der Ministerien für Justiz und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern; seit 2007 Ruhestand
12:30 – 13:30 Pause
13:30 Uhr
Das Grundgesetz neu lesen: am Beispiel Volksentscheid und Vergesellschaftung in der Berliner Mietenbewegung
von Ralf Hoffrogge
In der öffentlichen Erinnerung hatte die „Soziale Marktwirtschaft“ lange Verfassungsrang – erst der Volksentscheid der Initiative Deutsche Wohnen & Co Enteignen inspirierte seit der ersten Unterschriftensammlung 2019 Debatten, die zu einer nicht neuen, aber für viele erstaunlichen Erkenntnis kamen: das Grundgesetz legte 1949 die Wirtschaftsverfassung der Bundesrepublik nicht fest. Es nennt Privateigentum ebenso wie Gemeineigentum, „Gemeinwirtschaft“ als nicht-profitorientierte Form des Wirtschaftens und gibt ihm eine starke Stellung. Erst spätere Änderungen wie die heute wieder in der Kritik stehende „Schuldenbremse“ engten den Spielraum von Bund und Ländern stark ein - beseitigten jedoch nicht die Möglichkeit einer Gemeinwirtschaft. Bisher ist die neue Lesart des Grundgesetzes der größte Erfolg der Bewegung. Durchsetzen konnte sie eine Vergesellschaftung jedoch bisher nicht.
Ralf Hoffrogge – Historiker (ZZF Potsdam/Ruhr-Universität Bochum), Schwerpunkte Gewerkschaften, Wirtschaftsdemokratie, Arbeiterbewegungen; Aktiv bei Deutsche Wohnen & Co Enteignen
15:00 Uhr
Ökologische Demokratie
mit Dr. Andreas Fisahn
Nach letzten Veröffentlichungen zu den Themen „Marktkonforme Demokratie und repressive Toleranz“, „Oben, unten, rechts und links“ sowie zu „Demokratie in Gefahr – 75 Jahre Grundgesetz“ beleuchtet Andreas Fisahn in seiner neuesten Publikation, angesichts der Klimakrise und den Blockierungen ihrer Bewältigung die Frage, inwieweit eine ökologisch ausgerichtete Demokratie einen Beitrag leisten kann.
Dr. Andreas Fisahn – Studium Jura, Sport, Philosophie Geschichte, Promotion in Göttingen zu „Franz Neumann“ und Habilitation in Bremen zu „Demokratie und Öffentlichkeitsbeteiligung“; seit 2004 Professor für öffentliches Recht und Rechtstheorie in Bielefeld
16:30 Uhr
Voraussichtliches Ende
Freitag, 27.09.2024, 19 Uhr (Einladung) (690)
Ein philosophischer Spaziergang mit Immanuel Kant durch die Gärten der Aufklärung (Kant 300)
Mit Prof. Dr. Michael Rohde (Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten)
Moderation: Cosima Schmitt
Ort: Leineschloss, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Michael Rohde präsentiert die Gärten der Aufklärungszeit von England bis Deutschland. Philosophisch-literarisches Denken des 18. Jahrhunderts beeinflussten Reformen in Politik und Gesellschaft und damit auch die Schönen Künste.
Die Emanzipation des Bürgertums bewirkte ein neues Naturgefühl. Der starre architektonische Garten wurde von dem malerischen Landschaftsgarten abgelöst – ein Stilbruch!
Kant urteilte 1790: „Schöne Kunst ist eine Kunst, sofern sie zugleich Natur zu sein scheint“, doch wie wurde die Stellung der landschaftlichen Gartenkunst innerhalb der schönen und bildenden Künsten bewertet? Welche Verbindung hatte das Ästhetische mit dem Ethischen? Und wie sehen wir heute die Gärten als Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse?
Prof. Dr. Michael Rohde ist seit 20 Jahren Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Er ist Honorarprofessor für Gartendenkmalpflege am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität (TU) Berlin und freischaffend gutachterlich als Landschaftsarchitekt tätig. Der gelernte Gärtner und Assessor der Landespflege wirkte zuvor über 10 Jahre an der Leibniz Universität Hannover und publiziert regelmäßig Fachbeiträge.
Eintritt frei
Montag, 23.09.2024, 19 Uhr (Einladung) (689)
Roter Salon - Kant zum Abschluss, um anzuschließen (KANT-Kommentare von Oskar Negt und Alexander Kluge)
Mit Dr. Arno Brandt und Dr. Stefan Wolf
Ort: Kunstladen, Lister Straße 3, 30163 Hannover
Der erste Rote Salon nach längerer Pause befasst sich noch einmal mit Kant. Am Montag, den 23. September geht es in der Galerie „Kunstladen“ um die KANT-Kommentare, in denen sich Oskar Negt und Alexander Kluge facettenreich über den „Alleszermalmer“ austauschen und dazu ein bibliophiles Buch publiziert haben. Dessen Quintessenz lässt sich weder finden noch referieren, also nehmen Arno Brandt und Stefan Wolf das Buch zum Anlass, ausgewählten Aspekten aus dem Buch im Gespräch nachzugehen. Da wird es um die Friedensfähigkeit (als Alternative zur „Kriegstüchtigkeit“ ?) genauso gehen wie um die 3-Welten-Theorie (3 Wirklichkeiten), um noch einmal kurz die drei Kritiken KANTs zu streifen sowie um vieles Weiteres, das als zärtlicher Keim der Vernunft in uns Menschen sprießt. Sich des eigenen Verstandes zu bedienen, kann helfen, sich gemeinsam in den Tanzschritten des Denkens zu üben, um KANT nicht abzuschließen, sondern an ihn anzuschließen. Ziel des Roten Salons, der unter neuem Namen firmiert, aber nach bewährtem Prinzip stattfindet, ist wieder ins Gespräch zu kommen und sich offen auszutauschen.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Samstag, 14.09.2024, 09:30-17:10 Uhr (688)
Exkursion zur Kunstsammlung Schloss Derneburg (Ablaufplan)
Führung mit Friederike Otto
Seit 2006 wurde das Schloss Derneburg aufwändig und umfassend saniert und ein Skulpturenpark angelegt. Heute entstehen in der benachbarten Domäne weitere Ausstellungshäuser, sowie ein Hotel und Restaurant.
Schloss Derneburg gehört mit der Sammlung von Andrew und Christine Hall zu einem der größten öffentlich zugänglichen Museen im Privatbesitz in Deutschland und auch Europaweit.
Wir fahren gemeinsam ab Hbf. Hannover mit dem RE 10 nach Derneburg und haben genug Zeit eingeplant, die 1.300 Meter zum Schloss gemütlich zurückzulegen (Ablauf s. Link).
Kosten:
60 Euro Eintritt/Führungen Derneburg (ohne Zugfahrt); 75 Euro (mit Zugfahrt: Nds-Ticket)
Samstag, 14.09.2024, ab 9:30 Uhr (Programm) (687)
Wirtschafts- und finanzpolitische Tagung: Zwischen den Zeiten - Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Transformationskrise
Ort: Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Moderation: Hagen Krämer, Hochschule Karlsruhe
Wir leben in schwierigen Zeiten. War die 2021 gewählte Ampelkoalition noch mit dem Anspruch angetreten, die Herausforderungen der sozialökologischen Transformation beherzt in Angriff zu nehmen, haben sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen angesichts neuer geopolitischer Weichenstellungen, weltwirtschaftlicher Krisenprozesse und finanzwirtschaftlicher Restriktionen gravierend verändert. Die Transformation ist mittlerweile in Deutschland und Europa ins Stottern geraten. Das deutsche Wirtschaftsmodell verliert zudem an Dynamik und ein gemeinsames europäisches Wirtschaftsmodell, das auf die aktuellen Krisenprozesse angemessen reagieren könnte, ist nicht in Sicht. Welche ökonomischen und sozialen Perspektiven ergeben sich angesichts dieser Krisensituation, wie kann ein klimapolitisches Krisenmanagement gestaltet werden, welche innovationspolitischen Weichenstellungen müssen getroffen werden und wie können Auswege aus der Sackgasse der selbstgewählten Exportorientierung gefunden werden? Es geht um eine wirtschafts- und finanzpolitische Strategie, die mehr Nachhaltigkeit, Resilienz und Souveränität im nationalen, europäischen und globalen Maßstab ermöglicht.
Eintritt frei.
Samstag, 10.08.2024 (Ablauf) (686)
Jüdisches Leben in Deutschland und ein Orgelkonzert
Ein Tagesausflug nach Halberstadt
mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin)
Wir alle sind mit dem „Nie wieder“ aufgewachsen. Eine lebendige Erinnerungskultur zum Jüdischen Leben in Deutschland ließ allerdings zunächst auf sich warten. Doch sie hat sich entwickelt und wir erkennen heute, wie wichtig, ja notwendig eine Erinnerungskultur ist und bleibt.
Die Reise nach Halberstadt ist eine Zeitreise der besonderen Art, denn wir beginnen mit der 800-jährigen Geschichte Jüdischen Lebens in Halberstadt und hören anschließend in ein Musikstück hinein, dass in über 600 Jahren enden wird.
Es geht im wahrsten Sinne "Zurück in die Zukunft".
Für Führungen, Eintritte, Bahn- und Busfahrt und Begleitung = 99 € pro Person.
Die Kosten für Essen und Kaffee kommen dazu.
Donnerstag, 08.08.2024, 19 Uhr (Einladung) (Manuskript) (685)
Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft (Kant 300)
Vortrag von Johannes Bungenstab
Moderation: Cosima Schmitt
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Im Jahr 1781, seinem 57. Lebensjahr, veröffentlichte Immanuel Kant sein Hauptwerk, die „Kritik der reinen Vernunft“ (KrV). Als erkenntnistheoretische Grundlage von Kants Philosophie ist die „Kritik der reinen Vernunft“ nichts weniger als eine Kritik des menschlichen Erkenntnisvermögens an sich selbst. Welchen Einfluss hat unsere Wahrnehmungs- und Denkweise auf den Gegenstand, der uns in Wahrnehmung und Denken erscheint? Wie und auf welche Weise weicht unsere Erkenntnis davon ab, wie die „Dinge an sich“ sind? Diesen erkenntniskritischen Blickwechsel weg von den Dingen und hin auf die menschliche Perspektive als Voraussetzung ihres Erscheinens bezeichnet Kant als „kopernikanische Wende“.
Der Vortrag wird zunächst das intellektuelle Milieu zu Kants Zeit rekonstruieren, um daran anschließend Kant als genialen Denker von Bedingtheit und Perspektive zu zeigen. Dadurch soll Kant als Wegbereiter unserer heutigen Denkweise und Gründervater der Moderne verständlich werden. Im Grunde sind wir alle Kantianer und im Grunde haben wir alle Kants „Kritik der reinen Vernunft“ schon verstanden.
Johannes Bungenstab, Jahrgang 1994, ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er „Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis“ an der Universität Witten/Herdecke. Gegenwärtig lebt und arbeitet Bungenstab in einem kleinen Ort nahe der ostfriesischen Nordseeküste. Gerade interessiert ihn besonders die Philosophie Hans Blumenbergs, über den er seine Doktorarbeit schreibt.
Eintritt frei
Dienstag, 25.06.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (684)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Sicherheit neu denken?
Sicherheitsstrategien neu denken in Israel und Palästina, in der Ukraine. Global
Mit Dr. Ralf Becker, Koordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Ralf Becker formuliert angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten eine aktuelle Zeitansage. Er beschreibt einerseits konkrete Szenarien zur möglichen Beendigung der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie weitergehend die notwendige Perspektive eines grundlegenden Wechsels von fossiler militärischer Sicherheitspolitik zu regional und weltweit nachhaltig wirksamen zivilen Sicherheits-Strategien.
Ralf Becker koordiniert die bundesweite zivilgesellschaftlich-kirchliche Initiative „Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“: www.sicherheitneudenken.de.
Zuvor koordinierte er von 2012 bis 2019 den Verein www.gewaltfreihandeln.org, der bundesweit Fachkräfte für Zivile Friedensarbeit ausbildet und diese in ihrem weltweiten Wirken vernetzt. Von 2020 bis 2022 war Ralf Becker Mitglied des SprecherInnenrats der Plattform ‚Zivile Konfliktbearbeitung‘, des Netzwerks deutscher Organisationen und Einzelpersonen zur Förderung der Zivilen Konfliktbearbeitung.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Montag, 10.06.2024, 17:30 Uhr (Einladung) (683)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Workshop mit Vortrag und Diskussion
Friedensfähig werden: Soziale Verteidigung – Ene Alternative zu Aufrüstung und Krieg
Mit Dr. Christine Schweitzer, Geschäftsführerin des „Bundes für Soziale Verteidigung e.V.“ (Minden) und Jan Stehn, Referent zu Zivilem Widerstand und Soziale Verteidigung, Werder (Havel)
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Kein Frieden in Sicht: der Krieg Russlands gegen die Ukraine, grauenvolles Massaker der Hamas und schreckliches Kriegsleid im Gaza-Streifen… Die weltweiten Rüstungsausgaben auf Rekordhöhe. Deutschland soll „kriegstüchtig“ werden (Pistorius). Ginge das auch anders? Vorgestellt wird das Konzept der Sozialen Verteidigung, bei dem mit gewaltfreiem, zivilem Widerstand ein Angriff abgeschreckt und im Ernstfall abgewehrt wird. Kann das gegen brutale Aggressoren funktionieren? Es gibt eine Reihe ermutigender historischer Beispiele, von denen die Referent*innen berichten werden. Hinzu kommt, dass Soziale Verteidigung Demokratie auch gegen eine autoritäre Machtübernahme von innen verteidigen kann – vielleicht ist das gerade aktueller als eine Bedrohung von außen? Welche Chancen hat das Konzept der Sozialen Verteidigung in der aktuellen Sicherheitsdebatte? Bisher wird es nicht wahr- und nicht ernst genommen. Das Netzwerk ‚Wehrhaft ohne Waffen‘ engagiert sich in Deutschland in drei beispielhaften Regionen für die Entwicklung und Aufbau von gewaltfreier Resilienz, um eine umfassende und menschliche Verteidigung vor Ort und von unten erfahrbar zu machen.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Dienstag, 04.06.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (682)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Autonome Abwehr als Brückenstrategie?
Mit Wilhelm Nolte, ehemaliger Berufssoldat, Dokumentar an der Führungsakademie der Bundeswehr, Lektor für Friedensforschung, Publikationen zu sicherheitspolitischen Alternativen
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Seit den 1960er Jahren entwickelte der Politikwissenschaftler Theodor Ebert das Konzept der „Sozialen Verteidigung“ als Alternative zur militärischen Abwehr potenzieller Angreifer. Mit der Gründung der Zeitschrift „Gewaltfreie Aktion“ 1969 und des „Bundes für soziale Verteidigung“ wurde versucht, dieses Konzept in der politischen Debatte zu verankern. Im Kontext des bis 1984 (und noch heute) einzigen Hearings des Deutschen Bundestages zu Alternativen zur Atomaren Abschreckung/Flexible Response wurde Theodor Ebert vorgehalten, die von ihm propagierte „Soziale Verteidigung“ nehme die Besetzung eigenen Territoriums durch einen entschlossenen Aggressor hin und sei darin eher eine Kriegsführungs- als eine Kriegsverhinderungsstrategie. Dreißig Jahre später, nach Annexion der Krim und Aggression der Ukraine auf breiter Front unter Androhung atomarer Einsatzmittel — durch Russland — ist zu fragen, ob Soziale Verteidigung heute als eine Kriegsverhinderungsstrategie gelten kann. Inwieweit hat sie sich politisch/gesellschaftlich durchsetzen lassen? Will sie heute überhaupt noch Kriegsverhinderung leisten? Kann der von Ebert seinerzeit entschieden abgelehnte Mix Sozialer Verteidigung mit konventioneller militärischer Defensive kriegsverhindernde Wirkkraft entfalten?
Die Teilnahme ist kostenlos.
Donnerstag, 30.05.2024, 19 Uhr (Einladung) (681)
KANT 300 JAHRE - KANT UND MARX
Vortrag und Diskussion mit Michael R. Krätke
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Kant und Marx? Da schütteln Philosophen die Köpfe. Hegel und Marx, Spinoza und Marx, Leibniz und Marx, das versteht sich fast von selbst. Oskar Negt war anderer Ansicht. Er hat Kant und Marx sogar in ein „Jahrhundertgespräch“ verwickelt (so der Titel seiner Abschiedsvorlesung 2002). Tatsächlich gibt es im Marxschen Denken zahlreiche Anknüpfungspunkte an Kants praktische Philosophie. Friedrich Engels reklamierte Kant wie Hegel als geistige Vorväter des wissenschaftlichen Sozialismus. Max Adler, der Philosoph des Austromarxismus, hat versucht, Kants Sozialphilosophie ebenso wie seine Erkenntniskritik als Fundament des Marxismus zu benutzen. Kantianer und Marxisten halten in der Regel wenig voneinander. Doch Oskar Negt und Alexander Kluge haben gezeigt, dass ein fruchtbarer Dialog möglich ist.
Michael R. Krätke, studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft in Berlin und Paris, lehrte Soziologie in Berlin und Bielefeld und Politikwissenschaft in Kassel, war Professor für Politische Ökonomie an der Universität von Amsterdam, an der Universität Lancaster (UK) und an der Tohoku Universität in Sendai, Japan. Von 2009 – 2011 war er Direktor des Institute of Advanced Studies in Lancaster. Gegenwärtig Emeritus und Professor für Politische Theorie an der Universität von Wuhan, VRChina. Hat neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden etliche Bücher zur Politischen Ökonomie veröffentlicht und war an mehreren internationalen Forschungs- und Editionsprojekten beteiligt (u.a. an der MEGA2). Arbeitet seit vielen Jahren auch als Wirtschaftsjournalist für deutsche, schweizerische und französische Zeitungen. Lebt in Amsterdam.
Eintritt frei
Mittwoch, 29.05.2024, 18 Uhr (Einladung) (680)
Was tun gegen Niedriglöhne und Tarifflucht?
Vortrag mit Jörg Reinbrecht
Moderation: Michael Dunst
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des ver.di Bildungswerks.
Der gesetzliche Mindestlohn ist ein Armutslohn! Tarifverträge schützen!
Aber: die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland arbeitet ohne einen Tarifvertrag.
Was können Gewerkschaften national und international für gute Arbeitsbedingungen tun?
Warum sinkt die Zahl der Beschäftigten, für die ein Tarifvertrag gilt, seit vielen Jahren?
Nach der Europäischen Mindestlohnrichtlinie soll der Mindestlohn bei 60% des Medianlohnes und die Tarifbindung bei 80 % liegen.
Was kann und sollte die Politik in Deutschland und in der Europäischen Union tun, um Armut trotz Arbeit zu verhindern?
Wie stark ist die Durchsetzungskraft von Gewerkschaften im europäischen Vergleich?
Eintritt frei
Sa., 25. Mai 2024, 13 - 22 Uhr (Einladung) (679)
EINS KOMMA FÜNF Grad am Limit
Tagesveranstaltung mit vielseitigem & kreativem Programm zu Klima
Ort: Pavillon, Hannover
Sind wir am Klima-Limit?
Von Politik bis Aktivismus wurde bisher betont die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Im Februar meldetet der EU-Klimadienst Copernicus: Die globale Durchschnittstemperatur betrug über 12 Monate 1,5 Grad mehr als in der vorindustriellen Zeit. Damit ist die 1,5 Grad Grenze massiv in Frage gestellt.
Ein guter Anlass, um den Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise neugierig & kreativ auf den Grund zu gehen. Interessierte allen Alters sind herzlich eingeladen ins Thema einzutauchen, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Was gibt es zu entdecken?
13:00 - 13:30 Uhr
Begrüßung und gemeinsam ins Thema eintauchen
13:30 - 15:30 Uhr
parallele Workshops (Anmeldung erwünscht, s.u.)
Workshop 1 Bildung und Dekolonialität (ein bewegtes Gedankenexperiment)
Workshop 2 Klimagefühle (Austausch, Reflektion und Entlastung angesichts drohender Szenarien)
Workshop 3 Klimagerechtigkeit und Systemwandel (Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft)
Workshop 4 Sensory ecologies (deutsch & english) (Eine somatische Praxis zur Öffnung des Wahrnehmungsraumes unserer multisensorischen Körper)
Workshop 5 Regionale SOZIAL-ökologische Transformation im Climate Endgame (Ein World Cafe mit dem Regionsrat für Umwelt, Klima, Planen und Bauen)
15:30 - 17:00 Uhr
Vernetzung, Austausch mit Klima-Initiativen und Livemusik
17:00 - 17:30 Uhr
Kurzvortrag Klima Prof. Dr. Gunther Seckmeyer (Institut für Meteorologie und Klimatologie, Leibniz Universität Hannover)
17:30 - 19:00 Uhr
Podiumsgespräch mit Tadzio Müller, Lea Dohm und Peter Emorinken-Donatus (Moderation Theresa Leisgang)
20:00 - 21:30 Uhr
Filmvorführung „Der laute Frühling“
21:30 - 22:00 Uhr
Filmgespräch mit Filmemacherin Johanna und Marco von den AngryWorkers (Moderation Gerriet Schwen)
Außerdem:
13:00 - 19:00 Uhr
Kinderbetreuung in der „Frechen Rübe“
13:00 – 22.00 Uhr
Kunstausstellung
Kinderbetreuung und Eintritt frei!
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch ein breites Bündnis aus:
- Bildungswerk verdi
- Forum für Politik und Kultur
- Hochschule Hannover (Abteilung für Soziale Arbeit)
- Kulturzentrum Pavillon
- Leibniz Universität (Institut für Meteorologie und Klimatologie)
- Psychologists4Future Hannover
- Rosaluxenburg Stiftung in Niedersachsen
- Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen
- Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen
Vor Ort werden Spenden gesammelt für das „Bündnis Ökozidgesetz”.
Freitag, 24.05.2024 (Ablauf) (678)
Jüdisches Leben in Deutschland und ein Orgelkonzert
Ein Tagesausflug nach Halberstadt
mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin)
Wir alle sind mit dem „Nie wieder“ aufgewachsen. Eine lebendige Erinnerungskultur zum Jüdischen Leben in Deutschland ließ allerdings zunächst auf sich warten. Doch sie hat sich entwickelt und wir erkennen heute, wie wichtig, ja notwendig eine Erinnerungskultur ist und bleibt.
Die Reise nach Halberstadt ist eine Zeitreise der besonderen Art, denn wir beginnen mit der 800-jährigen Geschichte Jüdischen Lebens in Halberstadt und hören anschließend in ein Musikstück hinein, dass in über 600 Jahren enden wird.
Es geht im wahrsten Sinne "Zurück in die Zukunft".
Für Führungen, Eintritte, Bahn- und Busfahrt und Begleitung = 99 € pro Person.
Die Kosten für Essen und Kaffee kommen dazu.
Dienstag, 21.05.2024, 19 Uhr (Einladung) (Präentation) (677)
Degrowth oder Green Growth?
Prof. Dr. Jan Priewe
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Braucht die klimapolitische globale Transformation grünes Wirtschaftswachstum, Nullwachstum oder Degrowth? Muss unser Konsum sinken? Sind Kapitalismus, Nullwachstum oder Degrowth vereinbar? Die Fragen werden global, europäisch und schließlich auf Deutschland bezogen untersucht. Weit verbreitet ist die Auffassung, dass der Industriestandort Deutschland weiter wachsen kann, wenn das Wachstum nur grün wird. Wenig beachtet wird dabei die demografische Entwicklung, denn auch die Ressource Arbeit wird knapp. Verschiedene Szenarien für Deutschland werden dargestellt.
Eintritt frei
Donnerstag. 16.05.2024. 18:00 Uhr (Einladung) (676)
Europas Antwort auf die chinesische Herausforderung
Mit Bernd Lange, MdEP, Vorsitzender Internationaler Handelsausschuss, Vorsitzender Konferenz der Ausschussvorsitzenden im Europaparlament und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor China Centrum Tübingen a.D.
Ort: Haus der VHS Hannover. Burgstraße 14. 30159 Hannover
China ist von einer entwicklungsorientierten Wirtschaftspolitik zu einer sicherheitsorientierten, hegemonialen Agenda übergegangen. In den letzten Jahren hat China eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vollzogen und ist ein starker Wettbewerber der EU geworden. Allerdings wird dieser Wettbewerb nicht immer fair geführt. Liegt es in Chinas Interesse, nach fairen Regeln zu spielen, um protektionistische Maßnahmen der EU zu vermeiden? Ist die EU in der Lage, handelspolitische Probleme bereits im Anfangsstadium anzugehen und eine Eskalation zu unkontrollierbaren Krisen zu verhindern?
Montag, 06.05.2024, 18 Uhr (Einladung) (675)
KANT 300 JAHRE
Cancel Culture – Ende der Aufklärung?
Mit Julian Nida-Rümelin
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Julian Nida-Rümelin nimmt das Phänomen Cancel Culture zum Ausgangspunkt einer tiefergehenden Analyse. Tatsächlich ist die Praxis, unliebsame Meinungen zum Schweigen zu bringen, uralt. Sie prägt in unterschiedlichen Formen das politische und gesellschaftliche Leben in den meisten Kulturen zu fast allen Zeiten. Wenn man sich gegen diese Praxis der Verfolgung Andersdenkender wendet, verteidigt man die Demokratie als ein Projekt der Aufklärung. Aber was genau ist mit diesem Projekt gemeint? Welche Rolle spielen dabei Pluralität und politische Urteilskraft? Und was ist politische Urteilskraft?
Julian Nida-Rümelin ist emeritierter Lehrstuhlinhaber für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1998-2000 war er Kulturreferent der Landeshauptstadt München und gehörte anschließend als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder bis zur Wahl des Deutschen Bundestags im Herbst 2002 an. Seit Mai 2020 ist er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Julian Nida-Rümelin publiziert regelmäßig Artikel, Bücher und wissenschaftliche Aufsätze. Zuletzt erschienen: Cancel Culture – Ende der Aufklärung?
Donnerstag, 02.05.2024, 16 Uhr (674)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Donnerstag, 25.04.2024, 19 Uhr (Einladung) (673)
Die Zukunft der Demokratie. 75 Jahre Grundgesetz
Mit Andreas Fisahn
Moderation: Wilfried Gaum
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstr. 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in einer Sitzung des Parlamentarischen Rates feierlich verkündet. Es feiert also in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Solange hat bisher keine deutsche Verfassung existiert. Das allein ist noch kein Grund zu feiern, aber mit dem Grundgesetz werden auch Rechtssicherheit, demokratische Beteiligung und ein gewisses Maß an sozialer Sicherheit verbunden. Nun scheint dieser glückliche Zustand in Gefahr. Rechtsextreme sitzen im Parlament und höhnen der Demokratie, des Rechtsstaates und einer offenen Gesellschaft. Welche Vorkehrungen enthält das Grundgesetz gegen seine Umwandlung in ein autoritäres Regime? Diesen und weiteren Fragen wird Andreas Fisahn nachgehen.
Professor Dr. Andreas Fisahn wurde 1960 in Soest geboren. Nach seinem Studium in Köln, Marburg und Göttingen promovierte er in Göttingen und habilitierte sich an der Universität Bremen. Seit 2004 Prof. für Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Universität Bielefeld. Jüngste Veröffentlichung: Repressive Toleranz und marktkonforme Demokratie. Zur Entwicklung von Rechtsstaat und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, Köln 2022.
Eintritt frei
Samstag, 20.04.2024, 14 Uhr (671)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Freitag, 19.04.2024, 16:30 Uhr (670)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum, Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Donnerstag, 18.04.2024, 19 Uhr (Einladung) (669)
Kant zur Einführung (Kant 300)
Vortrag von Stefan Wolf (Philosoph) (Präsentation)
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Sei es Kants Erkenntnistheorie oder sein kategorischer Imperativ (Ethik), er ist ein Klassiker, den es sich immer wieder neu zu lesen lohnt. Anlässlich seines 300. Geburtstags beginnen wir eine Reihe von Vorträgen mit einer Einführung, die den philosophischen Bogen spannt, aber auch das eine oder andere thematische Schlaglicht werfen will, um weiterführende Diskussionen, z.B. auch mit Blick auf die kritische Theorie anzuregen, die im Lauf des Jahres mit eigenen Vorträgen aufgenommen und vertieft werden.
Stefan Wolf, Dr. phil., studierte Sozialwissenschaften und Philosophie an den Universitäten Montpellier und Bamberg. Über die EXPO 2000 in Hannover führte sein beruflicher Weg zur Prognos AG in Basel und ins Management bei Volkswagen. Seit 2007 lehrt er nebenberuflich an unterschiedlichen Hochschulen, vor allem zu Zukunftsforschung, Nachhaltigkeit und Strategie. Seit 2023 ist er ausschließlich als Dozent und Autor tätig.
Eintritt frei
Dienstag, 12.04.2024, 16:30 Uhr (668)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Dienstag, 09.04.2024, 18:30 Uhr (667)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Freitag, 8. März 2024, 16:30 Uhr (666)
ELEMENTARE FRAUEN - EINE FEMINISTISCHE FÜHRUNG DURCH DIE SAMMLUNG
Eine Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum, Hannover
Anlässlich des Internationalen Frauentages - und weil noch immer viele mit Spott und Häme reagieren, wenn eine Außenministerin auch den Feminismus thematisiert - gehen wir mit feministischem Blick durch die Sammlung Elementarteile des Sprengel Museum Hannover. Wie sind die Künstlerinnen in der hannoverschen Sammlung vertreten? Ein Blick auf moderne und zeitgenössische Künstlerinnen und ihre Geschichten. Und ein Mann ist auch dabei.
Donnerstag, 07.03.2024, 19 Uhr (665)
Konzeptkunst
Vortrag von Hubertus Butin (Kunsthistoriker und Autor)
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Eine Kooperation von QBK und dem Bildungsverein, dem Forum für Politik und Kultur e.V., sowie der Galerie Drees
Der kunsthistorische Vortrag beleuchtet eine der intellektuellsten und faszinierendsten Richtungen der zeitgenössischen Kunst. Die internationale Konzeptkunst hat die Bedeutung der künstlerischen Idee gegenüber der materiellen Produktion hervorgehoben. Auf selbstreflexive Weise hat sie außerdem über die institutionellen Rahmenbedingungen von Kunst nachgedacht. Dabei haben sich das Selbstverständnis der Künstlerinnen und Künstler sowie die Rolle des Publikums maßgeblich verändert. In dem Vortrag werden mit anschaulichen Beispielen jene grundsätzlichen Prinzipien vorgestellt, die für viele Arbeiten der Konzeptkunst relevant sind: Entmaterialisierung, Versprachlichung, Partizipation, Dokumentation, Serialität und Institutionskritik.
Donnerstag, 15.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (664)
Das Versprechen der Künstlichen Intelligenz
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Niedersachsen), dem DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di (Niedersachsen) statt.
Künstliche Intelligenz, insbesondere Sprachmodelle wie GPT boomen zur Zeit. Die Frage ist, wie dieser Boom zu erklären und wie er gesellschaftspolitisch zu bewerten ist. Sicherlich spielt hier die hohe Innovationsdynamik der Technologie und ihrer Methoden eine zentrale Rolle. Zugleich jedoch wird der Boom der KI und mit ihr die Perspektive einer „intelligenten Maschine“ von weitreichenden, geradezu utopischen, aber auch dystopischen Versprechungen und Erwartungen vorangetrieben. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Versprechungen ist die unabdingbare Voraussetzung für eine Einschätzung der tatsächlichen Potenziale und Folgen der KI.
Hartmut Hirsch-Kreinsen, Research Fellow an der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, stellt die zentralen Thesen seines Buches „Das Versprechen der Künstlichen Intelligenz“ vor und diskutiert über die Chancen und Risiken der KI mit Christina Schildmann (Hans Böckler-Stiftung) und Detlef Gerst (IG-Metall).
Mittwoch, 14.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (663)
Hinter Mauern
Vortrag von Frank Wolff (Universität Osnabrück)
Ort: Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Kooperation von Bildungsverein und Forum für Politik und Kultur
Grenzen sind nicht nur Hindernisse für Menschen, die sie von außerhalb überwinden wollen. Sie verändern auch die Gesellschaften, die sich abzuschotten versuchen. Frank Wolff und Volker M. Heins zeigen in ihrem Buch "Hinter Mauern", welche Wirkung diese und die Abwehr von Migration nach innen entfalten: Das Drängen der EU auf ‚sichere Außengrenzen‘ untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.
Mittwoch, 07.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (662)
Ist Deutschland wieder der kranke Mann in Europa?
Vortrag von Peter Bofinger
Ort: Leineschloss, Hannover
Moderation: Michael Berger .
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Nds.), Arbeit und Leben Nds., Bildungswerk ver.di, DGB Nds.
Das »Wirtschaftsmodell Deutschland«, das über Jahrzehnte hinweg sehr erfolgreich gewesen ist, sieht sich gegenwärtig starkem Gegenwind ausgesetzt. Seine bisherigen Stärken, die Ausrichtung auf die Industrie und speziell die Automobilindustrie, Qualitätsproduktion und Exportorientierung sind angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung und geopolitischer Veränderungen ins Wanken geraten. Gleichzeitig steht die deutsche Wirtschaft mit der digitalen und sozial-ökologischen Transformation vor großen Herausforderungen, die angesichts der Verschuldungsbremse und des Bundesverfassungsgerichtsurteiles zum Klima- und Transformationsfonds nur schwer zu bewältigen sind.
Professor Peter Bofinger von der Universität Würzburg zeigt Ansatzpunkte auf, wie die grundlegenden Probleme des »Wirtschaftsmodells Deutschlands« gelöst werden können.
2023 (37)
Donnerstag, 14.12.2023, 19. Uhr (Einladung) (661)
Reihe Große Ökonom_innen VI
Joan Robinson
Einführung durch Elisabeth Allgoever (Universität Hamburg)
Ort: Arbeit & Leben, Arndtstr. 20, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit FES Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator der Keynes-Gresellschaft | Regionalgruppe Nord
Joan Robinson war eine außerordentlich eigenständige Denkerin und eine kritische Intellektuelle. Die Frage nach der Verteilung des Wohlstands stand im Zentrum ihrer vielfältigen Beiträge zur Ökonomie. Ihre Arbeit als Theoretikerin zeichnete sich dadurch aus, dass sie allgemein akzeptierte und breit genutzte Konzepte hinterfragte und ihre fundamentale Kritik an den Beiträgen prominenter Ökonomen darauf aufbaute. Die Kapitalkontroverse, die die Ökonomik in den 1960er Jahren erschütterte, wurde durch ihre Frage nach den Prinzipien der Bewertung des Kapitals in theoretischen Modellen angestoßen. Sie übte methodische Kritik an Kernkonzepten der ökonomischen Theorie und stellte zum Beispiel das Denken in Gleichgewichten infrage. Nicht nur als Theoretikerin war sie streitbar, sie nahm auch kontroverse politische Positionen ein. Zur Sichtbarkeit und der Anziehungskraft der „Cambridge School of Economics“ trug Joan Robinson entscheidend bei. Ihre Ideen inspirieren Ökonominnen und Ökonomen bis heute. Setzt man sich kritisch mit Wohlstand, Wachstum und Kapitalismus auseinander, sind Joan Robinsons Beiträge weiterhin eine wichtige Quelle, z. B. für das theoretische Verständnis der Verteilung von Einkommen und Vermögen oder der Auswirkungen von Wachstum auf Klima und Umwelt.
Elisabeth Allgoewer - Seit Wintersemester 2004 Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, davor: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität St. Gallen, Sachgebietsleiterin im Grundsatzreferat der Haushaltsabteilung der Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin. Dozentin am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien (Institut universitaire de hautes études internationales), Nachwuchsdozentin an der Universität St. Gallen. Promotion und Habilitation an der Universität St. Gallen, Forschungsaufenthalte an der University of Toronto, dem Urban Institute (Washington, D.C.) und der New School for Social Research (New York). Forschungsschwerpunkte: Geschichte des ökonomischen Denkens (19. und frühes 20. Jahrhundert), Geschichte der Wirtschaftswissenschaften/Universitätsgeschichte, Geschichte der Frauen in der Ökonomie.
Mittwoch, 13.12.2023, 19 Uhr (Programm) (660)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
„Guernica“: Umstrittenes Bild – bereinigte Geschichte nach 1945
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Nur einmal war das Gemälde Guernica in Deutschland im Original zu sehen. 1955/56 in München, Köln und Hamburg im Rahmen der Ausstellung „Picasso 1900 – 1955“. Erstmals nach der NS-Diktatur war es möglich, das Schaffen dieses berühmten Künstlers umfassend kennen zu lernen, dessen Werke die Nazis als „entartete Kunst“ abgewertet hatten. Mehr als 300.000 Menschen besuchten die Ausstellung. Besonders vor Guernica drängelten sich die Kunstinteressierten, waren fasziniert, entsetzt oder fühlten sich in ihren Vorurteilen bestätigt. Mit dieser Ausstellung habe Picasso wieder „die deutsche Bühne“ betreten, hieß es. Doch gilt das auch für die Hauptattraktion? War Guernica jemals von der „deutschen Bühne“ verschwunden? Was war aus den Angehörigen der deutschen Luftwaffe geworden, die für das Flächenbombardement verantwortlich waren und es für einen „vollen Erfolg“ hielten? Während Picassos Guernica ein Massenpublikum erreichte, blieben die historischen Hintergründe weitgehend tabuisiert.
Dienstag, 05.12.2023, 17.30 Uhr (Einladung) (659)
Adrian Sauer - Truth Table
Führung: Friederike Otto
Ort> Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz
Mit der Ernennung von Adrian Sauer (*1976) zum Preisträger des SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie ehrt die Jury einen Künstler, der sich seit rund 20 Jahren kritisch, sinnlich, virtuos und humorvoll mit der Entwicklung der Fotografie beschäftigt. Den Fokus setzt Sauer auf die Folgen und Veränderungen des Mediums durch die Digitalisierung. Die Arbeiten entspringen einer gewitzten Mischung aus künstlicher und künstlerischer Intelligenz.
Im Anschluss um 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit am Künstlergespräch teilzunehmen, oder im Bell Arte das Kunstjahr ausklingen zu lassen...
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Donnerstag, 30.11.2023, 19.00-20.30 Uhr (658)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
Berlin 1848 und die europäische Revolution (Programm)
Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Historiker aus Berlin
Ort: Rotation der ver.di Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
Die Revolution von 1848/49 erfasste den gesamten europäischen Kontinent, selbst Randregionen des Osmanischen Reiches. Zentren waren Frankreich, das „Mutterland“ der Revolution, die italienischen Staaten, die ungarische sowie die österreichische Hälfte des Habsburgischen Vielvölkerstaates und die deutschen Staaten. Der Vortrag zeichnet in groben Linien den Verlauf und die Charakteristika der europäischen Revolution nach. Wenn Berlin dabei ins Zentrum gestellt wird, dann deshalb, weil die preußische Hauptstadt 1848 neben Paris und Wien zur dritten europäischen Revolutionsmetropole wurde – und zur ‚heimlichen Hauptstadt Deutschlands’. Schwerpunkte des Vortrags werden die Frage nach den Charakteristika dieser Revolution, die Rolle der Unterschichten und die Entstehung der modernen Arbeiterbewegung im Jahr 1848 sein.
Mittwoch, 29.11.2023, 19 Uhr (Programm) (657)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
„Picassos „Guernica“ – Entstehung und Bedeutung eines politischen und künstlerischen Meisterwerks
Bildbetrachtung von Ulrich Krempel (Kunsthistoriker und ehem. Kurator und Museumsdirektor)
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
1936 gab die spanische Regierung Picasso den Auftrag, ein Bild für den spanischen Pavillon auf der Weltausstellung 1937 in Paris zu malen. Zunächst dachte der Künstler an eine Variante seines Motivs Maler und Modell. Nach dem faschistischen Angriff auf Guernica im April 1937 entschied er sich aber für eine großformatige Arbeit zu diesem Thema. „Guernica“ entstand zwischen dem 11. Mai und dem 4. Juni 1937.
Am 12. Juli 1937 wurde das Bild erstmalig in Paris vorgestellt. Der Vortrag geht der Entstehung des Bildes in der sehr kurzen Zeit der Realisierung nach, wie sie in mehr als 40 Studien und den acht Fotografien von Dora Maar festgehalten sind. Zudem werden die Figuren und Situationen der Komposition in ihren Bezügen zu Picassos eigener Ikonografie erläutert. Und schließlich wird der Versuch unternommen, dieses monumentale Werk in den künstlerischen Zusammenhang der Zeit zu stellen.
„Es ist mein Wunsch, Sie daran zu erinnern, dass ich stets davon überzeugt war und noch immer davon überzeugt bin, dass ein Künstler, der mit geistigen Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts, in dem die höchsten Werte der Humanität und der Zivilisation auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig verhalten kann.“ Pablo Picasso, Dezember 1937
Sa., 25.11.2023/So., 26.11.2023, jeweils 10.30 – 16.30 Uhr (Programm) (656)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Workshop: „Guernica“ – Kreative Inspirationen
mit Kerstin Faust (Freischaffende Künstlerin aus Neustadt)
Ort: Arbeitskreis Regionalgeschichte, Kultursalon Nr. 7, Im Dorn 7, 31535 Neustadt a. Rbge. / Averhoy
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Wir wollen uns in diesem zweitägigen Workshop durch eigenes Zeichnen intensiv den einzelnen Figuren im „Guernica“-Bild annähern. Es ist möglich, mit Acrylfarben und Sprühdosen auf Leinwänden oder mit Stiften auf Papier eigene Bilder entstehen zu lassen und Picasso zu interpretieren.
Anmeldung/Fragen: Kerstin Faust, Telefon 05032 94433, eMail: [email protected]
Donnerstag, 23.11.2023, 19 Uhr (Einladung) (655)
Reihe Große Ökonom_innen V
Joseph Schumpeter
Einführung durch Harald Hagemann (Universität Stuttgart Hohenheim)
Ort: Arbeit & Leben, Arndtstr. 20, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Schumpeters Konjunktur- und Wachstumstheorie ist maßgeblich durch das Marxsche Werk mit seiner Betonung der dynamischen Kräfte der Entwicklung kapitalistischer Volkswirtschaften geprägt. Dabei steht die Rolle der Kapitalakkumulation und des Technischen Fortschritts im Zentrum. Frühzeitig betont Schumpeter die Wellenförmigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung. Langfristige Wohlstandssteigerungen gehen unvermeidbar mit zyklischen Schwankungen (Prosperität und Depression) einher. Der Kapitalismus kann grundsätzlich nicht stationär sein, sondern sei von Natur aus eine Form der wirtschaftlichen Veränderung. Fortlaufend
finden Prozesse der schöpferischen Zerstörung statt.
Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung ist durch die Kombination dreier Kernelemente gekennzeichnet:
Hagemann ist Life Member von Clare Hall, University of Cambridge, Ehrenvorsitzender der Keynes-Gesellschaft und Honorary Past President der European Society for the History of Economic Thought. Aktuelle Publikationen u.a. The Elgar Companion to John Maynard Keynes (2019, zs. mit R.W. Dimand).
Montag, 20.11.2023 um 18 Uhr (Präsentation) (654)
Urteil des BVerfG zur Schuldenpolitik des Bundes vom 15.11.2023
Einführung durch Torsten Windels, Koordinator der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Ort: Videokonferenz
Am 15.11.2023 lehnte das Bundesverfassungsgericht das 'Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021' vom 18.02.2022 ab. Mit diesem Gesetz hatte die Bundesregierung Kreditermächtigungen des Bundeshaushalts für die Bekämpfung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den 'Klima- und Transformationsfonds' (KTF) übertragen.
„Mit dem KTF-Wirtschaftsplan fördern wir Innovationen am Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir schaffen Grundlagen, damit aus Dekarbonisierung und Digitalisierung Zukunftschancen erwachsen." (Bundesfinanzminister Christian Lindner, 09.08.2023).
Dem KTF fehlen in seiner Finanzierung bis 2027 nun 60 Mrd EUR. Was heißt dies für die Klima- und Transformationspolitik in Deutschland? Welche Finanzierungskonflikte drohen nun? Welche alternativen Möglichkeiten zur Finanzierung von öffentlichen (Klima-)Investitionen gibt es?
Hierüber wollen wir diskutieren.
Sonnabend, 18.11.2023, 20.30 Uhr (653)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
„Die Grenzgänger“ (Programm)
Ein musikalischer Abend zur deutschen Revolution 1848/49
Ort: Pavillon Hannover, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
Es gibt wohl derzeit keine Gruppe in Deutschland, die so mitreißend und virtuos die Lieder und Lyrik der Revolution von 1849/49 auf die Bühne bringt wie die Bremer Gruppe „Die Grenzgänger“. Zum 175. Jubiläum dieses Meilensteins unserer Demokratiegeschichte hat das Quartett ein gleichermaßen aktuelles wie historisch fundiertes Programm mit Liedern und Texten zusammengestellt, das gleichzeitig einen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens darstellt. Immer wieder haben „Die Grenzgänger“ auf ihren bisherigen elf Alben die Revolution von 1848/49 als zentralen Punkt demokratischer Lieder und Ideen in Deutschland thematisiert. Sie spielten „Die „Lieder eines Lebendigen“ von Georg Herwegh, vielleicht der wichtigsten Stimme dieser Tage, vertonten erstmals die Jugendgedichte von Karl Marx mit dem euphorischen „Darum lasst uns alles wagen“ und machten die Worte der „Toten an die Lebenden“ (Freiligrath) hörbar. Mit Cello, Akkordeon und zwei Gitarren mischen „Die Grenzgänger“ dabei Lieder aus dem Rinnstein und vergessene Perlen literarischer Salons und Theaterbühnen des 19. Jahrhunderts zu einer mitreißenden Musik zwischen Schubert und Tom Waits, Bertolt Brecht und Talking-Blues, Volkslied und Bob Marley.
15.11.2023-31.01.2024 (Programm) (652)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Geschichtsausstellung „... ein voller Erfolg der Luftwaffe”
Kunstausstellung „Guernica“ und Urban Art
In der Rotation, ver.di Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Am 26. April 1937 zerstörten deutsche Kampfflieger der Legion Condor während des Spanischen Bürgerkrieges die baskische Stadt Gernika/Guernica fast vollständig. Ein Teil der Täter war auf den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen ausgebildet worden.
In vier Kapiteln wird die Geschichte der Vernichtung der baskischen Stadt Gernika dargestellt:
1. Vorgeschichte, 2. Der Spanische Krieg, 3. Gernika, 26. April 1937, 4. Die Folgen.
Termine und Führungen: durch die Ausstellung können gesondert vereinbart werden über Arbeitskreis Regionalgeschichte, eMail: [email protected], Telefon 05032 61705
Mittwoch, 15.11.2023, 19 Uhr (Programm) (651)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Die Vernichtung von Gernika, Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen und die Eskalation des Luftkrieges
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Im Vortrag werden Vorgeschichte, Verlauf und die verheerenden Folgen der Bombardierung von Gernika (Spanisch: Guernica) dargestellt. Einige Themen: heimliche Aufrüstung bis 1935, die Entwicklung des Junkers (Ju) 52-Transport- und Bombenflugzeuges, Bau der Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen, Luftkrieg und Terrorangriffe, Befehlsstrukturen und Verantwortlichkeiten, Bereinigung des Tatortes und Vertuschungen, Konsequenzen für die Luftkriegsführung im Zweiten Weltkrieg.
Freitag, 10.11.2023, 13.30 bis 20.30 Uhr (Programm) (650)
Demokratie ohne Opposition?
Symposium anlässlich des 80. Geburtstages von Michael Buckmiller
Vorträge von Michael Buckmiller, Wolfgang Hecker, Ralf Hoffrogge und Marcus Hawel. Musikprogramm mit der Gruppe ‚Spätlese‘ und parallele Ausstellung ‚Die Rotation, ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Erneuerung des Marxismus – Karl Korsch 1886 -1961‘. (Details im anhängenden Programm).
Kooperationsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di, Loccumer Initiative, DGB, ver.di, IG Metall, GEW, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Arbeit und Leben Niedersachsen, Kooperationsstelle Hochschule & Gewerkschaften Hannover-Hildesheim
Der gesellschaftliche Zukunftshorizont hat sich zunehmend verdunkelt. Die politischen, sozialen, ökologischen Krisensymptome haben sich längst zu einem Komplex der Vielfachkrise verdichtet, aus der es kaum einen Ausweg zu geben scheint. Die Krisen drohen zu einem fragilen Dauerzustand, zu einer neuen Normalität zu werden, dessen Kipppunkte kaum absehbar sind.
Selbst die Krisendiagnose und -theorie ist in der Krise: Weniger denn je sind die westlichen Gesellschaften in der Lage, sich ein zutreffendes Bild von der Wirklichkeit zu machen und angemessene Gegenkonzepte zum Bestehenden zu entwickeln. Von dieser verallgemeinerten Orientierungslosigkeit ist auch die politische Linke im weitesten Sinne betroffen: An die Stelle konkreter, wissenschaftlich fundierter Gesellschaftskritik, aus der sich konkrete Utopien und Gegenpositionen für einen gesellschaftlichen Wandel entwickeln lassen, ist der Rückzug auf das vermeintlich sichere Terrain verdinglichter Grundpositionen getreten. Moralisierungen, das Denken in Freund-Feind-Kategorien und autoritäre Scheinlösungen haben vielerorts tragfähige Argumentationen verdrängt.
In dieser Gemengelage zu agieren erfordert besondere Umsicht: Je kurzatmiger der vorherrschende Politikbetrieb wird, desto dringender braucht es kritische Gegenpositionen, die über den Tag hinausreichen. Mehr denn je kommt es darauf an, die geistigen Suchbewegungen zu forcieren, sich gemeinsam zu orientieren und zu organisieren. Dazu wollen wir mit unserem Symposium einen Beitrag leisten. Dabei geht es sowohl um eine aktuelle Krisendiagnose als auch um das Ausloten historischer und politischer Ankerpunkte.
Mittwoch, 08.11.2023, 19:30 Uhr (Einladung) (649)
Immanuel Kant 2024 – Wissen, Wille, Werte – eine Annäherung zum 300. Geburtstag
Im Saal der Imug Beratungsgesellschaft, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Einführung durch Dr. Stefan Wolf, Philosoph
Große Denker*Innen erkennen wir daran, dass sie zeitlose Fragen stellen. Kant gehört in dieser Hinsicht sicherlich zu den Denker*innen allerersten Ranges. Im Jahr 2024 begehen wir seinen 300. Geburtstag, Fast jede aktuelle politische oder wissenschaftliche Frage lässt sich mit Kant besser beantworten: Wer vernünftig handeln will, muss sich seines eigenen Verstandes bedienen. Eine klarere Anforderung könnte man an die öffentlichen Erregungsdebatten kaum stellen. Kants Erkenntnistheorie prägt noch heute unser Denken, seine These von Pflicht oder Neigung die moderne, bürgerliche Gesellschaft. Der Wille zur Vernunft bestimmt seine Philosophie.
Dr. Stefan Wolf gibt eine kurze Einführung in das Kantische Denken und damit einen Vorgeschmack auf das Kant-Jahr 2024, in dem weitere Veranstaltungen anlässlich des 300. Geburtstages dieses großen Philosophen folgen werden.
Mittwoch, 08.11.2023, 18.00 Uhr
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt, im Hinterhof), 30159 Hannover
Donnerstag, 02.11.2023, 18:00 Uhr (Einladung) (648)
Mit Mut und Mission
Mit Prof. Dr. Jens Südekum, Olaf Lies und Dr. Mehrdad Payandeh
Leineschloß, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit Arbeit und Leben Niedersachsen, Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Niedersachsen), Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Bezirk Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft| Regionalgruppe Nord
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer doppelten Transformation. Sowohl die Digitalisierung, als auch weitreichende Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen erfordern einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist ein integraler Bestandteil der breiteren Nachhaltigkeits- und Klimaziele in Deutschland. Um die von Deutschland bis 2045 angestrebte Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen, ist eine missionsorientierte Industrie- und Innovationspolitik erforderlich, wodurch dem Staat eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der sozial-ökologischen Transformation zukommt. Der Ökonom und Chefberater der Bundregierung Prof. Dr. Jens Südekum, der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies und der Vorsitzende des DGB-Bezirks Niedersachsen, Dr. Mehrdad Payandeh, loten die besonderen Chancen aus, die sich unter den neuen Rahmenbedingungen ergeben.
Dienstag, 17.10.2023, 17-20 Uhr (647)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
Die revolutionäre Kraft des Buchdrucks – Flugblätter in der 1848er Revolution
Workshop (Programm)
Ort: Buchdruckmuseum Hannover-Linden Limmerstraße 43, 30451 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
„Am Anfang schuf Gott König und Völker, und die Völker wurden wild und widerhaarig und ein finstrer Groll lag in ihrer Seele und der Geist der Revolution schwebte über Städten und Dörfern. Und das Volk sprach: Es werde Licht! Und die Revolution brach los.“ (Die Zeitung „Berliner Krakehler“ über den März 1848)
Flugblätter und Proklamationen werden nach Aufhebung der Pressezensur zu dem führenden Kommunikationsmittel der Berliner Öffentlichkeit der Revolutionszeit. Nicht nur der König, das Preußische Staatsministerium oder der Magistrat verkünden auf diesem Wege Erlasse und Verlautbarungen. Auch die neu entstandenen Vereine und Clubs organisieren über dieses Medium ihre Versammlungen und Umzüge oder beziehen kritisch Stellung zu Tagesereignissen. Neben den Cafés, Lesekabinetten und Volksversammlungen „In den Zelten“ und anderen Orten vor den Toren der Stadt, sind vor allem die Berliner Straßenecken mit ihren Maueranschlägen Zentren der öffentlichen Diskussion. Sie werden zudem Anziehungspunkte für fliegende Händler, die mit Bauchläden oder Karren umherziehen, um an den Brennpunkten des öffentlichen Geschehens Karikaturen, Flug- oder Zeitschriften zu vertreiben. Eine der ersten Maßnahmen der Gegenrevolution im November 1848 ist es bezeichnenderweise, neben dem Verbot des Drucks und der Verteilung von Presseerzeugnissen, das Abreißen der zahllosen Maueranschläge und Plakate zu veranlassen, die an den Straßenecken oft in mehreren Lagen übereinander kleben. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam auf den Anteil der „Arbeiteraristokratie der Drucker und Setzer“ und deren Aktivitäten schauen sowie eigene Flugblätter herstellen ...
Dienstag, 10.10.2023, 18:30 Uhr (646)
Korken oder Drehverschluss #9 "Arbeiten als Influencer*in: Traumjob oder Luftschloss?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Seit ca. 2016 lässt sich für die ersten Blogger*innen ein Hobby monetisieren. Damals begannen Privatpersonen, Fotos und Texte auf eigenen kleinen Websites, den sogenannten Blogs, zu veröffentlichen. Was mit einzelnen Bildern und ein wenig Text begann, wandelte sich von einem Hobby zu einem lukrativen Vollzeitjob. Es entwickelte sich eine ganze Branche, die bis heute weiterwächst und sich zunehmend professionalisiert. Doch wie funktioniert diese neue Branche, unter welchen Arbeitsbedingungen arbeiten Influencer*innen und was lässt sich daraus allgemein für die Arbeit neuer, digitaler Berufe ableiten?
Welchen Arbeitsbedingungen unterliegen neue, digitale Berufe wie Influencer*in?
Dazu mit uns im Gespräch: Jonathan Mamanski, Creator des Instagramprofil @hannover_memes
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder hier: https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 10.10.2023, 18 Uhr (Einladung) (645)
Ocular Witness - Schweinebewusstsein
Ort: Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Kunstführung mit Friederike Otto
John Stuart Mill schrieb 1863 es sei besser ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein. Diese Überlegung hat es in sich. Ebenso wie unser überaus ambivalentes Verhältnis zum Schwein.
Inka Schube, Leiterin der Abteilung für Fotografie und Neue Medien des Sprengel Museum Hannover und Kuratorin dieser ihrer Herzens-Ausstellung:
„Und je tiefer ich in dieses Thema eintauche, umso allgegenwärtiger werden die „unsichtbaren“ Schweine, umso weniger verstehe ich ihre geringe alltägliche Sichtbarkeit: Als gäbe es zwei Parallelwelten, die lediglich über „Portionen“, Scheiben, Stücke und Häppchen miteinander verbunden sind. Wo also sind sie hin, diese „ganzen“ Schweine, als Lebewesen, denen wir mit angemessener Achtung begegnen? Warum löst es Ungläubigkeit und Gelächter aus, wenn ich im Vorfeld dieses Projektes darüber berichte?
Die Ausstellung lotet mit 16 künstlerischen Positionen unsere vielschichtige Beziehung zum Paarhufer aus.
Donnerstag. 05.10.2023, 19:00 Uhr (Einladung) (Präsentation) (Thesenpapier) (644)
„Zeitenwende“ – Wirtschaftliche Folgen für staatliche Investitionspolitik
Ort: Arbeit und Leben. Arndtstraße 20. 30167
Vortrag von Dr. Arno Brandt
Moderation: Torsten Windels
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen und Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord statt.
Die von der Bundesregierung ausgerufene Zeitenwende geht weit über sicherheitspolitische Herausforderungen hinaus. Der Überfall Russlands ist nicht Ursache, sondern Erscheinungsform der Zeitenwende. Spätestens seit der Finanzmarktkrise von 2008/09 sind tektonische Plattenverschiebungen erkennbar, die einen Wandel von einer unilateralen Welt zu einer polyzentrischen Welt signalisieren. China entwickelt sich zu einer führenden Wirtschaftsmacht, mit starken geopolitischen Ambitionen. Noch nicht entschieden ist, ob sich neben den USA und China auch Europa als Wirtschaftsmacht behaupten kann. Überlagert und verstärkt wird all dies durch eine beschleunigte sozial-ökologische und digitale Transformation.
Vor diesem Hintergrund steht der Wirtschaftsstandort Deutschland vor besonderen Herausforderungen, die nur bewältigt werden können, wenn in den kommenden Jahren deutlich mehr in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz investiert wird.
Der Ökonom Dr. Arno Brandt, Mitglied des Wissenschaftsbeirat des SPD-Wirtschaftsforums, stellt seine Thesen zur Wirtschafts-, Industrie- und Finanzpolitik nach der Zeitenwende zur Diskussion.
Sonntag, 24.09.2023 – Mittwoch, 27.09.2023 (Programm) (643)
Europäische Industrie- und Transformationspolitik vor neuen Herausforderungen
Exkursion nach Brüssel
Veranstaltung in Kooperation mit Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Donnerstag, 21.09.2023, 19 Uhr (642)
Reihe Große Ökonom_innen IV (Einladung) (Präsentation kann hier bestellt werden)
John Maynard Keynes
Einführung durch Hagen Krämer (Hochschule Karlsruhe)
Ort: Künstlerhaus, Sophienstr. 2, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Keynes gilt als der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts. Seine gesamtwirtschlichen Analysen zu den Bestimmungsgründen von Beschäftigung und Stabilität führten zur „Keynesianischen Revolution“ in der ökonomischen Theorie. Keynes‘ Hauptwerk „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ entstand im Gefolge der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Keynes konnte darin zeigen, warum eine kapitalistische Wirtschaft krisenanfällig ist und nicht automatisch zur Vollbeschäftigung tendiert. In Zeiten eines Mangels an „effektiver Nachfrage“ kommt dem Staat daher eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Wirtschaft zu. Keynes‘ Theorien wurden in den 1960er und 1970er Jahren zur Grundlage einer Wirtschafts- und Finanzpolitik, die in vielen Ländern vor allem von sozialdemokratischen Regierungen verfolgt wurde. Der Keynesianismus wurde anschließend von angebotspolitischen Konzepten zurückgedrängt. Jedoch hat die Finanzmarktkrise 2008/09 zur Renaissance keynesianischer Theorien und Politiken geführt. Keynes war nicht nur ein brillanter Theoretiker, sondern auch als Berater und Akteur in der praktischen Politik tätig, u.a. auf der Bretton Woods-Konferenz im Jahr 1944. Dort wurde ein System fester Wechselkurse vereinbart, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds gegründet sowie die Errichtung einer Welthandelsordnung beschlossen. Zu Keynes‘ Persönlichkeitsbild gehören aber auch sein aufklärerischer und freier Geist, sein Interesse an Kunst, Literatur und Kultur und sein Wirken in der avantgardistischen Bloomsbury-Group im London der 1920er bis 1940er Jahre.
Der Vortrag stellt Keynes als einflussreichen Ökonomen und wirtschaftspolitischen Berater sowie als faszinierende Persönlichkeit vor und geht der Frage nach, welche seiner Ideen in der praktischen Politik und Wissenschaft noch immer relevant sind.
Prof. Dr. Hagen Krämer ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Karlsruhe. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen und der New School for Social Research in New York. Seine bevorzugten Forschungsgebiete sind die Theorie und Empirie der Einkommensverteilung und der Makroökonomie, Dienstleistungen, Digitalisierung und Produktivität sowie die Geschichte der ökonomischen Theorie. Hagen Krämer ist Gründungsmitglied der Keynes-Gesellschaft, Mitglied im Ausschuss für die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften im Verein für Socialpolitik und Mitglied im Council der European Society for the History of Economic Thought (ESHET).
Dienstag, 05.09.2023, 18:30 Ur (641)
Korken oder Drehverschluss #7
Wohnen in Hannover: Wie kann bezahlbarer Wohnraum entstehen?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Im Gespräch mit Gerd Runge, Architekt und Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Linden
Bezahlbarer Wohnraum in Hannover ist knapp. Auch Haushalte mit mittleren Einkommen brauchen heute große Teile ihres Einkommens für Miete und Energie. Damit wächst der Zweifel auch morgen noch die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Zur Entspannung der Lage sollen mehr Wohnungen gebaut werden. Doch die Zahl der Fertigstellungen steigt nicht, sondern geht zurück. Die Bodenpreise sind sehr hoch, die Baukosten und die Zinsen steigen. Kein gutes Umfeld für den Wohnungsbau. Hinzu kommen zunehmende Kosten für klimagerechtes Bauen. Wie kann es in diesem Umfeld gelingen bezahlbaren Wohnraum in Hannover zu schaffen? Steht das Klimaziel im Gebäudesektor im Widerspruch zu dem Ziel einer bedarfsgerechten Wohnungsversorgung? Wer kann und wer muss was tun?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 04.07.2023, 18:30 Uhr (640)
Korken oder Drehverschluss #6
ChatGPT: Wie verändert KI Lernen & Arbeiten?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Im Gespräch mit Prof. Dr. Henning Wachsmuth, Professor am Institut für Künstliche Intelligenz der Leibniz Universität Hannover
Seit November 2022 sorgt der Chatbot ‚ChatGPT‘ (Generative Pre-trained Transformer) für großes Aufsehen. Komplexere Texte, Programmcodes und Bilder auf Knopfdruck. Erste Auswirkungen werden mit Faszination und Sorge beobachtet. Bereits im Januar 2023 gab es über 100 Mio Anwender. Im Februar 2023 wurde im EU-Parlament die erste ChatGPT-erzeugte Rede gehalten. Auch Fachleute können maschinengenerierte Texte nicht mehr von menschgemachten Texten unterscheiden. Leitet diese Entwicklung eine neue Ära in Lehre („Hausarbeiten (ergeben) keinen Sinn mehr“ Doris Weßels) und Arbeit ein? Welche Berufe werden sich durch KI wie verändern? Welche Berufe werden überflüssig? Welche Konsequenzen hat KI für die Lehre in Schulen und Universität?
Wie verändert KI Lernen & Arbeiten?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Donnerstag, 22.06.2023, 19 Uhr (639) (Einladung)
Reihe Große Ökonom_innen III
Karl Marx
Einführung durch Michael Krätke (Amsterdam)
Ort: Künstlerhaus, Sophienstr. 2, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Seit langem berufen sich Sozialisten aller Couleur auf Karl Marx (1818 – 1883). Marx gilt ihnen als Begründer einer wissenschaftlichen Kapitalismuskritik. Tatsächlich hat Marx sich zeitlebens geweigert, ein „sozialistisches System“ zu verkünden, von rein moralisierender Kritik des Kapitalismus hielt er gar nichts. Marx, von Haus aus Jurist und Philosoph, hatte den Ehrgeiz, ein besserer Ökonom zu sein als seine Vorgänger und Zeitgenossen. Seine „Kritik der politischen Ökonomie“ sollte die innere Logik, die Gesetze des modernen Kapitalismus und seiner Entwicklung besser erklären, seine Stärken wie seine Schwächen präziser bestimmen als andere Kapitalismuskritiker das vermochten. Das neue Phänomen des etwa zehnjährigen „industriellen Zyklus“ von Prosperität, Boom, Krise und Depression in den Industrieländern sah er als notwendige Folge der inneren Instabilität des modernen Kapitalismus. Ebenso unvermeidlich und systemimmanent wie der ständige Drang der Kapitalisten, über alle Grenzen hinaus zu gehen und einen regelrechten Weltmarkt zu schaffen, der alle Länder und Völker in ein kapitalistisches Weltsystem hineinzwingen würde. Marx analysierte einen idealtypischen Kapitalismus, der zu seiner Zeit selbst in England nur in Ansätzen existierte. Ihn interessierten die langfristigen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus. Zur historisch einzigartigen Dynamik des Kapitalismus gehörten für Marx die Krisen und Transformationen ebenso wie große und kleine industrielle, kommerzielle, finanzielle Revolutionen. Marx bezweifelte, dass es dem Staat gelingen könne, die kapitalistische Krisendynamik zu bändigen. Auf lange Sicht jedoch werde der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen, die Natur wie die Gesellschaft untergraben.
Michael R. Krätke, studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft in Berlin und Paris, lehrte Soziologie in Berlin und Bielefeld und Politikwissenschaft in Kassel, war Professor für Politische Ökonomie an der Universität von Amsterdam, an der Universität Lancaster (UK) und an der Tohoku Universität in Sendai, Japan. Von 2009 – 2011 war er Direktor des Institute of Advanced Studies in Lancaster. Gegenwärtig Emeritus und Professor für Politische Theorie an der Universität von Wuhan, VRChina. Hat neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden etliche Bücher zur Politischen Ökonomie veröffentlicht und war an mehreren internationalen Forschungs- und Editionsprojekten beteiligt (u.a. an der MEGA2). Arbeitet seit vielen Jahren auch als Wirtschaftsjournalist für deutsche, schweizerische und französische Zeitungen. Lebt in Amsterdam.
Samstag, 17.06.2023, 11:30 Uhr - 18:10 Uhr (per Bahn, mit Führung) (638)
Exkursion zur Kunstsammlung Schloss Derneburg
Seit 2006 wurden das Schloss Derneburg und die benachbarte Domäne aufwändig und umfassend saniert. Heute ist es eines der größten öffentlich zugänglichen Museen im Privatbesitz in Deutschland, wenn nicht auch in Europa mit Fokus auf zeitgenössische Kunst.
Dienstag, 06.06.2023, 18:30 Uhr (637)
Korken oder Drehverschluss #5
Vier-Tage-Woche: Wollen wir uns das leisten?
Gespräch mit Prof. Dr. Ing. Lars Baumann, Personaldezernent der Stadt Hannover und Dr. Frederic Speidel, Sekretär für Wirtschafts- und Strukturpolitik, IG Metall Bezirk Nds/Sachsen-Anhalt
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
In den letzten fünf Jahren hat die Vier-Tage-Woche zunehmend an Bedeutung gewonnen. Von einer utopischen Idee setzt sie sich langsam zu einem realisierbaren Arbeitszeitmodell durch. Die IG Metall bringt die 4-Tage-Woche (32 Std/Woche bei vollem Lohnausgleich) in die Tarifgespräche ein.
Beschäftigte befürworten das Modell aus vielen Gründen u.a. aus Frustration über die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zusätzlich gibt es die Tendenz, den Stellenwert von Arbeit im Leben anders zu definieren – zugunsten der „Freizeit“.
Für Unternehmensleitungen wird es mehr und mehr zu einem Instrument, um Fachkräfte für sich zu gewinnen. Auch die Stadt Hannover hat im März ein Pilotprojet gestartet. Wie gestalten wir zukünftig unsere Arbeitszeit?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen, wie du zur Arbeitszeitverkürzung stehst.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 06.06.2023, 18:30 Uhr (636) (Einladung)
Neue globale Unsicherheiten – Ein progressives Konzept für den Umgang mit Autokraten
Vortrag von Dr. Rolf Mützenich (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Diplom-Politikwissenschaftler)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Russlands völkerrechtswidriger Angriff der Ukraine ist eine Zäsur für die europäische Sicherheitsordnung. Zudem führen die Klimakrise, das Erstarken autoritärer Regime, der Rückgang multilateraler Lösungsansätze und die Folgen der Pandemie, sowie wachsende Ungleichheiten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu einem weit verbreiteten Gefühl in der Gesellschaft, inmitten globaler Großkrisen zu leben. Die Suche der deutschen Politik nach Antworten auf eine Welt im Umbruch beschränkt sich dabei nicht auf die außenpolitische Fachdebatte, sondern beschäftigt weite Teile der medialen Öffentlichkeit und der Bevölkerung. Ziel einer progressiven Außen- und Sicherheitspolitik, so sagt es das neue außenpolitische Grundsatzpapier der Hauptregierungspartei, ist „eine internationale Ordnung nach der Zeitenwende, die Europa stärkt, den Frieden sichert und die Globalisierung gerecht gestaltet.“
Hierüber wollen wir diskutieren mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im deutschen Bundestag, Dr. Rolf Mützenich, am 06. Juni 2023 ab 18.30 Uhr in der verdi-Rotation, Goseriede 10, 30159 Hannover.
Moderiert wird die Veranstaltung von Cosima Schmitt, freie Journalistin aus Berlin.
Dienstag, 23.05.2023, 19:00 Uhr (635) (Einladung)
Reihe Große Ökonom_innen II
David Ricardo
Einführung durch Em. o. Prof. Dr. Heinz D. Kurz (Universität Graz)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Kein Geringerer als Karl Marx preist die „wissenschaftliche Unbefangenheit und Wahrheitsliebe“ des erfolgreichen Börsianers. In seinen „Grundsätzen der Politischen Ökonomie“ (1817) greift er Adam Smiths Frage nach den Ursachen des Reichtums von Nationen auf und erkennt diese in der Geschwindigkeit, mit der Kapital akkumuliert wird, sowie den darüber in das System eingeschleusten technologischen Wandel. Sein Hauptaugenmerk gilt der Verteilung des Reichtums unter den verschiedenen Klassen der Gesellschaft – Arbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer – im Verlauf der Zeit.
Ihm gelingt eine tiefgründige Analyse der Dynamik der miteinander verschlungenen real- und geldwirtschaftlichen Prozesse. Er erörtert u. a. die Gründe dafür, warum die Grundbesitzer, ohne selbst etwas zum Wachstum des Wohlstands beizutragen, von diesem profitieren; warum der Fall der Profitrate letztlich nur durch technologischen Fortschritt aufgehalten wird; warum gewisse Formen des Fortschritts zu technologischer Arbeitslosigkeit führen und damit für die Arbeiterschaft von Nachteil sind; zu welchen Spezialisierungsmustern es bei Freihandel unter verschiedenen Volkswirtschaften kommt und wie sich diese im Lauf der Zeit ändern; und welche Rolle erneuerbare und erschöpfbare Ressourcen in diesem Zusammenhang spielen. Es wird gezeigt, dass Ricardo das Schicksal anderer Großer im Fach nicht erspart bleibt, häufig falsch verstanden und gelegentlich vorsätzlich missverstanden zu werden.
Heinz D. Kurz (Universität Graz) führt in die Lehre von David Ricardo ein und diskutiert seine Ideen und wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen.
Mittwoch, 17.05.2023, 19 Uhr (634) (Einladung)
Was stimmt nicht mit der Demokratie?
Vortrag von Stephan Lessenich (Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt)
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK
Dass die Demokratie in der Krise sei, ist in aller Munde. Haben wir es aber nicht vielleicht mit einer umfassenderen Krise moderner kapitalistischer Gesellschaften zu tun? In welchem Verhältnis stehen Demokratie und Kapitalismus zueinander? Stephan Lessenich, Direktor des Instituts für Sozialforschung (Frankfurt a.M.), analysiert die Widersprüche der wohlfahrtskapitalistischen Demokratie anhand dreier Dynamiken: der zwischen Oben vs. Unten, der zwischen Innen vs. Außen, der zwischen Mensch vs. Welt und geht der Frage nach, wie der Weg zu einer demokratischeren und sozialökologisch nachhaltigeren Zukunft aussehen könnte.
Samstag, 6. Mai 2023, 10 bis 12 Uhr (633) (Einladung)
Glenn Brown – THE REAL THING
Führung mit Friederike Otto (Kunst- und Kulturwissenschaftlerin)
Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz
(Achtung: Eingang Calder-Saal)
Erstmalig in der Geschichte der beiden Häuser zeigen das Landesmuseum Hannover und das Sprengel Museum Hannover mit THE REAL THING eine gemeinsame Ausstellung: Der britische Künstler Glenn Brown hat sich dazu beider Kunstsammlungen angenommen und sie temporär um rund 50 eigene Arbeiten erweitert.
Glenn Brown (Jahrgang 1966) ist bekannt für die Verwendung von kunsthistorischen Referenzen in seinen Gemälden. Ausgehend von Werken anderer Künstler verwandelt er das übernommene Bild, indem er Farbe, Position und Größe verändert.
Die Ausstellung regt an, über das Verhältnis von historischer und zeitgenössischer Kunst zu diskutieren.
Donnerstag, 27.04.2023, 19 Uhr
Reihe Große Ökonom_innen I (632) (Einladung)
Adam Smith
Einführung durch Prof. Dr. Michael Trautwein (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Ort: DGB Saal, Otto-Brenner-Str. 1, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Wenn Wirtschaftsliberale heute auf die Selbstorganisationskräfte des Marktes verweisen und gegenüber Eingriffen des demokratischen Staates Skepsis walten lassen, dann berufen sie sich in der Regel auf Adam Smith (1723 – 1790). Smith gilt als Begründer der klassischen Politischen Ökonomie und Verfechter der freien Marktwirtschaft. Nach seiner Lehre haben alle einen gemeinsamen Wohlfahrtsgewinn, wenn jedes Individuum seinen Eigennutzen verfolgt. Sorge dafür trage die „unsichtbare Hand“ des Marktes. Eine Wirtschaft, in der Gewinne auf Kapitalinvestitionen den treibenden Motor bilden, erzeuge wachsenden gesellschaftlichen Wohlstand.
Dieses Idealbild des Wirtschaftsliberalismus war Gegenstand heftiger wirtschaftstheoretischer Kontroversen, großer politischer Konflikte und waghalsiger wirtschaftspolitischer Experimente. Doch anders als viele seiner heutigen Anhänger, die dem Markt in fast religiöser Weise Ordnungskraft zusprechen, sah Smith im ungezügeltem Wettbewerb auch Gefahren für Wohlstand und Wohlfahrt. Er verstand den Menschen als gesellschaftlich-empathisches Wesen, das nicht nur egoistisch agiert. Um rücksichtslosen Egoismus einzudämmen, brauche es eine staatliche Wirtschaftsordnung.
Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) führt in die Lehre von Smith ein und diskutiert seine Ideen und wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen.
Donnerstag, 13.04.2023. 19 Uhr (631) (Einladung)
Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist
Vortrag von Harald Welzer (Sozialpsychologe und Publizist)
Moderation: Stephan Lohr
Ort: ver.di-Höfe . Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Friederich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK
Die Massenmedien in Deutschland sind keine Vollzugsorgane staatlicher Meinungsmache. Sie sind die Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden. Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen. Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie konnte und kann die Medienlandschaft als »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?
Donnerstag, 23.02.2023, 18 Uhr (630) (Einladung)
Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?
Ukraine-Krieg und Klimakrise
Referent: Michael Müller (Vorsitzender des Umweltverbandes Naturfreunde Deutschlands, ehem. MdB und parlam. Staatssekretär des Bundesministers für Umwelt)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
In Zeiten des Ukrainekrieges, atomarer und konventioneller Hochrüstung, der Klimakrise und zunehmender Knappheit von Ressourcen brauchen wir statt einer Militarisierung der Welt eine europäische Initiative für Frieden. Wenn soziale Verteilungskämpfe härter werden und nicht klar ist, wie die Welt von morgen aussehen wird, ist Gemeinsame Sicherheit das Gebot der Vernunft. Die europäische Selbstbehauptung verlangt Gemeinsame Sicherheit, die auch entscheidende Weichen für die künftige Weltordnung stellt und nicht zuletzt zur Überlebensfrage in der globalen Klimakrise wird.
Dienstag, 21.02.2023, 19 Uhr (629) (Einladung)
Ende der Globalisierung
Ort: Oststadtbücherei, Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK
Vortrag von Jens Jessen (Autor, Journalist)
Bis vor Kurzem gehörte es zum Kern des Selbstverständnisses der fortgeschrittenen westlichen Gesellschaften, Vorreiter im Prozess des globalisierten Fortschritts zu sein, der eine Kurzkopplung von Demokratie und Kapitalismus behauptete.
Mittlerweile ist klar: Freihandel und eine neoliberal organisierte Wirtschaft führen keineswegs zwangsläufig zu demokratischen Verhältnissen und sogenannten win-win-Situationen. Ebenfalls wird langsam klar, dass wir diesen Aspekt der Handelsbeziehungen politisch ignoriert und als Konsument*innen schlicht mitgetragen haben. Und erst jetzt, wo aus wirtschaftlichen Beziehungen plötzlich wirtschaftliche Abhängigkeiten geworden sind, die nicht mit demokratischen Partner*innen verhandelbar sind, merken wir, dass es an der Zeit ist, Handel nicht dem Prinzip des Profits, sondern dem der Moral zu unterwerfen.
Donnerstag, 16.02.2023, 19 Uhr (628) (Einladung)
Trotz Ukrainekrieg: Für eine ökologische, militärfreie sowie sozial und global gerechte Zeitenwende!
Referent: Andreas Zumach (Journalist und Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Konflikte, langjähriger Korrespondent am Sitz der UNO in Genf)
Ort: ver.di Höfe, Veranstaltungszentrum Rotation, Goseriede 10 in Hannover
Kostspielige Hochrüstung, eine auf lange Dauer angelegte Konfrontation mit Russland sowie die Vernachlässigung von Klimawandel, Hunger und anderen globalen Herausforderungen – diese „Zeitenwende“ bieten Politik und Medien fast unisono an als angeblich alternativlose Antwort auf Putin-Russlands völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine. Was wären die Chancen und notwendigen Schritte für eine militärfreie, ökologische sowie sozial und global gerechte Zeitenwende und für eine europäische Friedensordnung?
Dienstag, 14.02.2023, 19 Uhr (627) (Einladung)
Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie
Vortrag von Wofgang Ulrich (Kunsthistoriker)
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK
Unterscheidungen zwischen Kunst und Kommerz lösen sich in der zeitgenössischen Kunstwelt ebenso auf wie fest umrissene Werkgrenzen und Rollenklischees: Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Modelabels zusammen, andere produzieren ‚Art Toys‘ oder setzen auf Mitwirkung vieler, wieder andere verstehen Kunst als Form von Aktivismus und reklamieren soziale und ökologische Verantwortung. Was aber heißt es, wenn Kunst in so vielen Fällen ihre bisherigen Grenzen überschreitet und von dem Ideal bestimmt wird, die Kräfte verschiedener Disziplinen in sich zu bündeln? Hat sie damit nicht auch anderen und mehr Kriterien als früher zu genügen? Und ist das lange beschworene Ideal ihrer Autonomie daher nicht am Ende?
Mittwoch, 08.02.2023, 19 Uhr (626) (Einladung)
Elende Kriege – Konzertlesung
Rezitation und Musik: Gerhard Biederbeck, Hubert Brieden, Helge Kister
Ort: ver.di Höfe, Bistro, Goseriede 10 in Hannover
Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg war klar, dass es angesichts der Verwüstungen, der Massaker und Massenmorde nie mehr Krieg geben durfte. Ein dritter Weltkrieg, diesmal mit Atomwaffen, musste unter allen Umständen verhindert werden. Das Völkerrecht wurde weiterentwickelt, die UN-Charta geschrieben. Dennoch: Unterhalb der Schwelle zum Atomkrieg fanden weiter (Kolonial-) Kriege statt: In Asien, Afrika, Lateinamerika. Der Vietnamkrieg ist das bekannteste Beispiel. Seit den 1990er Jahren ist eine zunehmende Zerstörung des Völkerrechts festzustellen. Großmächte mischen sich immer offener in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein. Die absehbare Folge: Kriege, Kriege, Kriege. Und die Wahrscheinlichkeit eines dritten Weltkrieges und damit die Auslöschung der Menschheit wächst von Tag zu Tag. In der Konzertlesung werden literarische Zitate aus mehreren Jahrhunderten montiert und verwoben. Texte, Gedichte und Musik aus Kriegs- und Notzeiten veranschaulichen, wie manche sich mit dem Grauen arrangierten, andere das Elend nicht akzeptierten und auch Widerstand leisteten.
Sonntag, 29.01.2023, 11 Uhr, Eintritt frei (625)
DER ANFANG VOM ENDE (Einladung)
Zum 90. Jahrestag der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten
Vortrag: Professor Dr. Peter Brandt (Historiker)
„Wer zerstörte die Weimarer Republik?“
Grußwort: Ministerpräsident Stephan Weil
Musik: La Kejoca (Lieder gegen den Faschismus)
Ort: Rotation, ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler mit Hilfe der reaktionären Teile des Bürgertums von Reichspräsident Hindenburg zum deutschen Reichskanzler ernannt und damit das Ende der Weimarer Republik besiegelt. Es folgten 11 Jahre der Ausschaltung der Demokratie, des Nazi-Terrors, des Holocaust, der Verfolgung von Homosexuellen und Sinti und Roma sowie der kriegerischen Verwüstung Europas.
Wir wollen an den Beginn des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte erinnern und noch einmal ins Gedächtnis rufen, wie es zu dieser „Machtergreifung“ kommen konnte.
2022 (19)
Dienstag, 13.12.2022, 18 Uhr (624)
Phyllida Barlow - Breach
Führung mit Friederike Otto, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin
Ort: Sprengel Museum Hannover, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Das Beste kommt zum Schluss: Die britische Bildhauerin Phyllida Barlow ist Preisträgerin des KURT SCHWITTERS PREIS 2022 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Sie präsentiert ihre neueste, eigens für das Haus entworfene Installation BREACH (dt.: Bresche). Sinnlich wild und geistig weit greift sich die Künstlerin den Raum und seine Besuchenden.
Eintritt/Führung: 5 EUR für Mitglieder + Besitzer einer Sprengel-Dauerkarte/ Sonst 10 EUR
Donnerstag, 17.11.2022 um 18:45 Uhr (Einladung) (623)
Identitätspolitik - Sackgase oder Chance?
Ort: IntercityHotel Hannover, Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Kooperationsveranstaltung mit Bernd Lange (MdEP) und Friedreich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen
Streitgespräch mit Jan Feddersen, Journalist bei der taz und Co-Autor von „Kampf der Identitäten: Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale“ und Prof. Dr. Silke van Dyk, Professorin für Politische Soziologie an der Uni Jena
Moderation: Cosima Schmitt
In vielen öffentlichen Debatten der letzten Jahre war das Feld der sogenannten „Identitätspolitik“ besonders polarisierend. Ob um J.K. Rowling, Johnny Depp, Wolfgang Thierse, eine von „Fridays for Future“ wegen ihrer Dreadlocks wieder ausgeladene weiße Sängerin oder auch kürzlich die „Winnetou“-Bücher – heftige Diskussionen um eine angebliche „cancel culture“ und geringer werdende Meinungsfreiheit wurden geführt.
Dabei bezeichnet Identitätspolitik an sich nur das Bemühen, die Wahrnehmungen der eigenen selbst identifizierten
Gruppe in der Gesellschaft zu beeinflussen. Im heutigen Kontext werden damit oft emanzipatorische Bewegungen bezeichnet, in denen bislang diskriminierte Gruppen sich selbst in der Gesellschaft mehr Gehör verschaffen und Diskriminierung anprangern wollen. Allerdings, so die Kritik, trage die Fixierung auf Identität zur Fragmentierung bei, zu „Ich-Fixierung“, und letztlich gerade nicht zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Werden solche Identitätsmerkmale zentral, dann könne das auch etwas Obsessives und Anti-Aufklärerisches gewinnen, da ja alle Menschen Mosaikidentitäten haben.
Aber ist das wirklich so? Gehört das Formulieren von Forderungen nicht zum Wesen demokratischer Gesellschaften?
Sind der Streit um Positionen und damit verbundene Konflikte nicht die eigentlichen Treiber von Fortschritt? Zu diesem Themenkomplex stellt sich vor allem für die politische Linke die Frage, ob die Hervorhebung von zuvor marginalisierten und diskriminierten Gruppen eine sinnvolle Option eines neuen progressiven Diskurses darstellt, oder ob genau dies die Gesellschaft zu sehr spaltet?
Donnerstag, 13.10.2022 um 19 Uhr (Einladung) (622)
Skandal im Kunstbezirk – documenta fifteen
Ort: Hofsaal im Künstlerhaus, Sophienstr. 2, 30159 Hannover
Schon vor der Eröffnung der documenta fifteen kam es gegenüber der Künstlerischen Leitung zu öffentlich verhandelten Vermutungen über eine Nähe zu antisemitischem Gedankengut. Mit der Installation von „Peoples Justice“ des Kollektivs Taring Padi nach der Vorbesichtigung gerieten diese Vorwürfe durch „unmissverständlich antisemitisch“ gewertete Karikaturen zu einem Skandal.
Die Generaldirektorin der documenta fifteen Sabine Schormann musste gehen. Schon bald forderten erste Stimmen auch den Rücktritt ihres Nachfolgers Alexander Fahrenholtz. Die Hintergründe der anhaltenden und sich immer weiter verschärfenden Debatte sind komplex und wer weiß, wie sich alles noch weiter entwickeln wird.
Ulrich Krempel und Friederike Otto sprechen über die Antisemitismusdebatte, die Bilder von Taring Padi sowie über die documenta fifteen insgesamt und laden anschließend zur Diskussion ein.
Mittwoch, 05.10.2022 um 19 Uhr (621)
„Memorial“ – Ein Blick auf die russische Zivilgesellschaft (Einladung)
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt, im Hinterhof), 30159 Hannover
Mit Christina Riek, Vorstandsmitglied von Memorial Deutschland e.V.
Neben einer wachsenden regimetreuen Zivilgesellschaft gibt es immer noch eine kremlkritische, unabhängige Zivilgesellschaft, die sich in unterschiedlicher Weise gegen das Putin-Regime stellt und aus diesem Grund große Repressionen erleidet, was sich unter anderem im so genannten „Agentengesetz“ widerspiegelt. Die bekannteste NGO in Russland ist Memorial, deren Dachorganisation Memorial International im Februar 2022 endgültig zur Auflösung verurteilt wurde und trotzdem in den Regionen Möglichkeiten sucht und findet, wie es weiterarbeiten kann. Memorial steht stellvertretend für die kritische und unabhängige Zivilgesellschaft in Russland.
In diesem Vortrag werden am Beispiel von Memorial die Entwicklungen und Einflussmöglichkeiten der freien Zivilgesellschaft in Russland dargestellt. Zudem werden Initiativen in Russland gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vorgestellt.
Vortragende ist Christina Riek, Übersetzerin und Vorstandsmitglied von Memorial Deutschland e.V., dem deutschen Zweig von Memorial.
Dienstag, 04.10.2022, 18:30 Uhr (Einladung) (620)
Korken oder Drehverschluss (4)
Inflation: Heizen oder Essen?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Ob im Supermarkt, bei Dienstleistung und ganz besonders beim Blick auf die Stromabrechnungen – überall sind die Preise spürbar gestiegen.
In Zahlen: Die Inflationsrate liegt seit Monaten bei über 7% in Deutschland. Für den Herbst werden Raten von rund 9% erwartet.
Für immer mehr Menschen und Betriebe wird die hohe Inflation zu einer existenzbedrohenden Belastung.
Gründe dafür sind u.a. die stark gestiegenen Energiekosten, Rohstoffknappheit und fehlende Vorprodukte durch unterbrochene Lieferketten.
Löhne sind, da sind sich Wirtschaftsverbände, DGB und Politik einig, aktuell kein Inflationstreiber.
Da die Energiekrise aber nur, und nichts anderes ist zu hoffen, als vorübergehend gilt, ist es schwierig, die Inflationsrate durch steigende Löhne (über die Zielinflationsrate hinaus) auszugleichen.
Ein Ringen um gerechte Entlastungen hat begonnen. Dazu mit uns im Gespräch ist Sebastian Meise, Referent für Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik beim DGB Niedersachsen.
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre über faire Entlastungen diskutieren.
Sonntag, 11.09.2022 (619) ca. 8:30 Uhr ab HBF Hannover – ca. 20 Uhr am HBF Hannover
Documenta 15/2022
Tagesexkursion zu den Highlights und wichtigsten Standorten der documenta fifteen in Kassel
Dienstag, 06.09.2022, 19:00 - 20:30 Uhr (Einladung) (618)
Documenta 15/2022
Einführungsvortrag von Friederike Otto, Kunsthistorikerin
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt), 30159 Hannover
Der Einführungsvortrag bereitet unseren Besuch in Kassel vor, bettet die gemeinsame Besichtigung historisch und inhaltlich ein.
Auch ohne Exkursion interessant/offen.
Dienstag, 06.09.2022, 18:30 Uhr (Einladung) (617)
Korken oder Drehverschluss (3)
Hannover in Bewegung: Sprit, 9€ oder doch zu Fuß?
In Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Das zukünftige Konzept der Innenstadt in Hannover wirbt mit „autofrei“ oder mindestens „autoarm“. Damit wagt sich die Stadt an ein großes Spannungsfeld. Einerseits ist es derzeit zu zweit günstiger mit dem Auto statt mit der Bahn in die Stadt zu fahren. Zudem Anwohner:innen aus der Region sich fragen, wie sie schwere Einkäufe ohne Auto transportieren sollen. Und Einzelhändler:innen fürchten um ihre Kundschaft. Andererseits besetzen fahrende und parkende Autos viel öffentlichen Raum in der City. Auch drängt der Klimawandel, Autofahrten zu reduzieren. Wie gestalten wir ein „autoarmes“ Hannover?
Dazu mit uns im Gespräch:
Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover
und unser Sidekick-Gast
Elena Rinderspacher, Masterstudentin „Stadt- und Raumplanung“ der Uni Kassel, die in ihrer Masterarbeit unseren Innenstadtdialog unter die Lupe nahm.
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lasse uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen, wie du die Mobilitätssituation in Hannover wahrnimmst und konkrete Lösungsansätze diskutieren.
Samstag, den 03.09.2022, 10-18 Uhr (Programm) (616)
Tagung: Wirtschafts- und Finanzpolitik in Zeiten der sozial-ökologische Transformation
Ort: Rotation, ver.di Höfe, Goseriede 10, Hannover
Keynote: Prof. Dr. Jens Südekum, Universität Düsseldorf
(s. auch: www.forum-fuer-politik-und-kultur.de/tagung-sozial-oekologische-transformation.html)
Die neue Ampel-Regierung hat ein ambitioniertes Konzept der sozial-ökologischen Transformation auf die politische Agenda gesetzt. Mit dem Green Deal sind auch im Rahmen der Europäischen Union Voraussetzungen für eine neue Klimapolitik geschaffen worden. Diese Transformation setzt umfassende Investitionen in Infrastruktur, soziale Ausgleichsmaßnahmen sowie Wissenschaft und Forschung voraus.
Wie können auch unter den Bedingungen der „Zeitenwende“ die notwendigen Investitionen finanziert werden?
Reichen die bisherigen Vorhaben und Instrumente aus, um die Klimaziele zu erreichen?
Muss es um Strategien der Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Schadstoffemissionen oder um Degrowth-Ansätze gehen?
Ist es möglich, Vollbeschäftigung mit guter Arbeit für alle zu erreichen?
Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen; Forum für Politik und Kultur e.V, Hannover; DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt; ver.di-Niedersachsen; Arbeit & Leben Niedersachsen; spw, Düsseldorf; Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord, Hannover
Anmeldung bis zum 31.08.2022 unter: https://bit.ly/3x7CwOU
Live-Stream: https://www.bw-verdi.de/transformation/
Montag, 29.08.2022, 19:30 Uhr (615)
Klimaschutzinvestitionen in Niedersachsen (Einladung, Präsentation, Standpunkt 07)
mit Torsten Windels, Ökonom und Koordinator der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord.
In Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord.
Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG), 30159 Hannover
Die Klimaschutzziele erfordern erhebliche öffentliche Investitionen. Verschiedene Modellrechnungen ergeben einen öffentlichen Investitionsbedarf von über 2 Mrd EUR jährlich allein für Niedersachsen. Das ist viel, aber machbar. Aber die Beseitigung von Klimaschäden (z.B. Ahrtal), die Anpassung an die Klimaveränderung (z.B. Deichbau) und aktuelle Themen (Ukraine-Krieg, Energiekostenentlastung etc.) binden immer mehr Mittel. Damit drohen die Investitionen in die Dekarbonisierung auf der Strecke zu bleiben. Torsten Windels stellt die Modellrechnungen zur Diskussion.
Montag, 29.08.2022, 18.00 Uhr,
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG), 30159 Hannover
Freitag, 05.08.2022 (ausgebucht) (614) ca. 8:30 Uhr ab HBF Hannover – ca. 20 Uhr am HBF Hannover
Documenta 15/2022
Tagesexkursion zu den Highlights und wichtigsten Standorten der documenta fifteen in Kassel
(Details zur Anmeldung)
Dienstag, 02.08.2022, 18: 30 Uhr (Einladung) (613)
Korken oder Drehverschluss (2)
Personalmangel: Wo sind die alle hin?Personalmangel: Wo sind die alle hin?
In Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
„Wir stellen ein“, „Fachkräfte gesucht“ und „Bock auf Job?“ soweit das Auge reicht. Und spätestens seit diesem Sommer fragen wir uns „Wo sind die alle hin?“ und „Wie soll das weitergehen?“. Impulse aus Volkswirtschaft und Praxis laden am 2. August zum Austausch, zur Diskussion und zum Weiterdenken ein.
Kommt vorbei, schnappt euch ein Getränk und lasst uns in gemütlicher Atmosphäre drüber sprechen, wie ihr den Personalmangel erlebt und ihm begegnet.
Infos zu weiteren Veranstaltungen erhaltet ihr auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover oder hier: https://bit.ly/3KDyRyP
Montag, 01.08.2022, 19:00 - 20:30 Uhr (Einladung) (612)
Documenta 15/2022
Einführungsvortrag von Friederike Otto, Kunsthistorikerin
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt), 30159 Hannover
Der Einführungsvortrag bereitet unseren Besuch in Kassel vor, bettet die gemeinsame Besichtigung historisch und inhaltlich ein.
Auch ohne Exkursion interessant/offen.
Dienstag, 05.07.2022, 18: 30 Uhr (Einladung) (611)
Korken oder Drehverschluss (1)
Kirche oder Kiosk - Wie viel Kirche steckt im Kiosk?
Stadtgespräch mit Ralf Tyra (Direktor des Hauses kirchlicher Dienste) und Hüseyin Erhan (Inhaber des FeinKiosks)
Ort: Gottfried FeinKiosk, Am Holzmarkt 6, Hannover
Während der Corona-Lockdowns entwickelten sich Kioske zu öffentlichen Treffpunkten an denen im nicht-geschlossenen Raum eine gewisse Versorgung gegeben war und Begegnungen zulässig waren.
Wir greifen hier die Idee des Hauses Kirchlicher Dienste und Gottfrieds FeinKiosk auf, während der wärmeren Monate des Jahres ein neues Diskussionsformat anzubieten.
Unter dem 'kontroversen' Motto 'Korken oder Drehverschluss?!' bieten wir Gespräche mit Hannover-Bezug an.
Teilnehmende sind alle die kommen, gerade da sind oder zufällig vorbeikommen und mitmachen wollen.
Weitere Infos unter: https://bit.ly/3KDyRyP
Dienstag, 21.06.2022, 19.00 Uhr (610)
50 Jahre Mitbestimmung (Einladung - Aufzeichnung)
Grußwort:
Andrea Wemheuer (stellv. Bezirksleiterin von ver.di Niedersachsen - Bremen)
Podiumsdiskussion mit:
Daniela Cavallo (Vorsitzende des Konzernbetriebsrates Volkswagen),
Nico Bloem (Vorsitzender des Betriebsrates der Meyer-Werft),
Ralf Sander (Vorsitzender des Betriebsrates Primark Hannover),
Mehrdad Payandeh (Vorsitzender DGB Bezirk
Niedersachsen)
Moderation: Lea Karrasch
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung – Büro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, ver.die Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, ver.di-Bildungswerk in Niedersachsen e.V.
Mit dem Betriebsverfassungsgesetz von 1972 kam mehr Demokratie in die Betriebe. Betriebsräte wurden gestärkt und bekamen deutlich mehr Mitbestimmung bei der Entlohnung, Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, Berufsbildung und der Einführung von Informationstechniken. Gewerkschaften bekamen Zutritt zum Betrieb.
Mitbestimmung hat sich in Deutschland als Erfolgsmodell erwiesen, wie die Erfahrungen bei VW zeigen. Sie ist aber nach wie vor zum Teil Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen zwischen Kapital und Arbeit: die Gründung von Betriebsräten wird blockiert, selbstbewussten Betriebsräten wird in betrieblichen Konflikten gekündigt.
Nach 50 Jahren soll nun die Mitbestimmung in Deutschland modernisiert werden. Die sozial-ökologische Transformation und die Digitalisierung der Arbeitswelt machen eine Modernisierung des Betriebsverfassungsgesetzes erforderlich. Zur Stabilisierung der Demokratie gehört auch, die Menschen gerade in Umbruchzeiten zu beteiligen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Wir diskutieren, wie Betriebsräte in Zukunft gestärkt und die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer*innen erweitert werden können.
Freitag, 10.06.2022, 19 Uhr (609)
No! Rassismus. (Einladungskarte) (Bericht zur Veranstaltung) (Manuskript Prantl)
Mit Heribert Prantl (Buchautor, Publizist)
Podiumsdiskussion mit Markus Beeko (Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International), Yasmin Fahimi (DGB-Vorsitzende), Michael Thiel (Direktor des Evanglisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen)
Moderation: Cosima Schmitt und
Musikprogramm mit La Kejoca (Düsseldorf) und Jessy Martens & Vocallights (Hamburg)
Ort: Christuskirche, Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit
- Amnesty International, Sektion Deutschland
- Friedrich-Ebert-Stiftung – Büro Niedersachsen
- DGB Niedersachsen
- ver.di Niedersachsen
- Evangelisch-Lutherische Landesklirche Hannover
- ver.di-Bildungswerk Niedersachsen
- Arbeit und Leben Niedersachsen
- Bildungsverein
Der Schutz vor Rassismus und Diskriminierung ist ein Menschenrecht. Rassistische Diskriminierung ist ein direkter Angriff auf die Menschenwürde und auf die Grundidee der Menschenrechte, wonach alle Menschen gleichermaßen wertvoll sind und die gleichen Rechte haben. Rassismus spaltet die Gesellschaft in überlegene und weniger überlegene Gruppen, in ein „wir“ und „die Anderen“ und verhindert ein friedliches gesellschaftliches Zusammenleben. Menschen möglichst gut davor zu schützen, aufgrund ihres Erscheinungsbildes, ihrer angenommenen oder tatsächlichen Herkunft oder ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe Opfer einer Straftat zu werden, ist Kernaufgabe des Staates. Aufgabe der Zivilgesellschaft ist es, allen Formen der rassistischen Diskriminierung konsequent
entgegenzutreten und den solidarischen Zusammenhalt unseres Gemeinwesens zu stärken.
„Es gibt ein Virus, das noch gefährlicher ist als das Coronavirus. Es ist ein ganz altes, ein ganz aggressives Virus; dieses Virus hat zig Millionen Menschen das Leben gekostet. Sein Wüten begleitet und verdunkelt die Jahrhunderte. Es ist das braune Virus R – R w ie Rassismus. Rassismus und Corona haben eines gemeinsam: Man ist davor nur auf dem Mond sicher (Hannah Arendt hat das über den Antisemitismus gesagt). Man muss also den Mond auf die Erde holen.“ Heribert Prantl
Sonntag, 08.05.2022, 11.00 Uhr (Einladung) (Redemanuskript Rolf Wernstedt) (608)
Befreiung - "Tag der Befreiung – Erinnerung für die Zukunft“
Matinee zum 77. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
mit Prof. Dr. Rolf Wernstedt (1990-98 Nds. Kultusminister, 1998-2003 Präsident des Nds. Landtags) und der Musikgruppe La Kejoca
Ort: Altes Magazin, Kestnerstraße 18, Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit Friedrich-Ebert-Stiftung - Landesbüro Nds, DGB Nds, Bildungswerk ver.di Nds
Am 8. Mai 1945 fanden die Verbrechen des deutschen Nazi-Regimes ein Ende. Mit dem Sieg der Alliierten über die deutsche Wehrmacht wurde Deutschland vom Faschismus, vom Holocaust, von den Kriegsverbrechen und der politischen Repression befreit.
Die Überlebenden – Juden, Sinti und Roma Sozialdemokraten, Kommunisten und andere Widerstandskämpfer – verließen ihre Kerker und Konzentrationslager und wendeten sich einer besseren, wenn auch ambivalenten Zukunft zu. Befreit wurden auch diejenigen Deutschen, denen die Befreiung ungelegen kam.
Europa trat in eine Phase des Kalten Krieges ein, die unter der Federführung der Sozialdemokratie Anfang der 70er in eine neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur mündete. Mittlerweile wurde diese Ordnung durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine außer Kraft gesetzt.
Donnerstag, 28.04.2022, 19.30 Uhr (Einladung) (607)
Soziologie der Selbstoptimierung
Anja Röcke (Humboldt-Universität, Berlin)
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungsverein e.V. und QBK - Qualifizierung für Beruf und Kultur
Produktiver arbeiten, mehr leisten! Noch fitter werden, noch schöner!
Selbstoptimierung steht im Mittelpunkt gegenwärtiger sozialer Anforderungen und individueller Sinnwelten kapitalistischer Gesellschaften. Doch
was ist mit Selbstoptimierung genau gemeint? Handelt es sich um ein neues Phänomen? Welche individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Konsequenzen hat es?
Entlang dieser drei Fragen entwickelt Anja Röcke eine so klare wie grundlegende Begriffsdefinition, diskutiert die Geschichte der Selbstoptimierung und bestimmt die Faktoren, die Selbstoptimierung als gleichermaßen zentrales wie ambivalentes Phänomen der spätmodernen Gesellschaft ausmachen.
Mittwoch, 27.04.2022, 19.00 Uhr (Einladung) (606)
Die Kunst der Zukunft
Hanno Rauterberg (Die Zeit, Buchautor)
Ort: Galerie Robert Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungsverein und QBK - Qualifizierung für Beruf und Kultur
Computer erobern die Kunst: Sie malen wie Rembrandt, komponieren wie Bach, sie schreiben Romane und Gedichte. Künstliche Kreativität heißt das neue Leitziel: Aus Maschinen sollen Künstler werden, so selbstbestimmt und geistvoll wie der Mensch.
Hanno Rauterberg diskutiert die Konsequenzen des bevorstehenden Epochenwandels. Wie wird sich das Selbstbild des Menschen verändern?
Und was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie von Computern nicht nur Logik erwartet, sondern auch Metaphysik, Wahrheit und Transzendenz?
2021 (13)
Mittwoch, 01.12.2021 und Donnerstag, 02.12.2021, jeweils 16 Uhr (605)
True Pictures? Zeitgenössische Fotografie aus Kanada und den USA (Einladung)
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Insbesondere die Fotografie lotet als Dokument und Zeugnis einerseits und als Fiktion und Fake andererseits unser Verhältnis zur Wirklichkeit aus. Im künstlerischen Spiel mit, über und von „Bildern“ wird unsere kollektive wie individuelle visuelle Kultur befragt und erweitert.
Die Ausstellung bietet mit 36 künstlerischen Positionen auf 2.300 qm einen großen Überblick über Tendenzen der nordamerikanischen Fotografie der letzten 40 Jahre.
Dienstag, 16.11.2021, 18:30 Uhr (604)
Klimagesetz – Was nun? - Dialog zwischen Politik und Wissenschaft (Einladung) (Aufzeichnung: kurz oder lang) (TV-Bericht von H1)
Ort: Jugendkirche Hannover, An der Lutherkirche 20, 30167 Hannover
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Die Zeit drängt, Temperatur und Wasserspiegel steigen an. Klimaschutz wird inzwischen von den meisten Menschen, Parteien, Unternehmen und Verbänden als sehr relevantes Problem angesehen.
Im Dezember 2020 verabschiedete der Niedersächsische Landtag das Niedersächsische Klimagesetz. Im März 2021 forderte das Bundesverfassungsgericht vom Bundesgesetzgeber, die „Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion“ konkreter zu fassen.
Das Ziel ist klar, doch die Wege zur Klimaneutralität sind strittig. Unverkennbar ist, dass die Dekarbonisierung unserer Lebensweise eine Transformation unserer Wirtschaftsweise mit Verhaltensänderungen und technischen Innovationen erfordert. Doch wie bewirken wir diese? Wie organisieren wir beispielsweise zukünftig Mobilität in der Fläche? Wie produzieren wir Stahl? Wie wohnen und heizen wir?
Corona hat im Zeitraffer eine notwendige Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und den betroffenen Menschen gezeigt. Verhaltensregeln wurden in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entwickelt und erlassen. Anfänglich war die Akzeptanz auch starker Einschränkungen noch groß. Doch gab und gibt es auch Probleme in der Umsetzung. Diese Corona-Erfahrung gilt vielfach als Muster einer notwendigen Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und Bevölkerung im Klimaschutz.
Mit Menschen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kommen wir ins Gespräch und diskutieren, wer welche Erwartungen an wen hat und wer was tun kann, soll oder muss.
Auf dem Podium begrüßen Felix Kostrzewa (Wissenschaftsladen Hannover e.V.) und Kira Nadler (Koordinatorin der BUND-Jugend Niedersachsen) folgende Gäste:
Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister,
Prof. Dr. Christina von Haaren, Vizepräsidentin Internationales und Nachhaltigkeit der Leibniz Universität Hannover.
Tabea Dammann, Sprecherin Fridays for Future, Hannover,
Prof. Dr. Stephan Thomsen, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover,
Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet hybrid statt.
Es gilt die 2G-Regelung (geimpft, genesen), der Nachweis ist beim Einlass ab 18:00 Uhr erforderlich.
Donnerstag, 11. November 2021, 19 Uhr (Einladung) (603)
(Ent-)Demokratisierung der Demokratie
Mit Philip Manow. Politikwissenschaftler, Universität Bremen
Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Bildungsvereins Hannover, des Vereins QBK – Qualifizierung für Beruf und Kultur e.V. und des Forums für Politik und Kultur e.V.
Demokratie gegen Demokratie – illiberale gegen liberale, direkte gegen repräsentative Demokratie, vielleicht sogar »the people vs. democracy«? Es scheint, das Konzept der Demokratie als solcher war noch nie so unumstritten wie heute, während zugleich noch nie so umstritten war, was konkret daraus folgt. Jeder tritt in ihrem Namen an und beschuldigt den Gegner, ein Gegner der Demokratie zu sein.
Unsere Lage, so die These Philip Manows, ist von der gleichzeitigen Demokratisierung und Ent-Demokratisierung der Demokratie gekennzeichnet: Es ist die drastische Ausweitung von Partizipationschancen, die im Zentrum der Krise politischer Repräsentation steht. Diese Krise aber transformiert den Streit in der Demokratie zu einem Streit über die Demokratie – der ist jedoch demokratisch nicht zu führen. Und was bleibt eigentlich von dem Anspruch, einen funktionierenden Interessenausgleich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu organisieren und an dem Gemeinwohl orientierte Politikergebnisse zu produzieren.
Wird die Demokratie in Deutschland diesem Anspruch noch gerecht?
Wir laden Sie herzlich ein, diese Fragen mit Prof. Dr. Philip Manow, Autor des Buches „(Ent-)Demokratisierung der Demokratie“ zu diskutieren.
Diese Einladung darf gern an interessierte Personen im Umfeld weitergeleitet werden.
Es gelten die 2-G-Regeln (Einlass nur für Geimpfte oder Genesene. Nachweis erforderlich).
Donnerstag, 04.11.2021, 19:00 Uhr (601)
Demokratie und Emotion (Einladungskarte)
Was ein demokratisches WIR von einem Identitären WIR unterscheidet
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Jürgen Manemann
Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Bildungsvereins Hannover, des Vereins QBK – Qualifizierung für Beruf und Kultur e.V. und des Forums für Politik und Kultur e.V.
Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Demokratie ist ein Versprechen: die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches Wir einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht?
Ein Wir ist immer emotional verfasst. Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Identitätspolitisch zielt es auf die Einhegung von Pluralität durch Assimilation oder auf ihre Bekämpfung durch Exklusion (Identitäre Bewegung). Seine emotionalen Kräfte sind Stolz und Zorn.
Das demokratische Wir ist plural. Es erkennt die Verschiedenheit der Individuen und des Ganzen an. Es ist ein revolutionäres Wir: Es empowert und verändert das Ich und bringt so die Verhältnisse zum Tanzen. Seine emotionale Verfasstheit beruht wesentlich auf einer Sensibilisierung. Das demokratische Wir steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die nicht bei der Wahrnehmung des eigenen Leids stehen bleibt, sondern empfänglich ist für das Leid Anderer.
Dr. Jürgen Manemann ist Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover und setzt sich u.a. mit gegenwärtigen Herausforderungen des politischen Zusammenlebens und den Folgen der Klimakrise auseinander.
Es gelten die 2-G-Regeln (Einlass nur für Geimpfte oder Genesene. Nachweis erforderlich).
Dienstag, 02.11.2021, 19:00 (600)
Wenn Künstler fälschen
Einblicke und Herausforderungen für den Kunstbetrieb (Einladung)
Vortrag von Hubertus Butin
Moderation Reinhard Spieler (Sprengel Museum Hannover)
Ort: Galerie Robert Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung von Bildungsverein, QBK und Forum für Politik und Kultur e.V.
Nicht nur Sammler, Händler, Experten und Museen sind zunehmend von Kunstfälschungen betroffen, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler, deren Werke betrügerisch nachgeahmt werden. Wie gehen diese selbst mit dem Thema um? Meist versuchen sie, sich gegen die Fälscher zu wehren. Doch mitunter akzeptieren sie die Fälschungen nachträglich oder reflektieren den Betrug auf bildnerische Weise. Manche Künstler agieren sogar selbst tatkräftig als Fälscher eigener oder fremder Werke. Einige leisten sich hingegen einen eher humorvollen Schwindel auf Kosten des Kunstbetriebs.
Der Fälschungsspezialist Hubertus Butin aus Berlin beleuchtet in seinem kunsthistorischen Vortrag die vielfältigen und teils skurrilen Formen der Auseinandersetzung von Künstlern und ihren Fälschern.
Eintritt frei. Es gelten die 2-G-Regeln.
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Kleine Reihe: Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Die „Goldenen Zwanziger“ waren nicht nur goldene, sondern auch düstere Zeiten.
Die Weimarer Republik übernimmt die Farben der demokratischen Bewegung von 1848: Schwarz-Rot-Gold – und behält die Farben des alten Kaiserreichs, Schwarz-Weiß-Rot, als offizielle Handels- und Kriegsflagge. Die widersprüchliche Weimarer Farbenlehre steht symbolisch für die gesellschaftlichen Machtkämpfe zwischen 1918 und 1933. Denn die Mächte des alten Reichs, Adel, Militär und Wirtschaft, sind keineswegs überwunden. Als Gegner der Demokratie erobern sie schrittweise die Institutionen der Republik.
Der hannoversche Historiker Dr. Peter Schulze zeigt am Beispiel der Region Hannover auf, welche düsteren Kapitel in den zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts aufgeschlagen wurden.
Dienstag, 09.11.2021, 18:00 Uhr (602)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Arbeiterbewegung und Republik (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: Werkhof Nordstadt (Schaufelder Straße 11)
1918/19 hoffen SPD und Gewerkschaften, die neue Republik nach ihren Vorstellungen gestalten zu können, aber sie verlieren bald an Einfluss: Die SPD scheidet aus der Regierung aus, die Gewerkschaften müssen den im November 1918 vereinbarten Achtstundentag wieder aufgeben. Die sozialdemokratische Arbeiterbewegung will die Republik erhalten, aber ihr fehlen die politischen Mittel. Die Mitglieder von SPD und Gewerkschaften werden organisiert, aber nicht mobilisiert, so auch in Hannover.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
Dienstag, 26.10.2021, 18.00 Uhr (599)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Antisemitismus in Hannover: Judenfeindschaft als völkische Gesellschaftskritik (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: Leineschloss (Hannah-Arendt-Platz 1)
Der Antisemitismus in den 1920er Jahren ist Ausdruck einer völkischen Fundamentalopposition gegen die Weimarer Republik und den gesellschaftlichen Wandel. Die aufsteigende völkische, später die nationalsozialistische Bewegung, verbreitet die Parole „Die Juden sind an allem schuld!“
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
Dienstag, 12.10.2021, 18:00 Uhr (598)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Das Trauma des verlorenen Weltkriegs: Das Schweigen der Republikaner und der Totenkult der Deutschnationalen (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: IG Bergbau Chemie Energie (Königsworther Platz 6)
Nach 1918 gibt es keinen gesellschaftlichen Konsens über die Erinnerung an die Kriegstoten. Die republikanische Linke wehrt sich gegen die ‚Dolchstoßlegende‘, führt aber keine Auseinandersetzung um die Kriegsursachen. Die öffentliche Weltkriegserinnerung bleibt der politischen Rechten überlassen. Ihre Aufmärsche und Appelle sind Teil der Mobilisierung gegen die Weimarer Demokratie.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
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Fr., 24.09.2021, 19 Uhr (597)
Frieden, Freiheit und Solidarität in stürmischen Zeiten (Einladungsakarte)
mit den Folkgruppen Laway und La Kejoca.
Ort: Christuskirche Hannover (Nordstadt) Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1
Eintritt: 20.- € (für Mitglieder des Forums 10.- €)
Ein Laway-Konzertprojekt in Zusammenarbeit mit dem Forum für Politik und Kultur, gefördert durch „Niedersachsen dreht auf“
Donnerstag, 03.06.2021, 18-20 Uhr (online) (596)
Öffentliche Investitionen trotz Schuldenbremse (Einladung)
Diskussion mit Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DGB Niedersachsen und der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord statt.
Die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen wurden auch mit großen Summen öffentlicher Gelder bekämpft. Hilfen für das Gesundheitswesen, Impfungen, Überbrückungshilfen für Unternehmen und Soloselbständige, Steuerstundungen, Insolvenzaussetzungen und Kurzarbeitergeld. Die Staatsverschuldung ist dadurch stark gestiegen.
Gleichzeitig ist das private Vermögen in Deutschland enorm gewachsen, nicht zuletzt aufgrund der stabilisierenden Geld- und Fiskalpolitik. Die Zahl der Milliardäre und deren Vermögen hat stark zugelegt.
Die deutsche Finanzpolitik steht heute vor einem Dilemma. Einerseits muss sie die aufgenommenen Kredite wieder abbauen. Andererseits müssen die durch die Krise deutlich gewordenen Strukturschwächen in der öffentlichen Daseinsvorsorge (Gesundheit, Pflege, Bildung, Verwaltung) abgebaut werden. Hinzu kommen nicht aufschiebbare Handlungsbedarfe, die auch schon vor der Corona-Krise benannt waren: z.B. Klimawandel, Digitalisierung und Demografie.
Unsere Diskussionsfrage: Wie können die nötigen öffentlichen Investitionen geleistet werden, auch unter dem Regime der Schuldenbremse?
Ablauf:
Begrüßung: Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen
Einführung: Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)
Es diskutieren mit Marcel Fratzscher:
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Julia Hamburg, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag
Thorsten Gröger, IG Metall, Leiter des Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Schlußwort: Laura Pooth, Vorsitzende der GEW Niedersachsen
Donnerstag, 22.04.2021, 19 – 20.30 Uhr (595)
Politischer Salon (online) (19)
Coronakrise = Vertrauenskrise = Staatskrise? - Zur politischen Lage in der Zeit der Pandemie (Einladung)
Das Missmanagement der Coronakrise hat die politische Landschaft heftig in Bewegung versetzt. Hinzu kommen Skandale im politischen Betrieb, weil sich Abgeordnete mit dubiosen Deals die Taschen vollgemacht haben. Die Zustimmung zur Corona-Politik in der Bevölkerung befindet sich im Sinkflug. Der Eindruck einer Legitimationskrise der demokratischen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland liegt auf der Hand. Wird die entstandene Schieflage zu einem politischen Erdbeben führen, das sich auch bei der anstehenden Bundestagswahl zeigt oder werden sich die Wogen der politischen Unzufriedenheit in nächster Zeit wieder glätten?
Arno Brandt und Stefan Wolf stellen Thesen zur aktuellen politischen Gemengelage auf und laden ein zur Diskussion.
Freitag, 19.03.2021, 17:00 - 18:30 Uhr (online) (594)
IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN - Wirtschaftspolitik nach Corona (Einladung)
(in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und dem DGB Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt)
Die Schockwellen der Corona-Krise zeigen uns wie unter einem Brennglas, in welchem Ausmaß die Menschen auf funktionierende Infrastrukturen und eine entwickelte soziale Daseinsvorsorge angewiesen sind. Staatliches Handeln gewinnt auch im wirtschaftlichen Bereich wieder an Bedeutung, wie die diversen Rettungsprogramme für Teilbereiche der Privatwirtschaft zeigen. Das viele Jahre geltende Credo „Privat vor Staat“ verschwindet immer mehr aus der öffentlichen Wahrnehmung. Hingegen werden Versäumnisse der Vergangenheit beispielsweise mit Blick auf die schleppende Digitalisierung der deutschen Haushalte und des ländlichen Raums in Zeiten des „Home Office“ und des „Homeschoolings“ nur allzu deutlich.
Damit stellt sich die Frage nach einer künftig anders ausgerichteten, investierenden Wirtschafts- und Finanzpolitik, die die bisherige staatliche Fixierung auf die „Schwarze Null“ und „Schuldenbremsen“ infrage stellt. Zumal in Niedrigzins-Zeiten eröffnet sich ein Fenster für eine neue Politik, die nicht einfach nach einer Wiederherstellung des „Status quo“ vor Corona strebt, sondern nötige Investitionen mit den Erfordernissen des Klima- und Umweltschutzes vereinbart.
Darüber wollen wir diskutieren mit
Dr. Norbert Walter-Borjans, dem Bundesvorsitzenden der SPD sowie
Dr. Mehrdad Payandeh, dem DGB-Bezirksvorsitzenden Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt.
Moderation: Cosima Schmitt, Journalistin und ZEIT-Autorin.
Donnerstag, 04.03.2021, 19 Uhr (593)
Politischer Salon (online) (18)
Zur ambivalenten Ethik des Erfolgs - Michael Sandels Kritik der Meritokratie (Einladung)
Was hat Leistung mit Erfolg in Wirtschaft und Gesellschaft zu tun? Dieser Frage geht Michael Sandel (Havard) in seinem neuen Buch „Ende des Gemeinwohls“ nach und antwortet: nichts oder nicht viel. Wie konnte es dazu kommen, dass in einer Marktwirtschaft kapitalistischen Zuschnitts Leistung mit beruflichem Erfolg gleichgesetzt wird und als eigener Verdienst (Merit) erscheint. Sandel zeigt auf, dass sich auch links-liberale Eliten dieser Aufstiegsrhetorik bedienen und sich daher so viele in der Gesellschaft abgehängt fühlen. In kritischer Auseinandersetzung mit der meritokratischen Ethik (Herrschaft der Besten) analysiert er, wie sich die ehemalige Gemeinwohlorientierung (Wohlstand für alle) in eine marktförmige Leistungsgesellschaft verwandeln konnte – und was wir dagegen tun können.
Arno Brandt und Stefan Wolf stellen das Buch zur Diskussion.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme Arno Brandt + Stefan Wolf
2020 (18)
Montag, 14.12.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (592)
Forum digital – online-Diskussion (12)
Wer soll das bezahlen? – Zur Finanzierung öffentlicher Investitionen unter Bedingungen der Schuldenbremse
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Nach der Abwehr von Covid-19 und Überwindung der Rezession sind die staatlichen Haushalte verschuldet und die Kassen unzureichend gefüllt, um die gesellschaftlichen Ansprüche an staatliches Handeln zu befriedigen (Gesundheit, Wohnen, Bildung, Klimawandel, Forschung). Finanzschwache Kommunen könnten bald wieder „gezwungen“ sein, Kliniken zu schließen oder zu privatisieren. Eine direkte Verschuldung der staatlichen Haushalte, wie in den USA, Japan und vielen anderen Ländern, wird in der EU und Deutschland durch Schuldenbremsen verhindert. Steuererhöhungen sind umstritten. Eine sozial-ökologische Reformpolitik droht damit in der Sackgasse zu enden. Es gibt aber Bewegungsspielräume, die entwickelt werden können.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Dienstag, 08.12.2020, 18 Uhr (Einladung) (591)
Forum digital - online-Veranstaltung (11)
Die Missstände in der Fleischindustrie - und was die Politik dagegen tun kann
(in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt)
Es bedurfte offenbar erst der Corona-Krise um die Beschäftigungsrealität in der Fleischindustrie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Obwohl die Geschäftsmodelle seit Jahren bekannt sind, soll erst jetzt gesetz-geberisch eingegriffen werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte in den vergangenen Wochen angekündigt, er werde aufräumen in der Branche. Es gehe um Verantwortung, so der SPD-Politiker im Bundestag.
Konkret sollen in der Fleischverarbeitung Werkverträge und Leiharbeit verboten werden. Auch mehr Kontrollen durch die Länder und eine digitale Arbeitszeiterfassung sind vorgesehen, damit die Unternehmen nicht den Mindestlohn unterlaufen.
Doch es zeigt sich nun, dass versucht wird, das Gesetz im parlamentarischen Verfahren auf subtilen Druck der Fleischbranche hin zu verzögern und zu verwässern.
Wir wollen daher mit unseren Expert_innen Matthias Brümmer, Geschäftsführer NGG-Region Oldenburg/Ostfriesland (Wie sind die Zustände in der Fleischwirtschaft?) und
Kerstin Tack, MdB aus Hannover (Was sind die aktuellen Gesetzesinitiativen der Politik?)
und Ihnen darüber sprechen, wie konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten nicht nur formuliert, sondern auch durchgesetzt werden können? Was müsste und kann auf Bundes- und Landesebene getan werden, damit menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen mitten in Deutschland garantiert werden?
Moderation: Lea Karrasch, Hannover
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Diese Einladung darf gern an interessierte Personen im Umfeld weitergeleitet werden.
Montag 30.11.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (590)
Forum digital – online-Diskussion (10)
Gemeinschaft kommt nicht von selbst – Zur Bedeutung öffentlicher Investitionen für eine nachhaltige Prosperität
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Die Corona-Krise hat viele Probleme sichtbarer gemacht. Die ‚Daseinsvorsorge‘ ist durch Steuersenkungen und ‚Schwarzer Null‘ in den letzten Jahrzehnten geschwächt worden. In der Pandemie wurden diese Mängel deutlich, z.B. in Krankenhäusern und Gesundheitsämtern. Doch auch schon vor der Krise wurde die Kritik an unzureichenden öffentlichen Infrastrukturen lauter. Stichworte: Wohnen, Verkehr, Bildung, Breitband, Forschung. Noch größer wird die Bedeutung staatlichen Handelns, wenn wir Förderprogramme einbeziehen (z.B. für Umweltschutz). Die Bedeutung öffentlicher Investitionen für Wirtschaft und Gesellschaft wurde sträflich unterschätzt.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Donnerstag, 26.11.2020, 19 Uhr (Einladung) (589)
Forum digital – online-Diskussion (9)
Gespiegelte Gesellschaft – Sprache und Bilder in der Pandemie
Es sei ungemein schwierig, so die Autorin J. Marinic, augenblicklich bei Verstand zu bleiben. Die Gesellschaft komme ihr in der Corona-Krise vor wie in einem Spiegelkabinett – nur verzerrte Wahrnehmungen. Dieses Bild der gespiegelten Gesellschaft möchten wir etwas auf den Grund gehen. Zerrbilder der Wirklichkeit, Verdrehung von Tatsachen, falsche Behauptungen – das sind Aussagen, die zeigen, wie schwer es ist, eine gemeinsame gesellschaftliche Grundlage zu teilen. Anhand ausgewählter Beispiele werden wir öffentliche Diskurse analysieren und mediale Wortbilder untersuchen. Was haben wir verlernt?
Dr. Stefan Wolf wird mit einigen Thesen in die Diskussion einführen.
Montag 23.11.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (588)
Forum digital – online-Diskussion (8)
Zur Politischen Ökonomie der Corona-Krise
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Schocks hinterlassen tiefe Spuren in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Pandemie ist dabei nicht Verursacher, sondern Treiber von schon vor der Krise sich abzeichnenden Trends und Transformationsprozessen. Wie unter einem Brennglas werden die Herausforderungen und Entwicklungsmuster der gegenwärtigen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungsphase erkennbar. Die Pandemie führt nicht zuletzt zu einer Neubewertung staatlicher Politik. Vor allem ist zu erwarten ist, dass der Staat wieder für die Versorgung mit gesellschaftlich notwendiger Infrastruktur und Daseinsvorsorge verantwortlich gemacht wird.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Donnerstag, 22.10.2020, 19 Uhr (587)
„Nichts ist, wie es scheint“ - Über Verschwörungstheorien
Vortrag von Michael Butter, Universität Tübingen (Einladung)
Ort: Intercity Hotel, Rosenstr. 1
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, Bildungsverein e.V. und QBK (Qualifizierung für Beruf und Kultur in der Region Hannover e.V.) statt.
Im Kontext der Covid-19-Pandemie sind Verschwörungstheorien wieder populär. Attila Hildmann etwa, der „selbsternannte Vegangsta“, sieht die Pandemie in „Verbindung mit der geplanten Einführung einer sogenannten ‚Neuen Weltordnung‘….In diesem Zusammenhang verbreitete er eine Vielzahl von Verschwörungsideologien, spekulierte unter anderem über…..Angela Merkel, (die) ‚mit Gates einen globalen Völkermord von sieben Milliarden Menschen‘ plane“ (Wikipedia).
Schon seit 2015, als hunderttausende Flüchtlinge in die Bundesrepublik kamen, kursiert im Netz die Theorie vom „Großen Austausch“: Das Land solle von einer globalen „Finanzoligarchie“ mittels der „Migrationswaffe“ ausgeschaltet werden. Neben mangelndem Vertrauen in die Politik ist der Glaube an Verschwörungstheorien ein Merkmal des populistischen Brodelns. Doch was macht eine Erklärung zu einer Verschwörungstheorie? Warum sind sie für viele so attraktiv? Und was kann man dagegen unternehmen?
Antworten auf solche Fragen findet man seltener als Verschwörungstheorien selbst. Der Vortrag erläutert, wie solche Erzählungen funktionieren, wo sie herkommen und welche Auswirkungen sie haben können.
Michael Butter lehrt Amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und leitet ein europäisches Forschungsprojekt zu Verschwörungstheorien.
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltung unter Corona-Bedingungen: Registrierung der Daten/Hand-Desinfektion/Einlasskontrolle/Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in öffentlichen Bereichen.
Anmeldung erforderlich bei der Friedrich-Ebert-Stiftung unter: eMail: [email protected] oder Tel: 0511 357 708 30
Donnerstag, 24.09.2020, 19 Uhr (585)
Politischer Salon (17)
Thema: 250 Jahre Hegel (Einladung)
Ort: Veranstaltungsraum von imug, Postkamp 14a, Hannover
Wegen Corona bitte anmelden. Es können nur 20 Personen teilnehmen.
Ein Denken im Werden - Hegel zu Freiheit und Vernunft
‚Gedankenprosa‘, so Offe, sei der eigentliche Inbegriff Hegelschen Philosophierens, in dem es um Freiheit und Vernunft geht. Hier beginnt für Habermas der Diskurs der Moderne. Politische Lager, links wie rechts, reklamierten Hegel für sich, was zumindest nach Dialektik klingt. Auch wenn er sich mit dem ‚Weltgeist zu Pferde‘ vergaloppiert hat, so ist sein unzeitgemäßes Denken 250 Jahre nach seiner Geburt unverändert aktuell. Anhand einiger ausgewählter Denkstücke wird in Hegels Werk schlaglichtartig eingeführt, ohne auch nur im Ansatz damit einen Anspruch auf Vollständigkeit zu verbinden.
Nach einem kurzen Impuls von Dr. Stefan Wolf soll im politischen Salon eingehend gemeinsam über Hegel als ‚Philosoph der Freiheit‘ (Vieweg) diskutiert werden.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme
Arno Brandt + Stefan Wolf
Dienstag, 21.07.2020, 18 Uhr (583)
Forum digital (5)
Globalisierung am Ende? (Präsentation) (Einladung)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Corona hat einmal mehr die Fragilität grenzübergreifender Strukturen gezeigt. Von fehlenden Produkten (medizinische Ausrüstung, Medikamente), über fehlende Arbeitskräfte (z.B. Erntehelfer) bis zu gestörten Lieferketten oder Absatzmärkten zeigt sich die globale Wirtschaftsstruktur als besonders anfällig für Krisen. Die Reaktionen reichen von „Autarkie“ über mehr „Resilienz“ bis zu „weiter so“ Auffällig ist aber auch, dass Abschottung (America first, take back control) auch schon vor Corona Konjunktur hatte. Warum? Seit der Finanzkrise lahmt der der Welthandel. Ist der Prozess der Globalisierung beendet? Was heißt dies für Deutschland?
Torsten Windels, (Koordinator der Keynes-Gesellschaft – Regionalgruppe Nord) seine Sicht kurz vor. Im Anschluss diskutieren wir seine Thesen.
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr einwählen (per Browser oder App).
Dienstag, 07.07.2020, 18 Uhr (582)
Forum digital (4)
Mit Wumms? – Das Konjunkturpaket der Bundesregierung (Einladung) (Präsentation)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Covid-19 hat einen globalen Konjunkturschock bewirkt. Hieran knüpft aber auch eine historische Antikrisenpolitik der Bundesregierung an. Mit WUMMS (Olaf Scholz) wurde von Schwarzer Null auf Rekordverschuldung umgeschaltet. Ähnliches vollzieht sich auf EU-Ebene. Es stellt sich die Frage nach der Zweckmäßigkeit des Programms. Wurden Höhe und Maßnahmen vernünftig gewählt. Führt das Programm aus der Rezession? Am Beispiel der Abwrackprämie für PKW entstand Streit zwischen der IG Metall und der SPD-Spitze.
Torsten Windels (Koordinator der Keynes-Gesellschaft Regionalgruppe Nord) und Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.) stellen das deutsche Programm kurz vor. Im Anschluss diskutieren wir über das Programm.
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr einwählen (per Browser oder App)
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Forum digital
Veranstaltungsreihe (online) - Plurale Ökonomik: Lektionen aus Corona
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim - Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Freitag, 03.07.2020, 18 Uhr (581)
Klimakrise – Kick-off für eine neue Wirtschaft? (Einladung - Skript)
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim - Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Veranstaltungsreihe (online) - Plurale Ökonomik: Lektionen aus Corona
Die Corona-Krise brach unerwartet aus. Innerhalb kürzester Zeit haben Politik und Gesellschaft erhebliche Anpassungsleistungen entwickelt und Lasten gemeinsam geschultert, um Masseninfektionen und damit unübersehbare gesundheitliche Folgen für einen Teil der Gesellschaft zu vermeiden. Die Erkenntnisse in dieser Krise sind zahlreich. Insbesondere zeigte sich, politische Steuerung ist wirksam, denn sie ist handlungs- und wandlungsfähig. Die Corona-Krise ist global. Politische oder geografische Grenzen schützen nicht.
Die Klimakrise dagegen kommt nicht überraschend. „Die Grenzen des Wachstums“ wurde vor fast 50 Jahren vorgelegt. Seitdem werden die Konsequenzen unseres wirtschaftlichen Handelns und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch immer detaillierter beschrieben. Der Klimawandel und die damit verbundenen Lebensrisiken für Millionen von Menschen auf der Welt werden nur noch von sehr wenigen geleugnet. Auch wenn sich die Folgen der Klimakrise regional sehr unterschiedlich auswirken, so ist der Krisencharakter ebenfalls global, denn niemand kann sich durch politische oder geografische Grenzen entziehen. Eine frappierende Parallele zur Corona-Krise.
Gleichwohl zeigt sich die Politik in der Klima-Krise deutlich zögerlich, sucht nach kostenminimalen Wegen und schiebt die Krise auf die lange Bank. Doch die Zeit läuft uns davon. Klima schützende Handlungen sind dringend erforderlich.
Wie können konkrete Schritte zur Umsteuerung in unserem Wirtschaftssystem aussehen? Um diese Frage dreht sich das vertiefende Online-Gespräch am 3. Juli 2020.
Referentinnen:
Franziska M. Hoffart, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Makroökonomik an der Ruhr-Universität Bochum
Corinna Dengler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Ökonomie und Gender an der Universität Vechta
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Freitag, 04.09.2020, 18 Uhr (584)
Globalisierung – Zwischen Abschottung und Kooperation (Einladung) (Präsentation)
Die Coronakrise hat die Verbindung zur Welt zweifach als Risiko beschrieben. Einerseits als Infektionsrisiko, andererseits als Wirtschaftsrisiko durch gestörte Ex- und/oder Importmärkte. Eine bessere Beherrschung dieser Risiken kann nicht durch eine nationale Abschottung erfolgen. Einerseits, weil auch geschlossene Grenzen nicht wirklich vor Ansteckung schützen. Und andererseits, weil die globale Verflechtung der Welt uns die Welt als Einheit präsentiert, die sie ist. Die globale Suche nach einem Impfstoff zeigt das positive Potential der Mobilisierung des weltweiten Know hows. Auch das Kennenlernen der „Anderen“ durch Kultur, Wissenschaft, Arbeit, Handel und Finanz kann uns näher zusammenbringen. Doch dies erfordert auch Gestaltung dieser Beziehungen, die über das Recht des Stärkeren oder eine Anarchie des billigsten Preises hinausgeht.
Wir wollen die Ambivalenz internationaler Beziehungen zwischen negativer Abhängigkeit und Verletzbarkeit und positiver Vielfalt und Freiheit diskutieren. Im Fokus unserer Diskussion steht der Warenhandel und die Fragwürdigkeit des liberalen Freihandelsdogmas.
Referenten:
Dr. Reinhard Schumacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik an der Universität Potsdam. Er beschäftigt sich mit Handelstheorie, Internationaler Politischer Ökonomie, Entwicklungsökonomie und Ökonomischer Ideengeschichte. Er ist Mitbegründer des Podcasts Ceteris Never Paribus und der Initiative Diversifying and Decolonising Economics. In der Globalisierungsdebatte interessieren ihn besonders die Politische Ökonomie der (De)Globalisierung und die Verbindung von Handel und Entwicklung.
Torsten Windels, selbständiger Ökonom in Hannover. Bis Mitte 2018 war er Chefvolkswirt der NORD/LB in Hannover (seit 2007) und dort mit der Analyse verschiedenster Fragen der monetären, globalen und regionalen Ökonomie befasst. Heute verfasst er Stellungnahmen zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen im Eigenformat (z.B. Investitionsschwäche, Schuldenbremse, Corona). Seit Anfang 2019 koordiniert er die Regionalgruppe Nord der Keynes-Gesellschaft, ist seit Mitte 2020 im Vorstand des Monetären Workshops und Mitglied der Initiative Niedersächsischer Ethikrat.
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Freitag, 02.10.2020, 18-19 Uhr, online (586)
Krisenmanagement – Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik (Einladung)
Covid-19 stellte und stellt die Welt vor die Herausforderung schnellen Lernens. In der Wissenschaft setzten sich weltweit Virologen, Epidemiologen und viele weitere wissenschaftliche Fachgruppen in Bewegung, um mehr herauszufinden über das Virus, die Übertragungswege, die geeigneten Schutzmechanismen usw. Mit beeindruckendem Tempo vernetzten sich diese Forschungsgruppen. Auch die Bereitstellung finanzieller Mittel erfolgte zügig. Hervorgehoben sei die internationale Geberkonferenz auf Initiative der EU, die am 04.05.2020 7,4 Mrd EUR sammelte, um einen globalen Forschungsverbund zu schaffen. Der Verbund soll Impfstoffe, Behandlungsmetho-den und Tests entwickeln.
Die Politik musste schnell die besten Wege zum Bevölkerungsschutz finden und das Gesundheitssystem auf die Epidemie Bekämpfung ausrichten. Hierbei wurden vielfach Schwachpunkte identifiziert, die es zu beseitigen galt und gilt. Politik und Wissenschaft traten in einen lernenden Austausch ein und passten die Schutzmaßnahmen mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess über das Virus und seine Verbreitung an. Dies war und ist nicht konfliktfrei, weil der Erkenntnisprozess nicht linear verläuft, sondern mit Schleifen, Sackgassen und Mehrdeutigkeiten verbunden ist.
Trotz vieler Wendungen, föderaler Vielstimmigkeit und manchen Profilierungsversuchen hatten viele Menschen in Deutschland aber den Eindruck der quasi beobachtbare Prozess des Lernens zwischen Wissenschaft und Politik funktioniert und orientiert sich am Wohle der Bevölkerung. Die Akzeptanz auch drastischer Maßnahmen war und ist entsprechend hoch.
In der Krise wurden immer wieder Parallelen zur Klimakrise gezogen, die im Ergebnis weit bedrohlicher für die Menschheit ist als Corona, aber deren Bekämpfung völlig anders verläuft. Leugnen, zaudern, Einzelinteressen prägen die Klimapolitik. Auch das Zusammenwirken von Politik und Wissenschaft verläuft anders. Warum?
Wir wollen dieser Frage nachgehen und haben hierfür zwei interessante Referentinnen gewonnen:
Referentinnen:
Nicole Wilke, Ökonomin, ist als Referatsleiterin für internationalen Klimaschutz im Bundesumweltministerium (BMU) tätig. Als Deutsche und EU-Chefverhandlerin auf internationalen Klimakonferenzen (UNFCCC) hat sie bei den Verhandlungen zum Pariser Klimaschutzabkommen die unterschiedlichen Verpflichtungen von Staaten (Differenzierung) in den Bereichen Transparenz (Berichterstattung) und Minderung verantwortet. Ein Schwerpunkt ihres Interesses liegt in der künftigen Gestaltung des multilateralen Klimaregimes. Z.B. wie kann die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure in der Begleitung der Umsetzung von Klimaschutz in UNFCCC gestaltet werden?
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, ist Entwicklungs- und Wissenssoziologin sowie Direktorin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIS) und Professorin für Globale Nachhaltige Entwicklung (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Sie beschäftigt sich vor allem mit der Governance natürlicher Ressourcen und Umgang mit Umweltwandel (Mitigation und Anpassung); Soziale, kommunikative und diskursive Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten; Mobilitäten, Grenzen und Grenzziehungsprozesse (Crossroads Studies) im Aushandeln politischer Ordnungen; Wissenschafts- und Technikforschung; Wissenschafts- und Innovationspolitik, Transformative Wissenschaft; Inter- und Transdisziplinarität.
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
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Donnerstag, 02.07.2020, 18 Uhr (580)
Forum digital (2)
U, V, W oder L?
Corona und Rezession – Wo stehen wir? (Einladung)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Die Schutzmaßnahmen und das Schutzverhalten gegen die Covid-19-Pandemie haben einen wirtschaftlichen Schock erzeugt. Der absehbare konjunkturelle Einbruch 2020 wird historische Dimension haben. Angesichts der Neuartigkeit dieses globalen Schocks ist aber schon die Situationsanalyse schwierig. Umso schwerer ist eine Prognose zu entwickeln. Folgt dem Einbruch ein ebenso steiler Wiederaufschwung, die sogenannte V-Form der Konjunktur. Dies deutet z.B. der Verlauf der Börsenkurse an. Oder werden die Einbrüche bei Einkommen und Beschäftigung sowie nicht zuletzt der Erwartungsschock in eine längere Krise führen, die sogenannte U- oder L-Form der Konjunktur. Für Deutschland kommt erschwerend die Exportabhängigkeit hinzu.
Christian Lips (Chefvolkswirt der NORD/LB) stellt einführend seine Sicht der Dinge dar, über die wir im Anschluss diskutieren.
Anmeldung unter: [email protected]
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr bitte einwählt (per Browser oder App).
Freitag, 8. Mai 2020, 19 Uhr (onboarding ab 18:45 Uhr) (579)
Forum digital (1) (Mitveranstalter)
Plurale Ökonomik: Geld oder Leben? - Wissenschaftliche Gedanken zur Corona-Krise
Online-Paneldiskussion (Einladung - Videoaufzeichnung - Dokumentation)
In Kooperation mit Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Ev. Landeskirche Hannover - Keynes Gesellschaft – Regionalgruppe Nord - Jugendkirche Hannover - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim.
Die Corona-Krise beschäftigt Menschen weltweit. Die Bedrohung durch das winzig kleine Virus fordert Menschen und Institutionen in noch nie da gewesener Weise heraus. Selbstverständliches steht in Frage. Gestrige Sicherheit weicht Unsicherheit oder findet zu einem "neuen" Normal.
- Was macht die Krise mit uns persönlich?
- Welche Wirkungen hat die Krise auf unser Krisen- und Krisenbewältigungsverständnis (Rettungsprogramme, Solidarität, globale Abhängigkeiten, Freizügigkeit)?
- Verändert sich das Vorgehen und Verhältnis von Wissenschaft und Politik im Angesicht von Notständen mit dieser Krise?
- Kann oder muss oder sollte man Gesundheitsvorsorge und wirtschaftliche Situation(en) bei einem Shutdown/Lockdown gegeneinander abwägen?
- Wie soll und könnte die Globalisierung von morgen aussehen?
- Verliert der Klimaschutz durch das Virus oder lernen wir Krisenmanagement auch für den Klimaschutz?
Vier Ökonom*innen sind bei unserer Online-Paneldiskussion zu Gast:
- Prof. Dr. Silja Graupe, Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
- Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
- Prof. Dr. Stephan Thomsen, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover
- Dr. Joachim Lange, Evangelische Akademie Loccum
Die Online-Paneldiskussion moderiert Felix Kostrzewa vom Wissenschaftsladen Hannover.
Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnahmezahl durch das Online-Konferenzsystem begrenzt ist. Der Zugangslink wird gemailt.
Mittwoch, 11. März 2020 um 19 Uhr (578)
Der Mann, der den Marxismus erfand – Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels
Referent: Prof. Dr. Michael R. Krätke (Lancaster University)
Ort: ZEITFÜR, Restaurant im Leineschloss, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und dem DGB Bezirk Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt
Friedrich Engels stand und steht im Schatten seines großen Freundes Karl Marx. Seine bescheidene Selbsteinschätzung als „zweite Violine“ hat dazu beigetragen, dass sein Werk bis heute nicht angemessen wahrgenommen worden ist. Im Gegenteil. Unter Marxisten wie Nicht- bzw. Anti-Marxisten hält sich hartnäckig die Vorstellung, Engels habe Marx‘ Werk nur popularisiert. Es gilt, Engels, der Marx immer wieder voranging, wieder und neu zu entdecken. Als der Mann, der den Marxismus erfand.
Michael Krätke, Professor für Politische Ökonomie an der Lancester University, erinnert an Friedrich Engels, den großen Theoretiker des Marxismus und Vordenker der Sozialdemokratie.
Mittwoch, 4. März 2020 um 19 Uhr (577)
Die Zukunft ausstellen
Vortrag von Ludger Schwarte
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK (Qualifizierung für Beruf und Kultur in der Region Hannover e.V.)
Ohne Ausstellungen keine Kunst – das leuchtet ein. Aber wird das (Kunst)Werk erst durch die Ausstellung zur Kunst – und wann ist etwas Ausstellung und wann nur Präsentation?
Ludger Schwarte bietet einen Perspektivwechsel vom einzelnen Werk hin zur räumlichen Konstellation – und damit eine Argumentation für die gesellschaftspolitische Relevanz von Ausstellungen. Und er nennt Kriterien für eine Unterscheidung der zeitgenössischen von der künftigen Kunst.
Ludger Schwarte lehrt Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf.
Nach dem Vortrag wird es eine gemeinsame Diskussion mit Robert Drees (Galerist), Carina Plath (Kuratorin Sprengel Museum), Andreas Becke (Philosophie-Dozent Bildungsverein) und Ludger Schwarte geben.
Der Eintritt ist frei.
Dienstag, den 25. Februar 2020, 18.00 Uhr,
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
Dienstag, 25. Februar 2020 um 19 Uhr (576)
Yuval Noah Harari – Entwerfer einer neuen Perspektive über Herkunft und Zukunft des Individuums, der Menschheit, des Homo Sapiens
Referenten: Friederike Otto und Wilfried Gaum (beide Forum für Politik und Kultur e.V.)
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
In seinem ersten in Deutschland bekannt gewordenen Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ (2013) stellte Yuval Noah Harari (Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem) dar, wie die menschliche Spezies die Erde erobern konnte. Homo Deus (2017) baut auf diesem Werk auf und handelt von der Zukunft. So steht im Vorspann: „Was wird mit uns und unserem Planeten passieren, wenn die neuen Technologien dem Menschen gottgleiche Fähigkeiten verleihen - schöpferische wie zerstörerische - und das Leben selbst auf eine völlig neue Stufe der Evolution heben?“ Schließlich entwirft Harari „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“, 2018 in Deutschland erschienen.
Friederike Otto und Wilfried Gaum stellen seine Thesen vor und diskutieren diese kritisch.
Mittwoch, 29. Januar um 19 Uhr (575)
Politischer Salon (16)
Thema: Der Kampf um die Köpfe
Ort: Lister Straße 3 (Licht & Raum), Hannover
Wie kommen politische Ideen in die Köpfe der Menschen? Warum stimmen viele Menschen freiwillig politischen Vorstellungen zu, die eigentlich ihren Interessen widersprechen? Wie konnte sich der Neoliberalismus über vier Jahrzehnte die Meinungsführerschaft in Deutschland und anderswo sichern? Es geht offenkundig nicht nur um die Frage, welche politische Ideen richtig oder falsch sind. Den Kampf um die Köpfe gewinnt nur, wer seine politischen Projekte und Erzählungen im Alltagsbewusstsein und in den Gewohnheiten der Menschen verankert. Über dieses Thema wollen wir sprechen. Arno Brandt gibt dazu eine kurze Einführung.
2019 (25)
Freitag, 13. Dezember 2019,18.30 Uhr (574)
Jahresabschlussveranstaltung
SOLIDARITÄT - BEWEGUNG SCHAFFT VERÄNDERUNG!
mit Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Hanna Legatis (Schauspielerin), Martin Kunze (Schauspieler), Laway (Friesenfolk, Wilhelmshaven) und La Kejoca (global folk, Düsseldorf)
Ort: Ballhof-Theater,. Ballhofplatz, Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem ver.di-Bildungswerk in Niedersachsen e.V. und der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e.V.
Solidarität ist eine Kraft, die gerade in Zeiten wie diesen notwendig ist, um drängende gesellschaftliche Reformen durchzusetzen.
Das gilt für die Bewältigung des Klimawandels, die Zurückweisung der Macht der Internet-Konzerne und für den Kampf für bessere Lohn und Arbeitsbedingungen. Solidarität bedeutet wechselseitige Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Hilfe. Sie ist die Bereitschaft der Menschen, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Sie gilt zwischen Starken und Schwachen, zwischen den Völkern und zwischen den Generationen. Solidarität schafft Macht zur Veränderung, das ist die Erfahrung der Arbeiterbewegung, der Umweltbewegung und von vielen anderen zivilgesellschaftlicher Initiativen. Bewegung schafft Veränderung.
Mit unserer Veranstaltung wollen wir den Grundwert der Solidarität ins Bewusstsein rufen und die vielen Bewegungen in unserem Land, die für soziale Grundrechte streiten, gegen den Klimawandel aufstehen und sich dem rechten Hass und Terror in den Weg stellen, feiern. Dazu laden wir Sie herzlich ein!"
Montag, 9. Dezember, 19:00 Uhr (573)
Ungleichheit im Digitalen Kapitalismus
Referent: Prof. Dr. Hagen Krämer, Karlsruhe
Veranstaltung in Kooperation mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Keynes Gesellschaft / Regionalgruppe Nord
Ort: Intercity-Hotel (6. Stock), Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Tech-Konzerne dominieren die Weltwirtschaft. Sieben der zehn der wertvollsten Firmen an der Börse sind Digitalunternehmen. Die Konzentration dieser Superstar-Konzerne hat weitreichende Folgen für die Organisation der Märkte und für die Verteilung von Einkommen und Vermögen.
Welche Mechanismen stehen hinter der Macht der Tech-Konzerne? Wohin führt die weitere Monopolisierung im digitalen Kapitalismus? Und was kann die Politik diesen Trens und den daraus resultierenden Ungleichheiten entgegensetzen?
Professor Hagen Krämer (Hochschule Karlsruhe - Wirtschaft und Technik) gibt einen Einblick in die polit-ökonomischen Zusammenhänge des digitalen Kapitalismus. Mit ihm diskutieren taz-Redakteurin Ulrike Herrmann und der Koordinator der Keynes Gesellschaft / Regionalgruppe Nord Torsten Windels, moderiert von Lea Karrasch, Hannover.
Dienstag, 3. Dezember 2019, 19 Uhr (572)
Ulrich Krempel und Friederike Otto diskutieren:
BAUHAUS 100: Wie politisch war das BAUHAUS?
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15
Die Stiftung Bauhaus hat im November 2018 der linken Punk-Band „Feine Sahne Fischfilet“ mit der Begründung ihrer politischen Ausrichtung den Auftritt untersagt und eine Debatte über die heutige und damalige politische Dimension des Bauhauses augelöst. Eine spannende Frage.
Das Bauhaus war weit mehr als eine Gestaltungsschule. Sie stand durch ihr Personal und Lehrverständnis auch für eine gesellschaftliche Neugestaltung. Im Gespräch werden Ulrich Krempel und Friederike Otto der Frage nach einer politischen Verortung der großen Themen, die damals im Bauhaus neu gedacht wurden, nachgehen und anschließend mit euch diskutieren.
Dienstag, 26. November 2019,19.00 Uhr (571)
Politischer Salon (15)
Thema: Soziale Gerechtigkeit
Ort: Galerie Falkenberg, Falkenstraße 21 A (Innenhof), Nähe Haltestelle Lindener Markt
Wir haben uns in den letzten Monaten viel mit den Grundwerten der Freiheit und der Solidarität beschäftigt. Auf unserem nächsten Treffen geht es um den Grundwert der (sozialen) Gerechtigkeit. Spätestens seit der Französischen Revolution war dieser Grundwert Antrieb für viele soziale Bewegungen, für die Arbeiterbewegung, aber auch für Initiativen, die sich für bessere Bildung, für günstigen Wohnraum oder gegen Armut eingesetzen. Was ist eigentlich für uns Gerechtigkeit und woran machen wir fest, ob etwas gerecht oder ungerecht ist? Welche Rolle spielt dieser Grundwert für politische Akteure, die sich für eine sozialere und demokratischere Gesellschaft einsetzen? Arno Brandt wird in dieses Thema einführen.
Dienstag, 19. November 2019, 18:30 Uhr (570)
Heinz Bude, Solidarität – Die Zukunft einer großen Idee
In Kooperation mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Ort: InterCity Hotel (Casino, 6. Stock), Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Deutschland ist heute tiefer denn je in Arm und Reich gespalten. Gleichzeitig wird unsere Demokratie von Rechtspopulist_innen offen in Frage gestellt. Es ist zu befürchten, dass diese Polarisierungen im digitalen Zeitalter weiter zunehmen werden. Was aber hält unsere Gesellschaft im Kern zusammen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude in seinem neuen Buch mit dem Titel „Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee“.
Darin macht er sich für ein neues Verständnis von Solidarität stark. Diese kann laut Bude ein Heilmittel gegen die Spaltungen in unserer Gesellschaft sein. Anderen Menschen zu helfen und nicht den Konkurrenten darin zu erkennen, müsse wieder selbstverständlicher werden. Ist diese Vorstellung von Solidarität zeitgemäß? Welches Menschenbild steckt dahinter? Und: Können wir damit der gesellschaftlichen Polarisierung entgegen wirken?
Diese und andere Fragen wollen wir mit unseren Gästen auf dem Podium und Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Da Prof. Dr. Heinz Bude (Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel) kurzfristig absagen musste, übernahm Hanna Legatis eine kommentierende Einführung. Die folgende Podiumsdiskussion mit Hanna Legatis (Journalistin) und Prof. Rolf Wernstedt (Präsident des Niedersächsischen Landtags a.D.) wurde verstärkt von Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forum für Politik und Kultur e.V.). Moderiert wurde die Diskussioon von Holger Ahäuser, Journalist.
(Buchbesprechung zu Heinz Bude, Solidarität von Hanna Legatis und Martin-G. Kunze: Buchbesprechung (pdf))
Samstag, 26.- Sonntag, 27.Oktober 2019 (569)
BAUHAUS 100-Tour - Weimar und Dessau
Inhaltlich begleitet von Friederike Otto.
Wir besichtigen auf einer zweitägigen Busreise die zwei Wirkstätten des BAUHAUSES , sowie die neu entstandenen Bauhaus-Museen.
Das BAUHAUS hat sich in den 14 Jahren, die es nur existierte, laufend verändert. Die Bauhausgebäude in Weimar und Dessau hintereinander zu besichtigen, veranschaulicht dies sehr deutlich. Die Tour vermittelt somit einen umfassenden und anschaulichen Einblick in den äußeren und inneren Prozess des BAUHAUSES. Außerdem besichtigen wir die brandneuen Bauhaus-Museen der Städte Weimar und Dessau, die anlässlich des Jubiläums entstanden sind.
Samstag, 26.10.2019: Abfahrt nach Weimar
Führung BAUHAUS Weimar, Besichtigung Bauhaus-Museum
Fahrt nach Dessau, Abendessen im Kornhaus.
Sonntag, 27.10.2019: Besichtigung BAUHAUS Dessau, Besichtigung Bauhaus-Museum
Rückfahrt nach Hannover
Kostenbeteiligung: 250€ inkl. Bus + Übernachtung
Donnerstag, 24. Oktober 2019,18:00 Uhr (568)
KLIMAFREUNDLICHES HANNOVER?
Referenten: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Marc Hansmann
Ort: Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
In Kooperation mit dem SPD-Unterbezirk Hannover.
Nach aktueller Einschätzung der Stadtverwaltung wird Hannover die städtischen Klimaziele nicht erreichen. Hannover muss also klimafreundlicher werden, da sind sich Politik, Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft einig. Mögliche Ansätze sind die Energie- und Wärmewende, der Ausbau der Alternativen zum Auto (Bus und Bahn, Fahrrad und Fußverkehr) und eine Umstellung des Autoverkehrs auf E-Mobilität. Gleichzeitig geht es um eine gesamtgesellschaftliche Klimapolitik, die die Rahmenbedingungen für die Erreichung der Pariser Klimaziele bis 2050 justiert.
Ernst-Ulrich von Weizsäcker, einer der profiliertesten Umweltwissenschaftler in Deutschland und Marc Hansmann, OB-Kandidat in der Landeshauptstadt Hannover, stellen ihre klimapolitischen Visionen zur Diskussion.
Montag, 14. Oktober 2019 um 19 Uhr (567)
70 JAHRE GRUNDGESETZ
Referent: Dr. Rainer Litten
Ort: imug, Postkamp 14a, 30159 Hannover
"Der Staat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Staates willen".
Ursprünglich sollte Art.1 unserer Verfassung so lauten. Welch eine Revolution gegenüber dem hergebrachten deutschen Staats- und Gesellschaftsverständnis!
Dr. Rainer Litten, lange Jahre Justizstaatssekretär in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wird in unserer zweiten Veranstaltung zum Geburtstag unserer Verfassung die Entstehung des Grundgesetzes in bewusster Abkehr vom Nationalsozialismus, aber auch der sich in der sowjetischen Besatzungszone entwickelnden Diktatur aufzeigen. Dabei spielte die Vermeidung verfassungspolitischer Fehlkonstruktionen der Weimarer Reichsverfassung eine prominente Rolle. Anhand ausgewählter Beispiele will der Referent Vorzüge, aber auch Defizite unserer Verfassung darstellen.
Donnerstag, den 26. September 2019, um 19 Uhr (566)
Politischer Salon (14)
Thema: Bürgerlichkeit
Arno Brandt und Stefan Wolf führen in das Thema ein.
Ort: „Licht und Raum“, Lister Straße 3, Nähe Lister Meile.
In der Wahlkampfberichterstattung zu den Landtagswahlen in Sachsen stellt eine MDR-Journalistin die Frage, warum die CDU nicht mit der AFD eine „bürgerliche Koalition“ bildet? Der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink (Der Vorleser) beklagt sich auf einer ganzen FAZ-Seite, dass Rechtskonservative im Allgemeinen und die AFD im Besonderen durch die Engführung des gesellschaftlichen Mainstreams ausgegrenzt würden.
Erst dadurch seien enttäuschte Bürger und Patrioten mit den Rechtsradikalen eine Melange eingegangen. Peter Altmaier hält Schlink entgegen, dass Bürgertum und Bürgerlichkeit etwas mit den unabgegoltenen Versprechen der Französischen Revolution zu tun hat, weshalb die Rechtskonservativen und Rechtspopulisten den Anspruch verwirkt haben, zu den bürgerlichen Parteien der Gesellschaft zu gehören.
Das alles sind gute Gründe sich einmal mit der Frage zu beschäftigen, was Bürgertum und Bürgerlichkeit eigentlich ausmacht.
Donnerstag, 29. August 2019, 19 Uhr (565)
„Idealismus ohne Illusionen, Realismus ohne Anpassung“
Jürgen Habermas zum 90. Geburtstag
Referent: Dr. phil. Stefan Wolf
('Dem nach Vernunft verlangt' "Idealismus ohne Illusion, Realismus ohne Anpassung" Habermas zum 90. von Dr. Stefan Wolf Kolumne (pdf))
Ort: Licht & Raum, Lister Straße 3, Nähe Lister Meile
„Blauer halber Meter“ heißt die „Theorie des kommunikativen Handelns“ von Habermas auch, weil die 3 Bände viel Platz im Regal einnehmen. Man musste ihn gelesen haben, wenn man soziologisch argumentieren und sich mit der anderen Denkschule, der Systemtheorie nach Luhmann, auseinander setzen wollte. Was ist davon heute noch wichtig am Ende der großen Rahmenerzählungen und einer politischen Weltlage, die einen demokratischen und diskursiven Rückfall nach dem nächsten erlebt? Was hat das Projekt der Moderne - vielleicht in bester aufklärerischer Absicht - falsch gemacht? Welchen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ erleben wir und wie müssen wir das Politische neu erfinden, um wieder eine andere Diskurskultur zu entwickeln? Dies stellt Stefan Wolf im Rahmen eines Impulsvortrags zur Diskussion und führt in das Denken von Habermas und seine Thesen zur öffentlichen Vernunft ein. ‚Dem Normativen verpflichtet‘, titelten die Geburtstagswünsche im Juni. Was heißt das in Bezug auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, politischen Auseinandersetzungen und unterschiedlichen Kulturen, in denen wir leben? „Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit“ sind Prinzipien, die jedem Diskurs zu Grunde liegen sollten. Somit ist der Dialog unter Freien und Gleichen nicht voraussetzungslos, sondern hat – wie alle guten Demokratien – Grundsätze, die geteilt werden müssen, auch wenn sie sich nicht bis ins Letzte begründen lassen. Habermas‘ Diskursethik auch gegen die Postmoderne zu verteidigen, wird ein Ansatz sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Montag, 26. August 2019 um 19 Uhr (564)
70 Jahre Grundgesetz
Die freiheitliche demokratische Grundordnung – Entstehung, Geschichte und politische Wirkungen
Referentin: Dr. Sarah Schulz
imug, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Die freiheitliche demokratische Grundordnung (fdGO) ist nach 70 Jahren Grundgesetz ein scheinbar feststehender Begriff. Zugleich lässt sie viel Interpretationsspielraum und Identifikationsmöglichkeiten. Vor allem aber scheint sie der Kern der bundesrepublikanischen Demokratie zu sein, den es vor ihren „Feind*innen“ zu schützen gilt. Wer aber hat diesen Kern definiert – und ging es dabei um Demokratie?
Der Vortrag zeichnet die Entstehung der fdGO in der frühen Bundesrepublik nach. Dabei werden ideengeschichtliche Traditionslinien zur Weimarer Republik und Nationalsozialismus aufgezeigt.
Kann die fdGO als Kern der abwehrbereiten Demokratie vor dem neuen Rechtsruck schützen oder ist das Konzept der wehrhaften Demokratie selbst Teil eines Problems?
Dr. Sarah Schulz studierte Politikwissenschaft an der Universität Leipzig und promovierte 2018 zum Thema „Die freiheitliche demokratische Grundordnung“ an der Universität Kassel. Sie ist als Dozentin an der Universität Kassel tätig und Koordinatorin des Promotionskollegs „Soziale Menschenrechte“ der Universität Kassel und der Hochschule Fulda.
Samstag, 15. Juni 2019 (Tagestour) (563)
BAUHAUS 100: Alfeld – Fagus Werk
Inhaltlich begleitet von Friederike Otto.
Das UNESCO-Welterbe Fagus-Werk gilt weltweit als Ursprungsbau der Moderne und wurde 1911 als Erstlingswerk des Architekten und Bauhaus-Gründers Walter Gropius erbaut. Das Werk repräsentiert eine völlig neue Architekturauffassung.
Kostenbeteiligung: 50€ inkl. Bahn+ Verpflegung
Mittwoch 12. Juni 2019, 19.00 Uhr (562)
Neue Mobilität mit MOIA?
Ein Gespräch mit Stephan Rammler (IZT) (erkrankt, ersatzweise Dr. Arno Brandt), Michael Fischer (MOIA) und Ulf-Birger Franz (Region Hannover)
Wer oder was ist eigentlich MOIA?
Als Sammeltaxensystem (Ride-Hailing) fährt die VW-Tochter MOIA seit 2018 durch Hannover und bietet Fahrdienstleistungen an. Grundsätzlich könnte es eine Mobilitätslücke zwischen der ÜSTRA und den herkömmlichen Taxis schließen. Aber dafür bräuchte es eine engere Kooperation mit dem Öffentlichen Personennahverkehr, kurz ÖPNV. Ziel der Stadtpolitik sollte es weiterhin sein, ein integriertes Mobilitätskonzept anzubieten. Aber sind MOIA und der ÖPNV überhaupt zu einer engeren Zusammenarbeit bereit? Noch ist das Geschäftsmodell von MOIA wenig transparent und seine Vernetzung im Verkehrsverbund unklar. In dieser Gemengelage wollen wir im Gespräch mit Stephan Rammler (Direktor des Berliner Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Ulf-Birger Franz (Verkehrsdezernent der Region Hannover) und Peter Fischer (Pressesprecher von MOIA) Fragen einer neuen Mobilität und eines ÖPNV der Zukunft für die Stadt und die Region Hannover diskutieren. Moderation: Stefan Wolf.
Eine Veranstaltung des Forums für Politik und Kultur e.V. und AG Stadtleben.
Arbeit und Leben Niedersachsen, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
ÖPNV: Christuskirche, Stadtbahnlinien 6 + 11, Buslinien 100 + 200
Donnerstag, 23. Mai 2019, um 19 Uhr (561)
Politischer Salon (13)
Thema: Heinz Bude: „Solidarität – Die Zukunft einer großen Idee“
Hanna Legatis und Martin Kunze stellen das Buch zur Diskussion.
Galerie Falkenberg in der Falkenstraße 21 A (Innenhof), Nähe Haltestelle Lindener Markt
Freitag, den 17. Mai 2019, 19 Uhr (560)
Wie ein anderes Europa möglich ist
Ulrike Guérot im Gespräch mit Bernd Lange und Viola von Cramon
Remise der Üstra, Goethestraße 19
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V., Hannover
Immer wieder kommt die These auf, dass die Europäische Union seit mehr als zehn Jahren in einer Krise steckt, aus der sie sich mit den bisherigen Lösungsversuchen nicht befreien kann. Erschwerend ist außerdem der sich immer mehr verbreitende Rechtspopulismus zu nennen, aber auch der mögliche BREXIT ist in aller Munde. Zugleich scheint sich die internationale Situation außerhalb der Europäischen Union aktuell eklatant zu verändern und neue Konflikte mit sich zu bringen. Dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – ist ein gemeinsam handelndes Europa noch nie so wichtig wie heute gewesen. Ulrike Guérot diskutiert mit den Kandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament Bernd Lange (SPD) und Viola von Cramon (GRÜNE), ob bzw. wie ein anderes Europa möglich ist.
Montag, 13. Mai 2019, 19:00 Uhr (559)
Neue Wohnungsgemeinnützigkeit – Konzept und Chancen?
ÜSTRA-Remise, Goethestr. 19, 30169 Hannover (Unterlagen zur Veranstaltung: >>>> Unterlagen (pdf))
Die Wohnungskrise ist in den Groß- und Universitätsstädten in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es handelt sich dabei um ein strukturelles Problem als Ergebnis einer Jahrzehnte-langen Liberalisierungspolitik. Dazu gehört die Aufgabe der Wohnungsgemeinnützigkeit 1989 und der daraus folgende Verlust eines sozialen Wohnungsmarktsegmentes und seiner Träger. Auf unserer Veranstaltung wollen wir der Frage nachgehen, welche Chancen für die Wiederherstellung eines sozialen Wohnungsmarktsegmentes bestehen.
Über diese Frage diskutieren Jan Kuhnert (Verfasser des Konzeptes „Neue Wohnungsgemeinnützigkeit“ für die Fraktion der Grünen im Bundestag und Vorstandsmitglied der Wohnraumversorgung Berlin) und Klaus Mindrup (Wohnungspolitischer Experte der SPD Bundestagsfraktion).
Einführung: Arno Brandt (Vorsitzender des Forum für Politik und Kultur e.V.)
Moderation: Eckart Güldenberg (Wohnungsmarktexperte und Vorsitzender der Stiftung EIN ZUHAUSE)
Dienstag, 07. Mai 2019, 18:00 Uhr und Mittwoch, 08.Mai 2019, 16:00 Uhr (558)
BAUHAUS 100: Umbo. Fotograf
Otto Maximilian Umbehr wurde 1902 in Düsseldorf geboren und lebte seit 1948 in Hannover. UMBO, wie er sich jetzt nennt, wird in den 20er Jahren in Berlin als Erfinder des „Neuen Sehens“ berühmt. Er hat seine Impulse durch das BAUHAUS und insbesondere im Vorkurs bei Johannes Itten erhalten. Erst 1979, kurz vor seinem Tod, erlebte er in der Spectrum Photogalerie im Sprengel Museum seine erste Einzelausstellung im musealen Kontext.
Friederike Otto führt an beiden Tagen durch die Ausstellung.
Kostenbeteiligung: 10 €
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BAUHAUS 100 - Veranstaltungsreihe
Termine: 7.5., 8.5., 15.6., 26./27.10., 3.12. >>>>> Programmflyer (pdf)
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des BAUHAUSES bietet das Forum für Politik und Kultur dieses Jahr eine Veranstaltungsreihe an. Das BAUHAUS war eine der weltweit berühmtesten und einflussreichsten Gestaltungsschule. Es war aber noch viel mehr. Viele gesellschaftliche und politische Fragestellungen wurden nicht nur damals, sondern werden auch 100 Jahre später wieder lebendig diskutiert. Wir beleuchten das komplexe Thema von mehreren Seiten. Wir starten mit der Ausstellung UMBO-Fotograf im Sprengel Museum Hanno-ver. Der Erfinder des "Neuen Sehens" in der Fotografie hat seine Impulse am Bauhaus erhalten. Was unterschied diese Schule von anderen? Ein neuer Stil wurde nicht gelehrt. In der Führung werden am Beispiel UMBO ́s die am BAUHAUS angeregten Ausdrucksmöglichkeiten in den Kontext der gesellschaftlichen Bewegungen ihrer Zeit gestellt. Es folgen geführte Touren zu den Wirkungsstätten von Walter Gropius; angefangen mit dem Fagus-Werk in Alfeld, mit dem sich der junge Architekt als bahnbrechender Visionär bekannt machte, sowie eine 2-Tage Tour zum BAUHAUS nach Weimar und Dessau. Dort werden wir auch die zwei neuen Bauhausmuseen besichtigen. Abschließend gehen wir mit Ulrich Krempel der Frage nach: Wie politisch war das BAUHAUS?
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Mittwoch, den 8. Mai 2019, 20 Uhr (557)
Hauke Brunkhorst:
Das doppelte Gesicht Europas – Zwischen Kapitalismus und Demokratie
Bildungsverein, Wedekindstraße 14, Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V., Hannover
Die Entwicklung der EU wird oft als Verfallsgeschichte erzählt: Aus einem visionären Projekt wurde ein technokratisches Monstrum; angesichts der Eurokrise scheint die Stunde einer kollektiven autoritären Herrschaftsform gekommen zu sein, der den Kontinent mit einem Austeritätsregime überzieht. Hauke Brunkhorst präsentiert eine andere Lesart: Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Vision und Technokratie aufeinander bezogen, die utopischen Anfänge sind in Gesetzen konserviert, der Europäische Gerichtshof stärkt die Rechte der Unionsbürger. Das europäische Projekt bleibt ein offener Prozess, der erneut in eine emanzipatorische Richtung gelenkt werden kann.
Hauke Brunkhorst lehrt Soziologie an der Universität Flensburg.
Montag, den 29.04.2019, 18 Uhr (556)
Peter von Oertzen 1924 – 2008
Eine politische und intellektuelle Biographie (Kurzbericht zur Veranstaltung: >>>> Bericht (pdf))
Gartensaal im Neuen Rathaus
In Kooperation mit dem SPD-Bezirk Hannover.
Begrüßung: Stefan Schostok (Vorsitzender SPD-Bezirk Hannover)
Einführung: Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.)
Klaus Wettig im Gespräch mit Philipp Kufferath, Wolfgang Jüttner und Katharina Andres
Peter von Oertzen war einer der profiliertesten Politiker der deutschen Sozialdemokratie. Als Sozialist und Marxist repräsentierte er nach 1968 den linken Parteiflügel im Parteivorstand der SPD. Er war Vorsitzender des SPD-Bezirk Hannover, Landtagsabgeordneter und nieder-sächsischer Kultusminister. Vor allem aber war er ein herausragender Parteitheoretiker, der sich nicht vereinnahmen ließ und vielleicht gerade deshalb in der Lage war, die Programmatik der SPD in einer sehr erfolgreichen Phase der SPD zu prägen.
Philipp Kufferath hat eine umfassende Biographie über Peter von Oertzen verfasst. Mit ihm diskutieren Wolfgang Jüttner (ehem. Umweltminister), Katharina Andres (JUSO-Bundesvorstand) und Klaus Wettig (ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments).
Freitag, 26. März 2019 (555)
DER WEG ZUR PROSPERITÄT
Stephan Schulmeister, Ökonom
18.30 Uhr, Restaurant „Zeitfür“ im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Forums für Politik und Kultur e.V., des DGB Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt und des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung. (Kurzbericht zur Veranstaltung: >>>> Text (pdf))
Der Neoliberalismus ist in weiten Teilen des Managements und der wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger/-innen zur „Religion“ geworden. Danach kann Freiheit nur in einer reinen Marktwirtschaft gedeihen. In diesem Glauben wurden die Finanzmärkte dereguliert. Seither beeinträchtigen Finanzspekulationen unternehmerische Aktivitäten in der Realwirtschaft. Die Entfesselung der Märkte hat zu Krisen, Ungleichheit, Verunsicherung, Zukunftsangst und Rechtspopulismus geführt.
Der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister stellt seinen neuen theoretischen Ansatz zur Erklärung der Krisenursachen vor und entwirft eine Strategie, wie neue wirtschaftliche Dynamik und ein vitaler Sozialstaat entwickelt werden können.
Mit Stephan Schulmeister diskutieren der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD in der Region Hannover Dr. Matthias Miersch MdB und der niedersächsische DGB-Vorsitzende Dr. Mehrdad Payandeh.
Donnerstag, den 14. März 2019 (554)
Politischer Salon (12)
Thema: Freiheit
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, Falkenberg Galerie, Falkenstraße 21 A (Nähe Stadtbahnhaltestelle Lindener Markt)
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon am 14. März fort.
In den ideologischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrzehnte ist es den Neoliberalen und Konservativen vielfach gelungen, den Begriff der Freiheit für ihre Politik zu vereinnahmen. Wir haben allen Grund, den Wert der Freiheit nicht den Konservativen zu überlassen. Von konservativer Seite wird stets aufs Neue der Versuch unternommen, den Grundwert der Freiheit gegen den der Gerechtigkeit auszuspielen. Dies gilt insbesondere dann, wenn wirtschaftliche und soziale Interessen im Spiel sind. Dann gilt soziale Gerechtigkeit als etwas, das individuelle Freiheitsrechte einschränkt. Dass eine egalitäre Gesellschaft nur auf Kosten der „Freiheit“ zu haben ist, ist vielleicht die allergrößte Lüge der neuen Konservativen. Anlass genug, sich einmal etwas intensiver mit dem Grundwert der Freiheit auseinanderzusetzen. Arno Brandt führt in das Thema ein.
Bitte achtet darauf, dass wir uns dieses Mal in Linden treffen. Die Falkenberg Galerie bietet sehr schöne Räumlichkeiten für uns und wir sind gespannt, wie sie euch gefallen.
Mittwoch, 20. Februar 2019 (553)
Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus
Vortrag von Hanno Rauterberg (Feuilleton „Die Zeit“)
Moderation: Ulrich Krempel
19 Uhr, Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Gemälde werden abgehängt, Skulpturen vernichtet, Filmhelden ausradiert: Ein Kulturkampf durchzieht Museen, Kinos und Theater. Sogar ein Gedicht wird übermalt. Droht das Ende der Kunstfreiheit, eine Zensur von unten? Oder ist es höchste Zeit, dass die Kulturwelt der #MeToo-Bewegung folgt und mehr Gleichheit einklagt? Der Vortrag erläutert, was sich hinter der Debatte um Moral und Ästhetik verbirgt: Warum wirken Bilder so bedrohlich? Gefährdet politische Korrektheit die Autonomie der Künstler? Und wieso streiten wir gerade heute über diese Fragen?
Dienstag, 12. Februar 2019 (552)
DAS GESPINST DER DIGITALISIERUNG Menschheit im Umbruch?!
Vortrag mit Ulrich Sendler
19 Uhr, Restaurant „Zeitfür“ im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen
Digitalisierung ist in aller Munde. Zum ersten Mal ist es im "Internet of Things" möglich, dass alle Dinge einschließlich aller mensch-lichen Körperteile miteinander vernetzt werden können. Aber was genau spielt sich zur Zeit in Wirtschaft und Gesellschaft in Folge der Digitalisierung ab? Was verändert sich mit den neuen technologischen Möglichkeiten im menschlichen Zusammenleben und in der Arbeitswelt?
Das neue Buch von Ulrich Sendler geht diesen Fragen nach und liefert Stoff für die Debatte. Und genau diese wollen wir im Rahmen unserer Veranstaltung führen.
Mit Ulrich Sendler diskutieren Dr. Constanze Kurz und Dr. Marc Bovenschulte, moderiert von Dr. Arno Brandt, Forum für Politik und Kultur e.V.
Donnerstag, den 24. Januar 2019 (551)
Politischer Salon (11)
Thema: Robert Habeck: Wer wir sein könnten
19 Uhr, Lister Straße 3 (Licht & Raum)
Wir laden zum offenen Dialog ein und treffen uns am
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon auch im Jahr 2019 fort.
Robert Habeck hat ein spannendes Buch geschrieben. In seinem Buch „Wer wir sein könnten“ geht es um die Bedeutung der politischen Sprache, die im Zeichen des aufkeimenden Rechtspopulismus unter die Räder zu kommen droht: „Nach einer langen Zeit, die eher von politischer Sprachlosigkeit geprägt war, ist nun eine Zeit des politischen Brüllens und Niedermachens angebrochen. Doch wo verläuft die Grenze zwischen konstruktivem demokratischem Streit und einer Sprache, die das Gespräch zerstört, die ausgrenzt, entmenschlicht?“
In unserem Politischen Salon wollen wir uns mit dem Text von Robert Habeck, den Stefan Wolf kurz vorstellen wird, beschäftigen. Dabei geht es auch um die Frage, wie wir eine Sprache kultivieren können, die demokratische Öffentlichkeit und zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt.
Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
Arno Brandt und Stefan Wolf
Dienstag, 15. Januar 2019 (550)
Zum 100. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg:
Freiheit ist immer nur die Freiheit der Andersdenkenden
19:00 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, Hannover
Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg von rechtsextremistischen Freikorpssoldaten ermordet. Ihr Tod war für die deutschen Arbeiterbewegung ein tiefgreifender Einschnitt, der in den Folgejahren verhängnisvolle Konsequenzen haben sollte. Rosa Luxemburg war mit ihrem scharfen Verstand, ihrer Leidenschaft, ihren Widersprüchen und ihren Irrtümern eine herausragende Vertreterin der rätedemokratischen Sozialdemokratie.
In ihrer kritischen Auseinandersetzung mit der Oktoberrevolution prägte sie den Satz: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“.
Dieses Motto wollen wir aufgreifen und mit Texten und Liedern an die Ermordung von Rosa Luxemburg vor 100 Jahren erinnern.
Einführung: Dr. Arno Brandt (>>> Redetext (pdf))
Texte: Hanna Legatis und Martin G. Kunze Musik: La Kejoca (Düsseldorf)
2018 (19)
Dienstag, 18. Dezember 2018, 18 Uhr (549)
Frauen-Power:
Feministische Kunst im Sprengel Museum
Führung mit Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin)
Sprengel Museum Hannover Foyer, Kurt-Schwitters-Platz 30169 Hannover
Der Begriff Feministische Kunst entstand Ende der 1960er Jahre in den USA. In der Feministischen Kunst befassen sich Künstlerinnen explizit mit weiblicher Identität und mit kollektiven Erfahrungen von Frauen. Sie setzen sich mit konventionellen Geschlechterkonstruktionen und Kunstnormen auseinander.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts und auf der Basis der derzeitigen Sonderausstellungen im Sprengel Museum Hannover bietet sich ein feministischer Blick auf drei Künstlerinnen geradezu an: Niki des Saint Phalle – Die befreite Frau (Plastik), Florentina Pakosta – Frauen stehen ganz am Anfang (Zeichnungen/Malerei) und Anne Collier – Das unschuldige Bild ist eine Illusion (Fotografie).
Donnerstag, 13. Dezember 2018, 19:00 Uhr (548)
MARX 200 - Immer noch aktuell ?
Michael Krätke
imug Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14 a, 30159 Hannover
Marx und der Marxismus haben in der Geschichte der Sozialdemokratie eine große Rolle gespielt. Aber heute fragen sich viele, was Marx und sein Werk uns nach 150 Jahren (1867 erschien der erste Band des KAPITAL) noch zu sagen haben? Michael Krätke, Professor für Politische Ökonomie an der Lancaster University in Großbritannien, wird über die Aktualität von Marx‘ Theorie sprechen: Wo hat Marx Recht behalten? Wo hat er Unrecht gehabt? Wo hat er geschwiegen? Was konnte er voraussehen? Was sah er nicht kommen?
Moderation Dr. Arno Brandt
Mittwoch, 21. November 2018 (547)
SPD und Gewerkschaften in Hannover zwischen 1918 und 1933.
Fragen an die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung
Dr. Peter Schulze
19 Uhr Imug-Beratungsgesellschaft mbH Postkamp 14a 30159 Hannover
Der am 7.11.1918 in Hannover gebildete Arbeiter- und Soldatenrat fordert in einem Aufruf „Unter allen Umständen Ruhe und Ordnung“; ergreift keine Initiativen zur Umgestaltung der Gesellschaft. SPD und Gewerkschaften, die auf Mehrheiten für soziale Reformen in der Nationalversammlung hoffen, sind erfolgreich als Ordnungsmacht gegen links.
Nach 1930 ist die SPD ohne politischen Einfluss. Die Gewerkschaften können die Arbeiter in der Krise nicht vor Arbeitslosigkeit und Verelendung schützen. Die hannoversche Maifeier 1932 demonstriert den Zusammen-halt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung , aber SPD und Gewerkschaften stehen alleine. Die „Eiserne Front“ will die Nationalsozialisten mit „geistigen“ Waffen bekämpfen, aber die Nazis – gewaltbereit und gewalttätig – beherrschen die Straße.
Dr. Peter Schulze, hannoverscher Historiker, führt in seinem Vortrag in das Thema ein und stellt es zur Diskussion
Montag, 19. November 2018 (546)
Neben uns die Sintflut - - Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis
Vortrag von Stephan Lessenich (Ludwig Maximilians Universität München)
19:00 Uhr ÜSTRA-Remise, Goethestr. 19, 30169 Hannover
Alles zu haben und noch mehr zu wollen, den eigenen Wohlstand wahren, indem man ihn anderen vorenthält: das ist das heimliche Lebensmotto der entwickelten Gesellschaften. Wir schieben die negativen Effekte unserer Lebensweise systematisch Ländern und Menschen in anderen Weltregionen zu. Denn anders, als wir immer noch glauben möchten, profitieren nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Und jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Deshalb wird sich unser Leben ändern, ob wir wollen oder nicht.
Montag, 12. November 2018 (545)
Angst & Wut im Internet
Vortrag von Jan Kalbitzer, Psychiater und Publizist, Berlin
19.00 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Udo Husmann
Wir leben fraglos in einer Zeit des Verfalls von Gewissheiten und Traditionen, der sich ständig beschleunigt. Kaum hat man sich an das Neue gewöhnt, ist es schon wieder obsolet. Allein gelassen mit diesem Unbehagen, entsteht bei vielen Menschen Angst und Wut auf das Neue. Und diese Gefühle können sich im Internet ungefiltert und unreflektiert artikulieren, vervielfachen und so wirkungsmächtig werden. Wie lässt sich dieser Gefahr begegnen, wie kann man die Menschen wieder befähigen, erlebte Bedrohungen auszuhalten und die Handlungsmöglichkeiten rational und emotional abzuwägen. Jan Kalbitzer beschreibt, welche individuellen und gesellschaftlichen Lernprozesse dafür geboten sind und welche Probleme der Entwicklung von „Contenance“ im Wege stehen.
9. November 2018 (544)
9. November 1918 – Lieder und Texte zur Erinnerung an eine demokratische Revolution
19 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
Der 9. November 1918 gilt als „Schicksalstag“ in der deutschen Geschichte. Er markiert den Beginn der ersten deutschen Republik und damit den Höhepunkt einer Bewegung von Arbeitern und Soldaten, die zur Abdankung des Kaisers führte. Am gleichen Tag rief Philipp Scheidemann vor hundert Jahren in Berlin die erste deutsche Republik aus und besiegelte damit das Ende des Kaiserreichs.
Jene Zeit war aber auch geprägt von tiefgreifenden Spannungen innerhalb der Arbeiterbewegung, die in der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ihren unrühmlichen Höhepunkt fanden. Bei den Auseinandersetzungen innerhalb der Linken ging es im Kern um die Grundsatzfrage, ob eine parlamentarischen oder eine Rätedemokratie den Weg der ersten demokratischen Republik auf deutschem Boden bestimmen sollte.
Diese Wegscheide wurde in der Folgezeit zugunsten einer parlamentarischen Verfassung und damit der Weimarer Republik entschieden. Der Weimarer Republik fehlte es aber an Rückhalt in der Bevölkerung, an Geschlossenheit und Unterstützung durch die exekutive Gewalt. Massenarbeitslosigkeit, Kriegsschäden und Reparationsforderungen aus dem Ersten Weltkrieg stellten die erste Demokratie auf deutschem Boden vor eine Zerreißprobe. In Deutschland erlangten antidemokratische Strömungen Aufwind und lieferten den Nährboden für den aufkommenden Faschismus.
Einführung: Vom Wert der Demokratie in stürmischen Zeiten Stephan Weil (Ministerpräsident des Landes Niedersachsen)
Texte: Hannah Legatis und Martin G. Kunze (Theaterinitiative Bühnensturm)
Musik: Laway (Ostfriesland) und La Kejoca (Düsseldorf)
Veranstalter: Forum für Politik und Kultur e. V. SPD Stadtverband Hannover
Eintritt: 15 Euro
Montag, 5. November 2018 (543)
Das Internet muss weg!
Vortrag von Schlecky Silberstein, Blogger, Berlin
19 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Dr. Stefan Wolf
Mit dem Wahlslogan „digital first – bedenken second“ ist die FDP im Jahr 2017 in den Bundestagswahlkampf gezogen und hat damit zumindest nicht wenig Aufmerksam erzielt. Der Slogan zielt ganz in der Tradition der Antiaufklärung auf den Zeitgeist einer gewissen Teilöffentlichkeit ab, die sich am Konsum und an der vermeintlichen Dynamik der Internetökonomie berauscht. Frei übersetzt heißt der Slogan ja „erst machen – dann denken!“. Diese Geringschätzung des Vor-, Mit- und Nachdenkens über die gesellschaftlichen Auswirkungen des digitalen Wandels wollen wir mit unserer Veranstaltungsreihe ins Visier nehmen.
Ausgerechnet Schlecky Silberstein, Kultakteur in der Netzgemeinde, propagiert diesen Leitspruch: »Das Internet muss weg.« Der Blogger und Online Comedian kennt das Netz wie seine Westentasche. Und gerade deshalb warnt er davor. Dank Fake News, Filterblasen und Social Bots erlangen Konzerne, politische Entscheidungsträger und Kriminelle zunehmend Kontrolle über weite Teile der Menschheit. Schlecky Silberstein analysiert den »DatenKasino-Kapitalismus«, in dem unsere Daten als Handelsware gezielt eingesetzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen und zu beeinflussen. Nicht nur Donald Trump wusste ihn auf seinem Weg zur Macht zu nutzen, auch unsere eigene Gesellschaft droht von programmierbaren Propaganda-Maschinen gelenkt zu werden. Können wir einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen oder hilft nur noch die sofortige Abschaltung?
Donnerstag, 1 November 2018 (542)
Autonomie und Handlungsfähigkeit in der digitalen Welt
Vortrag von Constanze Kurz, Chaos Computer Club, Hamburg
19 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Dr. Arno Brandt
Mit dem Wahlslogan „digital first – bedenken second“ ist die FDP im Jahr 2017 in den Bundestagswahlkampf gezogen und hat damit zumindest nicht wenig Aufmerksam erzielt. Der Slogan zielt ganz in der Tradition der Antiaufklärung auf den Zeitgeist einer gewissen Teilöffentlichkeit ab, die sich am Konsum und an der vermeintlichen Dynamik der Internetökonomie berauscht. Frei übersetzt heißt der Slogan ja „erst machen – dann denken!“. Diese Geringschätzung des Vor-, Mit- und Nachdenkens über die gesellschaftlichen Auswirkungen des digitalen Wandels wollen wir mit unserer Veranstaltungsreihe ins Visier nehmen.
Was ändert sich daran in naher Zukunft, wenn wir nun anfangen, mit unseren Computern und Smartphones zu reden? Software hat in jüngster Zeit bei der Spracherkennung spannende Fortschritte gemacht, die Sprachsteuerung von Geräten für immer mehr Menschen bequem nutzbar macht. Müssen wir uns nun an Lauschwanzen überall gewöhnen oder werden Computer einfach nur leichter bedienbar – oder gar beides? Die ganze Technik, die uns alle umgibt, fordert bereits ihren Tribut: Ein informierter Umgang damit und die vielen alltäglichen Entscheidungen können anstrengend sein: Was sollte man klicken, was besser nicht? Welche Dienstleistungen und Apps kann man in Anspruch nehmen und welche besser vermeiden? Doch ohne ein Bewusstsein für Risiken und Nebenwirkungen der Technik und eine gewisse Informiertheit droht nach und nach die eigene Autonomie verlorenzugehen. Das wäre aber kein Schicksal, sondern unsere Entscheidung.
Mittwoch, 24. Oktober 2018 (541)
10 Jahre globale Finanz- und Wirtschaftskrise – Wo stehen wir heute?
18.30 Uhr, Restaurant „Zeitfür“, im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-StiftungIn diesem Jahr jährt sich die Finanz- und Wirtschaftskrise zum zehnten Mal. Sie gilt als epochales Ereignis, das die Welt 2008 beinahe in den Abgrund riss. Das kapitalistische System zeigte sich damals von seiner unschönen Seite: Banken mussten mithilfe staatlicher Gelder gerettet werden, die Wirtschaft brach rapide ein und Millionen von Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Die Welt erlebte die schlimmste Rezession seit fast einem Jahrhundert.
Bis heute hinterlässt die Finanzkrise tiefe Spuren in der Weltwirtschaft und wegen der halbherzigen Reformen des Finanzsektors befürchten viele Expert_innen, dass es schon bald zu einer nächsten krisenhaften Entwicklung kommen könnte. Wo stehen wir also 10 Jahre danach? Welche Auswirkungen sind weltweit aber auch gerade in Deutschland zu erkennen und zu beobachten? Zu welchen finanzpolitischen Veränderungen hat die Finanz- und Wirtschaftskrise geführt? Tut die Politik genug, um derartige Entwicklungen zukünftig zu verhindern? Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit unseren Gästen auf dem Podium und Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
18.30 BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG
Dr. Arno Brandt, Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.
Urban Überschär, Leiter des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
IMPULS
Alexander Hagelüken, Leitender Redakteur Wirtschaftspolitik der Süddeutschen Zeitung
und Autor des Buches „Das gespaltene Land“
PODIUMSDISKUSSION UND DISKUSSION MIT DEM PUBLIKUM
Alexander Hagelüken
Cansel Kiziltepe MdB, stellv. finanzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
Torsten Windels, ehemaliger Chefvolkswirt der Nord LB
MODERATION
Daniela Milutin, Sprecherin und Leiterin der Pressestelle beim ver.di-Bundesvorstand
Dienstag, 16. Oktober 2018 (540)
Marx für Einsteiger
Friederike Otto, Torsten Windels
19 Uhr, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
1818, vor 200 Jahren, wurde Karl Marx in Trier geboren und vor 150 Jahren erschien der erste Band des Marxschen Hauptwerks „Das Kapital“ erstmalig. Hierzu wurde viel publiziert und gesendet. Viel spannender als dieses Jubiläum ist aber leider das aktuelle ökonomische, soziale und politische Umfeld. Denn auch der Beginn der globalen Finanzkrise jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal (Konkurs von Lehman Brothers), ohne das die Krise wirklich überwundern wäre. Die Tiefe der Krise, deren globale Auswirkungen und die Folgen mit Nationalismus und Populismus öffnen die Köpfe auch wieder für Analysen zur Krisenhaftigkeit des Kapitalismus. Und hier bleibt Marx’ „Kapital“ grundlegend. Wir wollen uns daher mit einigen Grundbegriffen der Marxschen „Kritik der politischen Ökonomie“ auseinandersetzen.
Friederike Otto, freiberufliche Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und Torsten Windels, freiberuflicher Ökonom, führen in ausgewählte Begriffe ein und stellen diese zur Diskussion.
Dienstag, den 16. Oktober 2018
Forum-Mitgliederversammlung
17.30 Uhr, Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
21. September 2018 (539)
Konferenz: DIGITALER KAPITALISMUS – Mehr Wohlstand oder sozialer Rückschritt?
10 – 17.30 Uhr, Novotel Hannover, Podbielskistraße 21/23, 30163 Hannover
In Kooperation mit dem DGB und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Noch vor wenigen Jahren wurde die schöne neue Welt der Digitalisierung von den Medien, der Wissenschaft und fast allen gesellschaftlichen Gruppen begrüßt. Aber mittlerweile mehren sich die Zweifel, ob wir mit der fortschreitenden Digitalisierung auch einen sozialen Fortschritt verbuchen können. Internetkonzerne wie Google, Apple, Facebook oder Amazon geben heute den Takt vor und erweisen sich zunehmend als riesige Manipulationsmaschinen. Wo soll diese Entwicklung hingehen, wenn in Zukunft auch noch die Künstliche Intelligenz von den Internetkonzernen beherrscht wird?
Wir wissen aber auch, dass der Einsatz von neuen Technologien letztlich eine Frage ihrer sozialen Gestaltung ist. Es gibt auch dezentrale und demokratische Potenziale, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Es ist also an der Zeit, sich verstärkt darüber Gedanken zu machen, wie der technologische und ökonomische Wandel gestaltet werden muss, um ein besseres Leben für alle zu gewährleisten. Wie kann unser demokratisches Gemeinwesen gestärkt und wie können Arbeitnehmer_innenrechte ausgebaut werden? Wie muss die reformpolitische Agenda für Wirtschaft und Gesellschaft im 21. Jahrhundert ausschauen?
Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit unseren Gästen auf den Podien und mit Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
10.00 Uhr Begrüßung
10.15 Uhr Auftaktgespräch: Schöne neue Welt der Digitalisierung?
13.30 Uhr Workshop-Phase
15.00 Uhr Panel 2: Bringt die Digitalisierung mehr Wohlstand oder sozialen Rückschritt?
WORKSHOP I: Wie klug wird die „Smart City“?
Zur sozialen Gestaltung der Digitalisierung in Stadt und Raum Digitalisierung bedeutet die durchgreifende Veränderung in allen Lebensbereichen, also auch für den urbanen Raum und die Art und Weise, wie wir uns darin bewegen. Der Workshop setzt sich mit den Chancen und Risiken der vernetzten, sensorischen Stadt auseinander und versucht einen Ausblick zu geben, wie sich die unterschiedlichen Lebensbereiche und Funktionen in der Stadt der Zukunft gestalten
lassen.
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP II: Solidarische Wirtschaftspolitik
in der digitalen Transformation Mit der weiteren Entwicklung der Digitalisierung, Roboterisierung und Künstlichen Intelligenz steht ein grundlegender Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft bevor. Die Welt verändert sich mit großer Geschwindigkeit und noch ist nicht ausgemacht, wie sich die Gewinner_innen und Verlierer_innen des digitalen Wandels verteilen werden. Ohne wirtschaftspolitische Interventionen steht zu befürchten, dass die weniger qualifizierten Arbeitnehmer_innen zurückgelassen und sich die global aufgestellten Internetkonzerne die Gewinne unter sich aufteilen werden.
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP III: Praktische Alternativen im digitalen Kapitalismus – Open Source und Open Innovation
Die digitale Transformation des Kapitalismus bringt neue Formen des Wirtschaftens hervor, die sich aus dem Schoße der bisherigen Produktionsweise entwickeln. Zu solchen Veränderungen zählen das Aufkommen von offenen, kollaborativen Innovations- und Produktionsprozessen, in deren Rahmen neue Produkte und Dienstleistungen vermarktet werden. Dabei verlassen sie die Schranken der klassischen privaten Firma, deren Profitmaximierung auf dem Ausschluss dritter von Wissens- und Produktionsprozessen beruht. Wie funktioniert open innovation und open production konkret?
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP IV: Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Digitalisierung
Die Lebens- und Arbeitswelt, in der wir uns befinden und wirken, ist wesentlich vergeschlechtlicht; geschlechtsspezifische Rollenbilder herrschen vor und Zugänge zu Machtstrukturen liegen für die Geschlechter divergierend vor. Mit der Digitalisierung kommt es zur Eröffnung neuer Handlungsspielräume sowie zu neuen Aushandlungsprozessen, d. h. es lassen sich Machtbeziehungen neu definieren und infolgedessen Geschlechterverhältnisse modifizieren. Im Bereich der Arbeitswelt kann die Digitalisierung demnach zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie, angesichts der Neuverhandlung von Geschlechterverhältnissen, zu besseren Karriere- und Lohnsetzungsmöglichkeiten für Frauen führen.
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP V: Qualifizierung in einer digitalisierten Arbeitswelt: Zwischen Chance und Überforderung
Mit der Digitalisierung kommt der Qualifizierung der Beschäftigten eine noch größere Bedeutung zu, da sich viele Tätigkeiten ändern oder neu entstehen. Gleichzeitig wandelt sich die Art, wie wir denken und kommunizieren, wie wir uns Informationen besorgen und uns Wissen aneignen in beispielloser Weise. Durch die Informationsflut und steigenden Qualifikationsbedarfe müssen wir uns ständig mit Neuem befassen. Dies stellt Anforderungen an die Beschäftigten und ihre Aus- und Weiterbildung, bietet aber auch Chancen für eine neue Bildungsteilhabe und Lernkultur. Klar ist: Digitalisierung braucht Qualifizierung.
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP VI: Mensch gegen Maschine? Arbeit zwischen Beschleunigung, Plattformökonomie und Künstlicher Intelligenz (KI)
Die Digitalisierung verändert und verdrängt eingespielte Formen der Arbeitsorganisation und etablierte Geschäftsmodelle. In der Plattformökonomie steigen die Herausforderungen und Belastungen für die Beschäftigten stetig. Gleichzeitig stehen wir am Beginn einer fundamentalen Herausforderung: Künstliche Intelligenz berührt nahezu jeden Aspekt des Lebens und hat das Potenzial, Märkte, Unternehmen und damit die Erwerbsarbeit radikal zu verändern. Es stellt sich die drängende Frage: Wie können wir verhindern, zu abhängigen Variablen eines digitalen Kapitalismus zu werden und stattdessen die neuen Technologien so zu gestalten, dass sie unser Leben verbessern und unsere Arbeit erleichtern?
Impulse und Diskussion:
WORKSHOP VII: Betriebliche Mitbestimmung: Arbeit 4.0 gestalten
Die fortschreitende Digitalisierung führt bei vielen Beschäftigten derzeit zu mehr Druck im Berufsalltag. Dabei könnte sie auch genutzt werden, um Arbeitsbedingungen zu verbessern. Denn für die Beschäftigten können die neuen Arbeitsformen durchaus attraktiv sein – wenn sie richtig gestaltet werden. Damit die Technik dem Menschen dient und nicht der Mensch der Technik, braucht es ausgehandelte Regeln und mehr Mitbestimmungsrechte. Dies macht deutlich: Die Zukunft der Arbeit kann nur durch eine starke und innovative Mitbestimmung gestaltet werden.
Impulse und Diskussion:
Dienstag, den 4. September 2018 (538)
Politischer Salon (10)
Sammlungsbewegung AUFSTEHEN
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, Ort: Lister Straße 3 (Licht & Raum)
Wir laden zum vierten offenen Dialog ein. Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
Nach der Sommerpause setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch für den 4. September 2018 wieder in die List zur gemeinsamen Diskussion ein. Anfang September soll die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ ge-gründet werden. Initiatoren sind Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, aber auch Antje Volmer, Ludger Volmer oder Wolfgang Streeck. „Aufstehen“ soll keine neue Partei werden, sondern eine soziale und demokratische Erneuerungs-bewegung. Es geht um eine neue außerparlamentarische Bewegung, die dazu beitragen soll, die gegenwärtige Defensive der linken Parteien zu überwinden und ROT-ROT-GRÜN wieder mehrheitsfähig zu machen. Ob dieses Ziel durch „Aufstehen“ erreicht werden kann, wird derzeit kontrovers diskutiert. Wir wollen uns kurz über das Projekt „Aufstehen“ informieren und anschließend darüber sprechen, ob diese „Sammlungsbewegung“ eine Beteiligungs-perspektive bietet.
Donnerstag, 7. Juni 2018 (537)
Politischer Salon (9)
Industrie 4.0
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr in der Friedrich Ebert Stiftung, Theaterstr. 3, Hannover
Wir laden zum offenen Dialog ein. Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch für den 7. Juni 2018 wieder in die Räume der Friedrich Ebert Stiftung zur gemeinsamen Diskussion ein.
Gegenwärtig vollzieht sich ein beschleunigter wirtschaftlicher Wandel, der von zwei eng miteinander verknüpften Entwicklungen angetrieben wird. Einerseits werden Produktion und Dienstleistungen zunehmend wissensintensiver. Andererseits haben wir es mit einer durchgreifenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu tun. Vor diesem Hintergrund ist von einer vierten industriellen Revolution (Wirtschaft 4.0) die Rede, die mit einer hochgradigen Digitalisierung von Information bzw. Wissen einhergeht. Bei der Vermessung der digitalen Arbeitswelt erscheint es sinnvoll, danach zu fragen, welches Wissen technisch erfasst werden kann und welche Wissensbestände sich einer Digitalisierung eher entziehen. Wir wollen uns daher etwas eingehender damit beschäftigen, was es mit dem Phänomen des Wissens auf sich hat.
Montag, 4. Juni 2018 (536)
Digitaler Kapitalismus – Trends, Widersprüche und Herausforderungen für eine solidarische Wirtschaftspolitik
Dr. Arno Brandt
19 Uhr, imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein
Mit der weiteren Entwicklung der Digitalisierung, Roboterisierung und Künstlichen Intelligenz steht ein grundlegender Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft bevor. Der digitale Kapitalismus wird neue Institutionen, Wirtschaftsstrukturen, Standorte,
Arbeitsverhältnisse, Ungleichheiten, soziale Problemlagen und Machtverhältnisse hervorbringen. Soweit diese Entwicklungen den vorherrschenden Markt- und Machtkräften überlassen werden, ist zu befürchten, dass die großen global aufgestellten Internetkonzerne
den größten Teil der Produktivitätsgewinne unter sich aufteilen werden und insbesondere die weniger qualifizierten Menschen auf der Straße der Verlierer stehen.
Der Ökonom Dr. Arno Brandt zeigt die Entwicklungstendenzen des digitalen Kapitalismus auf und stellt reformpolitische Ansätze zur sozialen Gestaltung der digitalen Transformation zur Diskussion.
Montag, 7. MAI 2018, 19 Uhr (535)
SMART CITY – DER ANGRIFF AUF DIE OFFENE STADT?!
ver.di Rotation, Goseriede 10, 30159 Hannover
In Kooperation mit verdi und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Digitalisierung ist im Begriff, Städte und Regionen in ihrer Funktionsweise und Qualität massiv zu verändern. Unter der Flagge der „Smart City“ versuchen Internetkonzerne wie Google („Alphabet“) oder Amazon, ihre Big Data-Geschäftsmodelle den Städten und Gemeinden als heilsbringende Problemlösungen gegen alle möglichen Defizite und Katastrophen dieser Welt (Klimawandel, Terrorismus, Verkehrschaos etc.) schmackhaft zu machen. Aus einem digitalen Steuerungszentrum sollen so gut wie alle Arbeits- und Lebensbereiche zentral gesteuert und kontrolliert werden. Statt einer offenen Stadt, die von ihren Widersprüchen, Unvollkommenheiten, Nischen und produktiven Konflikten lebt, geht es dabei um die Durchsetzung einer geschlossenen Stadt, die weder innovativ noch lebenswert wäre.
Professor Harald Welzer zeigt in seinem Vortrag die Gefahren der „Smart City“ auf und hält ein Plädoyer für die europäische Idee der offenen Stadt. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Begrüßung und Einführung: Michael Dunst (Leiter des ver.di Bildungswerks), Urban Überschär (Leiter des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung)
Vortrag und Diskussion mit dem Publikum: Professor Harald Welzer (Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, Autor und Publizist)
Moderation: Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.)
Dienstag, 27. Februar 2018 (534)
Politischer Salon (8)
Richard Sennett: Die offene Stadt
19 Uhr, Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstraße 3
Arno Brandt, Stefan Wolf
Wir wollen über das urbane Leitbild der offenen Stadt reden. Damit ist eine Stadt gemeint, die von ihren Widersprüchen, Unvollkommenheiten, Nischen, informellen sozialen Beziehungen und produktiven Konflikten lebt. Diese Eigenschaften tragen maßgeblich dazu bei, dass eine Stadt lebendig und gleichzeitig innovativ bzw. kreativ bleibt. Das ist zumindest ein urbanes Leitbild, das Richard Sennett in seiner Auseinandersetzung mit kommerziellen Strategien vertritt, die auf einen fundamentalen Bruch mit der europäischen Idee von Stadt hinauslaufen. Wir werden nach einer kurzen Einführung über das emanzipatorische urbane Denken von Richard Sennett darüber sprechen, welchen Gefährdungen das Leitbild der offenen Stadt ausgesetzt ist.
Mittwoch, 14. Februar 2018 (533)
Kunst und Flüchtlinge
Wolfgang Ulrich
Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein
Künstler wie Olafur Eliasson, Ai Weiwei oder das „Zentrum für Politische Schönheit“ beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Flüchtlingskrise. Aber diese Art von sich politisch verstehender Kunst zeichnet oft kein differenziertes Bild von Flüchtlingen, und es gelingt ihr auch nicht, durch Erzeugung von Empathie wirksame Solidarisierungsbewegungen in Gang zu setzen. Geholfen wird eher den Kunstkonsumenten als den Flüchtlingen: durch die finanzielle oder zeitliche Partizipation kann man sein schlechtes Gewissen erleichtern und Gefühle moralischer Überlegenheit entwickeln.
Nach dem Vortrag von Wolfgang Ulbrich (Kunsthistoriker, Kulturwissenschaftler und Autor) über eine „zeitgenössische Form des Ablasshandels“ moderiert Stephan Lohr (Journalist und Kritiker) die anschließende, sicher auch kontroverse Diskussion.
Donnerstag, 8. Februar 2018, 19 Uhr (532)
Von der Wirtschaftsförderung zur Wirtschaftsentwicklung
Ralf Meyer
imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Seit 2014 leitet der Hannoveraner Ralf Meyer die WirtschaftsEntwicklungs-Gesellschaft Bochum mbH. In dieser Gesellschaft ist er u.a. für die Entwicklung der ehemaligen Flächen der Opel AG verantwortlich. In seinem Vortrag wird Ralf Meyer über die Organisation und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung in Bochum berichten. Was hat sich als erfolgreich erwiesen und wo gibt es besondere Herausforderungen? In der Diskussion wollen wir auch darüber sprechen, was von den Bochumer Erfahrungen standortspezifisch ist und was verallgemeinerbar sein könnte.
Samstag, 13. Januar 2018, 13.30 Uhr (531)
NEVER ENDING STORIES – Der Loop in Kunst, Film, Architektur, Musik, Literatur und Kulturgeschichte
Kunstmuseum Wolfsburg, Foyer, Hollerplatz 1
Ausstellungsbesuch mit Friederike Otto
Der Loop ist allgegenwärtig – ob in der Musik, der Videokunst oder in Hotellobbys und Wohnzimmern, wo auf Monitoren Kaminfeuer endlos flackern oder Fische im Aquarium umherflirren. Zugleich ist der geschlossene Kreislauf, die Endlosschleife, spätestens seit der Antike ein wesentlicher Topos der Kulturgeschichte, Alchemie und Philosophie. Mit „Never Ending Stories“ präsentiert das Kunstmuseum Wolfsburg weltweit erstmals eine formal und inhaltlich sowie räumlich und zeitlich weit ausgreifende, interdisziplinäre Recherche zum Phänomen der Endlosschleife. Der eigens für die Ausstellung entwickelte Architekturparcours ermöglicht in 14 Kapiteln wie „Eros in der Endlosschleife“, „Die Verdauung der Welt“, „Politik: Zwischen Themenkarussell und Teufelskreis“ oder „Architektur ohne Ende“ neben zahlreichen mentalen Rotationen auch räumlich-körperliche Erfahrungen des Loops. „Physisch erlebbar wird die endlose Wiederholung in einer faszinierenden Arbeit des Künstlers Gregor Schneider. Die Besucher schreiten durch 21 immer gleiche Räume – exakte Kopien eines unwirtlichen, fensterlosen Badezimmers mit Duschkabine. Tür um Tür gelangt man in immer den gleichen Raum. Das Durchschreiten wird so zum verstörenden Loop, der Fragen aufwirft, ob das, was wir wahrnehmen wirklich echt ist.“ Janek Wiechers, NDR Kultur, 26.10.2017
Eigene Anfahrt oder gemeinsame Fahrt ab HBF Hannover mit Nds.Ticket (ab 11:48 Uhr, zurück in Hannover um 18:11 Uhr), 15 Euro inklusive Eintritts und Führung.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, Anmeldung bis 8. Januar 2018 unter [email protected]
2017 (18)
Dienstag, 5. und 12. Dezember 2017 (530)
revonnaH
18.00 Uhr, Sprengel Museum Hannover
Führung mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin).
Die höchst ambivalenten „Goldenen 20er-Jahre“ mit all ihrem Glanz und Elend bereiteten nicht nur in der Hauptstadt Berlin den Boden für eine reiche Kunst- und Kulturszene. Auch in der Provinzhauptstadt Hannover war eine Aufbruchstimmung zu spüren, die sie zu einer innovativen und modernen Kunststadt werden ließ.
Die Ausstellung „revonnaH“ veranschaulicht sehr eindrucksvoll die von Kurt Schwitters so bezeichnete „Revolution in Revon“, die neben Schwitters durch viele andere Künstler, Kunstinstitutionen und Mäzene stattfand. Gut 100 Jahre nach dieser wohl lebendigsten und fruchtbarsten Periode im Kunst- und Kulturleben Hannovers, führt das Sprengel Museum Hannover die Geschichte dieser bewegten Jahre in 335 Werken von 96 Künstlern und Künstlerinnen vor Augen.
Mittwoch, den 29. November 2017 (529)
Politischer Salon (7)
„Bedingungslose Grundeinkommen (BGE)“
19 Uhr in „Licht & Raum“, Lister Straße 3
Arno Brandt, Stefan Wolf und Torsten Windels
Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme.
In inzwischen sehr bewährter Form setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch zum letzten Mal in diesem Jahr wieder in die List zur Diskussion ein.
Wir werden erneut mit einem kleinen Impuls starten und anschließend in offener Diskussionsrunde miteinander sprechen. Das BGE fasziniert und irritiert zugleich. Eröffnet das Konzept neue Grundlagen für mehr gesellschaftliche Teilhabe oder verstärkt es die vorhandene gesellschaftliche Ungleichheit und Desintegration? Zwischen diesen Polen bewegen sich die Pro- und Contra-Argumente, über die wir sprechen wollen.
Montag, 20. November 2017, 19 Uhr (528)
Digitaler Kapitalismus
Arno Brandt
imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Neuerdings wird wieder viel über den Kapitalismus gesprochen. Manche Repräsentanten im
linken Parteienspektrum fordern sogar zu mehr Kapitalismuskritik auf. In diesem
Zusammenhang macht auch der Begriff des „Digitalen Kapitalismus“ die Runde. Die Debatte
reicht von den Chancen einer Welt des „freien Internets“ über neue IT-Genossenschaften bis
zu den Gefahren der Internetmonopole (google, apple, facebook, amazon etc.). Haben wir es
tatsächlich mit einem Formwandel des Kapitalismus in Richtung „Digitaler Kapitalismus“ zu
tun? Und wenn ja, wo liegen die emanzipatorischen und wo die destruktiven Potentiale einer
solchen Entwicklung?
Dr. Arno Brandt stellt erste Thesen zur Diskussion
Sonntag, 5. November 2017 (527)
30 Jahre und kein bisschen weise
Das Forum für Politik und Kultur wird 30!
Eine wunderbare Matinée
11.00 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
Seit 30 Jahren organisiert das „Forum für Politik und Kultur e.V.“ unterschiedliche Diskussionsangebote zu Fragen der politischen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Weil Politik und Kultur in vielen Bereichen eng miteinander verzahnt sind, bieten wir Kunstführungen und Ausflüge zu den spannenden Ausstellungen in der näheren und weiteren Umgebung unserer
Region an. Seit unserer Gründung im Jahr 1987 haben wir im Schnitt 30 Formate pro Jahr organisiert: mal kleine, mal große, aber immer mit lebendigen Diskussionen und neuen Erfahrungen.
30 Jahre „Forum für Politik und Kultur e.V.“, das sind 30 gute Gründe für ein Fest. Wir laden daher ein zu einer Matinée mit Musik, Poetry Slam, interessanten Gästen und Gesprächen. Und natürlich gibt es etwas zu essen und zu trinken.
Keynote von Ministerpräsident Stephan Weil
Dienstag, 24. Oktober 2017 (526)
Geld und Einkommen für alle – Buchvorstellung
Thomas Straubhaar: Radikal gerecht. Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert
Torsten Windels, Stefan Wolf
19 Uhr, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
Ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) die politische Antwort auf die wachsende ökonomische Ungleichheit, die wir in allen westlichen Industrienationen zu verzeichnen haben? So jedenfalls stellt es Straubhaar dar und führt ins Feld, dass wir sowohl aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft als auch einer weiter zunehmenden Digitalisierung nicht nur Arbeit, sondern auch die Frage sozialer Wohlfahrt neu denken müssen. Bestechend am BGE ist, dass es politische Teilhabe aller ermöglicht, „da jeder in der Lage wäre, für sich selbst zu sorgen“. Damit wäre der Gleichheitsgrundsatz so stark wie noch nie verwirklicht. Doch da beginnen die Probleme und Fragen: „Wer soll das bezahlen?“ ist nicht nur die zuerst gestellte, sondern auch die am schwierigsten zu beantwortende Frage. Aber auch das Problem, wie wir mit niedrig entlohnten, einfachen Tätigkeiten zukünftig umgehen wollen, stellt sich. Oder: ist etwas dran, das BGE- Modell wie eine „negative Einkommenssteuer“ zu betrachten?
Straubhaar gibt sich optimistisch: „Das System des BGE ist gemacht für die Beschäftigten der Zukunft, für das Digitalzeitalter, wo Wechsel, Brüche, Auszeiten im Erwerbsleben dazu gehören. (…) Es ist keine Stilllegungsprämie, sondern befreit Menschen von Angst und Druck (…) ...“
Torsten Windels als Volkswirt und Stefan Wolf als Sozialphilosoph werden das Buch vorstellen und kritisch diskutieren. Sie sind herzlich eingeladen, mit zu diskutieren.
Mittwoch, 13. September 2017 (525)
Politischer Salon (6)
Hat die politische Kategorie von Rechts und Links noch Inhalt?
Zum Einstieg in die Diskussion wird es einige kurze Thesen zur Frage von rechter und linker Politik geben.
Zur besseren Planung wären wir euch für eine kurze Anmeldung sehr dankbar. Bitte teilt uns unter [email protected] mit, ob ihr teilnehmen wollt.
Freitag, 5. August / Samstag, 5. August / Samstag, 12. August 2017 (524)
documenta 14 – Von Athen lernen – oder: Wer macht hier wessen Hausaufgaben?
Tagesexkursion + Einführungsabend in Kassel
Die documenta 14 unter Leitung von Adam Szymczyk wirft viele Fragen um Kunst, Kultur und Politik auf. Das darf man auch von dieser documenta glücklicher Weise erwarten.
Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin) hat für Freitag, 4.8.2017 um 19 Uhr in den Räumen der Werkakademie (Göttinger Chaussee 109) eine 2-stündige Einführung vorbereitet, sowie für Samstag, 5.8.2017 eine Best-Off-Führung – gut dosiert, mit inhaltlicher Tiefe und den prägnanten sinnlichen Erlebnissen.
Kosten der Exkursion (Bahn-Ticket, Eintritt, Begleitung): 70 Euro (Forums-Mitglieder) bzw. 80 Euro.
Da die Gruppe nicht sehr groß sein darf, bieten wir bei entsprechender Nachfrage noch einen zweiten Termin an: Samstag, 2. September 2017.
Wir werden gemeinsam mit dem ICE (Gruppenticket) fahren. Details folgen nach der
verbindlichen Anmeldung bis spätestens 19. Juli 2017 an [email protected].
Bitte auch mitteilen, ob der 2. September ggf. möglich wäre
Mittwoch, 14. Juni 2017 (523)
Wirtschaftsförderung im Schwellenland Südafrika: Was können wir daraus lernen?
Kai Weber
19 Uhr, imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Der Begriff „Schwellenland“ zählt sicherlich zu den umstrittensten in der Entwicklungspolitik. Südafrika ist in diesem Sinne ein Paradebeispiel: Ein Land der Potenziale aber auch der Widersprüche und der Zerrissenheit. Ein Land, das viele Elemente von dem vereint, was wir unter erster, zweiter und dritter Welt verstehen. Und das in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander.
Der Referent Kai Weber hat zwei Jahre lang im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Entwicklungshelfer für die Wirtschaftsförderungs-gesellschaft einer ländlichen Gemeinde in Südafrika gearbeitet. Sein Erfahrungsbericht wird sich der Frage widmen, inwieweit deutsche Ansätze in der kommunalen Wirtschaftsförderung auf Südafrika übertragbar sind und was wir im Umkehrschluss lernen können. Sein Vortrag wird durch eine Reihe von fotografischen Impressionen rund um das Arbeiten und Leben in Südafrika ergänzt.
Dienstag, 6. Juni 2017 (522)
Einführung in das Kabinett durch Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin).
El Lissitzky „Kabinett der Abstrakten“ - NEU rekonstruiert -
18.30 Uhr, Sprengel Museum, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Der „Demonstrationsraum“ von El Lissitzky wurde in Kooperation und mit Unterstützung von PROMONDO by Holtmann, Hannover-Langenhagen neu rekonstruiert. Die Rekonstruktion versucht, sich dem ursprünglichen Kabinett erneut anzunähern. Entstanden ist das Kabinett 1927 im Provinzialmuseum Hannover (heute das Landesmuseum). Es gilt als ein Meilenstein der modernen Kunst- und Museumsgeschichte. 1937 von den Nationalsozialisten zerstört, wurde es 1968 in Erinnerung an Alexander Dorner (damaliger Kurator) erstmals nachgebaut und 1979 ins Sprengel Museum überführt. Jetzt ist das Kabinett durch die Kooperation mit dem hannoverschen Messebauunternehmen Holtmann in einen wesentlich authentischeren Zustand versetzt worden. Der innovativste Präsentationsraum für die Abstrakte Revolution erstrahlt nun nach 90 Jahren wieder wie neu. Eintritt: 5 Euro
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte Anmeldung bis zum 2. Juni 2017: [email protected]
Mittwoch, den 17. Mai 2017 (521)
Politischer Salon (5)
Rechtspopulismus in Europa
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr in „Licht & Raum“, Lister Straße 3.
Wir wollen uns dieses mal mit der politischen Lage in Deutschland und Europa beschäftigen. Es geht um Pulse of Europe, den Wahlausgang in Frankreich und den Rechtspopulismus in Deutschland. Vielleicht schaffen wir es auch, über die Veranstaltung des „Forums für Politik und Kultur e.V.“ mit Ulrike Guérot („Warum Europa eine Republik werden muss“, 2. Mai 2017) zu sprechen.
Wir freuen uns auf eine ebenso zahlreiche wie rege Teilnahme.
Freitag, 5. Mai 2017 (520)
Exkursion: Pieter Hugo + Hans op de Beeck, Kunstmuseum Wolfsburg
Ausstellungseinführung und Begleitung: Friederike Otto
15.30 Uhr, Foyer, Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1
Die Exkursion findet in Kooperation mit dem GestalterKlub der Werkakademie für Gestaltung und Design im Handwerk statt.
Pieter Hugo – Between The Devil And The Deep Blue Sea Der südafrikanische Fotograf besitzt ein feines Gespür für soziale Dissonanzen. Sensibel bewegt er sich mit seiner Kamera durch alle sozialen Schichten, nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Ländern wie Ruanda, Nigeria, Ghana oder China. Wie gehen Menschen jeden Alters und verschiedenster Herkunft mit ihrem historischen Gepäck und ihren Lebensumständen um? In seinen Fotografien erfasst Pieter Hugo die sichtbaren und unsichtbaren Spuren und Narben gelebter Biografien und erlebter Landesgeschichte.
Hans op de Beeck – Out Of The Ordinary
Auf mehr als 2.200 Quadratmetern in und um die große Ausstellungshalle mitsamt ihrer Empore können die Besucher eintauchen in die faszinierende Kunst-Welt von Hans of de Beeck. Sie werden empfangen von Bäumen, Büschen Kieswegen und einer Wasserfontäne. Der Blick von dieser Gartenterrasse geht auf Fabrikanlagen und Stadtrandhäuser, die eine Auswahl seiner wichtigsten Installationen und Videos in sich bergen, darunter auch weitere, eigens für die Wolfsburger Schau entstandene Arbeiten.
Eintritt und Einführung: 10 Euro
Gemeinsame Bahnfahrt mit Niedersachsenticket möglich. Details nach Anmeldung.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte verbindliche Anmeldung bis zum 30.4.2017 unter: [email protected]
Dienstag, 2. Mai 2017 (519)
Wohin steuert das Europäische Projekt in stürmischen Zeiten?
Warum Europa eine Republik werden muss!
Ulrike Guérot:
18:00 Uhr, üstra Remise, Goethestraße 19, 30169 Hannover
Die europäische Idee ist mächtig in der Krise. Die Unzufriedenheit mit der EU und dem politischen System drückt sich stark durch den Brexit sowie der Zunahme nationaler Tendenzen aus. Populisten und Nationalisten erhalten starken Zulauf. Auf der anderen Seite gehen jetzt auch die Freunde der europäischen Idee auf die Straße. Wir brauchen mehr denn je die Idee einer demokratischen Zukunft für Europa, eine Europäische Republik!
Die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot entwirft die Architektur einer Europäischen Republik, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Do. 27.04.2017 (518)
DIE SCHWARZE NULL – Über die Schattenseiten ausgeglichener Haushalte
Lukas Haffert
19:00 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14
Ausgeglichene Haushalte gelten hohes Ziel der Finanzpolitik. Ihr Versprechen ist jedoch trügerisch:
die angekündigte Wiederherstellung politischer Handlungsfähigkeit bleibt in der Regel aus. Stattdessen laufen fiskalische Überschussregime auf eine langfristige Beschneidung staatlicher Politik. Lukas Haffert untersucht, welche Erfahrungen andere Länder mit ausgeglichenen Haushalten gemacht haben. Sein Fazit ist ernüchternd: Deutschlands Fiskalpolitik folgt gegensätzlichen Zielen, zwischen denen die Handlungsfähigkeit des Staates zerrieben wird.
Lukas Haffert lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Uni Zürich
Mittwoch, 29. März 2017 (517)
Politischer Salon (4)
Harald Welzer: Offene Gesellschaft (Fortsetzung)
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, „Licht & Raum“, Lister Straße 3.
Nach einem gelungenen Auftakt des Politischen Salons am 31. Januar mit mehr als 30 Teilnehmern möchten wir im Forum das Gespräch zum Thema „Offene Gesellschaft“ fortsetzen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie es gelingen kann, dem Rechtspopulismus eine wirksame, breite demokratische Bewegung entgegenzusetzen.
Zur inhaltlichen Vorbereitung auf das Treffen schlagen wir vor, sich mit den 10 Thesen der Initiative „Offene Gesellschaft“ zu befassen (s. Anhang). Auf dieser Grundlage steigen wir am 29. März das Gespräch ein. Zur besseren Planung wünschen wir uns, dass sich Interessierte vorher anmelden. Bitte teilt unter [email protected] mit, ob Ihr teilnehmen wollt.
Wir freuen uns auf eine ebenso zahlreiche wie rege Teilnahme.
Montag, den 06. März 2017 (516)
Ab morgen sind wir demokratisch?
Prof. Dr. Werner Widuckel
19.00 Uhr, imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Herausforderungen für Unternehmen der Zukunft
Vom „Kulturwandel“ wird immer dann gesprochen, wenn in Unternehmen grundlegend etwas „schief“ gelaufen ist. Der Begriff erscheint als Chiffre eines Gelöbnisses nach Besserung und ist doch gleichzeitig dem Verdacht ausgesetzt, vordergründig Erwartungshaltungen bedienen zu wollen. Die Ankündigung „Ab Morgen ist alles besser“ ruft Zweifel an der Glaubwürdigkeit hervor, da unternehmensstrukturell fast alles beim Alten bleibt. „Volkswagen“ kann als Synonym für derartige Entwicklungen gewertet werden.
Demgegenüber besteht jedoch ein realer Veränderungsdruck. Bedürfnisse von MitarbeiterInnen sowie Strukturen der Erwerbsarbeit zeigen diesen Druck an, der sich um Stichworte wie Digitalisierung, und Flexibilisierung rankt. Hierzu werden Konzepte wie „Das demokratische Unternehmen“ diskutiert, die eine radikale Abkehr von bisher prägenden Leitbildern in Unternehmen fordern. Diese Konzepte stellen gleichermaßen für die Entwicklung von Unternehmen, die Zukunft der Mitbestimmung und die Beziehung zwischen Unternehmen und Gesellschaft eine entscheidende Herausforderung dar.
Prof. Dr. Werner Widuckel ist Hochschullehrer für Personalmanagement an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er hat zwanzig Jahre für den Gesamt- und Konzernbetriebsrat der Volkswagen AG gearbeitet und war fünf Jahre Arbeitsdirektor und Personalvorstand der Audi AG.
Mittwoch, 15. Februar 2017 (515)
Hinter weißen Wänden/Behind the White Cube
Julia Voss, Christina Végh
In Kooperation mit dem Bildungsverein, Hannover und dem Kulturforum der Sozialdemokration in der Region Hannover
19.00 Uhr, Galerie Drees, Weidendamm 15*, 30167 Hannover
Boomende Museen, schrumpfende Etats, Blockbuster-Ausstellungen, Rekordpreise, Skandale, mächtige Sammler: Zu diesem Tosen und Rauschen des Kunstbetriebs steht die Stille, die einen umgibt, wenn man vor einem Kunstwerk steht, in merkwürdigem Kontrast. Wie funktioniert das Kunstsystem hinter den Kulissen? Was verbirgt sich hinter der weißen Wand? Wer spielt welche Rolle in dem Prozess, der darüber entscheidet, ob ein Kunstwerk in der Öffentlichkeit als solches wahrgenommen wird?
Julia Voss (Kunsthistorikerin, Feuilleton FAZ) stellt ihr Buch „Hinter weißen Wänden“ (Merve Verlag, 2015) vor und diskutiert mit Christina Végh (Direktorin der Kestnergesellschaft). Der Abend wird moderiert von Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin).
Dienstag, den 31. Januar 2017 (514)
Politischer Salon (3)
Harald Welzer: Die offene Gesellschaft – Forum
Arno Brandt
19.00, Licht und Raum, Lister Straße 3, 30163 Hannover
Hiermit laden wir zu einem politischen Salon ein. Wir sehen dieses Format in der Tradition der Salons des 18. und 19. Jahrhunderts, wo es in geselliger Form darum ging, Gelegenheiten zur politischen Diskussion zu finden. Seit einiger Zeit hat dieses Format in Deutschland wieder eine Renaissance erfahren und wir wollen ausprobieren, ob wir mit unserer Einschätzung richtig liegen, dass ein solches Angebot auch in Hannover ein Publikum findet. In unserem politischen Salon gibt es zunächst keine Vorträge (höchstens einen kurzen Input), sondern eine offene Diskussion zu einem Thema, über das wir uns im Vorfeld verständigt haben. Für den ersten Salon am 31. Januar schlagen wir vor, dass wir über das Projekt „Die Offene Gesellschaft“, das von Harald Welzer u.a. ins Leben gerufen wurde, diskutieren. „Die Offene Gesellschaft" setzt sich für die Grundwerte der Demokratie ein und sucht bewusst eine Allianz aller Freunde der Demokratie (https://www.die-offene-gesellschaft.de). Uns erscheint diese Initiative vor allem deshalb so interessant zu sein, weil wir dringend dem aufkeimenden Rechtspopulismus auch im zivilgesellschaftlichen Bereich mehr entgegensetzen müssen. Ob die Initiative „Die Offene Gesellschaft“ ein geeigneter Rahmen ist, wollen wir in unserem politischen Salon am 31. Januar diskutieren.
Samstag, 21. Januar 2017 (513)
This was Tomorrow
15 Uhr, Foyer, Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1
Genau 60 Jahre nach Richard Hamiltons bahnbrechender Multimedia-Installation „Fun
House“, realisiert für die Ausstellung „this is tomorrow“ 1956 in London, vereint die
retrospektive Überblicksschau „This was Tomorrow“ im Kunstmuseum Wolfsburg in einer
multimedialen Rauminszenierung Malerei, Skulptur, Collage, Architektur, Zeichnung,
Installation, Film, Musik, Fernsehen und Fotografie zu einem umfassenden Panorama der Pop
Art in Großbritannien.
Gemeinsam mit Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin) besuchen wir diese spektakuläre
Ausstellung. Eintritt und Einführung: 10 Euro
Gemeinsame Bahnfahrt mit Niedersachsenticket möglich. Abfahrt in Hannover 13:08 Uhr,
Rückkehr in Hannover 19:12 Uhr.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte verbindliche Anmeldung bis zum 18.1.2017 unter
[email protected]
Donnerstag, 16.01.2025, 19.00 Uhr (Programm) (701)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Zur Aktualität der Sozialstaatsnorm im Grundgesetz
Vortrag von Prof. Michael Buckmiller
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Schon wenige Jahre nach Verabschiedung des Grundgesetzes stand der Verfassungstext links von der Realität: Man versuchte die zentrale Norm, dass die Bundesrepublik ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist, zurückzudrängen, wie sie in der Abendroth-Forsthoff-Kontroverse 1953 deutlich zum Ausdruck kam. Der Abend wird sich mit der Aktualität dieser Kontroverse eingehend befassen.
Anmeldung an das Bildungswerk ver.di: [email protected]
Freitag, 03.01.2025, 16 Uhr (700)
Joar Nango
KURT SCHWITTERS PREIS 2024 DER NIEDERSÄCHSISCHEN SPARKASSENSTIFTUNG
Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum Hannover
Joar Nango, geboren 1979 ist norwegisch-samischer Künstler und Architekt. Seine Projekte beschäftigen sich mit der indigenen Identität und Gestaltung. Er verbindet verschiedene Disziplinien und öffnet dabei viele grundlegende Fragen über Architektur, Gestaltung, Tradition und die Zukunft.
Eintritt + Führung: 10 Euro
Anmeldung bis zum 30.12.2024 über [email protected]
2024
Dienstag. 03.12.2024, 18 Uhr (699)
Joar Nango
KURT SCHWITTERS PREIS 2024 DER NIEDERSÄCHSISCHEN SPARKASSENSTIFTUNG
Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum Hannover
Joar Nango, geboren 1979 ist norwegisch-samischer Künstler und Architekt. Seine Projekte beschäftigen sich mit der indigenen Identität und Gestaltung. Er verbindet verschiedene Disziplinien und öffnet dabei viele grundlegende Fragen über Architektur, Gestaltung, Tradition und die Zukunft.
Eintritt + Führung: 10 Euro
Anmeldung bis zum 1.12.2024 über [email protected]
… und wer mag, Abschluss im 'bell'ARTE' (Restaurant im Sprengel).bschluss Bell Arte.
Donnerstag, 28.11.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (698)
Who came first? – Der Weg in die abstrakte Malerei
Lesung mit Julia Voss, Moderation Michael Stöber
Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit Bildungsverein Hannover und QBK
Die schwedische Malerin Hilma af Klint (1862-1944) ist eine der größten Wiederentdeckungen des 21. Jahrhunderts. Bereits 1906 schuf sie riesige ungegenständliche Bilder, Jahre bevor ihre männlichen Kollegen sich zu den Erfindern der Abstraktion erklärten. Obwohl sie fast zeitgleich mit Wassily Kandinsky lebte, blieb sie zu Lebzeiten fast unbekannt. Heute wird af Klint in den großen Museen der Welt gefeiert, von Düsseldorf über London bis New York. Julia Voss hat die Biographie der Ausnahmekünstlerin geschrieben und blickt in ihrem Vortrag hinter die Kulissen von af Klints überraschendem Comeback.
Eintritt frei
Montag, 25.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (697)
Reihe Große ÖkonomInnen
Friedrich August von Hayek – Wohlstand, Wachstum, kapitalistische Entwicklung
Einführung von Stephan Schulmeister, Wien
Moderation: Arno Brandt, Forum für Politik und Kultur
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft – Regionalgruppe Nord
Friedrich August von Hayek (1899–1992) war ein österreichischer Ökonom, ein Theoretiker des Neoliberalismus und ein Praktiker in dessen weltweiter Verbreitung, insbesondere durch die von ihm 1947 gegründete Mont Pèlerin Society. Sie vernetzte Wirtschaftswissenschafter mit einflussreichen Journalisten und reichen Förderern. Zur globalen Verbreitung der neoliberalen Ideologie regte Hayek auch die Gründung von „Think Tanks“ an (heute sind es etwa 400). 1974 erhielt er zusammen mit Gunnar Myrdal den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Wie die Ökonomen der „Schule von Chicago“ (Milton Friedman und Co.) lehnte Hayek staatliche Eingriffe in Marktprozesse grundsätzlich ab. Während die „Chicago boys“ dies aus der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie ableiteten, entwickelte Hayek eine wesentlich originellere theoretische Fundierung der neoliberalen Forderungen: Angesichts von genereller Unsicherheit und beschränktem Wissen der einzelnen Akteure stellen Marktprozesse ein Such- und Entdeckungsverfahren dar. Es koordiniert durch – sich permanent verändernde – Preissignale und damit auf dezentrale Weise die Entscheidungen aller Akteure. Zentrale Stabsstellen in einer Planwirtschaft können das Koordinationsproblem nicht lösen. Die Instabilität einer Marktwirtschaft sei die notwendige Folge ihrer dynamischen Anpassung an sich ändernde Umstände. Allerdings hat Hayek – im Gegensatz zu Keynes – die spezifische Instabilität der Finanzmärkte nie untersucht. Sein Argument war immer ein prinzipielles. Daraus folgte nicht nur seine Ablehnung makroökonomischer Politik, sondern auch sozialstaatlicher Interventionen – sie würden den „Weg zur Knechtschaft“ ebnen (so der Titel seines einflussreichsten Bestsellers aus dem Jahr 1944). Hayeks libertäre Theorie war auch anschlussfähig für Vertreter autoritärer und undemokratischer Staatsformen. So hat Hayek den Putsch von Pinochet gegen den demokratisch gewählten chilenischen Präsidenten verteidigt, in dessen Folge es zu massiven Menschenrechtsverbrechen kam. Heute wird Friedrich von Hayek von einem größeren Kreis von Ökonomen und Politikern verehrt, die sich immer noch nicht mit dem demokratischen Sozialstaats versöhnt haben.
Stephan Schulmeister
1965–1972 Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
1972–2012 Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)
Forschungsschwerpunkte: Spekulation auf den Finanzmärkten und ihre realwirtschaftlichen Konsequenzen, Einfluss des Zinsniveaus auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Staatsverschuldung, Analyse der längerfristigen Entwicklung der Weltwirtschaft. Lehrtätigkeit an der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an mehreren Fachhochschulen.
Auszeichnungen:
2013 - Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2018 - Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ‚Der Weg zur Prosperität
2020 - Preis der Keynes-Gesellschaft für wissenschaftliche Publikation für ‚Der Weg zur Prosperität‘
Bitte anmelden über die FES-Homepage: https://www.fes.de/veranstaltungen/veranstaltungsdetail/277094
Donnerstag, 21.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (696)
Frieden schaffen – Mehr Diplomatie wagen!
Mit Johannes Schraps, Helga Schwitzer und Ingar Solty
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Niedersachsen, Friedensbüro Hannover, IG Metall Niedersachsen, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen
„Wir sollten niemals aus Furcht verhandeln. Aber wir sollten Verhandlungen auch niemals fürchten.“ (John F. Kennedy, 1961) Seit zweieinhalb Jahren leiden die Menschen in der Ukraine unter dem Angriffskrieg Russlands. Die Ukraine verteidigt sich mit Waffen, was ihr gutes Recht ist.
Mit zunehmender Kriegsdauer wird aber auch deutlicher, dass friedenspolitische Initiativen dringend benötigt werden. In Folge des Krieges verändert sich die Sicherheitsarchitektur in ganz Europa: So wird in Deutschland über die Stationierung von neuen Mittelstreckenraketen diskutiert und für die Bundeswehr wurde ein Sondervermögen im Grundgesetz verankert, während die Mittel für Investitionen in Infrastruktur und Sozialstaat knapp sind.
Wie kann der Krieg in der Ukraine beendet werden? Droht eine neue Blockkonfrontation die Weltpolitik zu bestimmen? Wieviel Rüstung ist nötig? Diese Fragen wollen wir am 21. November 2024 gemeinsam mit Johannes Schraps (Mitglied des Deutschen Bundestages, SPD), Helga Schwitzer (IG Metall) und Ingar Solty (Autor) diskutieren.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Freitag, 15.11.2024, 15-21 Uhr (Programm) (695)
Peter-von-Oertzen-Symposium
Bausteine für einen demokratischen Sozialismus im 21. Jahrhundert
Ort: Arbeit und Leben Niedersachsen, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Das Symposium ist eine Kooperationsveranstaltung mit SPD, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Niedersachsen, spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Perspektiven ds – Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik.
Der demokratische Sozialist Peter von Oertzen wäre am 2. September 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass soll im Rahmen eines Symposiums der Frage nachgegangen werden, was heute noch Bausteine für einen demokratischen Sozialismus sein können.
Vorträge von
Wolfgang Jüttner: Peter von Oertzen und der demokratische Sozialismus
Klaus Dörre: Nachhaltiger Sozialismus – eine konkrete Utopie
Michael Vester: Die emotionale Dimension sozialer Gerechtigkeit: Geschichte und Aktualität einer moralischen Ökonomie nach E.P. Thompson
Sabine Nuss: Wessen Freiheit, welche Gleichheit – Das Versprechen einer anderen Vergesellschaftung
Arno Brandt: Zur Aktualität Karl Polanyis Verständnis eines demokratischen Sozialismus
Hendrik Küppers: Eduard Bernsteins Beitrag zum demokratischen Sozialismus
Franziska Wiethold und Werner Widuckel: Perspektiven der Wirtschaftsdemokratie
Moderation: Thilo Scholle
Mittwoch, 13.11.2024, 19 Uhr (Einladung) (694)
Anpassung – Leitmotiv der nächsten Gesellschaft
Vortrag von Philipp Staab (HU Berlin, Institut für Sozialwissenschaften)
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover, QBK Hannover
Der Optimismus, dass die Zukunft besser oder zumindest nicht schlechter wird als die Gegenwart, ist deutlich erschüttert. Krisen und Krisenmanagement sind zum Signum unserer Zeit geworden und bestimmen die Politik und die gesellschaftliche Befindlichkeit – geht es heute nicht zuletzt darum, die Auswirkungen der diversen Krisen abzuschwächen. Der Berliner Sozialwissenschaftler Philipp Staab geht deshalb davon aus, dass Fragen der Selbsterhaltung künftig jene der individuellen wie kollektiven Selbstentfaltung überlagern – Anpassung wird zum Leitmotiv der kommenden Gesellschaft.
Eintritt frei
Mittwoch, 06.11.2024, 19:00 Uhr (Programm) (693)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Demokratie als Autonomie – ein Alternativentwurf zur liberalen Oligarchie
Vortrag von Dr. Harald Wolf
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Das Demokratieverständnis der „freiheitlichen demokratischen Grundordnung“ Deutschlands ist ein repräsentatives und prozedurales: Es rückt die Repräsentation des Volkes durch Vertreter und Parteien sowie politische Verfahren ins Zentrum von Politik. Ein darüber hinaus gehendes Demokratieverständnis müsste dagegen Demokratie als Autonomie denken und einrichten: als eine gesellschaftliche Ordnung, die in allen gesellschaftlichen Bereichen – nicht zuletzt in der Wirtschaft – demokratisch organisiert ist und auf direkt bzw. rätedemokratischen Entscheidungsverfahren beruht. Zu den theoretischen Wegbereitern einer solchen alternativen Politikkonzeption gehört der in Griechenland aufgewachsene Denker Cornelius Castoriadis, dessen Alternativentwurfs von Demokratie als Autonomie präsentiert und zur Diskussion gestellt werden wird.
Dr. Harald Wolf – Soziologe, lebt in Göttingen und lehrte an den Universitäten Göttingen, Kassel, Heidelberg und Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wandel der Arbeit, Arbeitnehmermentalitäten sowie Sozialtheorie. Er ist Mitherausgeber (mit Michael Halfbrodt) der Ausgewählten Schriften von Cornelius Castoriadis (bisher 9 Bände, 2006-2021) sowie Redaktion der Zeitschrift „Im Labyrinth – Hefte für Autonomie“ (seit 2018).
Mittwoch, 23.10.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (692)
Rechte Bedrohungsallianzen (Podcast Radio Flora)
Wilhelm Heitmeyer, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Universität Bielefeld
Moderation: Dr. Arno Brandt
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover, QBK Hannover
Die Gefährdung der Demokratie durch den Aufstieg des Autoritären Nationalradikalismus der AfD Rassistisches Partygegröle auf Sylt, Ausschreitungen mit Todesfolge in Chemnitz oder gezielter Mord in Kassel/Wolfhagen: immer wieder wird die Frage diskutiert, ob es sich bei rechtsextrem motivierten Vergehen um Taten isolierter Einzeltäter handelt oder ob ein Zusammenhang zu bestimmten Parteien und Ideologien besteht. Wilhelm Heitmeyer hat dazu bereits 2012 das Modell eines Konzentrischen Eskalationskontinuums entwickelt: ganz außen stehen menschenfeindliche Einstellungen der Bevölkerung, im Zentrum terroristische Zellen, dazwischen organisierte Akteure, ‚Vordenker‘, systemfeindliche Milieus und Unterstützernetzwerke.
Eintritt frei
Sonnabend, 19.10.2024 (Programm) (691)
Reihe 75 Jahre Grundgesetz - mehr Demokratie wagen!
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich Ebert Stiftung - andesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen
Workshop - Ablaufplan
11:00 Uhr
Eine kritische Würdigung des Grundgesetzes
von Dr. Rainer Litten
Das Grundgesetz gilt es als liberale bundesstaatliche Verfassung, entstanden in demokratischer Tradition zu würdigen. Es verarbeitet Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus und der Weimarer Reichsverfassung. Und es grenzt sich zu den Staatsmodellen der UdSSR und den osteuropäischen Volksdemokratien ab, u. a. durch einklagbare Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit und die Einrichtung einer Verfassungsgerichtsbarkeit. Ein zweiter Schwerpunkt soll auf den Veränderungen der Verfassung bis zum Beitritt der ostdeutschen Bundesländer liegen, z. B. Wehrverfassung, Notstandsrecht und informationelle Selbstbestimmung, um nur einige Veränderungen zu nennen. Mit der Wiedervereinigung wurden verfassungsrechtliche Chancen verpasst, allerdings auch Weiterentwicklungen vollzogen: Revitalisierung des Föderalismus, Gleichstellung von Männern und Frauen, Schutz der Behinderten und natürlichen Lebensgrundlagen, die Schuldenbremse sowie die aktuellen Diskussionen um den Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor Deformation.
Dr. Rainer Litten – Studium von Philosophie und Rechtswissenschaft in Marburg, Hamburg und Göttingen; zuletzt Staatssekretär des Niedersächsischen Justizministeriums, später der Ministerien für Justiz und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern; seit 2007 Ruhestand
12:30 – 13:30 Pause
13:30 Uhr
Das Grundgesetz neu lesen: am Beispiel Volksentscheid und Vergesellschaftung in der Berliner Mietenbewegung
von Ralf Hoffrogge
In der öffentlichen Erinnerung hatte die „Soziale Marktwirtschaft“ lange Verfassungsrang – erst der Volksentscheid der Initiative Deutsche Wohnen & Co Enteignen inspirierte seit der ersten Unterschriftensammlung 2019 Debatten, die zu einer nicht neuen, aber für viele erstaunlichen Erkenntnis kamen: das Grundgesetz legte 1949 die Wirtschaftsverfassung der Bundesrepublik nicht fest. Es nennt Privateigentum ebenso wie Gemeineigentum, „Gemeinwirtschaft“ als nicht-profitorientierte Form des Wirtschaftens und gibt ihm eine starke Stellung. Erst spätere Änderungen wie die heute wieder in der Kritik stehende „Schuldenbremse“ engten den Spielraum von Bund und Ländern stark ein - beseitigten jedoch nicht die Möglichkeit einer Gemeinwirtschaft. Bisher ist die neue Lesart des Grundgesetzes der größte Erfolg der Bewegung. Durchsetzen konnte sie eine Vergesellschaftung jedoch bisher nicht.
Ralf Hoffrogge – Historiker (ZZF Potsdam/Ruhr-Universität Bochum), Schwerpunkte Gewerkschaften, Wirtschaftsdemokratie, Arbeiterbewegungen; Aktiv bei Deutsche Wohnen & Co Enteignen
15:00 Uhr
Ökologische Demokratie
mit Dr. Andreas Fisahn
Nach letzten Veröffentlichungen zu den Themen „Marktkonforme Demokratie und repressive Toleranz“, „Oben, unten, rechts und links“ sowie zu „Demokratie in Gefahr – 75 Jahre Grundgesetz“ beleuchtet Andreas Fisahn in seiner neuesten Publikation, angesichts der Klimakrise und den Blockierungen ihrer Bewältigung die Frage, inwieweit eine ökologisch ausgerichtete Demokratie einen Beitrag leisten kann.
Dr. Andreas Fisahn – Studium Jura, Sport, Philosophie Geschichte, Promotion in Göttingen zu „Franz Neumann“ und Habilitation in Bremen zu „Demokratie und Öffentlichkeitsbeteiligung“; seit 2004 Professor für öffentliches Recht und Rechtstheorie in Bielefeld
16:30 Uhr
Voraussichtliches Ende
Freitag, 27.09.2024, 19 Uhr (Einladung) (690)
Ein philosophischer Spaziergang mit Immanuel Kant durch die Gärten der Aufklärung (Kant 300)
Mit Prof. Dr. Michael Rohde (Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten)
Moderation: Cosima Schmitt
Ort: Leineschloss, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Michael Rohde präsentiert die Gärten der Aufklärungszeit von England bis Deutschland. Philosophisch-literarisches Denken des 18. Jahrhunderts beeinflussten Reformen in Politik und Gesellschaft und damit auch die Schönen Künste.
Die Emanzipation des Bürgertums bewirkte ein neues Naturgefühl. Der starre architektonische Garten wurde von dem malerischen Landschaftsgarten abgelöst – ein Stilbruch!
Kant urteilte 1790: „Schöne Kunst ist eine Kunst, sofern sie zugleich Natur zu sein scheint“, doch wie wurde die Stellung der landschaftlichen Gartenkunst innerhalb der schönen und bildenden Künsten bewertet? Welche Verbindung hatte das Ästhetische mit dem Ethischen? Und wie sehen wir heute die Gärten als Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse?
Prof. Dr. Michael Rohde ist seit 20 Jahren Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Er ist Honorarprofessor für Gartendenkmalpflege am Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Universität (TU) Berlin und freischaffend gutachterlich als Landschaftsarchitekt tätig. Der gelernte Gärtner und Assessor der Landespflege wirkte zuvor über 10 Jahre an der Leibniz Universität Hannover und publiziert regelmäßig Fachbeiträge.
Eintritt frei
Montag, 23.09.2024, 19 Uhr (Einladung) (689)
Roter Salon - Kant zum Abschluss, um anzuschließen (KANT-Kommentare von Oskar Negt und Alexander Kluge)
Mit Dr. Arno Brandt und Dr. Stefan Wolf
Ort: Kunstladen, Lister Straße 3, 30163 Hannover
Der erste Rote Salon nach längerer Pause befasst sich noch einmal mit Kant. Am Montag, den 23. September geht es in der Galerie „Kunstladen“ um die KANT-Kommentare, in denen sich Oskar Negt und Alexander Kluge facettenreich über den „Alleszermalmer“ austauschen und dazu ein bibliophiles Buch publiziert haben. Dessen Quintessenz lässt sich weder finden noch referieren, also nehmen Arno Brandt und Stefan Wolf das Buch zum Anlass, ausgewählten Aspekten aus dem Buch im Gespräch nachzugehen. Da wird es um die Friedensfähigkeit (als Alternative zur „Kriegstüchtigkeit“ ?) genauso gehen wie um die 3-Welten-Theorie (3 Wirklichkeiten), um noch einmal kurz die drei Kritiken KANTs zu streifen sowie um vieles Weiteres, das als zärtlicher Keim der Vernunft in uns Menschen sprießt. Sich des eigenen Verstandes zu bedienen, kann helfen, sich gemeinsam in den Tanzschritten des Denkens zu üben, um KANT nicht abzuschließen, sondern an ihn anzuschließen. Ziel des Roten Salons, der unter neuem Namen firmiert, aber nach bewährtem Prinzip stattfindet, ist wieder ins Gespräch zu kommen und sich offen auszutauschen.
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Samstag, 14.09.2024, 09:30-17:10 Uhr (688)
Exkursion zur Kunstsammlung Schloss Derneburg (Ablaufplan)
Führung mit Friederike Otto
Seit 2006 wurde das Schloss Derneburg aufwändig und umfassend saniert und ein Skulpturenpark angelegt. Heute entstehen in der benachbarten Domäne weitere Ausstellungshäuser, sowie ein Hotel und Restaurant.
Schloss Derneburg gehört mit der Sammlung von Andrew und Christine Hall zu einem der größten öffentlich zugänglichen Museen im Privatbesitz in Deutschland und auch Europaweit.
Wir fahren gemeinsam ab Hbf. Hannover mit dem RE 10 nach Derneburg und haben genug Zeit eingeplant, die 1.300 Meter zum Schloss gemütlich zurückzulegen (Ablauf s. Link).
Kosten:
60 Euro Eintritt/Führungen Derneburg (ohne Zugfahrt); 75 Euro (mit Zugfahrt: Nds-Ticket)
Samstag, 14.09.2024, ab 9:30 Uhr (Programm) (687)
Wirtschafts- und finanzpolitische Tagung: Zwischen den Zeiten - Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Transformationskrise
Ort: Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Moderation: Hagen Krämer, Hochschule Karlsruhe
Wir leben in schwierigen Zeiten. War die 2021 gewählte Ampelkoalition noch mit dem Anspruch angetreten, die Herausforderungen der sozialökologischen Transformation beherzt in Angriff zu nehmen, haben sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen angesichts neuer geopolitischer Weichenstellungen, weltwirtschaftlicher Krisenprozesse und finanzwirtschaftlicher Restriktionen gravierend verändert. Die Transformation ist mittlerweile in Deutschland und Europa ins Stottern geraten. Das deutsche Wirtschaftsmodell verliert zudem an Dynamik und ein gemeinsames europäisches Wirtschaftsmodell, das auf die aktuellen Krisenprozesse angemessen reagieren könnte, ist nicht in Sicht. Welche ökonomischen und sozialen Perspektiven ergeben sich angesichts dieser Krisensituation, wie kann ein klimapolitisches Krisenmanagement gestaltet werden, welche innovationspolitischen Weichenstellungen müssen getroffen werden und wie können Auswege aus der Sackgasse der selbstgewählten Exportorientierung gefunden werden? Es geht um eine wirtschafts- und finanzpolitische Strategie, die mehr Nachhaltigkeit, Resilienz und Souveränität im nationalen, europäischen und globalen Maßstab ermöglicht.
Eintritt frei.
Samstag, 10.08.2024 (Ablauf) (686)
Jüdisches Leben in Deutschland und ein Orgelkonzert
Ein Tagesausflug nach Halberstadt
mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin)
Wir alle sind mit dem „Nie wieder“ aufgewachsen. Eine lebendige Erinnerungskultur zum Jüdischen Leben in Deutschland ließ allerdings zunächst auf sich warten. Doch sie hat sich entwickelt und wir erkennen heute, wie wichtig, ja notwendig eine Erinnerungskultur ist und bleibt.
Die Reise nach Halberstadt ist eine Zeitreise der besonderen Art, denn wir beginnen mit der 800-jährigen Geschichte Jüdischen Lebens in Halberstadt und hören anschließend in ein Musikstück hinein, dass in über 600 Jahren enden wird.
Es geht im wahrsten Sinne "Zurück in die Zukunft".
Für Führungen, Eintritte, Bahn- und Busfahrt und Begleitung = 99 € pro Person.
Die Kosten für Essen und Kaffee kommen dazu.
Donnerstag, 08.08.2024, 19 Uhr (Einladung) (Manuskript) (685)
Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft (Kant 300)
Vortrag von Johannes Bungenstab
Moderation: Cosima Schmitt
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Im Jahr 1781, seinem 57. Lebensjahr, veröffentlichte Immanuel Kant sein Hauptwerk, die „Kritik der reinen Vernunft“ (KrV). Als erkenntnistheoretische Grundlage von Kants Philosophie ist die „Kritik der reinen Vernunft“ nichts weniger als eine Kritik des menschlichen Erkenntnisvermögens an sich selbst. Welchen Einfluss hat unsere Wahrnehmungs- und Denkweise auf den Gegenstand, der uns in Wahrnehmung und Denken erscheint? Wie und auf welche Weise weicht unsere Erkenntnis davon ab, wie die „Dinge an sich“ sind? Diesen erkenntniskritischen Blickwechsel weg von den Dingen und hin auf die menschliche Perspektive als Voraussetzung ihres Erscheinens bezeichnet Kant als „kopernikanische Wende“.
Der Vortrag wird zunächst das intellektuelle Milieu zu Kants Zeit rekonstruieren, um daran anschließend Kant als genialen Denker von Bedingtheit und Perspektive zu zeigen. Dadurch soll Kant als Wegbereiter unserer heutigen Denkweise und Gründervater der Moderne verständlich werden. Im Grunde sind wir alle Kantianer und im Grunde haben wir alle Kants „Kritik der reinen Vernunft“ schon verstanden.
Johannes Bungenstab, Jahrgang 1994, ist in Hannover geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er „Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis“ an der Universität Witten/Herdecke. Gegenwärtig lebt und arbeitet Bungenstab in einem kleinen Ort nahe der ostfriesischen Nordseeküste. Gerade interessiert ihn besonders die Philosophie Hans Blumenbergs, über den er seine Doktorarbeit schreibt.
Eintritt frei
Dienstag, 25.06.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (684)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Sicherheit neu denken?
Sicherheitsstrategien neu denken in Israel und Palästina, in der Ukraine. Global
Mit Dr. Ralf Becker, Koordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Ralf Becker formuliert angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten eine aktuelle Zeitansage. Er beschreibt einerseits konkrete Szenarien zur möglichen Beendigung der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie weitergehend die notwendige Perspektive eines grundlegenden Wechsels von fossiler militärischer Sicherheitspolitik zu regional und weltweit nachhaltig wirksamen zivilen Sicherheits-Strategien.
Ralf Becker koordiniert die bundesweite zivilgesellschaftlich-kirchliche Initiative „Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“: www.sicherheitneudenken.de.
Zuvor koordinierte er von 2012 bis 2019 den Verein www.gewaltfreihandeln.org, der bundesweit Fachkräfte für Zivile Friedensarbeit ausbildet und diese in ihrem weltweiten Wirken vernetzt. Von 2020 bis 2022 war Ralf Becker Mitglied des SprecherInnenrats der Plattform ‚Zivile Konfliktbearbeitung‘, des Netzwerks deutscher Organisationen und Einzelpersonen zur Förderung der Zivilen Konfliktbearbeitung.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Montag, 10.06.2024, 17:30 Uhr (Einladung) (683)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Workshop mit Vortrag und Diskussion
Friedensfähig werden: Soziale Verteidigung – Ene Alternative zu Aufrüstung und Krieg
Mit Dr. Christine Schweitzer, Geschäftsführerin des „Bundes für Soziale Verteidigung e.V.“ (Minden) und Jan Stehn, Referent zu Zivilem Widerstand und Soziale Verteidigung, Werder (Havel)
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Kein Frieden in Sicht: der Krieg Russlands gegen die Ukraine, grauenvolles Massaker der Hamas und schreckliches Kriegsleid im Gaza-Streifen… Die weltweiten Rüstungsausgaben auf Rekordhöhe. Deutschland soll „kriegstüchtig“ werden (Pistorius). Ginge das auch anders? Vorgestellt wird das Konzept der Sozialen Verteidigung, bei dem mit gewaltfreiem, zivilem Widerstand ein Angriff abgeschreckt und im Ernstfall abgewehrt wird. Kann das gegen brutale Aggressoren funktionieren? Es gibt eine Reihe ermutigender historischer Beispiele, von denen die Referent*innen berichten werden. Hinzu kommt, dass Soziale Verteidigung Demokratie auch gegen eine autoritäre Machtübernahme von innen verteidigen kann – vielleicht ist das gerade aktueller als eine Bedrohung von außen? Welche Chancen hat das Konzept der Sozialen Verteidigung in der aktuellen Sicherheitsdebatte? Bisher wird es nicht wahr- und nicht ernst genommen. Das Netzwerk ‚Wehrhaft ohne Waffen‘ engagiert sich in Deutschland in drei beispielhaften Regionen für die Entwicklung und Aufbau von gewaltfreier Resilienz, um eine umfassende und menschliche Verteidigung vor Ort und von unten erfahrbar zu machen.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Dienstag, 04.06.2024, 19:00 Uhr (Einladung) (682)
VERANSTALTUNGSREIHE Soziale Verteidigung: Friedensfähig statt kriegstüchtig (Programm)
Autonome Abwehr als Brückenstrategie?
Mit Wilhelm Nolte, ehemaliger Berufssoldat, Dokumentar an der Führungsakademie der Bundeswehr, Lektor für Friedensforschung, Publikationen zu sicherheitspolitischen Alternativen
ORT: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, dem Friedensbüro Hannover und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover statt.
Seit den 1960er Jahren entwickelte der Politikwissenschaftler Theodor Ebert das Konzept der „Sozialen Verteidigung“ als Alternative zur militärischen Abwehr potenzieller Angreifer. Mit der Gründung der Zeitschrift „Gewaltfreie Aktion“ 1969 und des „Bundes für soziale Verteidigung“ wurde versucht, dieses Konzept in der politischen Debatte zu verankern. Im Kontext des bis 1984 (und noch heute) einzigen Hearings des Deutschen Bundestages zu Alternativen zur Atomaren Abschreckung/Flexible Response wurde Theodor Ebert vorgehalten, die von ihm propagierte „Soziale Verteidigung“ nehme die Besetzung eigenen Territoriums durch einen entschlossenen Aggressor hin und sei darin eher eine Kriegsführungs- als eine Kriegsverhinderungsstrategie. Dreißig Jahre später, nach Annexion der Krim und Aggression der Ukraine auf breiter Front unter Androhung atomarer Einsatzmittel — durch Russland — ist zu fragen, ob Soziale Verteidigung heute als eine Kriegsverhinderungsstrategie gelten kann. Inwieweit hat sie sich politisch/gesellschaftlich durchsetzen lassen? Will sie heute überhaupt noch Kriegsverhinderung leisten? Kann der von Ebert seinerzeit entschieden abgelehnte Mix Sozialer Verteidigung mit konventioneller militärischer Defensive kriegsverhindernde Wirkkraft entfalten?
Die Teilnahme ist kostenlos.
Donnerstag, 30.05.2024, 19 Uhr (Einladung) (681)
KANT 300 JAHRE - KANT UND MARX
Vortrag und Diskussion mit Michael R. Krätke
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK Hannover.
Kant und Marx? Da schütteln Philosophen die Köpfe. Hegel und Marx, Spinoza und Marx, Leibniz und Marx, das versteht sich fast von selbst. Oskar Negt war anderer Ansicht. Er hat Kant und Marx sogar in ein „Jahrhundertgespräch“ verwickelt (so der Titel seiner Abschiedsvorlesung 2002). Tatsächlich gibt es im Marxschen Denken zahlreiche Anknüpfungspunkte an Kants praktische Philosophie. Friedrich Engels reklamierte Kant wie Hegel als geistige Vorväter des wissenschaftlichen Sozialismus. Max Adler, der Philosoph des Austromarxismus, hat versucht, Kants Sozialphilosophie ebenso wie seine Erkenntniskritik als Fundament des Marxismus zu benutzen. Kantianer und Marxisten halten in der Regel wenig voneinander. Doch Oskar Negt und Alexander Kluge haben gezeigt, dass ein fruchtbarer Dialog möglich ist.
Michael R. Krätke, studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft in Berlin und Paris, lehrte Soziologie in Berlin und Bielefeld und Politikwissenschaft in Kassel, war Professor für Politische Ökonomie an der Universität von Amsterdam, an der Universität Lancaster (UK) und an der Tohoku Universität in Sendai, Japan. Von 2009 – 2011 war er Direktor des Institute of Advanced Studies in Lancaster. Gegenwärtig Emeritus und Professor für Politische Theorie an der Universität von Wuhan, VRChina. Hat neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden etliche Bücher zur Politischen Ökonomie veröffentlicht und war an mehreren internationalen Forschungs- und Editionsprojekten beteiligt (u.a. an der MEGA2). Arbeitet seit vielen Jahren auch als Wirtschaftsjournalist für deutsche, schweizerische und französische Zeitungen. Lebt in Amsterdam.
Eintritt frei
Mittwoch, 29.05.2024, 18 Uhr (Einladung) (680)
Was tun gegen Niedriglöhne und Tarifflucht?
Vortrag mit Jörg Reinbrecht
Moderation: Michael Dunst
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des ver.di Bildungswerks.
Der gesetzliche Mindestlohn ist ein Armutslohn! Tarifverträge schützen!
Aber: die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland arbeitet ohne einen Tarifvertrag.
Was können Gewerkschaften national und international für gute Arbeitsbedingungen tun?
Warum sinkt die Zahl der Beschäftigten, für die ein Tarifvertrag gilt, seit vielen Jahren?
Nach der Europäischen Mindestlohnrichtlinie soll der Mindestlohn bei 60% des Medianlohnes und die Tarifbindung bei 80 % liegen.
Was kann und sollte die Politik in Deutschland und in der Europäischen Union tun, um Armut trotz Arbeit zu verhindern?
Wie stark ist die Durchsetzungskraft von Gewerkschaften im europäischen Vergleich?
Eintritt frei
Sa., 25. Mai 2024, 13 - 22 Uhr (Einladung) (679)
EINS KOMMA FÜNF Grad am Limit
Tagesveranstaltung mit vielseitigem & kreativem Programm zu Klima
Ort: Pavillon, Hannover
Sind wir am Klima-Limit?
Von Politik bis Aktivismus wurde bisher betont die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Im Februar meldetet der EU-Klimadienst Copernicus: Die globale Durchschnittstemperatur betrug über 12 Monate 1,5 Grad mehr als in der vorindustriellen Zeit. Damit ist die 1,5 Grad Grenze massiv in Frage gestellt.
Ein guter Anlass, um den Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise neugierig & kreativ auf den Grund zu gehen. Interessierte allen Alters sind herzlich eingeladen ins Thema einzutauchen, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Was gibt es zu entdecken?
13:00 - 13:30 Uhr
Begrüßung und gemeinsam ins Thema eintauchen
13:30 - 15:30 Uhr
parallele Workshops (Anmeldung erwünscht, s.u.)
Workshop 1 Bildung und Dekolonialität (ein bewegtes Gedankenexperiment)
Workshop 2 Klimagefühle (Austausch, Reflektion und Entlastung angesichts drohender Szenarien)
Workshop 3 Klimagerechtigkeit und Systemwandel (Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft)
Workshop 4 Sensory ecologies (deutsch & english) (Eine somatische Praxis zur Öffnung des Wahrnehmungsraumes unserer multisensorischen Körper)
Workshop 5 Regionale SOZIAL-ökologische Transformation im Climate Endgame (Ein World Cafe mit dem Regionsrat für Umwelt, Klima, Planen und Bauen)
15:30 - 17:00 Uhr
Vernetzung, Austausch mit Klima-Initiativen und Livemusik
17:00 - 17:30 Uhr
Kurzvortrag Klima Prof. Dr. Gunther Seckmeyer (Institut für Meteorologie und Klimatologie, Leibniz Universität Hannover)
17:30 - 19:00 Uhr
Podiumsgespräch mit Tadzio Müller, Lea Dohm und Peter Emorinken-Donatus (Moderation Theresa Leisgang)
20:00 - 21:30 Uhr
Filmvorführung „Der laute Frühling“
21:30 - 22:00 Uhr
Filmgespräch mit Filmemacherin Johanna und Marco von den AngryWorkers (Moderation Gerriet Schwen)
Außerdem:
13:00 - 19:00 Uhr
Kinderbetreuung in der „Frechen Rübe“
13:00 – 22.00 Uhr
Kunstausstellung
Kinderbetreuung und Eintritt frei!
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch ein breites Bündnis aus:
- Bildungswerk verdi
- Forum für Politik und Kultur
- Hochschule Hannover (Abteilung für Soziale Arbeit)
- Kulturzentrum Pavillon
- Leibniz Universität (Institut für Meteorologie und Klimatologie)
- Psychologists4Future Hannover
- Rosaluxenburg Stiftung in Niedersachsen
- Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen
- Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen
Vor Ort werden Spenden gesammelt für das „Bündnis Ökozidgesetz”.
Freitag, 24.05.2024 (Ablauf) (678)
Jüdisches Leben in Deutschland und ein Orgelkonzert
Ein Tagesausflug nach Halberstadt
mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin)
Wir alle sind mit dem „Nie wieder“ aufgewachsen. Eine lebendige Erinnerungskultur zum Jüdischen Leben in Deutschland ließ allerdings zunächst auf sich warten. Doch sie hat sich entwickelt und wir erkennen heute, wie wichtig, ja notwendig eine Erinnerungskultur ist und bleibt.
Die Reise nach Halberstadt ist eine Zeitreise der besonderen Art, denn wir beginnen mit der 800-jährigen Geschichte Jüdischen Lebens in Halberstadt und hören anschließend in ein Musikstück hinein, dass in über 600 Jahren enden wird.
Es geht im wahrsten Sinne "Zurück in die Zukunft".
Für Führungen, Eintritte, Bahn- und Busfahrt und Begleitung = 99 € pro Person.
Die Kosten für Essen und Kaffee kommen dazu.
Dienstag, 21.05.2024, 19 Uhr (Einladung) (Präentation) (677)
Degrowth oder Green Growth?
Prof. Dr. Jan Priewe
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Braucht die klimapolitische globale Transformation grünes Wirtschaftswachstum, Nullwachstum oder Degrowth? Muss unser Konsum sinken? Sind Kapitalismus, Nullwachstum oder Degrowth vereinbar? Die Fragen werden global, europäisch und schließlich auf Deutschland bezogen untersucht. Weit verbreitet ist die Auffassung, dass der Industriestandort Deutschland weiter wachsen kann, wenn das Wachstum nur grün wird. Wenig beachtet wird dabei die demografische Entwicklung, denn auch die Ressource Arbeit wird knapp. Verschiedene Szenarien für Deutschland werden dargestellt.
Eintritt frei
Donnerstag. 16.05.2024. 18:00 Uhr (Einladung) (676)
Europas Antwort auf die chinesische Herausforderung
Mit Bernd Lange, MdEP, Vorsitzender Internationaler Handelsausschuss, Vorsitzender Konferenz der Ausschussvorsitzenden im Europaparlament und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor China Centrum Tübingen a.D.
Ort: Haus der VHS Hannover. Burgstraße 14. 30159 Hannover
China ist von einer entwicklungsorientierten Wirtschaftspolitik zu einer sicherheitsorientierten, hegemonialen Agenda übergegangen. In den letzten Jahren hat China eine rasante wirtschaftliche Entwicklung vollzogen und ist ein starker Wettbewerber der EU geworden. Allerdings wird dieser Wettbewerb nicht immer fair geführt. Liegt es in Chinas Interesse, nach fairen Regeln zu spielen, um protektionistische Maßnahmen der EU zu vermeiden? Ist die EU in der Lage, handelspolitische Probleme bereits im Anfangsstadium anzugehen und eine Eskalation zu unkontrollierbaren Krisen zu verhindern?
Montag, 06.05.2024, 18 Uhr (Einladung) (675)
KANT 300 JAHRE
Cancel Culture – Ende der Aufklärung?
Mit Julian Nida-Rümelin
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Julian Nida-Rümelin nimmt das Phänomen Cancel Culture zum Ausgangspunkt einer tiefergehenden Analyse. Tatsächlich ist die Praxis, unliebsame Meinungen zum Schweigen zu bringen, uralt. Sie prägt in unterschiedlichen Formen das politische und gesellschaftliche Leben in den meisten Kulturen zu fast allen Zeiten. Wenn man sich gegen diese Praxis der Verfolgung Andersdenkender wendet, verteidigt man die Demokratie als ein Projekt der Aufklärung. Aber was genau ist mit diesem Projekt gemeint? Welche Rolle spielen dabei Pluralität und politische Urteilskraft? Und was ist politische Urteilskraft?
Julian Nida-Rümelin ist emeritierter Lehrstuhlinhaber für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1998-2000 war er Kulturreferent der Landeshauptstadt München und gehörte anschließend als Staatsminister für Kultur und Medien dem ersten Kabinett Schröder bis zur Wahl des Deutschen Bundestags im Herbst 2002 an. Seit Mai 2020 ist er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Julian Nida-Rümelin publiziert regelmäßig Artikel, Bücher und wissenschaftliche Aufsätze. Zuletzt erschienen: Cancel Culture – Ende der Aufklärung?
Donnerstag, 02.05.2024, 16 Uhr (674)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Donnerstag, 25.04.2024, 19 Uhr (Einladung) (673)
Die Zukunft der Demokratie. 75 Jahre Grundgesetz
Mit Andreas Fisahn
Moderation: Wilfried Gaum
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstr. 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in einer Sitzung des Parlamentarischen Rates feierlich verkündet. Es feiert also in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Solange hat bisher keine deutsche Verfassung existiert. Das allein ist noch kein Grund zu feiern, aber mit dem Grundgesetz werden auch Rechtssicherheit, demokratische Beteiligung und ein gewisses Maß an sozialer Sicherheit verbunden. Nun scheint dieser glückliche Zustand in Gefahr. Rechtsextreme sitzen im Parlament und höhnen der Demokratie, des Rechtsstaates und einer offenen Gesellschaft. Welche Vorkehrungen enthält das Grundgesetz gegen seine Umwandlung in ein autoritäres Regime? Diesen und weiteren Fragen wird Andreas Fisahn nachgehen.
Professor Dr. Andreas Fisahn wurde 1960 in Soest geboren. Nach seinem Studium in Köln, Marburg und Göttingen promovierte er in Göttingen und habilitierte sich an der Universität Bremen. Seit 2004 Prof. für Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Universität Bielefeld. Jüngste Veröffentlichung: Repressive Toleranz und marktkonforme Demokratie. Zur Entwicklung von Rechtsstaat und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, Köln 2022.
Eintritt frei
Samstag, 20.04.2024, 14 Uhr (671)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Freitag, 19.04.2024, 16:30 Uhr (670)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum, Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Donnerstag, 18.04.2024, 19 Uhr (Einladung) (669)
Kant zur Einführung (Kant 300)
Vortrag von Stefan Wolf (Philosoph) (Präsentation)
Ort: Arbeit und Leben, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di, Bildungsverein Hannover und QBK
Sei es Kants Erkenntnistheorie oder sein kategorischer Imperativ (Ethik), er ist ein Klassiker, den es sich immer wieder neu zu lesen lohnt. Anlässlich seines 300. Geburtstags beginnen wir eine Reihe von Vorträgen mit einer Einführung, die den philosophischen Bogen spannt, aber auch das eine oder andere thematische Schlaglicht werfen will, um weiterführende Diskussionen, z.B. auch mit Blick auf die kritische Theorie anzuregen, die im Lauf des Jahres mit eigenen Vorträgen aufgenommen und vertieft werden.
Stefan Wolf, Dr. phil., studierte Sozialwissenschaften und Philosophie an den Universitäten Montpellier und Bamberg. Über die EXPO 2000 in Hannover führte sein beruflicher Weg zur Prognos AG in Basel und ins Management bei Volkswagen. Seit 2007 lehrt er nebenberuflich an unterschiedlichen Hochschulen, vor allem zu Zukunftsforschung, Nachhaltigkeit und Strategie. Seit 2023 ist er ausschließlich als Dozent und Autor tätig.
Eintritt frei
Dienstag, 12.04.2024, 16:30 Uhr (668)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Dienstag, 09.04.2024, 18:30 Uhr (667)
Pablo Picasso I Max Beckmann MENSCH - MYTHOS - WELT
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover
Pablo Picasso und Max Beckmann haben mit ihren Werken den Blick auf die dramatische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt wie kaum andere Kunstschaffende. Dabei haben sie entschieden dazu beigetragen, die figürliche Malerei neu zu definieren. Zwei der bedeutendsten Maler und Schlüsselfiguren der Moderne, die nun erstmals gemeinsam gezeigt werden, haben den Ereignissen der Zeitgeschichte von zwei Weltkriegen, von Diktaturen und Barbarismus Bilder gegeben, die sich gleichwohl der Tagesaktualität entziehen und ihre Stoffe auf mythologischer, menschheitsgeschichtlicher Ebene verhandeln.
Freitag, 8. März 2024, 16:30 Uhr (666)
ELEMENTARE FRAUEN - EINE FEMINISTISCHE FÜHRUNG DURCH DIE SAMMLUNG
Eine Führung mit Friederike Otto.
Ort: Sprengel Museum, Hannover
Anlässlich des Internationalen Frauentages - und weil noch immer viele mit Spott und Häme reagieren, wenn eine Außenministerin auch den Feminismus thematisiert - gehen wir mit feministischem Blick durch die Sammlung Elementarteile des Sprengel Museum Hannover. Wie sind die Künstlerinnen in der hannoverschen Sammlung vertreten? Ein Blick auf moderne und zeitgenössische Künstlerinnen und ihre Geschichten. Und ein Mann ist auch dabei.
Donnerstag, 07.03.2024, 19 Uhr (665)
Konzeptkunst
Vortrag von Hubertus Butin (Kunsthistoriker und Autor)
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Eine Kooperation von QBK und dem Bildungsverein, dem Forum für Politik und Kultur e.V., sowie der Galerie Drees
Der kunsthistorische Vortrag beleuchtet eine der intellektuellsten und faszinierendsten Richtungen der zeitgenössischen Kunst. Die internationale Konzeptkunst hat die Bedeutung der künstlerischen Idee gegenüber der materiellen Produktion hervorgehoben. Auf selbstreflexive Weise hat sie außerdem über die institutionellen Rahmenbedingungen von Kunst nachgedacht. Dabei haben sich das Selbstverständnis der Künstlerinnen und Künstler sowie die Rolle des Publikums maßgeblich verändert. In dem Vortrag werden mit anschaulichen Beispielen jene grundsätzlichen Prinzipien vorgestellt, die für viele Arbeiten der Konzeptkunst relevant sind: Entmaterialisierung, Versprachlichung, Partizipation, Dokumentation, Serialität und Institutionskritik.
Donnerstag, 15.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (664)
Das Versprechen der Künstlichen Intelligenz
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen
Ort: Künstlerhaus, Sophienstraße 2, Hannover
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Niedersachsen), dem DGB Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, Bildungswerk ver.di (Niedersachsen) statt.
Künstliche Intelligenz, insbesondere Sprachmodelle wie GPT boomen zur Zeit. Die Frage ist, wie dieser Boom zu erklären und wie er gesellschaftspolitisch zu bewerten ist. Sicherlich spielt hier die hohe Innovationsdynamik der Technologie und ihrer Methoden eine zentrale Rolle. Zugleich jedoch wird der Boom der KI und mit ihr die Perspektive einer „intelligenten Maschine“ von weitreichenden, geradezu utopischen, aber auch dystopischen Versprechungen und Erwartungen vorangetrieben. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Versprechungen ist die unabdingbare Voraussetzung für eine Einschätzung der tatsächlichen Potenziale und Folgen der KI.
Hartmut Hirsch-Kreinsen, Research Fellow an der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, stellt die zentralen Thesen seines Buches „Das Versprechen der Künstlichen Intelligenz“ vor und diskutiert über die Chancen und Risiken der KI mit Christina Schildmann (Hans Böckler-Stiftung) und Detlef Gerst (IG-Metall).
Mittwoch, 14.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (663)
Hinter Mauern
Vortrag von Frank Wolff (Universität Osnabrück)
Ort: Verdi-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Eine Kooperation von Bildungsverein und Forum für Politik und Kultur
Grenzen sind nicht nur Hindernisse für Menschen, die sie von außerhalb überwinden wollen. Sie verändern auch die Gesellschaften, die sich abzuschotten versuchen. Frank Wolff und Volker M. Heins zeigen in ihrem Buch "Hinter Mauern", welche Wirkung diese und die Abwehr von Migration nach innen entfalten: Das Drängen der EU auf ‚sichere Außengrenzen‘ untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Letztlich gefährden befestigte Grenzen gerade jene demokratischen Werte und Strukturen, die sie zu schützen vorgeben.
Mittwoch, 07.02.2024, 19 Uhr (Einladung) (662)
Ist Deutschland wieder der kranke Mann in Europa?
Vortrag von Peter Bofinger
Ort: Leineschloss, Hannover
Moderation: Michael Berger .
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Nds.), Arbeit und Leben Nds., Bildungswerk ver.di, DGB Nds.
Das »Wirtschaftsmodell Deutschland«, das über Jahrzehnte hinweg sehr erfolgreich gewesen ist, sieht sich gegenwärtig starkem Gegenwind ausgesetzt. Seine bisherigen Stärken, die Ausrichtung auf die Industrie und speziell die Automobilindustrie, Qualitätsproduktion und Exportorientierung sind angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung und geopolitischer Veränderungen ins Wanken geraten. Gleichzeitig steht die deutsche Wirtschaft mit der digitalen und sozial-ökologischen Transformation vor großen Herausforderungen, die angesichts der Verschuldungsbremse und des Bundesverfassungsgerichtsurteiles zum Klima- und Transformationsfonds nur schwer zu bewältigen sind.
Professor Peter Bofinger von der Universität Würzburg zeigt Ansatzpunkte auf, wie die grundlegenden Probleme des »Wirtschaftsmodells Deutschlands« gelöst werden können.
2023 (37)
Donnerstag, 14.12.2023, 19. Uhr (Einladung) (661)
Reihe Große Ökonom_innen VI
Joan Robinson
Einführung durch Elisabeth Allgoever (Universität Hamburg)
Ort: Arbeit & Leben, Arndtstr. 20, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit FES Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator der Keynes-Gresellschaft | Regionalgruppe Nord
Joan Robinson war eine außerordentlich eigenständige Denkerin und eine kritische Intellektuelle. Die Frage nach der Verteilung des Wohlstands stand im Zentrum ihrer vielfältigen Beiträge zur Ökonomie. Ihre Arbeit als Theoretikerin zeichnete sich dadurch aus, dass sie allgemein akzeptierte und breit genutzte Konzepte hinterfragte und ihre fundamentale Kritik an den Beiträgen prominenter Ökonomen darauf aufbaute. Die Kapitalkontroverse, die die Ökonomik in den 1960er Jahren erschütterte, wurde durch ihre Frage nach den Prinzipien der Bewertung des Kapitals in theoretischen Modellen angestoßen. Sie übte methodische Kritik an Kernkonzepten der ökonomischen Theorie und stellte zum Beispiel das Denken in Gleichgewichten infrage. Nicht nur als Theoretikerin war sie streitbar, sie nahm auch kontroverse politische Positionen ein. Zur Sichtbarkeit und der Anziehungskraft der „Cambridge School of Economics“ trug Joan Robinson entscheidend bei. Ihre Ideen inspirieren Ökonominnen und Ökonomen bis heute. Setzt man sich kritisch mit Wohlstand, Wachstum und Kapitalismus auseinander, sind Joan Robinsons Beiträge weiterhin eine wichtige Quelle, z. B. für das theoretische Verständnis der Verteilung von Einkommen und Vermögen oder der Auswirkungen von Wachstum auf Klima und Umwelt.
Elisabeth Allgoewer - Seit Wintersemester 2004 Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, davor: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität St. Gallen, Sachgebietsleiterin im Grundsatzreferat der Haushaltsabteilung der Senatsverwaltung für Finanzen des Landes Berlin. Dozentin am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien (Institut universitaire de hautes études internationales), Nachwuchsdozentin an der Universität St. Gallen. Promotion und Habilitation an der Universität St. Gallen, Forschungsaufenthalte an der University of Toronto, dem Urban Institute (Washington, D.C.) und der New School for Social Research (New York). Forschungsschwerpunkte: Geschichte des ökonomischen Denkens (19. und frühes 20. Jahrhundert), Geschichte der Wirtschaftswissenschaften/Universitätsgeschichte, Geschichte der Frauen in der Ökonomie.
Mittwoch, 13.12.2023, 19 Uhr (Programm) (660)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
„Guernica“: Umstrittenes Bild – bereinigte Geschichte nach 1945
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Nur einmal war das Gemälde Guernica in Deutschland im Original zu sehen. 1955/56 in München, Köln und Hamburg im Rahmen der Ausstellung „Picasso 1900 – 1955“. Erstmals nach der NS-Diktatur war es möglich, das Schaffen dieses berühmten Künstlers umfassend kennen zu lernen, dessen Werke die Nazis als „entartete Kunst“ abgewertet hatten. Mehr als 300.000 Menschen besuchten die Ausstellung. Besonders vor Guernica drängelten sich die Kunstinteressierten, waren fasziniert, entsetzt oder fühlten sich in ihren Vorurteilen bestätigt. Mit dieser Ausstellung habe Picasso wieder „die deutsche Bühne“ betreten, hieß es. Doch gilt das auch für die Hauptattraktion? War Guernica jemals von der „deutschen Bühne“ verschwunden? Was war aus den Angehörigen der deutschen Luftwaffe geworden, die für das Flächenbombardement verantwortlich waren und es für einen „vollen Erfolg“ hielten? Während Picassos Guernica ein Massenpublikum erreichte, blieben die historischen Hintergründe weitgehend tabuisiert.
Dienstag, 05.12.2023, 17.30 Uhr (Einladung) (659)
Adrian Sauer - Truth Table
Führung: Friederike Otto
Ort> Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz
Mit der Ernennung von Adrian Sauer (*1976) zum Preisträger des SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie ehrt die Jury einen Künstler, der sich seit rund 20 Jahren kritisch, sinnlich, virtuos und humorvoll mit der Entwicklung der Fotografie beschäftigt. Den Fokus setzt Sauer auf die Folgen und Veränderungen des Mediums durch die Digitalisierung. Die Arbeiten entspringen einer gewitzten Mischung aus künstlicher und künstlerischer Intelligenz.
Im Anschluss um 18.30 Uhr besteht die Möglichkeit am Künstlergespräch teilzunehmen, oder im Bell Arte das Kunstjahr ausklingen zu lassen...
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Donnerstag, 30.11.2023, 19.00-20.30 Uhr (658)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
Berlin 1848 und die europäische Revolution (Programm)
Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann, Historiker aus Berlin
Ort: Rotation der ver.di Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
Die Revolution von 1848/49 erfasste den gesamten europäischen Kontinent, selbst Randregionen des Osmanischen Reiches. Zentren waren Frankreich, das „Mutterland“ der Revolution, die italienischen Staaten, die ungarische sowie die österreichische Hälfte des Habsburgischen Vielvölkerstaates und die deutschen Staaten. Der Vortrag zeichnet in groben Linien den Verlauf und die Charakteristika der europäischen Revolution nach. Wenn Berlin dabei ins Zentrum gestellt wird, dann deshalb, weil die preußische Hauptstadt 1848 neben Paris und Wien zur dritten europäischen Revolutionsmetropole wurde – und zur ‚heimlichen Hauptstadt Deutschlands’. Schwerpunkte des Vortrags werden die Frage nach den Charakteristika dieser Revolution, die Rolle der Unterschichten und die Entstehung der modernen Arbeiterbewegung im Jahr 1848 sein.
Mittwoch, 29.11.2023, 19 Uhr (Programm) (657)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
„Picassos „Guernica“ – Entstehung und Bedeutung eines politischen und künstlerischen Meisterwerks
Bildbetrachtung von Ulrich Krempel (Kunsthistoriker und ehem. Kurator und Museumsdirektor)
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
1936 gab die spanische Regierung Picasso den Auftrag, ein Bild für den spanischen Pavillon auf der Weltausstellung 1937 in Paris zu malen. Zunächst dachte der Künstler an eine Variante seines Motivs Maler und Modell. Nach dem faschistischen Angriff auf Guernica im April 1937 entschied er sich aber für eine großformatige Arbeit zu diesem Thema. „Guernica“ entstand zwischen dem 11. Mai und dem 4. Juni 1937.
Am 12. Juli 1937 wurde das Bild erstmalig in Paris vorgestellt. Der Vortrag geht der Entstehung des Bildes in der sehr kurzen Zeit der Realisierung nach, wie sie in mehr als 40 Studien und den acht Fotografien von Dora Maar festgehalten sind. Zudem werden die Figuren und Situationen der Komposition in ihren Bezügen zu Picassos eigener Ikonografie erläutert. Und schließlich wird der Versuch unternommen, dieses monumentale Werk in den künstlerischen Zusammenhang der Zeit zu stellen.
„Es ist mein Wunsch, Sie daran zu erinnern, dass ich stets davon überzeugt war und noch immer davon überzeugt bin, dass ein Künstler, der mit geistigen Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts, in dem die höchsten Werte der Humanität und der Zivilisation auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig verhalten kann.“ Pablo Picasso, Dezember 1937
Sa., 25.11.2023/So., 26.11.2023, jeweils 10.30 – 16.30 Uhr (Programm) (656)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Workshop: „Guernica“ – Kreative Inspirationen
mit Kerstin Faust (Freischaffende Künstlerin aus Neustadt)
Ort: Arbeitskreis Regionalgeschichte, Kultursalon Nr. 7, Im Dorn 7, 31535 Neustadt a. Rbge. / Averhoy
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Wir wollen uns in diesem zweitägigen Workshop durch eigenes Zeichnen intensiv den einzelnen Figuren im „Guernica“-Bild annähern. Es ist möglich, mit Acrylfarben und Sprühdosen auf Leinwänden oder mit Stiften auf Papier eigene Bilder entstehen zu lassen und Picasso zu interpretieren.
Anmeldung/Fragen: Kerstin Faust, Telefon 05032 94433, eMail: [email protected]
Donnerstag, 23.11.2023, 19 Uhr (Einladung) (655)
Reihe Große Ökonom_innen V
Joseph Schumpeter
Einführung durch Harald Hagemann (Universität Stuttgart Hohenheim)
Ort: Arbeit & Leben, Arndtstr. 20, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Schumpeters Konjunktur- und Wachstumstheorie ist maßgeblich durch das Marxsche Werk mit seiner Betonung der dynamischen Kräfte der Entwicklung kapitalistischer Volkswirtschaften geprägt. Dabei steht die Rolle der Kapitalakkumulation und des Technischen Fortschritts im Zentrum. Frühzeitig betont Schumpeter die Wellenförmigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung. Langfristige Wohlstandssteigerungen gehen unvermeidbar mit zyklischen Schwankungen (Prosperität und Depression) einher. Der Kapitalismus kann grundsätzlich nicht stationär sein, sondern sei von Natur aus eine Form der wirtschaftlichen Veränderung. Fortlaufend
finden Prozesse der schöpferischen Zerstörung statt.
Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung ist durch die Kombination dreier Kernelemente gekennzeichnet:
- Innovationen (Produkt- und Prozessinnovationen, Erschließung neuer Märkte, neue Rohstoffe sowie neue Formen der industriellen Organisation),
- die Gestalt des Pionierunternehmers als Demiurg wirtschaftlicher Entwicklung, sowie
- Bankkredite zur Finanzierung innovativer Investitionen.
Hagemann ist Life Member von Clare Hall, University of Cambridge, Ehrenvorsitzender der Keynes-Gesellschaft und Honorary Past President der European Society for the History of Economic Thought. Aktuelle Publikationen u.a. The Elgar Companion to John Maynard Keynes (2019, zs. mit R.W. Dimand).
Montag, 20.11.2023 um 18 Uhr (Präsentation) (654)
Urteil des BVerfG zur Schuldenpolitik des Bundes vom 15.11.2023
Einführung durch Torsten Windels, Koordinator der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Ort: Videokonferenz
Am 15.11.2023 lehnte das Bundesverfassungsgericht das 'Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021' vom 18.02.2022 ab. Mit diesem Gesetz hatte die Bundesregierung Kreditermächtigungen des Bundeshaushalts für die Bekämpfung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den 'Klima- und Transformationsfonds' (KTF) übertragen.
„Mit dem KTF-Wirtschaftsplan fördern wir Innovationen am Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir schaffen Grundlagen, damit aus Dekarbonisierung und Digitalisierung Zukunftschancen erwachsen." (Bundesfinanzminister Christian Lindner, 09.08.2023).
Dem KTF fehlen in seiner Finanzierung bis 2027 nun 60 Mrd EUR. Was heißt dies für die Klima- und Transformationspolitik in Deutschland? Welche Finanzierungskonflikte drohen nun? Welche alternativen Möglichkeiten zur Finanzierung von öffentlichen (Klima-)Investitionen gibt es?
Hierüber wollen wir diskutieren.
Sonnabend, 18.11.2023, 20.30 Uhr (653)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
„Die Grenzgänger“ (Programm)
Ein musikalischer Abend zur deutschen Revolution 1848/49
Ort: Pavillon Hannover, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
Es gibt wohl derzeit keine Gruppe in Deutschland, die so mitreißend und virtuos die Lieder und Lyrik der Revolution von 1849/49 auf die Bühne bringt wie die Bremer Gruppe „Die Grenzgänger“. Zum 175. Jubiläum dieses Meilensteins unserer Demokratiegeschichte hat das Quartett ein gleichermaßen aktuelles wie historisch fundiertes Programm mit Liedern und Texten zusammengestellt, das gleichzeitig einen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens darstellt. Immer wieder haben „Die Grenzgänger“ auf ihren bisherigen elf Alben die Revolution von 1848/49 als zentralen Punkt demokratischer Lieder und Ideen in Deutschland thematisiert. Sie spielten „Die „Lieder eines Lebendigen“ von Georg Herwegh, vielleicht der wichtigsten Stimme dieser Tage, vertonten erstmals die Jugendgedichte von Karl Marx mit dem euphorischen „Darum lasst uns alles wagen“ und machten die Worte der „Toten an die Lebenden“ (Freiligrath) hörbar. Mit Cello, Akkordeon und zwei Gitarren mischen „Die Grenzgänger“ dabei Lieder aus dem Rinnstein und vergessene Perlen literarischer Salons und Theaterbühnen des 19. Jahrhunderts zu einer mitreißenden Musik zwischen Schubert und Tom Waits, Bertolt Brecht und Talking-Blues, Volkslied und Bob Marley.
15.11.2023-31.01.2024 (Programm) (652)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Geschichtsausstellung „... ein voller Erfolg der Luftwaffe”
Kunstausstellung „Guernica“ und Urban Art
In der Rotation, ver.di Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Am 26. April 1937 zerstörten deutsche Kampfflieger der Legion Condor während des Spanischen Bürgerkrieges die baskische Stadt Gernika/Guernica fast vollständig. Ein Teil der Täter war auf den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen ausgebildet worden.
In vier Kapiteln wird die Geschichte der Vernichtung der baskischen Stadt Gernika dargestellt:
1. Vorgeschichte, 2. Der Spanische Krieg, 3. Gernika, 26. April 1937, 4. Die Folgen.
Termine und Führungen: durch die Ausstellung können gesondert vereinbart werden über Arbeitskreis Regionalgeschichte, eMail: [email protected], Telefon 05032 61705
Mittwoch, 15.11.2023, 19 Uhr (Programm) (651)
Veranstaltungsreihe „Picasso in der Region Hannover“
Die Vernichtung von Gernika, Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen und die Eskalation des Luftkrieges
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Im Veranstaltungszentrum Rotation in den ver.di Höfen, Goseriede 10, 30159 Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen und Arbeitskreis Regionalgeschichte
Im Vortrag werden Vorgeschichte, Verlauf und die verheerenden Folgen der Bombardierung von Gernika (Spanisch: Guernica) dargestellt. Einige Themen: heimliche Aufrüstung bis 1935, die Entwicklung des Junkers (Ju) 52-Transport- und Bombenflugzeuges, Bau der Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen, Luftkrieg und Terrorangriffe, Befehlsstrukturen und Verantwortlichkeiten, Bereinigung des Tatortes und Vertuschungen, Konsequenzen für die Luftkriegsführung im Zweiten Weltkrieg.
Freitag, 10.11.2023, 13.30 bis 20.30 Uhr (Programm) (650)
Demokratie ohne Opposition?
Symposium anlässlich des 80. Geburtstages von Michael Buckmiller
Vorträge von Michael Buckmiller, Wolfgang Hecker, Ralf Hoffrogge und Marcus Hawel. Musikprogramm mit der Gruppe ‚Spätlese‘ und parallele Ausstellung ‚Die Rotation, ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover
Erneuerung des Marxismus – Karl Korsch 1886 -1961‘. (Details im anhängenden Programm).
Kooperationsveranstaltung mit Bildungswerk ver.di, Loccumer Initiative, DGB, ver.di, IG Metall, GEW, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Arbeit und Leben Niedersachsen, Kooperationsstelle Hochschule & Gewerkschaften Hannover-Hildesheim
Der gesellschaftliche Zukunftshorizont hat sich zunehmend verdunkelt. Die politischen, sozialen, ökologischen Krisensymptome haben sich längst zu einem Komplex der Vielfachkrise verdichtet, aus der es kaum einen Ausweg zu geben scheint. Die Krisen drohen zu einem fragilen Dauerzustand, zu einer neuen Normalität zu werden, dessen Kipppunkte kaum absehbar sind.
Selbst die Krisendiagnose und -theorie ist in der Krise: Weniger denn je sind die westlichen Gesellschaften in der Lage, sich ein zutreffendes Bild von der Wirklichkeit zu machen und angemessene Gegenkonzepte zum Bestehenden zu entwickeln. Von dieser verallgemeinerten Orientierungslosigkeit ist auch die politische Linke im weitesten Sinne betroffen: An die Stelle konkreter, wissenschaftlich fundierter Gesellschaftskritik, aus der sich konkrete Utopien und Gegenpositionen für einen gesellschaftlichen Wandel entwickeln lassen, ist der Rückzug auf das vermeintlich sichere Terrain verdinglichter Grundpositionen getreten. Moralisierungen, das Denken in Freund-Feind-Kategorien und autoritäre Scheinlösungen haben vielerorts tragfähige Argumentationen verdrängt.
In dieser Gemengelage zu agieren erfordert besondere Umsicht: Je kurzatmiger der vorherrschende Politikbetrieb wird, desto dringender braucht es kritische Gegenpositionen, die über den Tag hinausreichen. Mehr denn je kommt es darauf an, die geistigen Suchbewegungen zu forcieren, sich gemeinsam zu orientieren und zu organisieren. Dazu wollen wir mit unserem Symposium einen Beitrag leisten. Dabei geht es sowohl um eine aktuelle Krisendiagnose als auch um das Ausloten historischer und politischer Ankerpunkte.
Mittwoch, 08.11.2023, 19:30 Uhr (Einladung) (649)
Immanuel Kant 2024 – Wissen, Wille, Werte – eine Annäherung zum 300. Geburtstag
Im Saal der Imug Beratungsgesellschaft, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Einführung durch Dr. Stefan Wolf, Philosoph
Große Denker*Innen erkennen wir daran, dass sie zeitlose Fragen stellen. Kant gehört in dieser Hinsicht sicherlich zu den Denker*innen allerersten Ranges. Im Jahr 2024 begehen wir seinen 300. Geburtstag, Fast jede aktuelle politische oder wissenschaftliche Frage lässt sich mit Kant besser beantworten: Wer vernünftig handeln will, muss sich seines eigenen Verstandes bedienen. Eine klarere Anforderung könnte man an die öffentlichen Erregungsdebatten kaum stellen. Kants Erkenntnistheorie prägt noch heute unser Denken, seine These von Pflicht oder Neigung die moderne, bürgerliche Gesellschaft. Der Wille zur Vernunft bestimmt seine Philosophie.
Dr. Stefan Wolf gibt eine kurze Einführung in das Kantische Denken und damit einen Vorgeschmack auf das Kant-Jahr 2024, in dem weitere Veranstaltungen anlässlich des 300. Geburtstages dieses großen Philosophen folgen werden.
Mittwoch, 08.11.2023, 18.00 Uhr
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt, im Hinterhof), 30159 Hannover
Donnerstag, 02.11.2023, 18:00 Uhr (Einladung) (648)
Mit Mut und Mission
Mit Prof. Dr. Jens Südekum, Olaf Lies und Dr. Mehrdad Payandeh
Leineschloß, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit Arbeit und Leben Niedersachsen, Friedrich-Ebert-Stiftung (Landesbüro Niedersachsen), Bildungswerk ver.di Niedersachsen, DGB Bezirk Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft| Regionalgruppe Nord
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer doppelten Transformation. Sowohl die Digitalisierung, als auch weitreichende Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen erfordern einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist ein integraler Bestandteil der breiteren Nachhaltigkeits- und Klimaziele in Deutschland. Um die von Deutschland bis 2045 angestrebte Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen, ist eine missionsorientierte Industrie- und Innovationspolitik erforderlich, wodurch dem Staat eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der sozial-ökologischen Transformation zukommt. Der Ökonom und Chefberater der Bundregierung Prof. Dr. Jens Südekum, der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies und der Vorsitzende des DGB-Bezirks Niedersachsen, Dr. Mehrdad Payandeh, loten die besonderen Chancen aus, die sich unter den neuen Rahmenbedingungen ergeben.
Dienstag, 17.10.2023, 17-20 Uhr (647)
1848 – Einigkeit und Recht und Freiheit – Veranstaltungsreihe zum 175. Jubiläumsjahr
Die revolutionäre Kraft des Buchdrucks – Flugblätter in der 1848er Revolution
Workshop (Programm)
Ort: Buchdruckmuseum Hannover-Linden Limmerstraße 43, 30451 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung und Pavillon
„Am Anfang schuf Gott König und Völker, und die Völker wurden wild und widerhaarig und ein finstrer Groll lag in ihrer Seele und der Geist der Revolution schwebte über Städten und Dörfern. Und das Volk sprach: Es werde Licht! Und die Revolution brach los.“ (Die Zeitung „Berliner Krakehler“ über den März 1848)
Flugblätter und Proklamationen werden nach Aufhebung der Pressezensur zu dem führenden Kommunikationsmittel der Berliner Öffentlichkeit der Revolutionszeit. Nicht nur der König, das Preußische Staatsministerium oder der Magistrat verkünden auf diesem Wege Erlasse und Verlautbarungen. Auch die neu entstandenen Vereine und Clubs organisieren über dieses Medium ihre Versammlungen und Umzüge oder beziehen kritisch Stellung zu Tagesereignissen. Neben den Cafés, Lesekabinetten und Volksversammlungen „In den Zelten“ und anderen Orten vor den Toren der Stadt, sind vor allem die Berliner Straßenecken mit ihren Maueranschlägen Zentren der öffentlichen Diskussion. Sie werden zudem Anziehungspunkte für fliegende Händler, die mit Bauchläden oder Karren umherziehen, um an den Brennpunkten des öffentlichen Geschehens Karikaturen, Flug- oder Zeitschriften zu vertreiben. Eine der ersten Maßnahmen der Gegenrevolution im November 1848 ist es bezeichnenderweise, neben dem Verbot des Drucks und der Verteilung von Presseerzeugnissen, das Abreißen der zahllosen Maueranschläge und Plakate zu veranlassen, die an den Straßenecken oft in mehreren Lagen übereinander kleben. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam auf den Anteil der „Arbeiteraristokratie der Drucker und Setzer“ und deren Aktivitäten schauen sowie eigene Flugblätter herstellen ...
Dienstag, 10.10.2023, 18:30 Uhr (646)
Korken oder Drehverschluss #9 "Arbeiten als Influencer*in: Traumjob oder Luftschloss?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Seit ca. 2016 lässt sich für die ersten Blogger*innen ein Hobby monetisieren. Damals begannen Privatpersonen, Fotos und Texte auf eigenen kleinen Websites, den sogenannten Blogs, zu veröffentlichen. Was mit einzelnen Bildern und ein wenig Text begann, wandelte sich von einem Hobby zu einem lukrativen Vollzeitjob. Es entwickelte sich eine ganze Branche, die bis heute weiterwächst und sich zunehmend professionalisiert. Doch wie funktioniert diese neue Branche, unter welchen Arbeitsbedingungen arbeiten Influencer*innen und was lässt sich daraus allgemein für die Arbeit neuer, digitaler Berufe ableiten?
Welchen Arbeitsbedingungen unterliegen neue, digitale Berufe wie Influencer*in?
Dazu mit uns im Gespräch: Jonathan Mamanski, Creator des Instagramprofil @hannover_memes
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder hier: https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 10.10.2023, 18 Uhr (Einladung) (645)
Ocular Witness - Schweinebewusstsein
Ort: Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Kunstführung mit Friederike Otto
John Stuart Mill schrieb 1863 es sei besser ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein. Diese Überlegung hat es in sich. Ebenso wie unser überaus ambivalentes Verhältnis zum Schwein.
Inka Schube, Leiterin der Abteilung für Fotografie und Neue Medien des Sprengel Museum Hannover und Kuratorin dieser ihrer Herzens-Ausstellung:
„Und je tiefer ich in dieses Thema eintauche, umso allgegenwärtiger werden die „unsichtbaren“ Schweine, umso weniger verstehe ich ihre geringe alltägliche Sichtbarkeit: Als gäbe es zwei Parallelwelten, die lediglich über „Portionen“, Scheiben, Stücke und Häppchen miteinander verbunden sind. Wo also sind sie hin, diese „ganzen“ Schweine, als Lebewesen, denen wir mit angemessener Achtung begegnen? Warum löst es Ungläubigkeit und Gelächter aus, wenn ich im Vorfeld dieses Projektes darüber berichte?
Die Ausstellung lotet mit 16 künstlerischen Positionen unsere vielschichtige Beziehung zum Paarhufer aus.
Donnerstag. 05.10.2023, 19:00 Uhr (Einladung) (Präsentation) (Thesenpapier) (644)
„Zeitenwende“ – Wirtschaftliche Folgen für staatliche Investitionspolitik
Ort: Arbeit und Leben. Arndtstraße 20. 30167
Vortrag von Dr. Arno Brandt
Moderation: Torsten Windels
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Arbeit und Leben Niedersachsen, DGB Niedersachsen und Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord statt.
Die von der Bundesregierung ausgerufene Zeitenwende geht weit über sicherheitspolitische Herausforderungen hinaus. Der Überfall Russlands ist nicht Ursache, sondern Erscheinungsform der Zeitenwende. Spätestens seit der Finanzmarktkrise von 2008/09 sind tektonische Plattenverschiebungen erkennbar, die einen Wandel von einer unilateralen Welt zu einer polyzentrischen Welt signalisieren. China entwickelt sich zu einer führenden Wirtschaftsmacht, mit starken geopolitischen Ambitionen. Noch nicht entschieden ist, ob sich neben den USA und China auch Europa als Wirtschaftsmacht behaupten kann. Überlagert und verstärkt wird all dies durch eine beschleunigte sozial-ökologische und digitale Transformation.
Vor diesem Hintergrund steht der Wirtschaftsstandort Deutschland vor besonderen Herausforderungen, die nur bewältigt werden können, wenn in den kommenden Jahren deutlich mehr in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz investiert wird.
Der Ökonom Dr. Arno Brandt, Mitglied des Wissenschaftsbeirat des SPD-Wirtschaftsforums, stellt seine Thesen zur Wirtschafts-, Industrie- und Finanzpolitik nach der Zeitenwende zur Diskussion.
Sonntag, 24.09.2023 – Mittwoch, 27.09.2023 (Programm) (643)
Europäische Industrie- und Transformationspolitik vor neuen Herausforderungen
Exkursion nach Brüssel
Veranstaltung in Kooperation mit Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Donnerstag, 21.09.2023, 19 Uhr (642)
Reihe Große Ökonom_innen IV (Einladung) (Präsentation kann hier bestellt werden)
John Maynard Keynes
Einführung durch Hagen Krämer (Hochschule Karlsruhe)
Ort: Künstlerhaus, Sophienstr. 2, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Dr. Arno Brandt, Vorsitzender Forum für Politik und Kultur
Keynes gilt als der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts. Seine gesamtwirtschlichen Analysen zu den Bestimmungsgründen von Beschäftigung und Stabilität führten zur „Keynesianischen Revolution“ in der ökonomischen Theorie. Keynes‘ Hauptwerk „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ entstand im Gefolge der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Keynes konnte darin zeigen, warum eine kapitalistische Wirtschaft krisenanfällig ist und nicht automatisch zur Vollbeschäftigung tendiert. In Zeiten eines Mangels an „effektiver Nachfrage“ kommt dem Staat daher eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Wirtschaft zu. Keynes‘ Theorien wurden in den 1960er und 1970er Jahren zur Grundlage einer Wirtschafts- und Finanzpolitik, die in vielen Ländern vor allem von sozialdemokratischen Regierungen verfolgt wurde. Der Keynesianismus wurde anschließend von angebotspolitischen Konzepten zurückgedrängt. Jedoch hat die Finanzmarktkrise 2008/09 zur Renaissance keynesianischer Theorien und Politiken geführt. Keynes war nicht nur ein brillanter Theoretiker, sondern auch als Berater und Akteur in der praktischen Politik tätig, u.a. auf der Bretton Woods-Konferenz im Jahr 1944. Dort wurde ein System fester Wechselkurse vereinbart, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds gegründet sowie die Errichtung einer Welthandelsordnung beschlossen. Zu Keynes‘ Persönlichkeitsbild gehören aber auch sein aufklärerischer und freier Geist, sein Interesse an Kunst, Literatur und Kultur und sein Wirken in der avantgardistischen Bloomsbury-Group im London der 1920er bis 1940er Jahre.
Der Vortrag stellt Keynes als einflussreichen Ökonomen und wirtschaftspolitischen Berater sowie als faszinierende Persönlichkeit vor und geht der Frage nach, welche seiner Ideen in der praktischen Politik und Wissenschaft noch immer relevant sind.
Prof. Dr. Hagen Krämer ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Karlsruhe. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen und der New School for Social Research in New York. Seine bevorzugten Forschungsgebiete sind die Theorie und Empirie der Einkommensverteilung und der Makroökonomie, Dienstleistungen, Digitalisierung und Produktivität sowie die Geschichte der ökonomischen Theorie. Hagen Krämer ist Gründungsmitglied der Keynes-Gesellschaft, Mitglied im Ausschuss für die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften im Verein für Socialpolitik und Mitglied im Council der European Society for the History of Economic Thought (ESHET).
Dienstag, 05.09.2023, 18:30 Ur (641)
Korken oder Drehverschluss #7
Wohnen in Hannover: Wie kann bezahlbarer Wohnraum entstehen?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Im Gespräch mit Gerd Runge, Architekt und Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Selbsthilfe Linden
Bezahlbarer Wohnraum in Hannover ist knapp. Auch Haushalte mit mittleren Einkommen brauchen heute große Teile ihres Einkommens für Miete und Energie. Damit wächst der Zweifel auch morgen noch die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Zur Entspannung der Lage sollen mehr Wohnungen gebaut werden. Doch die Zahl der Fertigstellungen steigt nicht, sondern geht zurück. Die Bodenpreise sind sehr hoch, die Baukosten und die Zinsen steigen. Kein gutes Umfeld für den Wohnungsbau. Hinzu kommen zunehmende Kosten für klimagerechtes Bauen. Wie kann es in diesem Umfeld gelingen bezahlbaren Wohnraum in Hannover zu schaffen? Steht das Klimaziel im Gebäudesektor im Widerspruch zu dem Ziel einer bedarfsgerechten Wohnungsversorgung? Wer kann und wer muss was tun?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 04.07.2023, 18:30 Uhr (640)
Korken oder Drehverschluss #6
ChatGPT: Wie verändert KI Lernen & Arbeiten?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Im Gespräch mit Prof. Dr. Henning Wachsmuth, Professor am Institut für Künstliche Intelligenz der Leibniz Universität Hannover
Seit November 2022 sorgt der Chatbot ‚ChatGPT‘ (Generative Pre-trained Transformer) für großes Aufsehen. Komplexere Texte, Programmcodes und Bilder auf Knopfdruck. Erste Auswirkungen werden mit Faszination und Sorge beobachtet. Bereits im Januar 2023 gab es über 100 Mio Anwender. Im Februar 2023 wurde im EU-Parlament die erste ChatGPT-erzeugte Rede gehalten. Auch Fachleute können maschinengenerierte Texte nicht mehr von menschgemachten Texten unterscheiden. Leitet diese Entwicklung eine neue Ära in Lehre („Hausarbeiten (ergeben) keinen Sinn mehr“ Doris Weßels) und Arbeit ein? Welche Berufe werden sich durch KI wie verändern? Welche Berufe werden überflüssig? Welche Konsequenzen hat KI für die Lehre in Schulen und Universität?
Wie verändert KI Lernen & Arbeiten?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Donnerstag, 22.06.2023, 19 Uhr (639) (Einladung)
Reihe Große Ökonom_innen III
Karl Marx
Einführung durch Michael Krätke (Amsterdam)
Ort: Künstlerhaus, Sophienstr. 2, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Seit langem berufen sich Sozialisten aller Couleur auf Karl Marx (1818 – 1883). Marx gilt ihnen als Begründer einer wissenschaftlichen Kapitalismuskritik. Tatsächlich hat Marx sich zeitlebens geweigert, ein „sozialistisches System“ zu verkünden, von rein moralisierender Kritik des Kapitalismus hielt er gar nichts. Marx, von Haus aus Jurist und Philosoph, hatte den Ehrgeiz, ein besserer Ökonom zu sein als seine Vorgänger und Zeitgenossen. Seine „Kritik der politischen Ökonomie“ sollte die innere Logik, die Gesetze des modernen Kapitalismus und seiner Entwicklung besser erklären, seine Stärken wie seine Schwächen präziser bestimmen als andere Kapitalismuskritiker das vermochten. Das neue Phänomen des etwa zehnjährigen „industriellen Zyklus“ von Prosperität, Boom, Krise und Depression in den Industrieländern sah er als notwendige Folge der inneren Instabilität des modernen Kapitalismus. Ebenso unvermeidlich und systemimmanent wie der ständige Drang der Kapitalisten, über alle Grenzen hinaus zu gehen und einen regelrechten Weltmarkt zu schaffen, der alle Länder und Völker in ein kapitalistisches Weltsystem hineinzwingen würde. Marx analysierte einen idealtypischen Kapitalismus, der zu seiner Zeit selbst in England nur in Ansätzen existierte. Ihn interessierten die langfristigen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus. Zur historisch einzigartigen Dynamik des Kapitalismus gehörten für Marx die Krisen und Transformationen ebenso wie große und kleine industrielle, kommerzielle, finanzielle Revolutionen. Marx bezweifelte, dass es dem Staat gelingen könne, die kapitalistische Krisendynamik zu bändigen. Auf lange Sicht jedoch werde der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen, die Natur wie die Gesellschaft untergraben.
Michael R. Krätke, studierte Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft in Berlin und Paris, lehrte Soziologie in Berlin und Bielefeld und Politikwissenschaft in Kassel, war Professor für Politische Ökonomie an der Universität von Amsterdam, an der Universität Lancaster (UK) und an der Tohoku Universität in Sendai, Japan. Von 2009 – 2011 war er Direktor des Institute of Advanced Studies in Lancaster. Gegenwärtig Emeritus und Professor für Politische Theorie an der Universität von Wuhan, VRChina. Hat neben zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften und Sammelbänden etliche Bücher zur Politischen Ökonomie veröffentlicht und war an mehreren internationalen Forschungs- und Editionsprojekten beteiligt (u.a. an der MEGA2). Arbeitet seit vielen Jahren auch als Wirtschaftsjournalist für deutsche, schweizerische und französische Zeitungen. Lebt in Amsterdam.
Samstag, 17.06.2023, 11:30 Uhr - 18:10 Uhr (per Bahn, mit Führung) (638)
Exkursion zur Kunstsammlung Schloss Derneburg
Seit 2006 wurden das Schloss Derneburg und die benachbarte Domäne aufwändig und umfassend saniert. Heute ist es eines der größten öffentlich zugänglichen Museen im Privatbesitz in Deutschland, wenn nicht auch in Europa mit Fokus auf zeitgenössische Kunst.
Dienstag, 06.06.2023, 18:30 Uhr (637)
Korken oder Drehverschluss #5
Vier-Tage-Woche: Wollen wir uns das leisten?
Gespräch mit Prof. Dr. Ing. Lars Baumann, Personaldezernent der Stadt Hannover und Dr. Frederic Speidel, Sekretär für Wirtschafts- und Strukturpolitik, IG Metall Bezirk Nds/Sachsen-Anhalt
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Holzmarkt 6, 30169 Hannover
In den letzten fünf Jahren hat die Vier-Tage-Woche zunehmend an Bedeutung gewonnen. Von einer utopischen Idee setzt sie sich langsam zu einem realisierbaren Arbeitszeitmodell durch. Die IG Metall bringt die 4-Tage-Woche (32 Std/Woche bei vollem Lohnausgleich) in die Tarifgespräche ein.
Beschäftigte befürworten das Modell aus vielen Gründen u.a. aus Frustration über die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zusätzlich gibt es die Tendenz, den Stellenwert von Arbeit im Leben anders zu definieren – zugunsten der „Freizeit“.
Für Unternehmensleitungen wird es mehr und mehr zu einem Instrument, um Fachkräfte für sich zu gewinnen. Auch die Stadt Hannover hat im März ein Pilotprojet gestartet. Wie gestalten wir zukünftig unsere Arbeitszeit?
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen, wie du zur Arbeitszeitverkürzung stehst.
Infos hierzu und zu weiteren Veranstaltungen erhältst du auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover
oder unter https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/arbeitswelt/ArbeitnehmerInnen/Korken-oder-Drehverschluss
Dienstag, 06.06.2023, 18:30 Uhr (636) (Einladung)
Neue globale Unsicherheiten – Ein progressives Konzept für den Umgang mit Autokraten
Vortrag von Dr. Rolf Mützenich (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Diplom-Politikwissenschaftler)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
Russlands völkerrechtswidriger Angriff der Ukraine ist eine Zäsur für die europäische Sicherheitsordnung. Zudem führen die Klimakrise, das Erstarken autoritärer Regime, der Rückgang multilateraler Lösungsansätze und die Folgen der Pandemie, sowie wachsende Ungleichheiten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu einem weit verbreiteten Gefühl in der Gesellschaft, inmitten globaler Großkrisen zu leben. Die Suche der deutschen Politik nach Antworten auf eine Welt im Umbruch beschränkt sich dabei nicht auf die außenpolitische Fachdebatte, sondern beschäftigt weite Teile der medialen Öffentlichkeit und der Bevölkerung. Ziel einer progressiven Außen- und Sicherheitspolitik, so sagt es das neue außenpolitische Grundsatzpapier der Hauptregierungspartei, ist „eine internationale Ordnung nach der Zeitenwende, die Europa stärkt, den Frieden sichert und die Globalisierung gerecht gestaltet.“
Hierüber wollen wir diskutieren mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im deutschen Bundestag, Dr. Rolf Mützenich, am 06. Juni 2023 ab 18.30 Uhr in der verdi-Rotation, Goseriede 10, 30159 Hannover.
Moderiert wird die Veranstaltung von Cosima Schmitt, freie Journalistin aus Berlin.
Dienstag, 23.05.2023, 19:00 Uhr (635) (Einladung)
Reihe Große Ökonom_innen II
David Ricardo
Einführung durch Em. o. Prof. Dr. Heinz D. Kurz (Universität Graz)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Kein Geringerer als Karl Marx preist die „wissenschaftliche Unbefangenheit und Wahrheitsliebe“ des erfolgreichen Börsianers. In seinen „Grundsätzen der Politischen Ökonomie“ (1817) greift er Adam Smiths Frage nach den Ursachen des Reichtums von Nationen auf und erkennt diese in der Geschwindigkeit, mit der Kapital akkumuliert wird, sowie den darüber in das System eingeschleusten technologischen Wandel. Sein Hauptaugenmerk gilt der Verteilung des Reichtums unter den verschiedenen Klassen der Gesellschaft – Arbeiter, Kapitalisten und Grundeigentümer – im Verlauf der Zeit.
Ihm gelingt eine tiefgründige Analyse der Dynamik der miteinander verschlungenen real- und geldwirtschaftlichen Prozesse. Er erörtert u. a. die Gründe dafür, warum die Grundbesitzer, ohne selbst etwas zum Wachstum des Wohlstands beizutragen, von diesem profitieren; warum der Fall der Profitrate letztlich nur durch technologischen Fortschritt aufgehalten wird; warum gewisse Formen des Fortschritts zu technologischer Arbeitslosigkeit führen und damit für die Arbeiterschaft von Nachteil sind; zu welchen Spezialisierungsmustern es bei Freihandel unter verschiedenen Volkswirtschaften kommt und wie sich diese im Lauf der Zeit ändern; und welche Rolle erneuerbare und erschöpfbare Ressourcen in diesem Zusammenhang spielen. Es wird gezeigt, dass Ricardo das Schicksal anderer Großer im Fach nicht erspart bleibt, häufig falsch verstanden und gelegentlich vorsätzlich missverstanden zu werden.
Heinz D. Kurz (Universität Graz) führt in die Lehre von David Ricardo ein und diskutiert seine Ideen und wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen.
Mittwoch, 17.05.2023, 19 Uhr (634) (Einladung)
Was stimmt nicht mit der Demokratie?
Vortrag von Stephan Lessenich (Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt)
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK
Dass die Demokratie in der Krise sei, ist in aller Munde. Haben wir es aber nicht vielleicht mit einer umfassenderen Krise moderner kapitalistischer Gesellschaften zu tun? In welchem Verhältnis stehen Demokratie und Kapitalismus zueinander? Stephan Lessenich, Direktor des Instituts für Sozialforschung (Frankfurt a.M.), analysiert die Widersprüche der wohlfahrtskapitalistischen Demokratie anhand dreier Dynamiken: der zwischen Oben vs. Unten, der zwischen Innen vs. Außen, der zwischen Mensch vs. Welt und geht der Frage nach, wie der Weg zu einer demokratischeren und sozialökologisch nachhaltigeren Zukunft aussehen könnte.
Samstag, 6. Mai 2023, 10 bis 12 Uhr (633) (Einladung)
Glenn Brown – THE REAL THING
Führung mit Friederike Otto (Kunst- und Kulturwissenschaftlerin)
Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz
(Achtung: Eingang Calder-Saal)
Erstmalig in der Geschichte der beiden Häuser zeigen das Landesmuseum Hannover und das Sprengel Museum Hannover mit THE REAL THING eine gemeinsame Ausstellung: Der britische Künstler Glenn Brown hat sich dazu beider Kunstsammlungen angenommen und sie temporär um rund 50 eigene Arbeiten erweitert.
Glenn Brown (Jahrgang 1966) ist bekannt für die Verwendung von kunsthistorischen Referenzen in seinen Gemälden. Ausgehend von Werken anderer Künstler verwandelt er das übernommene Bild, indem er Farbe, Position und Größe verändert.
Die Ausstellung regt an, über das Verhältnis von historischer und zeitgenössischer Kunst zu diskutieren.
Donnerstag, 27.04.2023, 19 Uhr
Reihe Große Ökonom_innen I (632) (Einladung)
Adam Smith
Einführung durch Prof. Dr. Michael Trautwein (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Ort: DGB Saal, Otto-Brenner-Str. 1, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen, DGB Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Arbeit & Leben Niedersachsen, Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Moderation: Torsten Windels, Koordinator Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Wenn Wirtschaftsliberale heute auf die Selbstorganisationskräfte des Marktes verweisen und gegenüber Eingriffen des demokratischen Staates Skepsis walten lassen, dann berufen sie sich in der Regel auf Adam Smith (1723 – 1790). Smith gilt als Begründer der klassischen Politischen Ökonomie und Verfechter der freien Marktwirtschaft. Nach seiner Lehre haben alle einen gemeinsamen Wohlfahrtsgewinn, wenn jedes Individuum seinen Eigennutzen verfolgt. Sorge dafür trage die „unsichtbare Hand“ des Marktes. Eine Wirtschaft, in der Gewinne auf Kapitalinvestitionen den treibenden Motor bilden, erzeuge wachsenden gesellschaftlichen Wohlstand.
Dieses Idealbild des Wirtschaftsliberalismus war Gegenstand heftiger wirtschaftstheoretischer Kontroversen, großer politischer Konflikte und waghalsiger wirtschaftspolitischer Experimente. Doch anders als viele seiner heutigen Anhänger, die dem Markt in fast religiöser Weise Ordnungskraft zusprechen, sah Smith im ungezügeltem Wettbewerb auch Gefahren für Wohlstand und Wohlfahrt. Er verstand den Menschen als gesellschaftlich-empathisches Wesen, das nicht nur egoistisch agiert. Um rücksichtslosen Egoismus einzudämmen, brauche es eine staatliche Wirtschaftsordnung.
Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) führt in die Lehre von Smith ein und diskutiert seine Ideen und wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen.
Donnerstag, 13.04.2023. 19 Uhr (631) (Einladung)
Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist
Vortrag von Harald Welzer (Sozialpsychologe und Publizist)
Moderation: Stephan Lohr
Ort: ver.di-Höfe . Goseriede 10, Hannover
Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Friederich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Niedersachsen, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Bildungsverein Hannover und QBK
Die Massenmedien in Deutschland sind keine Vollzugsorgane staatlicher Meinungsmache. Sie sind die Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache: mit immer stärkerem Hang zum Einseitigen, Simplifizierenden, Moralisierenden, Empörenden und Diffamierenden. Maßlosigkeit und Einseitigkeit des Urteils zerstören den wohlmeinenden Streit, das demokratische Ringen um gute Lösungen. Wie kann eine liberale Demokratie mit pluraler Medienlandschaft sich selbst so gefährden? Wie konnte und kann die Medienlandschaft als »vierte Gewalt« selbst unfreier werden? Und was bildet das veröffentlichte Meinungsbild ab, wenn es mit dem öffentlichen so wenig übereinstimmt?
Donnerstag, 23.02.2023, 18 Uhr (630) (Einladung)
Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit?
Ukraine-Krieg und Klimakrise
Referent: Michael Müller (Vorsitzender des Umweltverbandes Naturfreunde Deutschlands, ehem. MdB und parlam. Staatssekretär des Bundesministers für Umwelt)
Ort: ver.di Höfe, Goseriede 10 in Hannover
In Zeiten des Ukrainekrieges, atomarer und konventioneller Hochrüstung, der Klimakrise und zunehmender Knappheit von Ressourcen brauchen wir statt einer Militarisierung der Welt eine europäische Initiative für Frieden. Wenn soziale Verteilungskämpfe härter werden und nicht klar ist, wie die Welt von morgen aussehen wird, ist Gemeinsame Sicherheit das Gebot der Vernunft. Die europäische Selbstbehauptung verlangt Gemeinsame Sicherheit, die auch entscheidende Weichen für die künftige Weltordnung stellt und nicht zuletzt zur Überlebensfrage in der globalen Klimakrise wird.
Dienstag, 21.02.2023, 19 Uhr (629) (Einladung)
Ende der Globalisierung
Ort: Oststadtbücherei, Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK
Vortrag von Jens Jessen (Autor, Journalist)
Bis vor Kurzem gehörte es zum Kern des Selbstverständnisses der fortgeschrittenen westlichen Gesellschaften, Vorreiter im Prozess des globalisierten Fortschritts zu sein, der eine Kurzkopplung von Demokratie und Kapitalismus behauptete.
Mittlerweile ist klar: Freihandel und eine neoliberal organisierte Wirtschaft führen keineswegs zwangsläufig zu demokratischen Verhältnissen und sogenannten win-win-Situationen. Ebenfalls wird langsam klar, dass wir diesen Aspekt der Handelsbeziehungen politisch ignoriert und als Konsument*innen schlicht mitgetragen haben. Und erst jetzt, wo aus wirtschaftlichen Beziehungen plötzlich wirtschaftliche Abhängigkeiten geworden sind, die nicht mit demokratischen Partner*innen verhandelbar sind, merken wir, dass es an der Zeit ist, Handel nicht dem Prinzip des Profits, sondern dem der Moral zu unterwerfen.
Donnerstag, 16.02.2023, 19 Uhr (628) (Einladung)
Trotz Ukrainekrieg: Für eine ökologische, militärfreie sowie sozial und global gerechte Zeitenwende!
Referent: Andreas Zumach (Journalist und Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Konflikte, langjähriger Korrespondent am Sitz der UNO in Genf)
Ort: ver.di Höfe, Veranstaltungszentrum Rotation, Goseriede 10 in Hannover
Kostspielige Hochrüstung, eine auf lange Dauer angelegte Konfrontation mit Russland sowie die Vernachlässigung von Klimawandel, Hunger und anderen globalen Herausforderungen – diese „Zeitenwende“ bieten Politik und Medien fast unisono an als angeblich alternativlose Antwort auf Putin-Russlands völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine. Was wären die Chancen und notwendigen Schritte für eine militärfreie, ökologische sowie sozial und global gerechte Zeitenwende und für eine europäische Friedensordnung?
Dienstag, 14.02.2023, 19 Uhr (627) (Einladung)
Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie
Vortrag von Wofgang Ulrich (Kunsthistoriker)
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK
Unterscheidungen zwischen Kunst und Kommerz lösen sich in der zeitgenössischen Kunstwelt ebenso auf wie fest umrissene Werkgrenzen und Rollenklischees: Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Modelabels zusammen, andere produzieren ‚Art Toys‘ oder setzen auf Mitwirkung vieler, wieder andere verstehen Kunst als Form von Aktivismus und reklamieren soziale und ökologische Verantwortung. Was aber heißt es, wenn Kunst in so vielen Fällen ihre bisherigen Grenzen überschreitet und von dem Ideal bestimmt wird, die Kräfte verschiedener Disziplinen in sich zu bündeln? Hat sie damit nicht auch anderen und mehr Kriterien als früher zu genügen? Und ist das lange beschworene Ideal ihrer Autonomie daher nicht am Ende?
Mittwoch, 08.02.2023, 19 Uhr (626) (Einladung)
Elende Kriege – Konzertlesung
Rezitation und Musik: Gerhard Biederbeck, Hubert Brieden, Helge Kister
Ort: ver.di Höfe, Bistro, Goseriede 10 in Hannover
Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg war klar, dass es angesichts der Verwüstungen, der Massaker und Massenmorde nie mehr Krieg geben durfte. Ein dritter Weltkrieg, diesmal mit Atomwaffen, musste unter allen Umständen verhindert werden. Das Völkerrecht wurde weiterentwickelt, die UN-Charta geschrieben. Dennoch: Unterhalb der Schwelle zum Atomkrieg fanden weiter (Kolonial-) Kriege statt: In Asien, Afrika, Lateinamerika. Der Vietnamkrieg ist das bekannteste Beispiel. Seit den 1990er Jahren ist eine zunehmende Zerstörung des Völkerrechts festzustellen. Großmächte mischen sich immer offener in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein. Die absehbare Folge: Kriege, Kriege, Kriege. Und die Wahrscheinlichkeit eines dritten Weltkrieges und damit die Auslöschung der Menschheit wächst von Tag zu Tag. In der Konzertlesung werden literarische Zitate aus mehreren Jahrhunderten montiert und verwoben. Texte, Gedichte und Musik aus Kriegs- und Notzeiten veranschaulichen, wie manche sich mit dem Grauen arrangierten, andere das Elend nicht akzeptierten und auch Widerstand leisteten.
Sonntag, 29.01.2023, 11 Uhr, Eintritt frei (625)
DER ANFANG VOM ENDE (Einladung)
Zum 90. Jahrestag der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten
Vortrag: Professor Dr. Peter Brandt (Historiker)
„Wer zerstörte die Weimarer Republik?“
Grußwort: Ministerpräsident Stephan Weil
Musik: La Kejoca (Lieder gegen den Faschismus)
Ort: Rotation, ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler mit Hilfe der reaktionären Teile des Bürgertums von Reichspräsident Hindenburg zum deutschen Reichskanzler ernannt und damit das Ende der Weimarer Republik besiegelt. Es folgten 11 Jahre der Ausschaltung der Demokratie, des Nazi-Terrors, des Holocaust, der Verfolgung von Homosexuellen und Sinti und Roma sowie der kriegerischen Verwüstung Europas.
Wir wollen an den Beginn des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte erinnern und noch einmal ins Gedächtnis rufen, wie es zu dieser „Machtergreifung“ kommen konnte.
2022 (19)
Dienstag, 13.12.2022, 18 Uhr (624)
Phyllida Barlow - Breach
Führung mit Friederike Otto, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin
Ort: Sprengel Museum Hannover, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Das Beste kommt zum Schluss: Die britische Bildhauerin Phyllida Barlow ist Preisträgerin des KURT SCHWITTERS PREIS 2022 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Sie präsentiert ihre neueste, eigens für das Haus entworfene Installation BREACH (dt.: Bresche). Sinnlich wild und geistig weit greift sich die Künstlerin den Raum und seine Besuchenden.
Eintritt/Führung: 5 EUR für Mitglieder + Besitzer einer Sprengel-Dauerkarte/ Sonst 10 EUR
Donnerstag, 17.11.2022 um 18:45 Uhr (Einladung) (623)
Identitätspolitik - Sackgase oder Chance?
Ort: IntercityHotel Hannover, Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Kooperationsveranstaltung mit Bernd Lange (MdEP) und Friedreich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen
Streitgespräch mit Jan Feddersen, Journalist bei der taz und Co-Autor von „Kampf der Identitäten: Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale“ und Prof. Dr. Silke van Dyk, Professorin für Politische Soziologie an der Uni Jena
Moderation: Cosima Schmitt
In vielen öffentlichen Debatten der letzten Jahre war das Feld der sogenannten „Identitätspolitik“ besonders polarisierend. Ob um J.K. Rowling, Johnny Depp, Wolfgang Thierse, eine von „Fridays for Future“ wegen ihrer Dreadlocks wieder ausgeladene weiße Sängerin oder auch kürzlich die „Winnetou“-Bücher – heftige Diskussionen um eine angebliche „cancel culture“ und geringer werdende Meinungsfreiheit wurden geführt.
Dabei bezeichnet Identitätspolitik an sich nur das Bemühen, die Wahrnehmungen der eigenen selbst identifizierten
Gruppe in der Gesellschaft zu beeinflussen. Im heutigen Kontext werden damit oft emanzipatorische Bewegungen bezeichnet, in denen bislang diskriminierte Gruppen sich selbst in der Gesellschaft mehr Gehör verschaffen und Diskriminierung anprangern wollen. Allerdings, so die Kritik, trage die Fixierung auf Identität zur Fragmentierung bei, zu „Ich-Fixierung“, und letztlich gerade nicht zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Werden solche Identitätsmerkmale zentral, dann könne das auch etwas Obsessives und Anti-Aufklärerisches gewinnen, da ja alle Menschen Mosaikidentitäten haben.
Aber ist das wirklich so? Gehört das Formulieren von Forderungen nicht zum Wesen demokratischer Gesellschaften?
Sind der Streit um Positionen und damit verbundene Konflikte nicht die eigentlichen Treiber von Fortschritt? Zu diesem Themenkomplex stellt sich vor allem für die politische Linke die Frage, ob die Hervorhebung von zuvor marginalisierten und diskriminierten Gruppen eine sinnvolle Option eines neuen progressiven Diskurses darstellt, oder ob genau dies die Gesellschaft zu sehr spaltet?
Donnerstag, 13.10.2022 um 19 Uhr (Einladung) (622)
Skandal im Kunstbezirk – documenta fifteen
Ort: Hofsaal im Künstlerhaus, Sophienstr. 2, 30159 Hannover
Schon vor der Eröffnung der documenta fifteen kam es gegenüber der Künstlerischen Leitung zu öffentlich verhandelten Vermutungen über eine Nähe zu antisemitischem Gedankengut. Mit der Installation von „Peoples Justice“ des Kollektivs Taring Padi nach der Vorbesichtigung gerieten diese Vorwürfe durch „unmissverständlich antisemitisch“ gewertete Karikaturen zu einem Skandal.
Die Generaldirektorin der documenta fifteen Sabine Schormann musste gehen. Schon bald forderten erste Stimmen auch den Rücktritt ihres Nachfolgers Alexander Fahrenholtz. Die Hintergründe der anhaltenden und sich immer weiter verschärfenden Debatte sind komplex und wer weiß, wie sich alles noch weiter entwickeln wird.
Ulrich Krempel und Friederike Otto sprechen über die Antisemitismusdebatte, die Bilder von Taring Padi sowie über die documenta fifteen insgesamt und laden anschließend zur Diskussion ein.
Mittwoch, 05.10.2022 um 19 Uhr (621)
„Memorial“ – Ein Blick auf die russische Zivilgesellschaft (Einladung)
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt, im Hinterhof), 30159 Hannover
Mit Christina Riek, Vorstandsmitglied von Memorial Deutschland e.V.
Neben einer wachsenden regimetreuen Zivilgesellschaft gibt es immer noch eine kremlkritische, unabhängige Zivilgesellschaft, die sich in unterschiedlicher Weise gegen das Putin-Regime stellt und aus diesem Grund große Repressionen erleidet, was sich unter anderem im so genannten „Agentengesetz“ widerspiegelt. Die bekannteste NGO in Russland ist Memorial, deren Dachorganisation Memorial International im Februar 2022 endgültig zur Auflösung verurteilt wurde und trotzdem in den Regionen Möglichkeiten sucht und findet, wie es weiterarbeiten kann. Memorial steht stellvertretend für die kritische und unabhängige Zivilgesellschaft in Russland.
In diesem Vortrag werden am Beispiel von Memorial die Entwicklungen und Einflussmöglichkeiten der freien Zivilgesellschaft in Russland dargestellt. Zudem werden Initiativen in Russland gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vorgestellt.
Vortragende ist Christina Riek, Übersetzerin und Vorstandsmitglied von Memorial Deutschland e.V., dem deutschen Zweig von Memorial.
Dienstag, 04.10.2022, 18:30 Uhr (Einladung) (620)
Korken oder Drehverschluss (4)
Inflation: Heizen oder Essen?
Ort: Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Ob im Supermarkt, bei Dienstleistung und ganz besonders beim Blick auf die Stromabrechnungen – überall sind die Preise spürbar gestiegen.
In Zahlen: Die Inflationsrate liegt seit Monaten bei über 7% in Deutschland. Für den Herbst werden Raten von rund 9% erwartet.
Für immer mehr Menschen und Betriebe wird die hohe Inflation zu einer existenzbedrohenden Belastung.
Gründe dafür sind u.a. die stark gestiegenen Energiekosten, Rohstoffknappheit und fehlende Vorprodukte durch unterbrochene Lieferketten.
Löhne sind, da sind sich Wirtschaftsverbände, DGB und Politik einig, aktuell kein Inflationstreiber.
Da die Energiekrise aber nur, und nichts anderes ist zu hoffen, als vorübergehend gilt, ist es schwierig, die Inflationsrate durch steigende Löhne (über die Zielinflationsrate hinaus) auszugleichen.
Ein Ringen um gerechte Entlastungen hat begonnen. Dazu mit uns im Gespräch ist Sebastian Meise, Referent für Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik beim DGB Niedersachsen.
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lass uns in gemütlicher Atmosphäre über faire Entlastungen diskutieren.
Sonntag, 11.09.2022 (619) ca. 8:30 Uhr ab HBF Hannover – ca. 20 Uhr am HBF Hannover
Documenta 15/2022
Tagesexkursion zu den Highlights und wichtigsten Standorten der documenta fifteen in Kassel
Dienstag, 06.09.2022, 19:00 - 20:30 Uhr (Einladung) (618)
Documenta 15/2022
Einführungsvortrag von Friederike Otto, Kunsthistorikerin
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt), 30159 Hannover
Der Einführungsvortrag bereitet unseren Besuch in Kassel vor, bettet die gemeinsame Besichtigung historisch und inhaltlich ein.
Auch ohne Exkursion interessant/offen.
Dienstag, 06.09.2022, 18:30 Uhr (Einladung) (617)
Korken oder Drehverschluss (3)
Hannover in Bewegung: Sprit, 9€ oder doch zu Fuß?
In Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
Das zukünftige Konzept der Innenstadt in Hannover wirbt mit „autofrei“ oder mindestens „autoarm“. Damit wagt sich die Stadt an ein großes Spannungsfeld. Einerseits ist es derzeit zu zweit günstiger mit dem Auto statt mit der Bahn in die Stadt zu fahren. Zudem Anwohner:innen aus der Region sich fragen, wie sie schwere Einkäufe ohne Auto transportieren sollen. Und Einzelhändler:innen fürchten um ihre Kundschaft. Andererseits besetzen fahrende und parkende Autos viel öffentlichen Raum in der City. Auch drängt der Klimawandel, Autofahrten zu reduzieren. Wie gestalten wir ein „autoarmes“ Hannover?
Dazu mit uns im Gespräch:
Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover
und unser Sidekick-Gast
Elena Rinderspacher, Masterstudentin „Stadt- und Raumplanung“ der Uni Kassel, die in ihrer Masterarbeit unseren Innenstadtdialog unter die Lupe nahm.
Komm vorbei, schnapp dir ein Getränk und lasse uns in gemütlicher Atmosphäre darüber sprechen, wie du die Mobilitätssituation in Hannover wahrnimmst und konkrete Lösungsansätze diskutieren.
Samstag, den 03.09.2022, 10-18 Uhr (Programm) (616)
Tagung: Wirtschafts- und Finanzpolitik in Zeiten der sozial-ökologische Transformation
Ort: Rotation, ver.di Höfe, Goseriede 10, Hannover
Keynote: Prof. Dr. Jens Südekum, Universität Düsseldorf
(s. auch: www.forum-fuer-politik-und-kultur.de/tagung-sozial-oekologische-transformation.html)
Die neue Ampel-Regierung hat ein ambitioniertes Konzept der sozial-ökologischen Transformation auf die politische Agenda gesetzt. Mit dem Green Deal sind auch im Rahmen der Europäischen Union Voraussetzungen für eine neue Klimapolitik geschaffen worden. Diese Transformation setzt umfassende Investitionen in Infrastruktur, soziale Ausgleichsmaßnahmen sowie Wissenschaft und Forschung voraus.
Wie können auch unter den Bedingungen der „Zeitenwende“ die notwendigen Investitionen finanziert werden?
Reichen die bisherigen Vorhaben und Instrumente aus, um die Klimaziele zu erreichen?
Muss es um Strategien der Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Schadstoffemissionen oder um Degrowth-Ansätze gehen?
Ist es möglich, Vollbeschäftigung mit guter Arbeit für alle zu erreichen?
Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen; Forum für Politik und Kultur e.V, Hannover; DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt; ver.di-Niedersachsen; Arbeit & Leben Niedersachsen; spw, Düsseldorf; Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord, Hannover
Anmeldung bis zum 31.08.2022 unter: https://bit.ly/3x7CwOU
Live-Stream: https://www.bw-verdi.de/transformation/
Montag, 29.08.2022, 19:30 Uhr (615)
Klimaschutzinvestitionen in Niedersachsen (Einladung, Präsentation, Standpunkt 07)
mit Torsten Windels, Ökonom und Koordinator der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord.
In Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord.
Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG), 30159 Hannover
Die Klimaschutzziele erfordern erhebliche öffentliche Investitionen. Verschiedene Modellrechnungen ergeben einen öffentlichen Investitionsbedarf von über 2 Mrd EUR jährlich allein für Niedersachsen. Das ist viel, aber machbar. Aber die Beseitigung von Klimaschäden (z.B. Ahrtal), die Anpassung an die Klimaveränderung (z.B. Deichbau) und aktuelle Themen (Ukraine-Krieg, Energiekostenentlastung etc.) binden immer mehr Mittel. Damit drohen die Investitionen in die Dekarbonisierung auf der Strecke zu bleiben. Torsten Windels stellt die Modellrechnungen zur Diskussion.
Montag, 29.08.2022, 18.00 Uhr,
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG), 30159 Hannover
Freitag, 05.08.2022 (ausgebucht) (614) ca. 8:30 Uhr ab HBF Hannover – ca. 20 Uhr am HBF Hannover
Documenta 15/2022
Tagesexkursion zu den Highlights und wichtigsten Standorten der documenta fifteen in Kassel
(Details zur Anmeldung)
Dienstag, 02.08.2022, 18: 30 Uhr (Einladung) (613)
Korken oder Drehverschluss (2)
Personalmangel: Wo sind die alle hin?Personalmangel: Wo sind die alle hin?
In Gottfried´s FeinKiosk – Am Holzmarkt 6, 30169 Hannover
„Wir stellen ein“, „Fachkräfte gesucht“ und „Bock auf Job?“ soweit das Auge reicht. Und spätestens seit diesem Sommer fragen wir uns „Wo sind die alle hin?“ und „Wie soll das weitergehen?“. Impulse aus Volkswirtschaft und Praxis laden am 2. August zum Austausch, zur Diskussion und zum Weiterdenken ein.
Kommt vorbei, schnappt euch ein Getränk und lasst uns in gemütlicher Atmosphäre drüber sprechen, wie ihr den Personalmangel erlebt und ihm begegnet.
Infos zu weiteren Veranstaltungen erhaltet ihr auf Instagram unter @feinkiosk und @kda_hannover oder hier: https://bit.ly/3KDyRyP
Montag, 01.08.2022, 19:00 - 20:30 Uhr (Einladung) (612)
Documenta 15/2022
Einführungsvortrag von Friederike Otto, Kunsthistorikerin
Ort: imug, Postkamp 14a (Nähe Klagesmarkt), 30159 Hannover
Der Einführungsvortrag bereitet unseren Besuch in Kassel vor, bettet die gemeinsame Besichtigung historisch und inhaltlich ein.
Auch ohne Exkursion interessant/offen.
Dienstag, 05.07.2022, 18: 30 Uhr (Einladung) (611)
Korken oder Drehverschluss (1)
Kirche oder Kiosk - Wie viel Kirche steckt im Kiosk?
Stadtgespräch mit Ralf Tyra (Direktor des Hauses kirchlicher Dienste) und Hüseyin Erhan (Inhaber des FeinKiosks)
Ort: Gottfried FeinKiosk, Am Holzmarkt 6, Hannover
Während der Corona-Lockdowns entwickelten sich Kioske zu öffentlichen Treffpunkten an denen im nicht-geschlossenen Raum eine gewisse Versorgung gegeben war und Begegnungen zulässig waren.
Wir greifen hier die Idee des Hauses Kirchlicher Dienste und Gottfrieds FeinKiosk auf, während der wärmeren Monate des Jahres ein neues Diskussionsformat anzubieten.
Unter dem 'kontroversen' Motto 'Korken oder Drehverschluss?!' bieten wir Gespräche mit Hannover-Bezug an.
Teilnehmende sind alle die kommen, gerade da sind oder zufällig vorbeikommen und mitmachen wollen.
Weitere Infos unter: https://bit.ly/3KDyRyP
Dienstag, 21.06.2022, 19.00 Uhr (610)
50 Jahre Mitbestimmung (Einladung - Aufzeichnung)
Grußwort:
Andrea Wemheuer (stellv. Bezirksleiterin von ver.di Niedersachsen - Bremen)
Podiumsdiskussion mit:
Daniela Cavallo (Vorsitzende des Konzernbetriebsrates Volkswagen),
Nico Bloem (Vorsitzender des Betriebsrates der Meyer-Werft),
Ralf Sander (Vorsitzender des Betriebsrates Primark Hannover),
Mehrdad Payandeh (Vorsitzender DGB Bezirk
Niedersachsen)
Moderation: Lea Karrasch
Ort: ver.di-Höfe, Goseriede 10, Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung – Büro Niedersachsen, DGB Niedersachsen, ver.die Niedersachsen, Arbeit und Leben Niedersachsen, ver.di-Bildungswerk in Niedersachsen e.V.
Mit dem Betriebsverfassungsgesetz von 1972 kam mehr Demokratie in die Betriebe. Betriebsräte wurden gestärkt und bekamen deutlich mehr Mitbestimmung bei der Entlohnung, Arbeitszeiten, Arbeitsschutz, Berufsbildung und der Einführung von Informationstechniken. Gewerkschaften bekamen Zutritt zum Betrieb.
Mitbestimmung hat sich in Deutschland als Erfolgsmodell erwiesen, wie die Erfahrungen bei VW zeigen. Sie ist aber nach wie vor zum Teil Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen zwischen Kapital und Arbeit: die Gründung von Betriebsräten wird blockiert, selbstbewussten Betriebsräten wird in betrieblichen Konflikten gekündigt.
Nach 50 Jahren soll nun die Mitbestimmung in Deutschland modernisiert werden. Die sozial-ökologische Transformation und die Digitalisierung der Arbeitswelt machen eine Modernisierung des Betriebsverfassungsgesetzes erforderlich. Zur Stabilisierung der Demokratie gehört auch, die Menschen gerade in Umbruchzeiten zu beteiligen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
Wir diskutieren, wie Betriebsräte in Zukunft gestärkt und die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer*innen erweitert werden können.
Freitag, 10.06.2022, 19 Uhr (609)
No! Rassismus. (Einladungskarte) (Bericht zur Veranstaltung) (Manuskript Prantl)
Mit Heribert Prantl (Buchautor, Publizist)
Podiumsdiskussion mit Markus Beeko (Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International), Yasmin Fahimi (DGB-Vorsitzende), Michael Thiel (Direktor des Evanglisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen)
Moderation: Cosima Schmitt und
Musikprogramm mit La Kejoca (Düsseldorf) und Jessy Martens & Vocallights (Hamburg)
Ort: Christuskirche, Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit
- Amnesty International, Sektion Deutschland
- Friedrich-Ebert-Stiftung – Büro Niedersachsen
- DGB Niedersachsen
- ver.di Niedersachsen
- Evangelisch-Lutherische Landesklirche Hannover
- ver.di-Bildungswerk Niedersachsen
- Arbeit und Leben Niedersachsen
- Bildungsverein
Der Schutz vor Rassismus und Diskriminierung ist ein Menschenrecht. Rassistische Diskriminierung ist ein direkter Angriff auf die Menschenwürde und auf die Grundidee der Menschenrechte, wonach alle Menschen gleichermaßen wertvoll sind und die gleichen Rechte haben. Rassismus spaltet die Gesellschaft in überlegene und weniger überlegene Gruppen, in ein „wir“ und „die Anderen“ und verhindert ein friedliches gesellschaftliches Zusammenleben. Menschen möglichst gut davor zu schützen, aufgrund ihres Erscheinungsbildes, ihrer angenommenen oder tatsächlichen Herkunft oder ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe Opfer einer Straftat zu werden, ist Kernaufgabe des Staates. Aufgabe der Zivilgesellschaft ist es, allen Formen der rassistischen Diskriminierung konsequent
entgegenzutreten und den solidarischen Zusammenhalt unseres Gemeinwesens zu stärken.
„Es gibt ein Virus, das noch gefährlicher ist als das Coronavirus. Es ist ein ganz altes, ein ganz aggressives Virus; dieses Virus hat zig Millionen Menschen das Leben gekostet. Sein Wüten begleitet und verdunkelt die Jahrhunderte. Es ist das braune Virus R – R w ie Rassismus. Rassismus und Corona haben eines gemeinsam: Man ist davor nur auf dem Mond sicher (Hannah Arendt hat das über den Antisemitismus gesagt). Man muss also den Mond auf die Erde holen.“ Heribert Prantl
Sonntag, 08.05.2022, 11.00 Uhr (Einladung) (Redemanuskript Rolf Wernstedt) (608)
Befreiung - "Tag der Befreiung – Erinnerung für die Zukunft“
Matinee zum 77. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
mit Prof. Dr. Rolf Wernstedt (1990-98 Nds. Kultusminister, 1998-2003 Präsident des Nds. Landtags) und der Musikgruppe La Kejoca
Ort: Altes Magazin, Kestnerstraße 18, Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit Friedrich-Ebert-Stiftung - Landesbüro Nds, DGB Nds, Bildungswerk ver.di Nds
Am 8. Mai 1945 fanden die Verbrechen des deutschen Nazi-Regimes ein Ende. Mit dem Sieg der Alliierten über die deutsche Wehrmacht wurde Deutschland vom Faschismus, vom Holocaust, von den Kriegsverbrechen und der politischen Repression befreit.
Die Überlebenden – Juden, Sinti und Roma Sozialdemokraten, Kommunisten und andere Widerstandskämpfer – verließen ihre Kerker und Konzentrationslager und wendeten sich einer besseren, wenn auch ambivalenten Zukunft zu. Befreit wurden auch diejenigen Deutschen, denen die Befreiung ungelegen kam.
Europa trat in eine Phase des Kalten Krieges ein, die unter der Federführung der Sozialdemokratie Anfang der 70er in eine neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur mündete. Mittlerweile wurde diese Ordnung durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine außer Kraft gesetzt.
Donnerstag, 28.04.2022, 19.30 Uhr (Einladung) (607)
Soziologie der Selbstoptimierung
Anja Röcke (Humboldt-Universität, Berlin)
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungsverein e.V. und QBK - Qualifizierung für Beruf und Kultur
Produktiver arbeiten, mehr leisten! Noch fitter werden, noch schöner!
Selbstoptimierung steht im Mittelpunkt gegenwärtiger sozialer Anforderungen und individueller Sinnwelten kapitalistischer Gesellschaften. Doch
was ist mit Selbstoptimierung genau gemeint? Handelt es sich um ein neues Phänomen? Welche individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Konsequenzen hat es?
Entlang dieser drei Fragen entwickelt Anja Röcke eine so klare wie grundlegende Begriffsdefinition, diskutiert die Geschichte der Selbstoptimierung und bestimmt die Faktoren, die Selbstoptimierung als gleichermaßen zentrales wie ambivalentes Phänomen der spätmodernen Gesellschaft ausmachen.
Mittwoch, 27.04.2022, 19.00 Uhr (Einladung) (606)
Die Kunst der Zukunft
Hanno Rauterberg (Die Zeit, Buchautor)
Ort: Galerie Robert Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit Bildungsverein und QBK - Qualifizierung für Beruf und Kultur
Computer erobern die Kunst: Sie malen wie Rembrandt, komponieren wie Bach, sie schreiben Romane und Gedichte. Künstliche Kreativität heißt das neue Leitziel: Aus Maschinen sollen Künstler werden, so selbstbestimmt und geistvoll wie der Mensch.
Hanno Rauterberg diskutiert die Konsequenzen des bevorstehenden Epochenwandels. Wie wird sich das Selbstbild des Menschen verändern?
Und was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sie von Computern nicht nur Logik erwartet, sondern auch Metaphysik, Wahrheit und Transzendenz?
2021 (13)
Mittwoch, 01.12.2021 und Donnerstag, 02.12.2021, jeweils 16 Uhr (605)
True Pictures? Zeitgenössische Fotografie aus Kanada und den USA (Einladung)
Führung mit Friederike Otto
Ort: Sprengel Museum Hannover, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Insbesondere die Fotografie lotet als Dokument und Zeugnis einerseits und als Fiktion und Fake andererseits unser Verhältnis zur Wirklichkeit aus. Im künstlerischen Spiel mit, über und von „Bildern“ wird unsere kollektive wie individuelle visuelle Kultur befragt und erweitert.
Die Ausstellung bietet mit 36 künstlerischen Positionen auf 2.300 qm einen großen Überblick über Tendenzen der nordamerikanischen Fotografie der letzten 40 Jahre.
Dienstag, 16.11.2021, 18:30 Uhr (604)
Klimagesetz – Was nun? - Dialog zwischen Politik und Wissenschaft (Einladung) (Aufzeichnung: kurz oder lang) (TV-Bericht von H1)
Ort: Jugendkirche Hannover, An der Lutherkirche 20, 30167 Hannover
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord
Die Zeit drängt, Temperatur und Wasserspiegel steigen an. Klimaschutz wird inzwischen von den meisten Menschen, Parteien, Unternehmen und Verbänden als sehr relevantes Problem angesehen.
Im Dezember 2020 verabschiedete der Niedersächsische Landtag das Niedersächsische Klimagesetz. Im März 2021 forderte das Bundesverfassungsgericht vom Bundesgesetzgeber, die „Maßgaben für die weitere Emissionsreduktion“ konkreter zu fassen.
Das Ziel ist klar, doch die Wege zur Klimaneutralität sind strittig. Unverkennbar ist, dass die Dekarbonisierung unserer Lebensweise eine Transformation unserer Wirtschaftsweise mit Verhaltensänderungen und technischen Innovationen erfordert. Doch wie bewirken wir diese? Wie organisieren wir beispielsweise zukünftig Mobilität in der Fläche? Wie produzieren wir Stahl? Wie wohnen und heizen wir?
Corona hat im Zeitraffer eine notwendige Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und den betroffenen Menschen gezeigt. Verhaltensregeln wurden in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entwickelt und erlassen. Anfänglich war die Akzeptanz auch starker Einschränkungen noch groß. Doch gab und gibt es auch Probleme in der Umsetzung. Diese Corona-Erfahrung gilt vielfach als Muster einer notwendigen Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und Bevölkerung im Klimaschutz.
Mit Menschen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kommen wir ins Gespräch und diskutieren, wer welche Erwartungen an wen hat und wer was tun kann, soll oder muss.
Auf dem Podium begrüßen Felix Kostrzewa (Wissenschaftsladen Hannover e.V.) und Kira Nadler (Koordinatorin der BUND-Jugend Niedersachsen) folgende Gäste:
Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister,
Prof. Dr. Christina von Haaren, Vizepräsidentin Internationales und Nachhaltigkeit der Leibniz Universität Hannover.
Tabea Dammann, Sprecherin Fridays for Future, Hannover,
Prof. Dr. Stephan Thomsen, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover,
Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet hybrid statt.
Es gilt die 2G-Regelung (geimpft, genesen), der Nachweis ist beim Einlass ab 18:00 Uhr erforderlich.
Donnerstag, 11. November 2021, 19 Uhr (Einladung) (603)
(Ent-)Demokratisierung der Demokratie
Mit Philip Manow. Politikwissenschaftler, Universität Bremen
Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Bildungsvereins Hannover, des Vereins QBK – Qualifizierung für Beruf und Kultur e.V. und des Forums für Politik und Kultur e.V.
Demokratie gegen Demokratie – illiberale gegen liberale, direkte gegen repräsentative Demokratie, vielleicht sogar »the people vs. democracy«? Es scheint, das Konzept der Demokratie als solcher war noch nie so unumstritten wie heute, während zugleich noch nie so umstritten war, was konkret daraus folgt. Jeder tritt in ihrem Namen an und beschuldigt den Gegner, ein Gegner der Demokratie zu sein.
Unsere Lage, so die These Philip Manows, ist von der gleichzeitigen Demokratisierung und Ent-Demokratisierung der Demokratie gekennzeichnet: Es ist die drastische Ausweitung von Partizipationschancen, die im Zentrum der Krise politischer Repräsentation steht. Diese Krise aber transformiert den Streit in der Demokratie zu einem Streit über die Demokratie – der ist jedoch demokratisch nicht zu führen. Und was bleibt eigentlich von dem Anspruch, einen funktionierenden Interessenausgleich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu organisieren und an dem Gemeinwohl orientierte Politikergebnisse zu produzieren.
Wird die Demokratie in Deutschland diesem Anspruch noch gerecht?
Wir laden Sie herzlich ein, diese Fragen mit Prof. Dr. Philip Manow, Autor des Buches „(Ent-)Demokratisierung der Demokratie“ zu diskutieren.
Diese Einladung darf gern an interessierte Personen im Umfeld weitergeleitet werden.
Es gelten die 2-G-Regeln (Einlass nur für Geimpfte oder Genesene. Nachweis erforderlich).
Donnerstag, 04.11.2021, 19:00 Uhr (601)
Demokratie und Emotion (Einladungskarte)
Was ein demokratisches WIR von einem Identitären WIR unterscheidet
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Jürgen Manemann
Kooperationsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Bildungsvereins Hannover, des Vereins QBK – Qualifizierung für Beruf und Kultur e.V. und des Forums für Politik und Kultur e.V.
Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover
Demokratie ist ein Versprechen: die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches Wir einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht?
Ein Wir ist immer emotional verfasst. Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Identitätspolitisch zielt es auf die Einhegung von Pluralität durch Assimilation oder auf ihre Bekämpfung durch Exklusion (Identitäre Bewegung). Seine emotionalen Kräfte sind Stolz und Zorn.
Das demokratische Wir ist plural. Es erkennt die Verschiedenheit der Individuen und des Ganzen an. Es ist ein revolutionäres Wir: Es empowert und verändert das Ich und bringt so die Verhältnisse zum Tanzen. Seine emotionale Verfasstheit beruht wesentlich auf einer Sensibilisierung. Das demokratische Wir steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die nicht bei der Wahrnehmung des eigenen Leids stehen bleibt, sondern empfänglich ist für das Leid Anderer.
Dr. Jürgen Manemann ist Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover und setzt sich u.a. mit gegenwärtigen Herausforderungen des politischen Zusammenlebens und den Folgen der Klimakrise auseinander.
Es gelten die 2-G-Regeln (Einlass nur für Geimpfte oder Genesene. Nachweis erforderlich).
Dienstag, 02.11.2021, 19:00 (600)
Wenn Künstler fälschen
Einblicke und Herausforderungen für den Kunstbetrieb (Einladung)
Vortrag von Hubertus Butin
Moderation Reinhard Spieler (Sprengel Museum Hannover)
Ort: Galerie Robert Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung von Bildungsverein, QBK und Forum für Politik und Kultur e.V.
Nicht nur Sammler, Händler, Experten und Museen sind zunehmend von Kunstfälschungen betroffen, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler, deren Werke betrügerisch nachgeahmt werden. Wie gehen diese selbst mit dem Thema um? Meist versuchen sie, sich gegen die Fälscher zu wehren. Doch mitunter akzeptieren sie die Fälschungen nachträglich oder reflektieren den Betrug auf bildnerische Weise. Manche Künstler agieren sogar selbst tatkräftig als Fälscher eigener oder fremder Werke. Einige leisten sich hingegen einen eher humorvollen Schwindel auf Kosten des Kunstbetriebs.
Der Fälschungsspezialist Hubertus Butin aus Berlin beleuchtet in seinem kunsthistorischen Vortrag die vielfältigen und teils skurrilen Formen der Auseinandersetzung von Künstlern und ihren Fälschern.
Eintritt frei. Es gelten die 2-G-Regeln.
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Kleine Reihe: Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Die „Goldenen Zwanziger“ waren nicht nur goldene, sondern auch düstere Zeiten.
Die Weimarer Republik übernimmt die Farben der demokratischen Bewegung von 1848: Schwarz-Rot-Gold – und behält die Farben des alten Kaiserreichs, Schwarz-Weiß-Rot, als offizielle Handels- und Kriegsflagge. Die widersprüchliche Weimarer Farbenlehre steht symbolisch für die gesellschaftlichen Machtkämpfe zwischen 1918 und 1933. Denn die Mächte des alten Reichs, Adel, Militär und Wirtschaft, sind keineswegs überwunden. Als Gegner der Demokratie erobern sie schrittweise die Institutionen der Republik.
Der hannoversche Historiker Dr. Peter Schulze zeigt am Beispiel der Region Hannover auf, welche düsteren Kapitel in den zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts aufgeschlagen wurden.
Dienstag, 09.11.2021, 18:00 Uhr (602)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Arbeiterbewegung und Republik (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: Werkhof Nordstadt (Schaufelder Straße 11)
1918/19 hoffen SPD und Gewerkschaften, die neue Republik nach ihren Vorstellungen gestalten zu können, aber sie verlieren bald an Einfluss: Die SPD scheidet aus der Regierung aus, die Gewerkschaften müssen den im November 1918 vereinbarten Achtstundentag wieder aufgeben. Die sozialdemokratische Arbeiterbewegung will die Republik erhalten, aber ihr fehlen die politischen Mittel. Die Mitglieder von SPD und Gewerkschaften werden organisiert, aber nicht mobilisiert, so auch in Hannover.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
Dienstag, 26.10.2021, 18.00 Uhr (599)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Antisemitismus in Hannover: Judenfeindschaft als völkische Gesellschaftskritik (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: Leineschloss (Hannah-Arendt-Platz 1)
Der Antisemitismus in den 1920er Jahren ist Ausdruck einer völkischen Fundamentalopposition gegen die Weimarer Republik und den gesellschaftlichen Wandel. Die aufsteigende völkische, später die nationalsozialistische Bewegung, verbreitet die Parole „Die Juden sind an allem schuld!“
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
Dienstag, 12.10.2021, 18:00 Uhr (598)
Weimarer Republik in Hannover. Die goldenen 20er Jahre?
Das Trauma des verlorenen Weltkriegs: Das Schweigen der Republikaner und der Totenkult der Deutschnationalen (Einladungskarte)
mit Peter Schulze (Historiker)
Ort: IG Bergbau Chemie Energie (Königsworther Platz 6)
Nach 1918 gibt es keinen gesellschaftlichen Konsens über die Erinnerung an die Kriegstoten. Die republikanische Linke wehrt sich gegen die ‚Dolchstoßlegende‘, führt aber keine Auseinandersetzung um die Kriegsursachen. Die öffentliche Weltkriegserinnerung bleibt der politischen Rechten überlassen. Ihre Aufmärsche und Appelle sind Teil der Mobilisierung gegen die Weimarer Demokratie.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet mit Nachweis)
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Fr., 24.09.2021, 19 Uhr (597)
Frieden, Freiheit und Solidarität in stürmischen Zeiten (Einladungsakarte)
mit den Folkgruppen Laway und La Kejoca.
Ort: Christuskirche Hannover (Nordstadt) Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1
Eintritt: 20.- € (für Mitglieder des Forums 10.- €)
Ein Laway-Konzertprojekt in Zusammenarbeit mit dem Forum für Politik und Kultur, gefördert durch „Niedersachsen dreht auf“
Donnerstag, 03.06.2021, 18-20 Uhr (online) (596)
Öffentliche Investitionen trotz Schuldenbremse (Einladung)
Diskussion mit Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DGB Niedersachsen und der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord statt.
Die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen wurden auch mit großen Summen öffentlicher Gelder bekämpft. Hilfen für das Gesundheitswesen, Impfungen, Überbrückungshilfen für Unternehmen und Soloselbständige, Steuerstundungen, Insolvenzaussetzungen und Kurzarbeitergeld. Die Staatsverschuldung ist dadurch stark gestiegen.
Gleichzeitig ist das private Vermögen in Deutschland enorm gewachsen, nicht zuletzt aufgrund der stabilisierenden Geld- und Fiskalpolitik. Die Zahl der Milliardäre und deren Vermögen hat stark zugelegt.
Die deutsche Finanzpolitik steht heute vor einem Dilemma. Einerseits muss sie die aufgenommenen Kredite wieder abbauen. Andererseits müssen die durch die Krise deutlich gewordenen Strukturschwächen in der öffentlichen Daseinsvorsorge (Gesundheit, Pflege, Bildung, Verwaltung) abgebaut werden. Hinzu kommen nicht aufschiebbare Handlungsbedarfe, die auch schon vor der Corona-Krise benannt waren: z.B. Klimawandel, Digitalisierung und Demografie.
Unsere Diskussionsfrage: Wie können die nötigen öffentlichen Investitionen geleistet werden, auch unter dem Regime der Schuldenbremse?
Ablauf:
Begrüßung: Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen
Einführung: Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)
Es diskutieren mit Marcel Fratzscher:
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Julia Hamburg, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag
Thorsten Gröger, IG Metall, Leiter des Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Schlußwort: Laura Pooth, Vorsitzende der GEW Niedersachsen
Donnerstag, 22.04.2021, 19 – 20.30 Uhr (595)
Politischer Salon (online) (19)
Coronakrise = Vertrauenskrise = Staatskrise? - Zur politischen Lage in der Zeit der Pandemie (Einladung)
Das Missmanagement der Coronakrise hat die politische Landschaft heftig in Bewegung versetzt. Hinzu kommen Skandale im politischen Betrieb, weil sich Abgeordnete mit dubiosen Deals die Taschen vollgemacht haben. Die Zustimmung zur Corona-Politik in der Bevölkerung befindet sich im Sinkflug. Der Eindruck einer Legitimationskrise der demokratischen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland liegt auf der Hand. Wird die entstandene Schieflage zu einem politischen Erdbeben führen, das sich auch bei der anstehenden Bundestagswahl zeigt oder werden sich die Wogen der politischen Unzufriedenheit in nächster Zeit wieder glätten?
Arno Brandt und Stefan Wolf stellen Thesen zur aktuellen politischen Gemengelage auf und laden ein zur Diskussion.
Freitag, 19.03.2021, 17:00 - 18:30 Uhr (online) (594)
IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN - Wirtschaftspolitik nach Corona (Einladung)
(in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und dem DGB Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt)
Die Schockwellen der Corona-Krise zeigen uns wie unter einem Brennglas, in welchem Ausmaß die Menschen auf funktionierende Infrastrukturen und eine entwickelte soziale Daseinsvorsorge angewiesen sind. Staatliches Handeln gewinnt auch im wirtschaftlichen Bereich wieder an Bedeutung, wie die diversen Rettungsprogramme für Teilbereiche der Privatwirtschaft zeigen. Das viele Jahre geltende Credo „Privat vor Staat“ verschwindet immer mehr aus der öffentlichen Wahrnehmung. Hingegen werden Versäumnisse der Vergangenheit beispielsweise mit Blick auf die schleppende Digitalisierung der deutschen Haushalte und des ländlichen Raums in Zeiten des „Home Office“ und des „Homeschoolings“ nur allzu deutlich.
Damit stellt sich die Frage nach einer künftig anders ausgerichteten, investierenden Wirtschafts- und Finanzpolitik, die die bisherige staatliche Fixierung auf die „Schwarze Null“ und „Schuldenbremsen“ infrage stellt. Zumal in Niedrigzins-Zeiten eröffnet sich ein Fenster für eine neue Politik, die nicht einfach nach einer Wiederherstellung des „Status quo“ vor Corona strebt, sondern nötige Investitionen mit den Erfordernissen des Klima- und Umweltschutzes vereinbart.
Darüber wollen wir diskutieren mit
Dr. Norbert Walter-Borjans, dem Bundesvorsitzenden der SPD sowie
Dr. Mehrdad Payandeh, dem DGB-Bezirksvorsitzenden Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt.
Moderation: Cosima Schmitt, Journalistin und ZEIT-Autorin.
Donnerstag, 04.03.2021, 19 Uhr (593)
Politischer Salon (online) (18)
Zur ambivalenten Ethik des Erfolgs - Michael Sandels Kritik der Meritokratie (Einladung)
Was hat Leistung mit Erfolg in Wirtschaft und Gesellschaft zu tun? Dieser Frage geht Michael Sandel (Havard) in seinem neuen Buch „Ende des Gemeinwohls“ nach und antwortet: nichts oder nicht viel. Wie konnte es dazu kommen, dass in einer Marktwirtschaft kapitalistischen Zuschnitts Leistung mit beruflichem Erfolg gleichgesetzt wird und als eigener Verdienst (Merit) erscheint. Sandel zeigt auf, dass sich auch links-liberale Eliten dieser Aufstiegsrhetorik bedienen und sich daher so viele in der Gesellschaft abgehängt fühlen. In kritischer Auseinandersetzung mit der meritokratischen Ethik (Herrschaft der Besten) analysiert er, wie sich die ehemalige Gemeinwohlorientierung (Wohlstand für alle) in eine marktförmige Leistungsgesellschaft verwandeln konnte – und was wir dagegen tun können.
Arno Brandt und Stefan Wolf stellen das Buch zur Diskussion.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme Arno Brandt + Stefan Wolf
2020 (18)
Montag, 14.12.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (592)
Forum digital – online-Diskussion (12)
Wer soll das bezahlen? – Zur Finanzierung öffentlicher Investitionen unter Bedingungen der Schuldenbremse
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Nach der Abwehr von Covid-19 und Überwindung der Rezession sind die staatlichen Haushalte verschuldet und die Kassen unzureichend gefüllt, um die gesellschaftlichen Ansprüche an staatliches Handeln zu befriedigen (Gesundheit, Wohnen, Bildung, Klimawandel, Forschung). Finanzschwache Kommunen könnten bald wieder „gezwungen“ sein, Kliniken zu schließen oder zu privatisieren. Eine direkte Verschuldung der staatlichen Haushalte, wie in den USA, Japan und vielen anderen Ländern, wird in der EU und Deutschland durch Schuldenbremsen verhindert. Steuererhöhungen sind umstritten. Eine sozial-ökologische Reformpolitik droht damit in der Sackgasse zu enden. Es gibt aber Bewegungsspielräume, die entwickelt werden können.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Dienstag, 08.12.2020, 18 Uhr (Einladung) (591)
Forum digital - online-Veranstaltung (11)
Die Missstände in der Fleischindustrie - und was die Politik dagegen tun kann
(in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt)
Es bedurfte offenbar erst der Corona-Krise um die Beschäftigungsrealität in der Fleischindustrie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Obwohl die Geschäftsmodelle seit Jahren bekannt sind, soll erst jetzt gesetz-geberisch eingegriffen werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte in den vergangenen Wochen angekündigt, er werde aufräumen in der Branche. Es gehe um Verantwortung, so der SPD-Politiker im Bundestag.
Konkret sollen in der Fleischverarbeitung Werkverträge und Leiharbeit verboten werden. Auch mehr Kontrollen durch die Länder und eine digitale Arbeitszeiterfassung sind vorgesehen, damit die Unternehmen nicht den Mindestlohn unterlaufen.
Doch es zeigt sich nun, dass versucht wird, das Gesetz im parlamentarischen Verfahren auf subtilen Druck der Fleischbranche hin zu verzögern und zu verwässern.
Wir wollen daher mit unseren Expert_innen Matthias Brümmer, Geschäftsführer NGG-Region Oldenburg/Ostfriesland (Wie sind die Zustände in der Fleischwirtschaft?) und
Kerstin Tack, MdB aus Hannover (Was sind die aktuellen Gesetzesinitiativen der Politik?)
und Ihnen darüber sprechen, wie konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten nicht nur formuliert, sondern auch durchgesetzt werden können? Was müsste und kann auf Bundes- und Landesebene getan werden, damit menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen mitten in Deutschland garantiert werden?
Moderation: Lea Karrasch, Hannover
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Diese Einladung darf gern an interessierte Personen im Umfeld weitergeleitet werden.
Montag 30.11.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (590)
Forum digital – online-Diskussion (10)
Gemeinschaft kommt nicht von selbst – Zur Bedeutung öffentlicher Investitionen für eine nachhaltige Prosperität
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Die Corona-Krise hat viele Probleme sichtbarer gemacht. Die ‚Daseinsvorsorge‘ ist durch Steuersenkungen und ‚Schwarzer Null‘ in den letzten Jahrzehnten geschwächt worden. In der Pandemie wurden diese Mängel deutlich, z.B. in Krankenhäusern und Gesundheitsämtern. Doch auch schon vor der Krise wurde die Kritik an unzureichenden öffentlichen Infrastrukturen lauter. Stichworte: Wohnen, Verkehr, Bildung, Breitband, Forschung. Noch größer wird die Bedeutung staatlichen Handelns, wenn wir Förderprogramme einbeziehen (z.B. für Umweltschutz). Die Bedeutung öffentlicher Investitionen für Wirtschaft und Gesellschaft wurde sträflich unterschätzt.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Donnerstag, 26.11.2020, 19 Uhr (Einladung) (589)
Forum digital – online-Diskussion (9)
Gespiegelte Gesellschaft – Sprache und Bilder in der Pandemie
Es sei ungemein schwierig, so die Autorin J. Marinic, augenblicklich bei Verstand zu bleiben. Die Gesellschaft komme ihr in der Corona-Krise vor wie in einem Spiegelkabinett – nur verzerrte Wahrnehmungen. Dieses Bild der gespiegelten Gesellschaft möchten wir etwas auf den Grund gehen. Zerrbilder der Wirklichkeit, Verdrehung von Tatsachen, falsche Behauptungen – das sind Aussagen, die zeigen, wie schwer es ist, eine gemeinsame gesellschaftliche Grundlage zu teilen. Anhand ausgewählter Beispiele werden wir öffentliche Diskurse analysieren und mediale Wortbilder untersuchen. Was haben wir verlernt?
Dr. Stefan Wolf wird mit einigen Thesen in die Diskussion einführen.
Montag 23.11.2020, 18 Uhr (Einladung) (Präsentation) (588)
Forum digital – online-Diskussion (8)
Zur Politischen Ökonomie der Corona-Krise
(in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord)
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Schocks hinterlassen tiefe Spuren in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Pandemie ist dabei nicht Verursacher, sondern Treiber von schon vor der Krise sich abzeichnenden Trends und Transformationsprozessen. Wie unter einem Brennglas werden die Herausforderungen und Entwicklungsmuster der gegenwärtigen gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungsphase erkennbar. Die Pandemie führt nicht zuletzt zu einer Neubewertung staatlicher Politik. Vor allem ist zu erwarten ist, dass der Staat wieder für die Versorgung mit gesellschaftlich notwendiger Infrastruktur und Daseinsvorsorge verantwortlich gemacht wird.
Zur Diskussion laden ein:
Torsten Windels (Ökonom, Koordinator der Keynes-Gesellschaft, Regionalgruppe Nord) und
Dr. Arno Brandt (Regionalökonom und Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur).
Donnerstag, 22.10.2020, 19 Uhr (587)
„Nichts ist, wie es scheint“ - Über Verschwörungstheorien
Vortrag von Michael Butter, Universität Tübingen (Einladung)
Ort: Intercity Hotel, Rosenstr. 1
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, Bildungsverein e.V. und QBK (Qualifizierung für Beruf und Kultur in der Region Hannover e.V.) statt.
Im Kontext der Covid-19-Pandemie sind Verschwörungstheorien wieder populär. Attila Hildmann etwa, der „selbsternannte Vegangsta“, sieht die Pandemie in „Verbindung mit der geplanten Einführung einer sogenannten ‚Neuen Weltordnung‘….In diesem Zusammenhang verbreitete er eine Vielzahl von Verschwörungsideologien, spekulierte unter anderem über…..Angela Merkel, (die) ‚mit Gates einen globalen Völkermord von sieben Milliarden Menschen‘ plane“ (Wikipedia).
Schon seit 2015, als hunderttausende Flüchtlinge in die Bundesrepublik kamen, kursiert im Netz die Theorie vom „Großen Austausch“: Das Land solle von einer globalen „Finanzoligarchie“ mittels der „Migrationswaffe“ ausgeschaltet werden. Neben mangelndem Vertrauen in die Politik ist der Glaube an Verschwörungstheorien ein Merkmal des populistischen Brodelns. Doch was macht eine Erklärung zu einer Verschwörungstheorie? Warum sind sie für viele so attraktiv? Und was kann man dagegen unternehmen?
Antworten auf solche Fragen findet man seltener als Verschwörungstheorien selbst. Der Vortrag erläutert, wie solche Erzählungen funktionieren, wo sie herkommen und welche Auswirkungen sie haben können.
Michael Butter lehrt Amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und leitet ein europäisches Forschungsprojekt zu Verschwörungstheorien.
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltung unter Corona-Bedingungen: Registrierung der Daten/Hand-Desinfektion/Einlasskontrolle/Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in öffentlichen Bereichen.
Anmeldung erforderlich bei der Friedrich-Ebert-Stiftung unter: eMail: [email protected] oder Tel: 0511 357 708 30
Donnerstag, 24.09.2020, 19 Uhr (585)
Politischer Salon (17)
Thema: 250 Jahre Hegel (Einladung)
Ort: Veranstaltungsraum von imug, Postkamp 14a, Hannover
Wegen Corona bitte anmelden. Es können nur 20 Personen teilnehmen.
Ein Denken im Werden - Hegel zu Freiheit und Vernunft
‚Gedankenprosa‘, so Offe, sei der eigentliche Inbegriff Hegelschen Philosophierens, in dem es um Freiheit und Vernunft geht. Hier beginnt für Habermas der Diskurs der Moderne. Politische Lager, links wie rechts, reklamierten Hegel für sich, was zumindest nach Dialektik klingt. Auch wenn er sich mit dem ‚Weltgeist zu Pferde‘ vergaloppiert hat, so ist sein unzeitgemäßes Denken 250 Jahre nach seiner Geburt unverändert aktuell. Anhand einiger ausgewählter Denkstücke wird in Hegels Werk schlaglichtartig eingeführt, ohne auch nur im Ansatz damit einen Anspruch auf Vollständigkeit zu verbinden.
Nach einem kurzen Impuls von Dr. Stefan Wolf soll im politischen Salon eingehend gemeinsam über Hegel als ‚Philosoph der Freiheit‘ (Vieweg) diskutiert werden.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme
Arno Brandt + Stefan Wolf
Dienstag, 21.07.2020, 18 Uhr (583)
Forum digital (5)
Globalisierung am Ende? (Präsentation) (Einladung)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Corona hat einmal mehr die Fragilität grenzübergreifender Strukturen gezeigt. Von fehlenden Produkten (medizinische Ausrüstung, Medikamente), über fehlende Arbeitskräfte (z.B. Erntehelfer) bis zu gestörten Lieferketten oder Absatzmärkten zeigt sich die globale Wirtschaftsstruktur als besonders anfällig für Krisen. Die Reaktionen reichen von „Autarkie“ über mehr „Resilienz“ bis zu „weiter so“ Auffällig ist aber auch, dass Abschottung (America first, take back control) auch schon vor Corona Konjunktur hatte. Warum? Seit der Finanzkrise lahmt der der Welthandel. Ist der Prozess der Globalisierung beendet? Was heißt dies für Deutschland?
Torsten Windels, (Koordinator der Keynes-Gesellschaft – Regionalgruppe Nord) seine Sicht kurz vor. Im Anschluss diskutieren wir seine Thesen.
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr einwählen (per Browser oder App).
Dienstag, 07.07.2020, 18 Uhr (582)
Forum digital (4)
Mit Wumms? – Das Konjunkturpaket der Bundesregierung (Einladung) (Präsentation)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Covid-19 hat einen globalen Konjunkturschock bewirkt. Hieran knüpft aber auch eine historische Antikrisenpolitik der Bundesregierung an. Mit WUMMS (Olaf Scholz) wurde von Schwarzer Null auf Rekordverschuldung umgeschaltet. Ähnliches vollzieht sich auf EU-Ebene. Es stellt sich die Frage nach der Zweckmäßigkeit des Programms. Wurden Höhe und Maßnahmen vernünftig gewählt. Führt das Programm aus der Rezession? Am Beispiel der Abwrackprämie für PKW entstand Streit zwischen der IG Metall und der SPD-Spitze.
Torsten Windels (Koordinator der Keynes-Gesellschaft Regionalgruppe Nord) und Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.) stellen das deutsche Programm kurz vor. Im Anschluss diskutieren wir über das Programm.
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr einwählen (per Browser oder App)
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Forum digital
Veranstaltungsreihe (online) - Plurale Ökonomik: Lektionen aus Corona
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim - Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Freitag, 03.07.2020, 18 Uhr (581)
Klimakrise – Kick-off für eine neue Wirtschaft? (Einladung - Skript)
In Kooperation mit: Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt im Haus kirchlicher Dienste der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover - Jugendkirche Hannover - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim - Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Veranstaltungsreihe (online) - Plurale Ökonomik: Lektionen aus Corona
Die Corona-Krise brach unerwartet aus. Innerhalb kürzester Zeit haben Politik und Gesellschaft erhebliche Anpassungsleistungen entwickelt und Lasten gemeinsam geschultert, um Masseninfektionen und damit unübersehbare gesundheitliche Folgen für einen Teil der Gesellschaft zu vermeiden. Die Erkenntnisse in dieser Krise sind zahlreich. Insbesondere zeigte sich, politische Steuerung ist wirksam, denn sie ist handlungs- und wandlungsfähig. Die Corona-Krise ist global. Politische oder geografische Grenzen schützen nicht.
Die Klimakrise dagegen kommt nicht überraschend. „Die Grenzen des Wachstums“ wurde vor fast 50 Jahren vorgelegt. Seitdem werden die Konsequenzen unseres wirtschaftlichen Handelns und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch immer detaillierter beschrieben. Der Klimawandel und die damit verbundenen Lebensrisiken für Millionen von Menschen auf der Welt werden nur noch von sehr wenigen geleugnet. Auch wenn sich die Folgen der Klimakrise regional sehr unterschiedlich auswirken, so ist der Krisencharakter ebenfalls global, denn niemand kann sich durch politische oder geografische Grenzen entziehen. Eine frappierende Parallele zur Corona-Krise.
Gleichwohl zeigt sich die Politik in der Klima-Krise deutlich zögerlich, sucht nach kostenminimalen Wegen und schiebt die Krise auf die lange Bank. Doch die Zeit läuft uns davon. Klima schützende Handlungen sind dringend erforderlich.
Wie können konkrete Schritte zur Umsteuerung in unserem Wirtschaftssystem aussehen? Um diese Frage dreht sich das vertiefende Online-Gespräch am 3. Juli 2020.
Referentinnen:
Franziska M. Hoffart, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Makroökonomik an der Ruhr-Universität Bochum
Corinna Dengler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Ökonomie und Gender an der Universität Vechta
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Freitag, 04.09.2020, 18 Uhr (584)
Globalisierung – Zwischen Abschottung und Kooperation (Einladung) (Präsentation)
Die Coronakrise hat die Verbindung zur Welt zweifach als Risiko beschrieben. Einerseits als Infektionsrisiko, andererseits als Wirtschaftsrisiko durch gestörte Ex- und/oder Importmärkte. Eine bessere Beherrschung dieser Risiken kann nicht durch eine nationale Abschottung erfolgen. Einerseits, weil auch geschlossene Grenzen nicht wirklich vor Ansteckung schützen. Und andererseits, weil die globale Verflechtung der Welt uns die Welt als Einheit präsentiert, die sie ist. Die globale Suche nach einem Impfstoff zeigt das positive Potential der Mobilisierung des weltweiten Know hows. Auch das Kennenlernen der „Anderen“ durch Kultur, Wissenschaft, Arbeit, Handel und Finanz kann uns näher zusammenbringen. Doch dies erfordert auch Gestaltung dieser Beziehungen, die über das Recht des Stärkeren oder eine Anarchie des billigsten Preises hinausgeht.
Wir wollen die Ambivalenz internationaler Beziehungen zwischen negativer Abhängigkeit und Verletzbarkeit und positiver Vielfalt und Freiheit diskutieren. Im Fokus unserer Diskussion steht der Warenhandel und die Fragwürdigkeit des liberalen Freihandelsdogmas.
Referenten:
Dr. Reinhard Schumacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik an der Universität Potsdam. Er beschäftigt sich mit Handelstheorie, Internationaler Politischer Ökonomie, Entwicklungsökonomie und Ökonomischer Ideengeschichte. Er ist Mitbegründer des Podcasts Ceteris Never Paribus und der Initiative Diversifying and Decolonising Economics. In der Globalisierungsdebatte interessieren ihn besonders die Politische Ökonomie der (De)Globalisierung und die Verbindung von Handel und Entwicklung.
Torsten Windels, selbständiger Ökonom in Hannover. Bis Mitte 2018 war er Chefvolkswirt der NORD/LB in Hannover (seit 2007) und dort mit der Analyse verschiedenster Fragen der monetären, globalen und regionalen Ökonomie befasst. Heute verfasst er Stellungnahmen zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragen im Eigenformat (z.B. Investitionsschwäche, Schuldenbremse, Corona). Seit Anfang 2019 koordiniert er die Regionalgruppe Nord der Keynes-Gesellschaft, ist seit Mitte 2020 im Vorstand des Monetären Workshops und Mitglied der Initiative Niedersächsischer Ethikrat.
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
Freitag, 02.10.2020, 18-19 Uhr, online (586)
Krisenmanagement – Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik (Einladung)
Covid-19 stellte und stellt die Welt vor die Herausforderung schnellen Lernens. In der Wissenschaft setzten sich weltweit Virologen, Epidemiologen und viele weitere wissenschaftliche Fachgruppen in Bewegung, um mehr herauszufinden über das Virus, die Übertragungswege, die geeigneten Schutzmechanismen usw. Mit beeindruckendem Tempo vernetzten sich diese Forschungsgruppen. Auch die Bereitstellung finanzieller Mittel erfolgte zügig. Hervorgehoben sei die internationale Geberkonferenz auf Initiative der EU, die am 04.05.2020 7,4 Mrd EUR sammelte, um einen globalen Forschungsverbund zu schaffen. Der Verbund soll Impfstoffe, Behandlungsmetho-den und Tests entwickeln.
Die Politik musste schnell die besten Wege zum Bevölkerungsschutz finden und das Gesundheitssystem auf die Epidemie Bekämpfung ausrichten. Hierbei wurden vielfach Schwachpunkte identifiziert, die es zu beseitigen galt und gilt. Politik und Wissenschaft traten in einen lernenden Austausch ein und passten die Schutzmaßnahmen mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess über das Virus und seine Verbreitung an. Dies war und ist nicht konfliktfrei, weil der Erkenntnisprozess nicht linear verläuft, sondern mit Schleifen, Sackgassen und Mehrdeutigkeiten verbunden ist.
Trotz vieler Wendungen, föderaler Vielstimmigkeit und manchen Profilierungsversuchen hatten viele Menschen in Deutschland aber den Eindruck der quasi beobachtbare Prozess des Lernens zwischen Wissenschaft und Politik funktioniert und orientiert sich am Wohle der Bevölkerung. Die Akzeptanz auch drastischer Maßnahmen war und ist entsprechend hoch.
In der Krise wurden immer wieder Parallelen zur Klimakrise gezogen, die im Ergebnis weit bedrohlicher für die Menschheit ist als Corona, aber deren Bekämpfung völlig anders verläuft. Leugnen, zaudern, Einzelinteressen prägen die Klimapolitik. Auch das Zusammenwirken von Politik und Wissenschaft verläuft anders. Warum?
Wir wollen dieser Frage nachgehen und haben hierfür zwei interessante Referentinnen gewonnen:
Referentinnen:
Nicole Wilke, Ökonomin, ist als Referatsleiterin für internationalen Klimaschutz im Bundesumweltministerium (BMU) tätig. Als Deutsche und EU-Chefverhandlerin auf internationalen Klimakonferenzen (UNFCCC) hat sie bei den Verhandlungen zum Pariser Klimaschutzabkommen die unterschiedlichen Verpflichtungen von Staaten (Differenzierung) in den Bereichen Transparenz (Berichterstattung) und Minderung verantwortet. Ein Schwerpunkt ihres Interesses liegt in der künftigen Gestaltung des multilateralen Klimaregimes. Z.B. wie kann die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure in der Begleitung der Umsetzung von Klimaschutz in UNFCCC gestaltet werden?
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, ist Entwicklungs- und Wissenssoziologin sowie Direktorin am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIS) und Professorin für Globale Nachhaltige Entwicklung (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn). Sie beschäftigt sich vor allem mit der Governance natürlicher Ressourcen und Umgang mit Umweltwandel (Mitigation und Anpassung); Soziale, kommunikative und diskursive Konstruktion von Wissen und Wirklichkeiten; Mobilitäten, Grenzen und Grenzziehungsprozesse (Crossroads Studies) im Aushandeln politischer Ordnungen; Wissenschafts- und Technikforschung; Wissenschafts- und Innovationspolitik, Transformative Wissenschaft; Inter- und Transdisziplinarität.
Moderation: Felix Kostrzewa, Wissenschaftsladen Hannover e.V.
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Donnerstag, 02.07.2020, 18 Uhr (580)
Forum digital (2)
U, V, W oder L?
Corona und Rezession – Wo stehen wir? (Einladung)
Einladung zur online-Diskussion (in Kooperation mit der Keynes-Gesellschaft | Regionalgruppe Nord).
Die Schutzmaßnahmen und das Schutzverhalten gegen die Covid-19-Pandemie haben einen wirtschaftlichen Schock erzeugt. Der absehbare konjunkturelle Einbruch 2020 wird historische Dimension haben. Angesichts der Neuartigkeit dieses globalen Schocks ist aber schon die Situationsanalyse schwierig. Umso schwerer ist eine Prognose zu entwickeln. Folgt dem Einbruch ein ebenso steiler Wiederaufschwung, die sogenannte V-Form der Konjunktur. Dies deutet z.B. der Verlauf der Börsenkurse an. Oder werden die Einbrüche bei Einkommen und Beschäftigung sowie nicht zuletzt der Erwartungsschock in eine längere Krise führen, die sogenannte U- oder L-Form der Konjunktur. Für Deutschland kommt erschwerend die Exportabhängigkeit hinzu.
Christian Lips (Chefvolkswirt der NORD/LB) stellt einführend seine Sicht der Dinge dar, über die wir im Anschluss diskutieren.
Anmeldung unter: [email protected]
Die Veranstaltung läuft auf der Plattform ZOOM, nach Anmeldung erhaltet ihr einen Link über den ihr euch ab 17:50 Uhr bitte einwählt (per Browser oder App).
Freitag, 8. Mai 2020, 19 Uhr (onboarding ab 18:45 Uhr) (579)
Forum digital (1) (Mitveranstalter)
Plurale Ökonomik: Geld oder Leben? - Wissenschaftliche Gedanken zur Corona-Krise
Online-Paneldiskussion (Einladung - Videoaufzeichnung - Dokumentation)
In Kooperation mit Plurale Ökonomik Hannover - Economists for Future - Wissenschaftsladen Hannover e.V. - Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Ev. Landeskirche Hannover - Keynes Gesellschaft – Regionalgruppe Nord - Jugendkirche Hannover - Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in der Region Hannover-Hildesheim.
Die Corona-Krise beschäftigt Menschen weltweit. Die Bedrohung durch das winzig kleine Virus fordert Menschen und Institutionen in noch nie da gewesener Weise heraus. Selbstverständliches steht in Frage. Gestrige Sicherheit weicht Unsicherheit oder findet zu einem "neuen" Normal.
- Was macht die Krise mit uns persönlich?
- Welche Wirkungen hat die Krise auf unser Krisen- und Krisenbewältigungsverständnis (Rettungsprogramme, Solidarität, globale Abhängigkeiten, Freizügigkeit)?
- Verändert sich das Vorgehen und Verhältnis von Wissenschaft und Politik im Angesicht von Notständen mit dieser Krise?
- Kann oder muss oder sollte man Gesundheitsvorsorge und wirtschaftliche Situation(en) bei einem Shutdown/Lockdown gegeneinander abwägen?
- Wie soll und könnte die Globalisierung von morgen aussehen?
- Verliert der Klimaschutz durch das Virus oder lernen wir Krisenmanagement auch für den Klimaschutz?
Vier Ökonom*innen sind bei unserer Online-Paneldiskussion zu Gast:
- Prof. Dr. Silja Graupe, Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
- Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
- Prof. Dr. Stephan Thomsen, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover
- Dr. Joachim Lange, Evangelische Akademie Loccum
Die Online-Paneldiskussion moderiert Felix Kostrzewa vom Wissenschaftsladen Hannover.
Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnahmezahl durch das Online-Konferenzsystem begrenzt ist. Der Zugangslink wird gemailt.
Mittwoch, 11. März 2020 um 19 Uhr (578)
Der Mann, der den Marxismus erfand – Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels
Referent: Prof. Dr. Michael R. Krätke (Lancaster University)
Ort: ZEITFÜR, Restaurant im Leineschloss, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen und dem DGB Bezirk Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt
Friedrich Engels stand und steht im Schatten seines großen Freundes Karl Marx. Seine bescheidene Selbsteinschätzung als „zweite Violine“ hat dazu beigetragen, dass sein Werk bis heute nicht angemessen wahrgenommen worden ist. Im Gegenteil. Unter Marxisten wie Nicht- bzw. Anti-Marxisten hält sich hartnäckig die Vorstellung, Engels habe Marx‘ Werk nur popularisiert. Es gilt, Engels, der Marx immer wieder voranging, wieder und neu zu entdecken. Als der Mann, der den Marxismus erfand.
Michael Krätke, Professor für Politische Ökonomie an der Lancester University, erinnert an Friedrich Engels, den großen Theoretiker des Marxismus und Vordenker der Sozialdemokratie.
Mittwoch, 4. März 2020 um 19 Uhr (577)
Die Zukunft ausstellen
Vortrag von Ludger Schwarte
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Veranstaltung in Kooperation mit dem Bildungsverein e.V. und QBK (Qualifizierung für Beruf und Kultur in der Region Hannover e.V.)
Ohne Ausstellungen keine Kunst – das leuchtet ein. Aber wird das (Kunst)Werk erst durch die Ausstellung zur Kunst – und wann ist etwas Ausstellung und wann nur Präsentation?
Ludger Schwarte bietet einen Perspektivwechsel vom einzelnen Werk hin zur räumlichen Konstellation – und damit eine Argumentation für die gesellschaftspolitische Relevanz von Ausstellungen. Und er nennt Kriterien für eine Unterscheidung der zeitgenössischen von der künftigen Kunst.
Ludger Schwarte lehrt Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf.
Nach dem Vortrag wird es eine gemeinsame Diskussion mit Robert Drees (Galerist), Carina Plath (Kuratorin Sprengel Museum), Andreas Becke (Philosophie-Dozent Bildungsverein) und Ludger Schwarte geben.
Der Eintritt ist frei.
Dienstag, den 25. Februar 2020, 18.00 Uhr,
Forum-Mitgliederversammlung
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
Dienstag, 25. Februar 2020 um 19 Uhr (576)
Yuval Noah Harari – Entwerfer einer neuen Perspektive über Herkunft und Zukunft des Individuums, der Menschheit, des Homo Sapiens
Referenten: Friederike Otto und Wilfried Gaum (beide Forum für Politik und Kultur e.V.)
Ort: Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
In seinem ersten in Deutschland bekannt gewordenen Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ (2013) stellte Yuval Noah Harari (Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem) dar, wie die menschliche Spezies die Erde erobern konnte. Homo Deus (2017) baut auf diesem Werk auf und handelt von der Zukunft. So steht im Vorspann: „Was wird mit uns und unserem Planeten passieren, wenn die neuen Technologien dem Menschen gottgleiche Fähigkeiten verleihen - schöpferische wie zerstörerische - und das Leben selbst auf eine völlig neue Stufe der Evolution heben?“ Schließlich entwirft Harari „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“, 2018 in Deutschland erschienen.
Friederike Otto und Wilfried Gaum stellen seine Thesen vor und diskutieren diese kritisch.
Mittwoch, 29. Januar um 19 Uhr (575)
Politischer Salon (16)
Thema: Der Kampf um die Köpfe
Ort: Lister Straße 3 (Licht & Raum), Hannover
Wie kommen politische Ideen in die Köpfe der Menschen? Warum stimmen viele Menschen freiwillig politischen Vorstellungen zu, die eigentlich ihren Interessen widersprechen? Wie konnte sich der Neoliberalismus über vier Jahrzehnte die Meinungsführerschaft in Deutschland und anderswo sichern? Es geht offenkundig nicht nur um die Frage, welche politische Ideen richtig oder falsch sind. Den Kampf um die Köpfe gewinnt nur, wer seine politischen Projekte und Erzählungen im Alltagsbewusstsein und in den Gewohnheiten der Menschen verankert. Über dieses Thema wollen wir sprechen. Arno Brandt gibt dazu eine kurze Einführung.
2019 (25)
Freitag, 13. Dezember 2019,18.30 Uhr (574)
Jahresabschlussveranstaltung
SOLIDARITÄT - BEWEGUNG SCHAFFT VERÄNDERUNG!
mit Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Hanna Legatis (Schauspielerin), Martin Kunze (Schauspieler), Laway (Friesenfolk, Wilhelmshaven) und La Kejoca (global folk, Düsseldorf)
Ort: Ballhof-Theater,. Ballhofplatz, Hannover
Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem ver.di-Bildungswerk in Niedersachsen e.V. und der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e.V.
Solidarität ist eine Kraft, die gerade in Zeiten wie diesen notwendig ist, um drängende gesellschaftliche Reformen durchzusetzen.
Das gilt für die Bewältigung des Klimawandels, die Zurückweisung der Macht der Internet-Konzerne und für den Kampf für bessere Lohn und Arbeitsbedingungen. Solidarität bedeutet wechselseitige Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Hilfe. Sie ist die Bereitschaft der Menschen, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Sie gilt zwischen Starken und Schwachen, zwischen den Völkern und zwischen den Generationen. Solidarität schafft Macht zur Veränderung, das ist die Erfahrung der Arbeiterbewegung, der Umweltbewegung und von vielen anderen zivilgesellschaftlicher Initiativen. Bewegung schafft Veränderung.
Mit unserer Veranstaltung wollen wir den Grundwert der Solidarität ins Bewusstsein rufen und die vielen Bewegungen in unserem Land, die für soziale Grundrechte streiten, gegen den Klimawandel aufstehen und sich dem rechten Hass und Terror in den Weg stellen, feiern. Dazu laden wir Sie herzlich ein!"
Montag, 9. Dezember, 19:00 Uhr (573)
Ungleichheit im Digitalen Kapitalismus
Referent: Prof. Dr. Hagen Krämer, Karlsruhe
Veranstaltung in Kooperation mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Keynes Gesellschaft / Regionalgruppe Nord
Ort: Intercity-Hotel (6. Stock), Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Tech-Konzerne dominieren die Weltwirtschaft. Sieben der zehn der wertvollsten Firmen an der Börse sind Digitalunternehmen. Die Konzentration dieser Superstar-Konzerne hat weitreichende Folgen für die Organisation der Märkte und für die Verteilung von Einkommen und Vermögen.
Welche Mechanismen stehen hinter der Macht der Tech-Konzerne? Wohin führt die weitere Monopolisierung im digitalen Kapitalismus? Und was kann die Politik diesen Trens und den daraus resultierenden Ungleichheiten entgegensetzen?
Professor Hagen Krämer (Hochschule Karlsruhe - Wirtschaft und Technik) gibt einen Einblick in die polit-ökonomischen Zusammenhänge des digitalen Kapitalismus. Mit ihm diskutieren taz-Redakteurin Ulrike Herrmann und der Koordinator der Keynes Gesellschaft / Regionalgruppe Nord Torsten Windels, moderiert von Lea Karrasch, Hannover.
Dienstag, 3. Dezember 2019, 19 Uhr (572)
Ulrich Krempel und Friederike Otto diskutieren:
BAUHAUS 100: Wie politisch war das BAUHAUS?
Ort: Galerie Drees, Weidendamm 15
Die Stiftung Bauhaus hat im November 2018 der linken Punk-Band „Feine Sahne Fischfilet“ mit der Begründung ihrer politischen Ausrichtung den Auftritt untersagt und eine Debatte über die heutige und damalige politische Dimension des Bauhauses augelöst. Eine spannende Frage.
Das Bauhaus war weit mehr als eine Gestaltungsschule. Sie stand durch ihr Personal und Lehrverständnis auch für eine gesellschaftliche Neugestaltung. Im Gespräch werden Ulrich Krempel und Friederike Otto der Frage nach einer politischen Verortung der großen Themen, die damals im Bauhaus neu gedacht wurden, nachgehen und anschließend mit euch diskutieren.
Dienstag, 26. November 2019,19.00 Uhr (571)
Politischer Salon (15)
Thema: Soziale Gerechtigkeit
Ort: Galerie Falkenberg, Falkenstraße 21 A (Innenhof), Nähe Haltestelle Lindener Markt
Wir haben uns in den letzten Monaten viel mit den Grundwerten der Freiheit und der Solidarität beschäftigt. Auf unserem nächsten Treffen geht es um den Grundwert der (sozialen) Gerechtigkeit. Spätestens seit der Französischen Revolution war dieser Grundwert Antrieb für viele soziale Bewegungen, für die Arbeiterbewegung, aber auch für Initiativen, die sich für bessere Bildung, für günstigen Wohnraum oder gegen Armut eingesetzen. Was ist eigentlich für uns Gerechtigkeit und woran machen wir fest, ob etwas gerecht oder ungerecht ist? Welche Rolle spielt dieser Grundwert für politische Akteure, die sich für eine sozialere und demokratischere Gesellschaft einsetzen? Arno Brandt wird in dieses Thema einführen.
Dienstag, 19. November 2019, 18:30 Uhr (570)
Heinz Bude, Solidarität – Die Zukunft einer großen Idee
In Kooperation mit dem Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Ort: InterCity Hotel (Casino, 6. Stock), Rosenstraße 1, 30159 Hannover
Deutschland ist heute tiefer denn je in Arm und Reich gespalten. Gleichzeitig wird unsere Demokratie von Rechtspopulist_innen offen in Frage gestellt. Es ist zu befürchten, dass diese Polarisierungen im digitalen Zeitalter weiter zunehmen werden. Was aber hält unsere Gesellschaft im Kern zusammen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude in seinem neuen Buch mit dem Titel „Solidarität: Die Zukunft einer großen Idee“.
Darin macht er sich für ein neues Verständnis von Solidarität stark. Diese kann laut Bude ein Heilmittel gegen die Spaltungen in unserer Gesellschaft sein. Anderen Menschen zu helfen und nicht den Konkurrenten darin zu erkennen, müsse wieder selbstverständlicher werden. Ist diese Vorstellung von Solidarität zeitgemäß? Welches Menschenbild steckt dahinter? Und: Können wir damit der gesellschaftlichen Polarisierung entgegen wirken?
Diese und andere Fragen wollen wir mit unseren Gästen auf dem Podium und Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Da Prof. Dr. Heinz Bude (Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel) kurzfristig absagen musste, übernahm Hanna Legatis eine kommentierende Einführung. Die folgende Podiumsdiskussion mit Hanna Legatis (Journalistin) und Prof. Rolf Wernstedt (Präsident des Niedersächsischen Landtags a.D.) wurde verstärkt von Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forum für Politik und Kultur e.V.). Moderiert wurde die Diskussioon von Holger Ahäuser, Journalist.
(Buchbesprechung zu Heinz Bude, Solidarität von Hanna Legatis und Martin-G. Kunze: Buchbesprechung (pdf))
Samstag, 26.- Sonntag, 27.Oktober 2019 (569)
BAUHAUS 100-Tour - Weimar und Dessau
Inhaltlich begleitet von Friederike Otto.
Wir besichtigen auf einer zweitägigen Busreise die zwei Wirkstätten des BAUHAUSES , sowie die neu entstandenen Bauhaus-Museen.
Das BAUHAUS hat sich in den 14 Jahren, die es nur existierte, laufend verändert. Die Bauhausgebäude in Weimar und Dessau hintereinander zu besichtigen, veranschaulicht dies sehr deutlich. Die Tour vermittelt somit einen umfassenden und anschaulichen Einblick in den äußeren und inneren Prozess des BAUHAUSES. Außerdem besichtigen wir die brandneuen Bauhaus-Museen der Städte Weimar und Dessau, die anlässlich des Jubiläums entstanden sind.
Samstag, 26.10.2019: Abfahrt nach Weimar
Führung BAUHAUS Weimar, Besichtigung Bauhaus-Museum
Fahrt nach Dessau, Abendessen im Kornhaus.
Sonntag, 27.10.2019: Besichtigung BAUHAUS Dessau, Besichtigung Bauhaus-Museum
Rückfahrt nach Hannover
Kostenbeteiligung: 250€ inkl. Bus + Übernachtung
Donnerstag, 24. Oktober 2019,18:00 Uhr (568)
KLIMAFREUNDLICHES HANNOVER?
Referenten: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Marc Hansmann
Ort: Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
In Kooperation mit dem SPD-Unterbezirk Hannover.
Nach aktueller Einschätzung der Stadtverwaltung wird Hannover die städtischen Klimaziele nicht erreichen. Hannover muss also klimafreundlicher werden, da sind sich Politik, Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft einig. Mögliche Ansätze sind die Energie- und Wärmewende, der Ausbau der Alternativen zum Auto (Bus und Bahn, Fahrrad und Fußverkehr) und eine Umstellung des Autoverkehrs auf E-Mobilität. Gleichzeitig geht es um eine gesamtgesellschaftliche Klimapolitik, die die Rahmenbedingungen für die Erreichung der Pariser Klimaziele bis 2050 justiert.
Ernst-Ulrich von Weizsäcker, einer der profiliertesten Umweltwissenschaftler in Deutschland und Marc Hansmann, OB-Kandidat in der Landeshauptstadt Hannover, stellen ihre klimapolitischen Visionen zur Diskussion.
Montag, 14. Oktober 2019 um 19 Uhr (567)
70 JAHRE GRUNDGESETZ
Referent: Dr. Rainer Litten
Ort: imug, Postkamp 14a, 30159 Hannover
"Der Staat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Staates willen".
Ursprünglich sollte Art.1 unserer Verfassung so lauten. Welch eine Revolution gegenüber dem hergebrachten deutschen Staats- und Gesellschaftsverständnis!
Dr. Rainer Litten, lange Jahre Justizstaatssekretär in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, wird in unserer zweiten Veranstaltung zum Geburtstag unserer Verfassung die Entstehung des Grundgesetzes in bewusster Abkehr vom Nationalsozialismus, aber auch der sich in der sowjetischen Besatzungszone entwickelnden Diktatur aufzeigen. Dabei spielte die Vermeidung verfassungspolitischer Fehlkonstruktionen der Weimarer Reichsverfassung eine prominente Rolle. Anhand ausgewählter Beispiele will der Referent Vorzüge, aber auch Defizite unserer Verfassung darstellen.
Donnerstag, den 26. September 2019, um 19 Uhr (566)
Politischer Salon (14)
Thema: Bürgerlichkeit
Arno Brandt und Stefan Wolf führen in das Thema ein.
Ort: „Licht und Raum“, Lister Straße 3, Nähe Lister Meile.
In der Wahlkampfberichterstattung zu den Landtagswahlen in Sachsen stellt eine MDR-Journalistin die Frage, warum die CDU nicht mit der AFD eine „bürgerliche Koalition“ bildet? Der Schriftsteller und Jurist Bernhard Schlink (Der Vorleser) beklagt sich auf einer ganzen FAZ-Seite, dass Rechtskonservative im Allgemeinen und die AFD im Besonderen durch die Engführung des gesellschaftlichen Mainstreams ausgegrenzt würden.
Erst dadurch seien enttäuschte Bürger und Patrioten mit den Rechtsradikalen eine Melange eingegangen. Peter Altmaier hält Schlink entgegen, dass Bürgertum und Bürgerlichkeit etwas mit den unabgegoltenen Versprechen der Französischen Revolution zu tun hat, weshalb die Rechtskonservativen und Rechtspopulisten den Anspruch verwirkt haben, zu den bürgerlichen Parteien der Gesellschaft zu gehören.
Das alles sind gute Gründe sich einmal mit der Frage zu beschäftigen, was Bürgertum und Bürgerlichkeit eigentlich ausmacht.
Donnerstag, 29. August 2019, 19 Uhr (565)
„Idealismus ohne Illusionen, Realismus ohne Anpassung“
Jürgen Habermas zum 90. Geburtstag
Referent: Dr. phil. Stefan Wolf
('Dem nach Vernunft verlangt' "Idealismus ohne Illusion, Realismus ohne Anpassung" Habermas zum 90. von Dr. Stefan Wolf Kolumne (pdf))
Ort: Licht & Raum, Lister Straße 3, Nähe Lister Meile
„Blauer halber Meter“ heißt die „Theorie des kommunikativen Handelns“ von Habermas auch, weil die 3 Bände viel Platz im Regal einnehmen. Man musste ihn gelesen haben, wenn man soziologisch argumentieren und sich mit der anderen Denkschule, der Systemtheorie nach Luhmann, auseinander setzen wollte. Was ist davon heute noch wichtig am Ende der großen Rahmenerzählungen und einer politischen Weltlage, die einen demokratischen und diskursiven Rückfall nach dem nächsten erlebt? Was hat das Projekt der Moderne - vielleicht in bester aufklärerischer Absicht - falsch gemacht? Welchen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ erleben wir und wie müssen wir das Politische neu erfinden, um wieder eine andere Diskurskultur zu entwickeln? Dies stellt Stefan Wolf im Rahmen eines Impulsvortrags zur Diskussion und führt in das Denken von Habermas und seine Thesen zur öffentlichen Vernunft ein. ‚Dem Normativen verpflichtet‘, titelten die Geburtstagswünsche im Juni. Was heißt das in Bezug auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, politischen Auseinandersetzungen und unterschiedlichen Kulturen, in denen wir leben? „Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit“ sind Prinzipien, die jedem Diskurs zu Grunde liegen sollten. Somit ist der Dialog unter Freien und Gleichen nicht voraussetzungslos, sondern hat – wie alle guten Demokratien – Grundsätze, die geteilt werden müssen, auch wenn sie sich nicht bis ins Letzte begründen lassen. Habermas‘ Diskursethik auch gegen die Postmoderne zu verteidigen, wird ein Ansatz sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Montag, 26. August 2019 um 19 Uhr (564)
70 Jahre Grundgesetz
Die freiheitliche demokratische Grundordnung – Entstehung, Geschichte und politische Wirkungen
Referentin: Dr. Sarah Schulz
imug, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Die freiheitliche demokratische Grundordnung (fdGO) ist nach 70 Jahren Grundgesetz ein scheinbar feststehender Begriff. Zugleich lässt sie viel Interpretationsspielraum und Identifikationsmöglichkeiten. Vor allem aber scheint sie der Kern der bundesrepublikanischen Demokratie zu sein, den es vor ihren „Feind*innen“ zu schützen gilt. Wer aber hat diesen Kern definiert – und ging es dabei um Demokratie?
Der Vortrag zeichnet die Entstehung der fdGO in der frühen Bundesrepublik nach. Dabei werden ideengeschichtliche Traditionslinien zur Weimarer Republik und Nationalsozialismus aufgezeigt.
Kann die fdGO als Kern der abwehrbereiten Demokratie vor dem neuen Rechtsruck schützen oder ist das Konzept der wehrhaften Demokratie selbst Teil eines Problems?
Dr. Sarah Schulz studierte Politikwissenschaft an der Universität Leipzig und promovierte 2018 zum Thema „Die freiheitliche demokratische Grundordnung“ an der Universität Kassel. Sie ist als Dozentin an der Universität Kassel tätig und Koordinatorin des Promotionskollegs „Soziale Menschenrechte“ der Universität Kassel und der Hochschule Fulda.
Samstag, 15. Juni 2019 (Tagestour) (563)
BAUHAUS 100: Alfeld – Fagus Werk
Inhaltlich begleitet von Friederike Otto.
Das UNESCO-Welterbe Fagus-Werk gilt weltweit als Ursprungsbau der Moderne und wurde 1911 als Erstlingswerk des Architekten und Bauhaus-Gründers Walter Gropius erbaut. Das Werk repräsentiert eine völlig neue Architekturauffassung.
Kostenbeteiligung: 50€ inkl. Bahn+ Verpflegung
Mittwoch 12. Juni 2019, 19.00 Uhr (562)
Neue Mobilität mit MOIA?
Ein Gespräch mit Stephan Rammler (IZT) (erkrankt, ersatzweise Dr. Arno Brandt), Michael Fischer (MOIA) und Ulf-Birger Franz (Region Hannover)
Wer oder was ist eigentlich MOIA?
Als Sammeltaxensystem (Ride-Hailing) fährt die VW-Tochter MOIA seit 2018 durch Hannover und bietet Fahrdienstleistungen an. Grundsätzlich könnte es eine Mobilitätslücke zwischen der ÜSTRA und den herkömmlichen Taxis schließen. Aber dafür bräuchte es eine engere Kooperation mit dem Öffentlichen Personennahverkehr, kurz ÖPNV. Ziel der Stadtpolitik sollte es weiterhin sein, ein integriertes Mobilitätskonzept anzubieten. Aber sind MOIA und der ÖPNV überhaupt zu einer engeren Zusammenarbeit bereit? Noch ist das Geschäftsmodell von MOIA wenig transparent und seine Vernetzung im Verkehrsverbund unklar. In dieser Gemengelage wollen wir im Gespräch mit Stephan Rammler (Direktor des Berliner Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), Ulf-Birger Franz (Verkehrsdezernent der Region Hannover) und Peter Fischer (Pressesprecher von MOIA) Fragen einer neuen Mobilität und eines ÖPNV der Zukunft für die Stadt und die Region Hannover diskutieren. Moderation: Stefan Wolf.
Eine Veranstaltung des Forums für Politik und Kultur e.V. und AG Stadtleben.
Arbeit und Leben Niedersachsen, Arndtstraße 20, 30167 Hannover
ÖPNV: Christuskirche, Stadtbahnlinien 6 + 11, Buslinien 100 + 200
Donnerstag, 23. Mai 2019, um 19 Uhr (561)
Politischer Salon (13)
Thema: Heinz Bude: „Solidarität – Die Zukunft einer großen Idee“
Hanna Legatis und Martin Kunze stellen das Buch zur Diskussion.
Galerie Falkenberg in der Falkenstraße 21 A (Innenhof), Nähe Haltestelle Lindener Markt
Freitag, den 17. Mai 2019, 19 Uhr (560)
Wie ein anderes Europa möglich ist
Ulrike Guérot im Gespräch mit Bernd Lange und Viola von Cramon
Remise der Üstra, Goethestraße 19
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V., Hannover
Immer wieder kommt die These auf, dass die Europäische Union seit mehr als zehn Jahren in einer Krise steckt, aus der sie sich mit den bisherigen Lösungsversuchen nicht befreien kann. Erschwerend ist außerdem der sich immer mehr verbreitende Rechtspopulismus zu nennen, aber auch der mögliche BREXIT ist in aller Munde. Zugleich scheint sich die internationale Situation außerhalb der Europäischen Union aktuell eklatant zu verändern und neue Konflikte mit sich zu bringen. Dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – ist ein gemeinsam handelndes Europa noch nie so wichtig wie heute gewesen. Ulrike Guérot diskutiert mit den Kandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament Bernd Lange (SPD) und Viola von Cramon (GRÜNE), ob bzw. wie ein anderes Europa möglich ist.
Montag, 13. Mai 2019, 19:00 Uhr (559)
Neue Wohnungsgemeinnützigkeit – Konzept und Chancen?
ÜSTRA-Remise, Goethestr. 19, 30169 Hannover (Unterlagen zur Veranstaltung: >>>> Unterlagen (pdf))
Die Wohnungskrise ist in den Groß- und Universitätsstädten in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es handelt sich dabei um ein strukturelles Problem als Ergebnis einer Jahrzehnte-langen Liberalisierungspolitik. Dazu gehört die Aufgabe der Wohnungsgemeinnützigkeit 1989 und der daraus folgende Verlust eines sozialen Wohnungsmarktsegmentes und seiner Träger. Auf unserer Veranstaltung wollen wir der Frage nachgehen, welche Chancen für die Wiederherstellung eines sozialen Wohnungsmarktsegmentes bestehen.
Über diese Frage diskutieren Jan Kuhnert (Verfasser des Konzeptes „Neue Wohnungsgemeinnützigkeit“ für die Fraktion der Grünen im Bundestag und Vorstandsmitglied der Wohnraumversorgung Berlin) und Klaus Mindrup (Wohnungspolitischer Experte der SPD Bundestagsfraktion).
Einführung: Arno Brandt (Vorsitzender des Forum für Politik und Kultur e.V.)
Moderation: Eckart Güldenberg (Wohnungsmarktexperte und Vorsitzender der Stiftung EIN ZUHAUSE)
Dienstag, 07. Mai 2019, 18:00 Uhr und Mittwoch, 08.Mai 2019, 16:00 Uhr (558)
BAUHAUS 100: Umbo. Fotograf
Otto Maximilian Umbehr wurde 1902 in Düsseldorf geboren und lebte seit 1948 in Hannover. UMBO, wie er sich jetzt nennt, wird in den 20er Jahren in Berlin als Erfinder des „Neuen Sehens“ berühmt. Er hat seine Impulse durch das BAUHAUS und insbesondere im Vorkurs bei Johannes Itten erhalten. Erst 1979, kurz vor seinem Tod, erlebte er in der Spectrum Photogalerie im Sprengel Museum seine erste Einzelausstellung im musealen Kontext.
Friederike Otto führt an beiden Tagen durch die Ausstellung.
Kostenbeteiligung: 10 €
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BAUHAUS 100 - Veranstaltungsreihe
Termine: 7.5., 8.5., 15.6., 26./27.10., 3.12. >>>>> Programmflyer (pdf)
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des BAUHAUSES bietet das Forum für Politik und Kultur dieses Jahr eine Veranstaltungsreihe an. Das BAUHAUS war eine der weltweit berühmtesten und einflussreichsten Gestaltungsschule. Es war aber noch viel mehr. Viele gesellschaftliche und politische Fragestellungen wurden nicht nur damals, sondern werden auch 100 Jahre später wieder lebendig diskutiert. Wir beleuchten das komplexe Thema von mehreren Seiten. Wir starten mit der Ausstellung UMBO-Fotograf im Sprengel Museum Hanno-ver. Der Erfinder des "Neuen Sehens" in der Fotografie hat seine Impulse am Bauhaus erhalten. Was unterschied diese Schule von anderen? Ein neuer Stil wurde nicht gelehrt. In der Führung werden am Beispiel UMBO ́s die am BAUHAUS angeregten Ausdrucksmöglichkeiten in den Kontext der gesellschaftlichen Bewegungen ihrer Zeit gestellt. Es folgen geführte Touren zu den Wirkungsstätten von Walter Gropius; angefangen mit dem Fagus-Werk in Alfeld, mit dem sich der junge Architekt als bahnbrechender Visionär bekannt machte, sowie eine 2-Tage Tour zum BAUHAUS nach Weimar und Dessau. Dort werden wir auch die zwei neuen Bauhausmuseen besichtigen. Abschließend gehen wir mit Ulrich Krempel der Frage nach: Wie politisch war das BAUHAUS?
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Mittwoch, den 8. Mai 2019, 20 Uhr (557)
Hauke Brunkhorst:
Das doppelte Gesicht Europas – Zwischen Kapitalismus und Demokratie
Bildungsverein, Wedekindstraße 14, Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein e.V., Hannover
Die Entwicklung der EU wird oft als Verfallsgeschichte erzählt: Aus einem visionären Projekt wurde ein technokratisches Monstrum; angesichts der Eurokrise scheint die Stunde einer kollektiven autoritären Herrschaftsform gekommen zu sein, der den Kontinent mit einem Austeritätsregime überzieht. Hauke Brunkhorst präsentiert eine andere Lesart: Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind Vision und Technokratie aufeinander bezogen, die utopischen Anfänge sind in Gesetzen konserviert, der Europäische Gerichtshof stärkt die Rechte der Unionsbürger. Das europäische Projekt bleibt ein offener Prozess, der erneut in eine emanzipatorische Richtung gelenkt werden kann.
Hauke Brunkhorst lehrt Soziologie an der Universität Flensburg.
Montag, den 29.04.2019, 18 Uhr (556)
Peter von Oertzen 1924 – 2008
Eine politische und intellektuelle Biographie (Kurzbericht zur Veranstaltung: >>>> Bericht (pdf))
Gartensaal im Neuen Rathaus
In Kooperation mit dem SPD-Bezirk Hannover.
Begrüßung: Stefan Schostok (Vorsitzender SPD-Bezirk Hannover)
Einführung: Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.)
Klaus Wettig im Gespräch mit Philipp Kufferath, Wolfgang Jüttner und Katharina Andres
Peter von Oertzen war einer der profiliertesten Politiker der deutschen Sozialdemokratie. Als Sozialist und Marxist repräsentierte er nach 1968 den linken Parteiflügel im Parteivorstand der SPD. Er war Vorsitzender des SPD-Bezirk Hannover, Landtagsabgeordneter und nieder-sächsischer Kultusminister. Vor allem aber war er ein herausragender Parteitheoretiker, der sich nicht vereinnahmen ließ und vielleicht gerade deshalb in der Lage war, die Programmatik der SPD in einer sehr erfolgreichen Phase der SPD zu prägen.
Philipp Kufferath hat eine umfassende Biographie über Peter von Oertzen verfasst. Mit ihm diskutieren Wolfgang Jüttner (ehem. Umweltminister), Katharina Andres (JUSO-Bundesvorstand) und Klaus Wettig (ehem. Mitglied des Europäischen Parlaments).
Freitag, 26. März 2019 (555)
DER WEG ZUR PROSPERITÄT
Stephan Schulmeister, Ökonom
18.30 Uhr, Restaurant „Zeitfür“ im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Forums für Politik und Kultur e.V., des DGB Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt und des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung. (Kurzbericht zur Veranstaltung: >>>> Text (pdf))
Der Neoliberalismus ist in weiten Teilen des Managements und der wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger/-innen zur „Religion“ geworden. Danach kann Freiheit nur in einer reinen Marktwirtschaft gedeihen. In diesem Glauben wurden die Finanzmärkte dereguliert. Seither beeinträchtigen Finanzspekulationen unternehmerische Aktivitäten in der Realwirtschaft. Die Entfesselung der Märkte hat zu Krisen, Ungleichheit, Verunsicherung, Zukunftsangst und Rechtspopulismus geführt.
Der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister stellt seinen neuen theoretischen Ansatz zur Erklärung der Krisenursachen vor und entwirft eine Strategie, wie neue wirtschaftliche Dynamik und ein vitaler Sozialstaat entwickelt werden können.
Mit Stephan Schulmeister diskutieren der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD in der Region Hannover Dr. Matthias Miersch MdB und der niedersächsische DGB-Vorsitzende Dr. Mehrdad Payandeh.
Donnerstag, den 14. März 2019 (554)
Politischer Salon (12)
Thema: Freiheit
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, Falkenberg Galerie, Falkenstraße 21 A (Nähe Stadtbahnhaltestelle Lindener Markt)
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon am 14. März fort.
In den ideologischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrzehnte ist es den Neoliberalen und Konservativen vielfach gelungen, den Begriff der Freiheit für ihre Politik zu vereinnahmen. Wir haben allen Grund, den Wert der Freiheit nicht den Konservativen zu überlassen. Von konservativer Seite wird stets aufs Neue der Versuch unternommen, den Grundwert der Freiheit gegen den der Gerechtigkeit auszuspielen. Dies gilt insbesondere dann, wenn wirtschaftliche und soziale Interessen im Spiel sind. Dann gilt soziale Gerechtigkeit als etwas, das individuelle Freiheitsrechte einschränkt. Dass eine egalitäre Gesellschaft nur auf Kosten der „Freiheit“ zu haben ist, ist vielleicht die allergrößte Lüge der neuen Konservativen. Anlass genug, sich einmal etwas intensiver mit dem Grundwert der Freiheit auseinanderzusetzen. Arno Brandt führt in das Thema ein.
Bitte achtet darauf, dass wir uns dieses Mal in Linden treffen. Die Falkenberg Galerie bietet sehr schöne Räumlichkeiten für uns und wir sind gespannt, wie sie euch gefallen.
Mittwoch, 20. Februar 2019 (553)
Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus
Vortrag von Hanno Rauterberg (Feuilleton „Die Zeit“)
Moderation: Ulrich Krempel
19 Uhr, Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
Gemälde werden abgehängt, Skulpturen vernichtet, Filmhelden ausradiert: Ein Kulturkampf durchzieht Museen, Kinos und Theater. Sogar ein Gedicht wird übermalt. Droht das Ende der Kunstfreiheit, eine Zensur von unten? Oder ist es höchste Zeit, dass die Kulturwelt der #MeToo-Bewegung folgt und mehr Gleichheit einklagt? Der Vortrag erläutert, was sich hinter der Debatte um Moral und Ästhetik verbirgt: Warum wirken Bilder so bedrohlich? Gefährdet politische Korrektheit die Autonomie der Künstler? Und wieso streiten wir gerade heute über diese Fragen?
Dienstag, 12. Februar 2019 (552)
DAS GESPINST DER DIGITALISIERUNG Menschheit im Umbruch?!
Vortrag mit Ulrich Sendler
19 Uhr, Restaurant „Zeitfür“ im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen
Digitalisierung ist in aller Munde. Zum ersten Mal ist es im "Internet of Things" möglich, dass alle Dinge einschließlich aller mensch-lichen Körperteile miteinander vernetzt werden können. Aber was genau spielt sich zur Zeit in Wirtschaft und Gesellschaft in Folge der Digitalisierung ab? Was verändert sich mit den neuen technologischen Möglichkeiten im menschlichen Zusammenleben und in der Arbeitswelt?
Das neue Buch von Ulrich Sendler geht diesen Fragen nach und liefert Stoff für die Debatte. Und genau diese wollen wir im Rahmen unserer Veranstaltung führen.
Mit Ulrich Sendler diskutieren Dr. Constanze Kurz und Dr. Marc Bovenschulte, moderiert von Dr. Arno Brandt, Forum für Politik und Kultur e.V.
Donnerstag, den 24. Januar 2019 (551)
Politischer Salon (11)
Thema: Robert Habeck: Wer wir sein könnten
19 Uhr, Lister Straße 3 (Licht & Raum)
Wir laden zum offenen Dialog ein und treffen uns am
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon auch im Jahr 2019 fort.
Robert Habeck hat ein spannendes Buch geschrieben. In seinem Buch „Wer wir sein könnten“ geht es um die Bedeutung der politischen Sprache, die im Zeichen des aufkeimenden Rechtspopulismus unter die Räder zu kommen droht: „Nach einer langen Zeit, die eher von politischer Sprachlosigkeit geprägt war, ist nun eine Zeit des politischen Brüllens und Niedermachens angebrochen. Doch wo verläuft die Grenze zwischen konstruktivem demokratischem Streit und einer Sprache, die das Gespräch zerstört, die ausgrenzt, entmenschlicht?“
In unserem Politischen Salon wollen wir uns mit dem Text von Robert Habeck, den Stefan Wolf kurz vorstellen wird, beschäftigen. Dabei geht es auch um die Frage, wie wir eine Sprache kultivieren können, die demokratische Öffentlichkeit und zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt.
Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
Arno Brandt und Stefan Wolf
Dienstag, 15. Januar 2019 (550)
Zum 100. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg:
Freiheit ist immer nur die Freiheit der Andersdenkenden
19:00 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, Hannover
Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg von rechtsextremistischen Freikorpssoldaten ermordet. Ihr Tod war für die deutschen Arbeiterbewegung ein tiefgreifender Einschnitt, der in den Folgejahren verhängnisvolle Konsequenzen haben sollte. Rosa Luxemburg war mit ihrem scharfen Verstand, ihrer Leidenschaft, ihren Widersprüchen und ihren Irrtümern eine herausragende Vertreterin der rätedemokratischen Sozialdemokratie.
In ihrer kritischen Auseinandersetzung mit der Oktoberrevolution prägte sie den Satz: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“.
Dieses Motto wollen wir aufgreifen und mit Texten und Liedern an die Ermordung von Rosa Luxemburg vor 100 Jahren erinnern.
Einführung: Dr. Arno Brandt (>>> Redetext (pdf))
Texte: Hanna Legatis und Martin G. Kunze Musik: La Kejoca (Düsseldorf)
2018 (19)
Dienstag, 18. Dezember 2018, 18 Uhr (549)
Frauen-Power:
Feministische Kunst im Sprengel Museum
Führung mit Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin)
Sprengel Museum Hannover Foyer, Kurt-Schwitters-Platz 30169 Hannover
Der Begriff Feministische Kunst entstand Ende der 1960er Jahre in den USA. In der Feministischen Kunst befassen sich Künstlerinnen explizit mit weiblicher Identität und mit kollektiven Erfahrungen von Frauen. Sie setzen sich mit konventionellen Geschlechterkonstruktionen und Kunstnormen auseinander.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts und auf der Basis der derzeitigen Sonderausstellungen im Sprengel Museum Hannover bietet sich ein feministischer Blick auf drei Künstlerinnen geradezu an: Niki des Saint Phalle – Die befreite Frau (Plastik), Florentina Pakosta – Frauen stehen ganz am Anfang (Zeichnungen/Malerei) und Anne Collier – Das unschuldige Bild ist eine Illusion (Fotografie).
Donnerstag, 13. Dezember 2018, 19:00 Uhr (548)
MARX 200 - Immer noch aktuell ?
Michael Krätke
imug Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14 a, 30159 Hannover
Marx und der Marxismus haben in der Geschichte der Sozialdemokratie eine große Rolle gespielt. Aber heute fragen sich viele, was Marx und sein Werk uns nach 150 Jahren (1867 erschien der erste Band des KAPITAL) noch zu sagen haben? Michael Krätke, Professor für Politische Ökonomie an der Lancaster University in Großbritannien, wird über die Aktualität von Marx‘ Theorie sprechen: Wo hat Marx Recht behalten? Wo hat er Unrecht gehabt? Wo hat er geschwiegen? Was konnte er voraussehen? Was sah er nicht kommen?
Moderation Dr. Arno Brandt
Mittwoch, 21. November 2018 (547)
SPD und Gewerkschaften in Hannover zwischen 1918 und 1933.
Fragen an die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung
Dr. Peter Schulze
19 Uhr Imug-Beratungsgesellschaft mbH Postkamp 14a 30159 Hannover
Der am 7.11.1918 in Hannover gebildete Arbeiter- und Soldatenrat fordert in einem Aufruf „Unter allen Umständen Ruhe und Ordnung“; ergreift keine Initiativen zur Umgestaltung der Gesellschaft. SPD und Gewerkschaften, die auf Mehrheiten für soziale Reformen in der Nationalversammlung hoffen, sind erfolgreich als Ordnungsmacht gegen links.
Nach 1930 ist die SPD ohne politischen Einfluss. Die Gewerkschaften können die Arbeiter in der Krise nicht vor Arbeitslosigkeit und Verelendung schützen. Die hannoversche Maifeier 1932 demonstriert den Zusammen-halt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung , aber SPD und Gewerkschaften stehen alleine. Die „Eiserne Front“ will die Nationalsozialisten mit „geistigen“ Waffen bekämpfen, aber die Nazis – gewaltbereit und gewalttätig – beherrschen die Straße.
Dr. Peter Schulze, hannoverscher Historiker, führt in seinem Vortrag in das Thema ein und stellt es zur Diskussion
Montag, 19. November 2018 (546)
Neben uns die Sintflut - - Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis
Vortrag von Stephan Lessenich (Ludwig Maximilians Universität München)
19:00 Uhr ÜSTRA-Remise, Goethestr. 19, 30169 Hannover
Alles zu haben und noch mehr zu wollen, den eigenen Wohlstand wahren, indem man ihn anderen vorenthält: das ist das heimliche Lebensmotto der entwickelten Gesellschaften. Wir schieben die negativen Effekte unserer Lebensweise systematisch Ländern und Menschen in anderen Weltregionen zu. Denn anders, als wir immer noch glauben möchten, profitieren nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Und jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Deshalb wird sich unser Leben ändern, ob wir wollen oder nicht.
Montag, 12. November 2018 (545)
Angst & Wut im Internet
Vortrag von Jan Kalbitzer, Psychiater und Publizist, Berlin
19.00 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Udo Husmann
Wir leben fraglos in einer Zeit des Verfalls von Gewissheiten und Traditionen, der sich ständig beschleunigt. Kaum hat man sich an das Neue gewöhnt, ist es schon wieder obsolet. Allein gelassen mit diesem Unbehagen, entsteht bei vielen Menschen Angst und Wut auf das Neue. Und diese Gefühle können sich im Internet ungefiltert und unreflektiert artikulieren, vervielfachen und so wirkungsmächtig werden. Wie lässt sich dieser Gefahr begegnen, wie kann man die Menschen wieder befähigen, erlebte Bedrohungen auszuhalten und die Handlungsmöglichkeiten rational und emotional abzuwägen. Jan Kalbitzer beschreibt, welche individuellen und gesellschaftlichen Lernprozesse dafür geboten sind und welche Probleme der Entwicklung von „Contenance“ im Wege stehen.
9. November 2018 (544)
9. November 1918 – Lieder und Texte zur Erinnerung an eine demokratische Revolution
19 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
Der 9. November 1918 gilt als „Schicksalstag“ in der deutschen Geschichte. Er markiert den Beginn der ersten deutschen Republik und damit den Höhepunkt einer Bewegung von Arbeitern und Soldaten, die zur Abdankung des Kaisers führte. Am gleichen Tag rief Philipp Scheidemann vor hundert Jahren in Berlin die erste deutsche Republik aus und besiegelte damit das Ende des Kaiserreichs.
Jene Zeit war aber auch geprägt von tiefgreifenden Spannungen innerhalb der Arbeiterbewegung, die in der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ihren unrühmlichen Höhepunkt fanden. Bei den Auseinandersetzungen innerhalb der Linken ging es im Kern um die Grundsatzfrage, ob eine parlamentarischen oder eine Rätedemokratie den Weg der ersten demokratischen Republik auf deutschem Boden bestimmen sollte.
Diese Wegscheide wurde in der Folgezeit zugunsten einer parlamentarischen Verfassung und damit der Weimarer Republik entschieden. Der Weimarer Republik fehlte es aber an Rückhalt in der Bevölkerung, an Geschlossenheit und Unterstützung durch die exekutive Gewalt. Massenarbeitslosigkeit, Kriegsschäden und Reparationsforderungen aus dem Ersten Weltkrieg stellten die erste Demokratie auf deutschem Boden vor eine Zerreißprobe. In Deutschland erlangten antidemokratische Strömungen Aufwind und lieferten den Nährboden für den aufkommenden Faschismus.
Einführung: Vom Wert der Demokratie in stürmischen Zeiten Stephan Weil (Ministerpräsident des Landes Niedersachsen)
Texte: Hannah Legatis und Martin G. Kunze (Theaterinitiative Bühnensturm)
Musik: Laway (Ostfriesland) und La Kejoca (Düsseldorf)
Veranstalter: Forum für Politik und Kultur e. V. SPD Stadtverband Hannover
Eintritt: 15 Euro
Montag, 5. November 2018 (543)
Das Internet muss weg!
Vortrag von Schlecky Silberstein, Blogger, Berlin
19 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Dr. Stefan Wolf
Mit dem Wahlslogan „digital first – bedenken second“ ist die FDP im Jahr 2017 in den Bundestagswahlkampf gezogen und hat damit zumindest nicht wenig Aufmerksam erzielt. Der Slogan zielt ganz in der Tradition der Antiaufklärung auf den Zeitgeist einer gewissen Teilöffentlichkeit ab, die sich am Konsum und an der vermeintlichen Dynamik der Internetökonomie berauscht. Frei übersetzt heißt der Slogan ja „erst machen – dann denken!“. Diese Geringschätzung des Vor-, Mit- und Nachdenkens über die gesellschaftlichen Auswirkungen des digitalen Wandels wollen wir mit unserer Veranstaltungsreihe ins Visier nehmen.
Ausgerechnet Schlecky Silberstein, Kultakteur in der Netzgemeinde, propagiert diesen Leitspruch: »Das Internet muss weg.« Der Blogger und Online Comedian kennt das Netz wie seine Westentasche. Und gerade deshalb warnt er davor. Dank Fake News, Filterblasen und Social Bots erlangen Konzerne, politische Entscheidungsträger und Kriminelle zunehmend Kontrolle über weite Teile der Menschheit. Schlecky Silberstein analysiert den »DatenKasino-Kapitalismus«, in dem unsere Daten als Handelsware gezielt eingesetzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen und zu beeinflussen. Nicht nur Donald Trump wusste ihn auf seinem Weg zur Macht zu nutzen, auch unsere eigene Gesellschaft droht von programmierbaren Propaganda-Maschinen gelenkt zu werden. Können wir einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet lernen oder hilft nur noch die sofortige Abschaltung?
Donnerstag, 1 November 2018 (542)
Autonomie und Handlungsfähigkeit in der digitalen Welt
Vortrag von Constanze Kurz, Chaos Computer Club, Hamburg
19 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14, 30161 Hannover
Moderation: Dr. Arno Brandt
Mit dem Wahlslogan „digital first – bedenken second“ ist die FDP im Jahr 2017 in den Bundestagswahlkampf gezogen und hat damit zumindest nicht wenig Aufmerksam erzielt. Der Slogan zielt ganz in der Tradition der Antiaufklärung auf den Zeitgeist einer gewissen Teilöffentlichkeit ab, die sich am Konsum und an der vermeintlichen Dynamik der Internetökonomie berauscht. Frei übersetzt heißt der Slogan ja „erst machen – dann denken!“. Diese Geringschätzung des Vor-, Mit- und Nachdenkens über die gesellschaftlichen Auswirkungen des digitalen Wandels wollen wir mit unserer Veranstaltungsreihe ins Visier nehmen.
Was ändert sich daran in naher Zukunft, wenn wir nun anfangen, mit unseren Computern und Smartphones zu reden? Software hat in jüngster Zeit bei der Spracherkennung spannende Fortschritte gemacht, die Sprachsteuerung von Geräten für immer mehr Menschen bequem nutzbar macht. Müssen wir uns nun an Lauschwanzen überall gewöhnen oder werden Computer einfach nur leichter bedienbar – oder gar beides? Die ganze Technik, die uns alle umgibt, fordert bereits ihren Tribut: Ein informierter Umgang damit und die vielen alltäglichen Entscheidungen können anstrengend sein: Was sollte man klicken, was besser nicht? Welche Dienstleistungen und Apps kann man in Anspruch nehmen und welche besser vermeiden? Doch ohne ein Bewusstsein für Risiken und Nebenwirkungen der Technik und eine gewisse Informiertheit droht nach und nach die eigene Autonomie verlorenzugehen. Das wäre aber kein Schicksal, sondern unsere Entscheidung.
Mittwoch, 24. Oktober 2018 (541)
10 Jahre globale Finanz- und Wirtschaftskrise – Wo stehen wir heute?
18.30 Uhr, Restaurant „Zeitfür“, im Landtag Hannover, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-StiftungIn diesem Jahr jährt sich die Finanz- und Wirtschaftskrise zum zehnten Mal. Sie gilt als epochales Ereignis, das die Welt 2008 beinahe in den Abgrund riss. Das kapitalistische System zeigte sich damals von seiner unschönen Seite: Banken mussten mithilfe staatlicher Gelder gerettet werden, die Wirtschaft brach rapide ein und Millionen von Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Die Welt erlebte die schlimmste Rezession seit fast einem Jahrhundert.
Bis heute hinterlässt die Finanzkrise tiefe Spuren in der Weltwirtschaft und wegen der halbherzigen Reformen des Finanzsektors befürchten viele Expert_innen, dass es schon bald zu einer nächsten krisenhaften Entwicklung kommen könnte. Wo stehen wir also 10 Jahre danach? Welche Auswirkungen sind weltweit aber auch gerade in Deutschland zu erkennen und zu beobachten? Zu welchen finanzpolitischen Veränderungen hat die Finanz- und Wirtschaftskrise geführt? Tut die Politik genug, um derartige Entwicklungen zukünftig zu verhindern? Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit unseren Gästen auf dem Podium und Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
18.30 BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG
Dr. Arno Brandt, Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.
Urban Überschär, Leiter des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
IMPULS
Alexander Hagelüken, Leitender Redakteur Wirtschaftspolitik der Süddeutschen Zeitung
und Autor des Buches „Das gespaltene Land“
PODIUMSDISKUSSION UND DISKUSSION MIT DEM PUBLIKUM
Alexander Hagelüken
Cansel Kiziltepe MdB, stellv. finanzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
Torsten Windels, ehemaliger Chefvolkswirt der Nord LB
MODERATION
Daniela Milutin, Sprecherin und Leiterin der Pressestelle beim ver.di-Bundesvorstand
Dienstag, 16. Oktober 2018 (540)
Marx für Einsteiger
Friederike Otto, Torsten Windels
19 Uhr, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
1818, vor 200 Jahren, wurde Karl Marx in Trier geboren und vor 150 Jahren erschien der erste Band des Marxschen Hauptwerks „Das Kapital“ erstmalig. Hierzu wurde viel publiziert und gesendet. Viel spannender als dieses Jubiläum ist aber leider das aktuelle ökonomische, soziale und politische Umfeld. Denn auch der Beginn der globalen Finanzkrise jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal (Konkurs von Lehman Brothers), ohne das die Krise wirklich überwundern wäre. Die Tiefe der Krise, deren globale Auswirkungen und die Folgen mit Nationalismus und Populismus öffnen die Köpfe auch wieder für Analysen zur Krisenhaftigkeit des Kapitalismus. Und hier bleibt Marx’ „Kapital“ grundlegend. Wir wollen uns daher mit einigen Grundbegriffen der Marxschen „Kritik der politischen Ökonomie“ auseinandersetzen.
Friederike Otto, freiberufliche Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und Torsten Windels, freiberuflicher Ökonom, führen in ausgewählte Begriffe ein und stellen diese zur Diskussion.
Dienstag, den 16. Oktober 2018
Forum-Mitgliederversammlung
17.30 Uhr, Veranstaltungsraum, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
21. September 2018 (539)
Konferenz: DIGITALER KAPITALISMUS – Mehr Wohlstand oder sozialer Rückschritt?
10 – 17.30 Uhr, Novotel Hannover, Podbielskistraße 21/23, 30163 Hannover
In Kooperation mit dem DGB und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Noch vor wenigen Jahren wurde die schöne neue Welt der Digitalisierung von den Medien, der Wissenschaft und fast allen gesellschaftlichen Gruppen begrüßt. Aber mittlerweile mehren sich die Zweifel, ob wir mit der fortschreitenden Digitalisierung auch einen sozialen Fortschritt verbuchen können. Internetkonzerne wie Google, Apple, Facebook oder Amazon geben heute den Takt vor und erweisen sich zunehmend als riesige Manipulationsmaschinen. Wo soll diese Entwicklung hingehen, wenn in Zukunft auch noch die Künstliche Intelligenz von den Internetkonzernen beherrscht wird?
Wir wissen aber auch, dass der Einsatz von neuen Technologien letztlich eine Frage ihrer sozialen Gestaltung ist. Es gibt auch dezentrale und demokratische Potenziale, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Es ist also an der Zeit, sich verstärkt darüber Gedanken zu machen, wie der technologische und ökonomische Wandel gestaltet werden muss, um ein besseres Leben für alle zu gewährleisten. Wie kann unser demokratisches Gemeinwesen gestärkt und wie können Arbeitnehmer_innenrechte ausgebaut werden? Wie muss die reformpolitische Agenda für Wirtschaft und Gesellschaft im 21. Jahrhundert ausschauen?
Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit unseren Gästen auf den Podien und mit Ihnen diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
10.00 Uhr Begrüßung
- Johannes Grabbe, Abteilungsleiter beim DGB-Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
- Urban Überschär, Leiter des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
10.15 Uhr Auftaktgespräch: Schöne neue Welt der Digitalisierung?
- Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Arbeit, Wirtschaft, Verkehr und Digitalisierung
- Prof. Dr. Oliver Nachtwey, Universität Basel, Department für Gesellschaftswissenschaften
- Prof. Dr. Ulrich Dolata, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart
- Paul Nemitz, Principal Advisor European Commission
- Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, LL.M., Professur für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft sowie Direktorin der Forschungsstelle Datenschutz an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.
13.30 Uhr Workshop-Phase
15.00 Uhr Panel 2: Bringt die Digitalisierung mehr Wohlstand oder sozialen Rückschritt?
- Dr. Arno Brandt, Vorsitzender des Forum für Politik und Kultur e.V. und Koordionator des Netzwerkes NDS 3.0
(Arno Brandt, Digitaler Kapitalismus - Dynamiken, Potenziale, Monopole, Aufsatz, in: spw - Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 220, 3/2017) >>> Aufsatz (pdf) - Prof. Dr. Hagen Krämer, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Fakultät Wirtschaftswissenschaften
- Prof. Dr. Kerstin Jürgens, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Vorsitzende der Kommission „Arbeit der Zukunft“
- Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
- Stephan Weil MdL, Niedersächsischer Ministerpräsident
WORKSHOP I: Wie klug wird die „Smart City“?
Zur sozialen Gestaltung der Digitalisierung in Stadt und Raum Digitalisierung bedeutet die durchgreifende Veränderung in allen Lebensbereichen, also auch für den urbanen Raum und die Art und Weise, wie wir uns darin bewegen. Der Workshop setzt sich mit den Chancen und Risiken der vernetzten, sensorischen Stadt auseinander und versucht einen Ausblick zu geben, wie sich die unterschiedlichen Lebensbereiche und Funktionen in der Stadt der Zukunft gestalten
lassen.
Impulse und Diskussion:
- Friederike Otto, Gründerin des Institut re-found – kulturelle Vermögensbildung für Arbeit und Bildung
- Prof. Dr. Stefan Rammler, Leiter des Institut für Zukunftsforschung und Technologiebewertung (IZT) Berlin und Mobilitätsforscher
WORKSHOP II: Solidarische Wirtschaftspolitik
in der digitalen Transformation Mit der weiteren Entwicklung der Digitalisierung, Roboterisierung und Künstlichen Intelligenz steht ein grundlegender Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft bevor. Die Welt verändert sich mit großer Geschwindigkeit und noch ist nicht ausgemacht, wie sich die Gewinner_innen und Verlierer_innen des digitalen Wandels verteilen werden. Ohne wirtschaftspolitische Interventionen steht zu befürchten, dass die weniger qualifizierten Arbeitnehmer_innen zurückgelassen und sich die global aufgestellten Internetkonzerne die Gewinne unter sich aufteilen werden.
Impulse und Diskussion:
- Dr. Arno Brandt, Forum für Politik und Kultur e.V.
- Yasmin Fahimi MdB, Mitglied im Ausschuss Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
- Prof. Dr. Dirk. Fornahl, Centre for Regional and Innovation Economics (CRiE) der Universität Bremen
- Prof. Dr. Hagen Krämer
WORKSHOP III: Praktische Alternativen im digitalen Kapitalismus – Open Source und Open Innovation
Die digitale Transformation des Kapitalismus bringt neue Formen des Wirtschaftens hervor, die sich aus dem Schoße der bisherigen Produktionsweise entwickeln. Zu solchen Veränderungen zählen das Aufkommen von offenen, kollaborativen Innovations- und Produktionsprozessen, in deren Rahmen neue Produkte und Dienstleistungen vermarktet werden. Dabei verlassen sie die Schranken der klassischen privaten Firma, deren Profitmaximierung auf dem Ausschluss dritter von Wissens- und Produktionsprozessen beruht. Wie funktioniert open innovation und open production konkret?
Impulse und Diskussion:
- Prof. Dr. Thomas Gegenhuber, Leuphana Universität Lüneburg, Forschungszentrum digitale Transformation
- Dr. Tobias Redlich, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Fakultät für Maschinenbau
WORKSHOP IV: Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Digitalisierung
Die Lebens- und Arbeitswelt, in der wir uns befinden und wirken, ist wesentlich vergeschlechtlicht; geschlechtsspezifische Rollenbilder herrschen vor und Zugänge zu Machtstrukturen liegen für die Geschlechter divergierend vor. Mit der Digitalisierung kommt es zur Eröffnung neuer Handlungsspielräume sowie zu neuen Aushandlungsprozessen, d. h. es lassen sich Machtbeziehungen neu definieren und infolgedessen Geschlechterverhältnisse modifizieren. Im Bereich der Arbeitswelt kann die Digitalisierung demnach zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie, angesichts der Neuverhandlung von Geschlechterverhältnissen, zu besseren Karriere- und Lohnsetzungsmöglichkeiten für Frauen führen.
Impulse und Diskussion:
- Dr. Antje Blöcker, Research Fellow am Institut für Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen
- Naciye Celebi-Bektas, Referat Frauen-, Gleichstellung- und Migrationspolitik DGB-Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt
- Kerstin Marx, Betriebsrätin T-Systems International (angefragt)
WORKSHOP V: Qualifizierung in einer digitalisierten Arbeitswelt: Zwischen Chance und Überforderung
Mit der Digitalisierung kommt der Qualifizierung der Beschäftigten eine noch größere Bedeutung zu, da sich viele Tätigkeiten ändern oder neu entstehen. Gleichzeitig wandelt sich die Art, wie wir denken und kommunizieren, wie wir uns Informationen besorgen und uns Wissen aneignen in beispielloser Weise. Durch die Informationsflut und steigenden Qualifikationsbedarfe müssen wir uns ständig mit Neuem befassen. Dies stellt Anforderungen an die Beschäftigten und ihre Aus- und Weiterbildung, bietet aber auch Chancen für eine neue Bildungsteilhabe und Lernkultur. Klar ist: Digitalisierung braucht Qualifizierung.
Impulse und Diskussion:
- Dr. Petra Köster, Regionalleiterin der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Süd
WORKSHOP VI: Mensch gegen Maschine? Arbeit zwischen Beschleunigung, Plattformökonomie und Künstlicher Intelligenz (KI)
Die Digitalisierung verändert und verdrängt eingespielte Formen der Arbeitsorganisation und etablierte Geschäftsmodelle. In der Plattformökonomie steigen die Herausforderungen und Belastungen für die Beschäftigten stetig. Gleichzeitig stehen wir am Beginn einer fundamentalen Herausforderung: Künstliche Intelligenz berührt nahezu jeden Aspekt des Lebens und hat das Potenzial, Märkte, Unternehmen und damit die Erwerbsarbeit radikal zu verändern. Es stellt sich die drängende Frage: Wie können wir verhindern, zu abhängigen Variablen eines digitalen Kapitalismus zu werden und stattdessen die neuen Technologien so zu gestalten, dass sie unser Leben verbessern und unsere Arbeit erleichtern?
Impulse und Diskussion:
- Michael Fischer, Leiter Politik und Planung, ver.di Bundesverwaltung
WORKSHOP VII: Betriebliche Mitbestimmung: Arbeit 4.0 gestalten
Die fortschreitende Digitalisierung führt bei vielen Beschäftigten derzeit zu mehr Druck im Berufsalltag. Dabei könnte sie auch genutzt werden, um Arbeitsbedingungen zu verbessern. Denn für die Beschäftigten können die neuen Arbeitsformen durchaus attraktiv sein – wenn sie richtig gestaltet werden. Damit die Technik dem Menschen dient und nicht der Mensch der Technik, braucht es ausgehandelte Regeln und mehr Mitbestimmungsrechte. Dies macht deutlich: Die Zukunft der Arbeit kann nur durch eine starke und innovative Mitbestimmung gestaltet werden.
Impulse und Diskussion:
- Sven-Thorben Krack, Fachreferent des Betriebsrats Volkswagen Nutzfahrzeuge
Dienstag, den 4. September 2018 (538)
Politischer Salon (10)
Sammlungsbewegung AUFSTEHEN
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, Ort: Lister Straße 3 (Licht & Raum)
Wir laden zum vierten offenen Dialog ein. Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
Nach der Sommerpause setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch für den 4. September 2018 wieder in die List zur gemeinsamen Diskussion ein. Anfang September soll die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ ge-gründet werden. Initiatoren sind Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, aber auch Antje Volmer, Ludger Volmer oder Wolfgang Streeck. „Aufstehen“ soll keine neue Partei werden, sondern eine soziale und demokratische Erneuerungs-bewegung. Es geht um eine neue außerparlamentarische Bewegung, die dazu beitragen soll, die gegenwärtige Defensive der linken Parteien zu überwinden und ROT-ROT-GRÜN wieder mehrheitsfähig zu machen. Ob dieses Ziel durch „Aufstehen“ erreicht werden kann, wird derzeit kontrovers diskutiert. Wir wollen uns kurz über das Projekt „Aufstehen“ informieren und anschließend darüber sprechen, ob diese „Sammlungsbewegung“ eine Beteiligungs-perspektive bietet.
Donnerstag, 7. Juni 2018 (537)
Politischer Salon (9)
Industrie 4.0
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr in der Friedrich Ebert Stiftung, Theaterstr. 3, Hannover
Wir laden zum offenen Dialog ein. Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme
In inzwischen bewährter Weise setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch für den 7. Juni 2018 wieder in die Räume der Friedrich Ebert Stiftung zur gemeinsamen Diskussion ein.
Gegenwärtig vollzieht sich ein beschleunigter wirtschaftlicher Wandel, der von zwei eng miteinander verknüpften Entwicklungen angetrieben wird. Einerseits werden Produktion und Dienstleistungen zunehmend wissensintensiver. Andererseits haben wir es mit einer durchgreifenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zu tun. Vor diesem Hintergrund ist von einer vierten industriellen Revolution (Wirtschaft 4.0) die Rede, die mit einer hochgradigen Digitalisierung von Information bzw. Wissen einhergeht. Bei der Vermessung der digitalen Arbeitswelt erscheint es sinnvoll, danach zu fragen, welches Wissen technisch erfasst werden kann und welche Wissensbestände sich einer Digitalisierung eher entziehen. Wir wollen uns daher etwas eingehender damit beschäftigen, was es mit dem Phänomen des Wissens auf sich hat.
Montag, 4. Juni 2018 (536)
Digitaler Kapitalismus – Trends, Widersprüche und Herausforderungen für eine solidarische Wirtschaftspolitik
Dr. Arno Brandt
19 Uhr, imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein
Mit der weiteren Entwicklung der Digitalisierung, Roboterisierung und Künstlichen Intelligenz steht ein grundlegender Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft bevor. Der digitale Kapitalismus wird neue Institutionen, Wirtschaftsstrukturen, Standorte,
Arbeitsverhältnisse, Ungleichheiten, soziale Problemlagen und Machtverhältnisse hervorbringen. Soweit diese Entwicklungen den vorherrschenden Markt- und Machtkräften überlassen werden, ist zu befürchten, dass die großen global aufgestellten Internetkonzerne
den größten Teil der Produktivitätsgewinne unter sich aufteilen werden und insbesondere die weniger qualifizierten Menschen auf der Straße der Verlierer stehen.
Der Ökonom Dr. Arno Brandt zeigt die Entwicklungstendenzen des digitalen Kapitalismus auf und stellt reformpolitische Ansätze zur sozialen Gestaltung der digitalen Transformation zur Diskussion.
Montag, 7. MAI 2018, 19 Uhr (535)
SMART CITY – DER ANGRIFF AUF DIE OFFENE STADT?!
ver.di Rotation, Goseriede 10, 30159 Hannover
In Kooperation mit verdi und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Die Digitalisierung ist im Begriff, Städte und Regionen in ihrer Funktionsweise und Qualität massiv zu verändern. Unter der Flagge der „Smart City“ versuchen Internetkonzerne wie Google („Alphabet“) oder Amazon, ihre Big Data-Geschäftsmodelle den Städten und Gemeinden als heilsbringende Problemlösungen gegen alle möglichen Defizite und Katastrophen dieser Welt (Klimawandel, Terrorismus, Verkehrschaos etc.) schmackhaft zu machen. Aus einem digitalen Steuerungszentrum sollen so gut wie alle Arbeits- und Lebensbereiche zentral gesteuert und kontrolliert werden. Statt einer offenen Stadt, die von ihren Widersprüchen, Unvollkommenheiten, Nischen und produktiven Konflikten lebt, geht es dabei um die Durchsetzung einer geschlossenen Stadt, die weder innovativ noch lebenswert wäre.
Professor Harald Welzer zeigt in seinem Vortrag die Gefahren der „Smart City“ auf und hält ein Plädoyer für die europäische Idee der offenen Stadt. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Begrüßung und Einführung: Michael Dunst (Leiter des ver.di Bildungswerks), Urban Überschär (Leiter des Landesbüros Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung)
Vortrag und Diskussion mit dem Publikum: Professor Harald Welzer (Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, Autor und Publizist)
Moderation: Dr. Arno Brandt (Vorsitzender des Forums für Politik und Kultur e.V.)
Dienstag, 27. Februar 2018 (534)
Politischer Salon (8)
Richard Sennett: Die offene Stadt
19 Uhr, Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstraße 3
Arno Brandt, Stefan Wolf
Wir wollen über das urbane Leitbild der offenen Stadt reden. Damit ist eine Stadt gemeint, die von ihren Widersprüchen, Unvollkommenheiten, Nischen, informellen sozialen Beziehungen und produktiven Konflikten lebt. Diese Eigenschaften tragen maßgeblich dazu bei, dass eine Stadt lebendig und gleichzeitig innovativ bzw. kreativ bleibt. Das ist zumindest ein urbanes Leitbild, das Richard Sennett in seiner Auseinandersetzung mit kommerziellen Strategien vertritt, die auf einen fundamentalen Bruch mit der europäischen Idee von Stadt hinauslaufen. Wir werden nach einer kurzen Einführung über das emanzipatorische urbane Denken von Richard Sennett darüber sprechen, welchen Gefährdungen das Leitbild der offenen Stadt ausgesetzt ist.
Mittwoch, 14. Februar 2018 (533)
Kunst und Flüchtlinge
Wolfgang Ulrich
Galerie Drees, Weidendamm 15, 30167 Hannover
In Kooperation mit dem Bildungsverein
Künstler wie Olafur Eliasson, Ai Weiwei oder das „Zentrum für Politische Schönheit“ beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der Flüchtlingskrise. Aber diese Art von sich politisch verstehender Kunst zeichnet oft kein differenziertes Bild von Flüchtlingen, und es gelingt ihr auch nicht, durch Erzeugung von Empathie wirksame Solidarisierungsbewegungen in Gang zu setzen. Geholfen wird eher den Kunstkonsumenten als den Flüchtlingen: durch die finanzielle oder zeitliche Partizipation kann man sein schlechtes Gewissen erleichtern und Gefühle moralischer Überlegenheit entwickeln.
Nach dem Vortrag von Wolfgang Ulbrich (Kunsthistoriker, Kulturwissenschaftler und Autor) über eine „zeitgenössische Form des Ablasshandels“ moderiert Stephan Lohr (Journalist und Kritiker) die anschließende, sicher auch kontroverse Diskussion.
Donnerstag, 8. Februar 2018, 19 Uhr (532)
Von der Wirtschaftsförderung zur Wirtschaftsentwicklung
Ralf Meyer
imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Seit 2014 leitet der Hannoveraner Ralf Meyer die WirtschaftsEntwicklungs-Gesellschaft Bochum mbH. In dieser Gesellschaft ist er u.a. für die Entwicklung der ehemaligen Flächen der Opel AG verantwortlich. In seinem Vortrag wird Ralf Meyer über die Organisation und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung in Bochum berichten. Was hat sich als erfolgreich erwiesen und wo gibt es besondere Herausforderungen? In der Diskussion wollen wir auch darüber sprechen, was von den Bochumer Erfahrungen standortspezifisch ist und was verallgemeinerbar sein könnte.
Samstag, 13. Januar 2018, 13.30 Uhr (531)
NEVER ENDING STORIES – Der Loop in Kunst, Film, Architektur, Musik, Literatur und Kulturgeschichte
Kunstmuseum Wolfsburg, Foyer, Hollerplatz 1
Ausstellungsbesuch mit Friederike Otto
Der Loop ist allgegenwärtig – ob in der Musik, der Videokunst oder in Hotellobbys und Wohnzimmern, wo auf Monitoren Kaminfeuer endlos flackern oder Fische im Aquarium umherflirren. Zugleich ist der geschlossene Kreislauf, die Endlosschleife, spätestens seit der Antike ein wesentlicher Topos der Kulturgeschichte, Alchemie und Philosophie. Mit „Never Ending Stories“ präsentiert das Kunstmuseum Wolfsburg weltweit erstmals eine formal und inhaltlich sowie räumlich und zeitlich weit ausgreifende, interdisziplinäre Recherche zum Phänomen der Endlosschleife. Der eigens für die Ausstellung entwickelte Architekturparcours ermöglicht in 14 Kapiteln wie „Eros in der Endlosschleife“, „Die Verdauung der Welt“, „Politik: Zwischen Themenkarussell und Teufelskreis“ oder „Architektur ohne Ende“ neben zahlreichen mentalen Rotationen auch räumlich-körperliche Erfahrungen des Loops. „Physisch erlebbar wird die endlose Wiederholung in einer faszinierenden Arbeit des Künstlers Gregor Schneider. Die Besucher schreiten durch 21 immer gleiche Räume – exakte Kopien eines unwirtlichen, fensterlosen Badezimmers mit Duschkabine. Tür um Tür gelangt man in immer den gleichen Raum. Das Durchschreiten wird so zum verstörenden Loop, der Fragen aufwirft, ob das, was wir wahrnehmen wirklich echt ist.“ Janek Wiechers, NDR Kultur, 26.10.2017
Eigene Anfahrt oder gemeinsame Fahrt ab HBF Hannover mit Nds.Ticket (ab 11:48 Uhr, zurück in Hannover um 18:11 Uhr), 15 Euro inklusive Eintritts und Führung.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, Anmeldung bis 8. Januar 2018 unter [email protected]
2017 (18)
Dienstag, 5. und 12. Dezember 2017 (530)
revonnaH
18.00 Uhr, Sprengel Museum Hannover
Führung mit Friederike Otto (Kunsthistorikerin).
Die höchst ambivalenten „Goldenen 20er-Jahre“ mit all ihrem Glanz und Elend bereiteten nicht nur in der Hauptstadt Berlin den Boden für eine reiche Kunst- und Kulturszene. Auch in der Provinzhauptstadt Hannover war eine Aufbruchstimmung zu spüren, die sie zu einer innovativen und modernen Kunststadt werden ließ.
Die Ausstellung „revonnaH“ veranschaulicht sehr eindrucksvoll die von Kurt Schwitters so bezeichnete „Revolution in Revon“, die neben Schwitters durch viele andere Künstler, Kunstinstitutionen und Mäzene stattfand. Gut 100 Jahre nach dieser wohl lebendigsten und fruchtbarsten Periode im Kunst- und Kulturleben Hannovers, führt das Sprengel Museum Hannover die Geschichte dieser bewegten Jahre in 335 Werken von 96 Künstlern und Künstlerinnen vor Augen.
Mittwoch, den 29. November 2017 (529)
Politischer Salon (7)
„Bedingungslose Grundeinkommen (BGE)“
19 Uhr in „Licht & Raum“, Lister Straße 3
Arno Brandt, Stefan Wolf und Torsten Windels
Wir freuen uns auf Eure aktive Teilnahme.
In inzwischen sehr bewährter Form setzen wir den politischen Salon fort und laden Euch zum letzten Mal in diesem Jahr wieder in die List zur Diskussion ein.
Wir werden erneut mit einem kleinen Impuls starten und anschließend in offener Diskussionsrunde miteinander sprechen. Das BGE fasziniert und irritiert zugleich. Eröffnet das Konzept neue Grundlagen für mehr gesellschaftliche Teilhabe oder verstärkt es die vorhandene gesellschaftliche Ungleichheit und Desintegration? Zwischen diesen Polen bewegen sich die Pro- und Contra-Argumente, über die wir sprechen wollen.
Montag, 20. November 2017, 19 Uhr (528)
Digitaler Kapitalismus
Arno Brandt
imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Neuerdings wird wieder viel über den Kapitalismus gesprochen. Manche Repräsentanten im
linken Parteienspektrum fordern sogar zu mehr Kapitalismuskritik auf. In diesem
Zusammenhang macht auch der Begriff des „Digitalen Kapitalismus“ die Runde. Die Debatte
reicht von den Chancen einer Welt des „freien Internets“ über neue IT-Genossenschaften bis
zu den Gefahren der Internetmonopole (google, apple, facebook, amazon etc.). Haben wir es
tatsächlich mit einem Formwandel des Kapitalismus in Richtung „Digitaler Kapitalismus“ zu
tun? Und wenn ja, wo liegen die emanzipatorischen und wo die destruktiven Potentiale einer
solchen Entwicklung?
Dr. Arno Brandt stellt erste Thesen zur Diskussion
Sonntag, 5. November 2017 (527)
30 Jahre und kein bisschen weise
Das Forum für Politik und Kultur wird 30!
Eine wunderbare Matinée
11.00 Uhr, Altes Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
Seit 30 Jahren organisiert das „Forum für Politik und Kultur e.V.“ unterschiedliche Diskussionsangebote zu Fragen der politischen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft. Weil Politik und Kultur in vielen Bereichen eng miteinander verzahnt sind, bieten wir Kunstführungen und Ausflüge zu den spannenden Ausstellungen in der näheren und weiteren Umgebung unserer
Region an. Seit unserer Gründung im Jahr 1987 haben wir im Schnitt 30 Formate pro Jahr organisiert: mal kleine, mal große, aber immer mit lebendigen Diskussionen und neuen Erfahrungen.
30 Jahre „Forum für Politik und Kultur e.V.“, das sind 30 gute Gründe für ein Fest. Wir laden daher ein zu einer Matinée mit Musik, Poetry Slam, interessanten Gästen und Gesprächen. Und natürlich gibt es etwas zu essen und zu trinken.
Keynote von Ministerpräsident Stephan Weil
Dienstag, 24. Oktober 2017 (526)
Geld und Einkommen für alle – Buchvorstellung
Thomas Straubhaar: Radikal gerecht. Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert
Torsten Windels, Stefan Wolf
19 Uhr, Friedrich-Ebert-Stiftung, Theaterstr. 3 (Haus A, 5. OG)
Ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) die politische Antwort auf die wachsende ökonomische Ungleichheit, die wir in allen westlichen Industrienationen zu verzeichnen haben? So jedenfalls stellt es Straubhaar dar und führt ins Feld, dass wir sowohl aufgrund einer älter werdenden Gesellschaft als auch einer weiter zunehmenden Digitalisierung nicht nur Arbeit, sondern auch die Frage sozialer Wohlfahrt neu denken müssen. Bestechend am BGE ist, dass es politische Teilhabe aller ermöglicht, „da jeder in der Lage wäre, für sich selbst zu sorgen“. Damit wäre der Gleichheitsgrundsatz so stark wie noch nie verwirklicht. Doch da beginnen die Probleme und Fragen: „Wer soll das bezahlen?“ ist nicht nur die zuerst gestellte, sondern auch die am schwierigsten zu beantwortende Frage. Aber auch das Problem, wie wir mit niedrig entlohnten, einfachen Tätigkeiten zukünftig umgehen wollen, stellt sich. Oder: ist etwas dran, das BGE- Modell wie eine „negative Einkommenssteuer“ zu betrachten?
Straubhaar gibt sich optimistisch: „Das System des BGE ist gemacht für die Beschäftigten der Zukunft, für das Digitalzeitalter, wo Wechsel, Brüche, Auszeiten im Erwerbsleben dazu gehören. (…) Es ist keine Stilllegungsprämie, sondern befreit Menschen von Angst und Druck (…) ...“
Torsten Windels als Volkswirt und Stefan Wolf als Sozialphilosoph werden das Buch vorstellen und kritisch diskutieren. Sie sind herzlich eingeladen, mit zu diskutieren.
Mittwoch, 13. September 2017 (525)
Politischer Salon (6)
Hat die politische Kategorie von Rechts und Links noch Inhalt?
Zum Einstieg in die Diskussion wird es einige kurze Thesen zur Frage von rechter und linker Politik geben.
Zur besseren Planung wären wir euch für eine kurze Anmeldung sehr dankbar. Bitte teilt uns unter [email protected] mit, ob ihr teilnehmen wollt.
Freitag, 5. August / Samstag, 5. August / Samstag, 12. August 2017 (524)
documenta 14 – Von Athen lernen – oder: Wer macht hier wessen Hausaufgaben?
Tagesexkursion + Einführungsabend in Kassel
Die documenta 14 unter Leitung von Adam Szymczyk wirft viele Fragen um Kunst, Kultur und Politik auf. Das darf man auch von dieser documenta glücklicher Weise erwarten.
Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin) hat für Freitag, 4.8.2017 um 19 Uhr in den Räumen der Werkakademie (Göttinger Chaussee 109) eine 2-stündige Einführung vorbereitet, sowie für Samstag, 5.8.2017 eine Best-Off-Führung – gut dosiert, mit inhaltlicher Tiefe und den prägnanten sinnlichen Erlebnissen.
Kosten der Exkursion (Bahn-Ticket, Eintritt, Begleitung): 70 Euro (Forums-Mitglieder) bzw. 80 Euro.
Da die Gruppe nicht sehr groß sein darf, bieten wir bei entsprechender Nachfrage noch einen zweiten Termin an: Samstag, 2. September 2017.
Wir werden gemeinsam mit dem ICE (Gruppenticket) fahren. Details folgen nach der
verbindlichen Anmeldung bis spätestens 19. Juli 2017 an [email protected].
Bitte auch mitteilen, ob der 2. September ggf. möglich wäre
Mittwoch, 14. Juni 2017 (523)
Wirtschaftsförderung im Schwellenland Südafrika: Was können wir daraus lernen?
Kai Weber
19 Uhr, imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Der Begriff „Schwellenland“ zählt sicherlich zu den umstrittensten in der Entwicklungspolitik. Südafrika ist in diesem Sinne ein Paradebeispiel: Ein Land der Potenziale aber auch der Widersprüche und der Zerrissenheit. Ein Land, das viele Elemente von dem vereint, was wir unter erster, zweiter und dritter Welt verstehen. Und das in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander.
Der Referent Kai Weber hat zwei Jahre lang im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Entwicklungshelfer für die Wirtschaftsförderungs-gesellschaft einer ländlichen Gemeinde in Südafrika gearbeitet. Sein Erfahrungsbericht wird sich der Frage widmen, inwieweit deutsche Ansätze in der kommunalen Wirtschaftsförderung auf Südafrika übertragbar sind und was wir im Umkehrschluss lernen können. Sein Vortrag wird durch eine Reihe von fotografischen Impressionen rund um das Arbeiten und Leben in Südafrika ergänzt.
Dienstag, 6. Juni 2017 (522)
Einführung in das Kabinett durch Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin).
El Lissitzky „Kabinett der Abstrakten“ - NEU rekonstruiert -
18.30 Uhr, Sprengel Museum, Foyer, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover
Der „Demonstrationsraum“ von El Lissitzky wurde in Kooperation und mit Unterstützung von PROMONDO by Holtmann, Hannover-Langenhagen neu rekonstruiert. Die Rekonstruktion versucht, sich dem ursprünglichen Kabinett erneut anzunähern. Entstanden ist das Kabinett 1927 im Provinzialmuseum Hannover (heute das Landesmuseum). Es gilt als ein Meilenstein der modernen Kunst- und Museumsgeschichte. 1937 von den Nationalsozialisten zerstört, wurde es 1968 in Erinnerung an Alexander Dorner (damaliger Kurator) erstmals nachgebaut und 1979 ins Sprengel Museum überführt. Jetzt ist das Kabinett durch die Kooperation mit dem hannoverschen Messebauunternehmen Holtmann in einen wesentlich authentischeren Zustand versetzt worden. Der innovativste Präsentationsraum für die Abstrakte Revolution erstrahlt nun nach 90 Jahren wieder wie neu. Eintritt: 5 Euro
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte Anmeldung bis zum 2. Juni 2017: [email protected]
Mittwoch, den 17. Mai 2017 (521)
Politischer Salon (5)
Rechtspopulismus in Europa
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr in „Licht & Raum“, Lister Straße 3.
Wir wollen uns dieses mal mit der politischen Lage in Deutschland und Europa beschäftigen. Es geht um Pulse of Europe, den Wahlausgang in Frankreich und den Rechtspopulismus in Deutschland. Vielleicht schaffen wir es auch, über die Veranstaltung des „Forums für Politik und Kultur e.V.“ mit Ulrike Guérot („Warum Europa eine Republik werden muss“, 2. Mai 2017) zu sprechen.
Wir freuen uns auf eine ebenso zahlreiche wie rege Teilnahme.
Freitag, 5. Mai 2017 (520)
Exkursion: Pieter Hugo + Hans op de Beeck, Kunstmuseum Wolfsburg
Ausstellungseinführung und Begleitung: Friederike Otto
15.30 Uhr, Foyer, Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1
Die Exkursion findet in Kooperation mit dem GestalterKlub der Werkakademie für Gestaltung und Design im Handwerk statt.
Pieter Hugo – Between The Devil And The Deep Blue Sea Der südafrikanische Fotograf besitzt ein feines Gespür für soziale Dissonanzen. Sensibel bewegt er sich mit seiner Kamera durch alle sozialen Schichten, nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Ländern wie Ruanda, Nigeria, Ghana oder China. Wie gehen Menschen jeden Alters und verschiedenster Herkunft mit ihrem historischen Gepäck und ihren Lebensumständen um? In seinen Fotografien erfasst Pieter Hugo die sichtbaren und unsichtbaren Spuren und Narben gelebter Biografien und erlebter Landesgeschichte.
Hans op de Beeck – Out Of The Ordinary
Auf mehr als 2.200 Quadratmetern in und um die große Ausstellungshalle mitsamt ihrer Empore können die Besucher eintauchen in die faszinierende Kunst-Welt von Hans of de Beeck. Sie werden empfangen von Bäumen, Büschen Kieswegen und einer Wasserfontäne. Der Blick von dieser Gartenterrasse geht auf Fabrikanlagen und Stadtrandhäuser, die eine Auswahl seiner wichtigsten Installationen und Videos in sich bergen, darunter auch weitere, eigens für die Wolfsburger Schau entstandene Arbeiten.
Eintritt und Einführung: 10 Euro
Gemeinsame Bahnfahrt mit Niedersachsenticket möglich. Details nach Anmeldung.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte verbindliche Anmeldung bis zum 30.4.2017 unter: [email protected]
Dienstag, 2. Mai 2017 (519)
Wohin steuert das Europäische Projekt in stürmischen Zeiten?
Warum Europa eine Republik werden muss!
Ulrike Guérot:
18:00 Uhr, üstra Remise, Goethestraße 19, 30169 Hannover
Die europäische Idee ist mächtig in der Krise. Die Unzufriedenheit mit der EU und dem politischen System drückt sich stark durch den Brexit sowie der Zunahme nationaler Tendenzen aus. Populisten und Nationalisten erhalten starken Zulauf. Auf der anderen Seite gehen jetzt auch die Freunde der europäischen Idee auf die Straße. Wir brauchen mehr denn je die Idee einer demokratischen Zukunft für Europa, eine Europäische Republik!
Die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot entwirft die Architektur einer Europäischen Republik, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Do. 27.04.2017 (518)
DIE SCHWARZE NULL – Über die Schattenseiten ausgeglichener Haushalte
Lukas Haffert
19:00 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14
Ausgeglichene Haushalte gelten hohes Ziel der Finanzpolitik. Ihr Versprechen ist jedoch trügerisch:
die angekündigte Wiederherstellung politischer Handlungsfähigkeit bleibt in der Regel aus. Stattdessen laufen fiskalische Überschussregime auf eine langfristige Beschneidung staatlicher Politik. Lukas Haffert untersucht, welche Erfahrungen andere Länder mit ausgeglichenen Haushalten gemacht haben. Sein Fazit ist ernüchternd: Deutschlands Fiskalpolitik folgt gegensätzlichen Zielen, zwischen denen die Handlungsfähigkeit des Staates zerrieben wird.
Lukas Haffert lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Uni Zürich
Mittwoch, 29. März 2017 (517)
Politischer Salon (4)
Harald Welzer: Offene Gesellschaft (Fortsetzung)
Arno Brandt und Stefan Wolf
19 Uhr, „Licht & Raum“, Lister Straße 3.
Nach einem gelungenen Auftakt des Politischen Salons am 31. Januar mit mehr als 30 Teilnehmern möchten wir im Forum das Gespräch zum Thema „Offene Gesellschaft“ fortsetzen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie es gelingen kann, dem Rechtspopulismus eine wirksame, breite demokratische Bewegung entgegenzusetzen.
Zur inhaltlichen Vorbereitung auf das Treffen schlagen wir vor, sich mit den 10 Thesen der Initiative „Offene Gesellschaft“ zu befassen (s. Anhang). Auf dieser Grundlage steigen wir am 29. März das Gespräch ein. Zur besseren Planung wünschen wir uns, dass sich Interessierte vorher anmelden. Bitte teilt unter [email protected] mit, ob Ihr teilnehmen wollt.
Wir freuen uns auf eine ebenso zahlreiche wie rege Teilnahme.
Montag, den 06. März 2017 (516)
Ab morgen sind wir demokratisch?
Prof. Dr. Werner Widuckel
19.00 Uhr, imug-Beratungsgesellschaft mbH, Postkamp 14a, 30159 Hannover
Herausforderungen für Unternehmen der Zukunft
Vom „Kulturwandel“ wird immer dann gesprochen, wenn in Unternehmen grundlegend etwas „schief“ gelaufen ist. Der Begriff erscheint als Chiffre eines Gelöbnisses nach Besserung und ist doch gleichzeitig dem Verdacht ausgesetzt, vordergründig Erwartungshaltungen bedienen zu wollen. Die Ankündigung „Ab Morgen ist alles besser“ ruft Zweifel an der Glaubwürdigkeit hervor, da unternehmensstrukturell fast alles beim Alten bleibt. „Volkswagen“ kann als Synonym für derartige Entwicklungen gewertet werden.
Demgegenüber besteht jedoch ein realer Veränderungsdruck. Bedürfnisse von MitarbeiterInnen sowie Strukturen der Erwerbsarbeit zeigen diesen Druck an, der sich um Stichworte wie Digitalisierung, und Flexibilisierung rankt. Hierzu werden Konzepte wie „Das demokratische Unternehmen“ diskutiert, die eine radikale Abkehr von bisher prägenden Leitbildern in Unternehmen fordern. Diese Konzepte stellen gleichermaßen für die Entwicklung von Unternehmen, die Zukunft der Mitbestimmung und die Beziehung zwischen Unternehmen und Gesellschaft eine entscheidende Herausforderung dar.
Prof. Dr. Werner Widuckel ist Hochschullehrer für Personalmanagement an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er hat zwanzig Jahre für den Gesamt- und Konzernbetriebsrat der Volkswagen AG gearbeitet und war fünf Jahre Arbeitsdirektor und Personalvorstand der Audi AG.
Mittwoch, 15. Februar 2017 (515)
Hinter weißen Wänden/Behind the White Cube
Julia Voss, Christina Végh
In Kooperation mit dem Bildungsverein, Hannover und dem Kulturforum der Sozialdemokration in der Region Hannover
19.00 Uhr, Galerie Drees, Weidendamm 15*, 30167 Hannover
Boomende Museen, schrumpfende Etats, Blockbuster-Ausstellungen, Rekordpreise, Skandale, mächtige Sammler: Zu diesem Tosen und Rauschen des Kunstbetriebs steht die Stille, die einen umgibt, wenn man vor einem Kunstwerk steht, in merkwürdigem Kontrast. Wie funktioniert das Kunstsystem hinter den Kulissen? Was verbirgt sich hinter der weißen Wand? Wer spielt welche Rolle in dem Prozess, der darüber entscheidet, ob ein Kunstwerk in der Öffentlichkeit als solches wahrgenommen wird?
Julia Voss (Kunsthistorikerin, Feuilleton FAZ) stellt ihr Buch „Hinter weißen Wänden“ (Merve Verlag, 2015) vor und diskutiert mit Christina Végh (Direktorin der Kestnergesellschaft). Der Abend wird moderiert von Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin).
Dienstag, den 31. Januar 2017 (514)
Politischer Salon (3)
Harald Welzer: Die offene Gesellschaft – Forum
Arno Brandt
19.00, Licht und Raum, Lister Straße 3, 30163 Hannover
Hiermit laden wir zu einem politischen Salon ein. Wir sehen dieses Format in der Tradition der Salons des 18. und 19. Jahrhunderts, wo es in geselliger Form darum ging, Gelegenheiten zur politischen Diskussion zu finden. Seit einiger Zeit hat dieses Format in Deutschland wieder eine Renaissance erfahren und wir wollen ausprobieren, ob wir mit unserer Einschätzung richtig liegen, dass ein solches Angebot auch in Hannover ein Publikum findet. In unserem politischen Salon gibt es zunächst keine Vorträge (höchstens einen kurzen Input), sondern eine offene Diskussion zu einem Thema, über das wir uns im Vorfeld verständigt haben. Für den ersten Salon am 31. Januar schlagen wir vor, dass wir über das Projekt „Die Offene Gesellschaft“, das von Harald Welzer u.a. ins Leben gerufen wurde, diskutieren. „Die Offene Gesellschaft" setzt sich für die Grundwerte der Demokratie ein und sucht bewusst eine Allianz aller Freunde der Demokratie (https://www.die-offene-gesellschaft.de). Uns erscheint diese Initiative vor allem deshalb so interessant zu sein, weil wir dringend dem aufkeimenden Rechtspopulismus auch im zivilgesellschaftlichen Bereich mehr entgegensetzen müssen. Ob die Initiative „Die Offene Gesellschaft“ ein geeigneter Rahmen ist, wollen wir in unserem politischen Salon am 31. Januar diskutieren.
Samstag, 21. Januar 2017 (513)
This was Tomorrow
15 Uhr, Foyer, Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1
Genau 60 Jahre nach Richard Hamiltons bahnbrechender Multimedia-Installation „Fun
House“, realisiert für die Ausstellung „this is tomorrow“ 1956 in London, vereint die
retrospektive Überblicksschau „This was Tomorrow“ im Kunstmuseum Wolfsburg in einer
multimedialen Rauminszenierung Malerei, Skulptur, Collage, Architektur, Zeichnung,
Installation, Film, Musik, Fernsehen und Fotografie zu einem umfassenden Panorama der Pop
Art in Großbritannien.
Gemeinsam mit Friederike Otto (Kunstwissenschaftlerin) besuchen wir diese spektakuläre
Ausstellung. Eintritt und Einführung: 10 Euro
Gemeinsame Bahnfahrt mit Niedersachsenticket möglich. Abfahrt in Hannover 13:08 Uhr,
Rückkehr in Hannover 19:12 Uhr.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitte verbindliche Anmeldung bis zum 18.1.2017 unter
[email protected]